Briefe aus dem Jenseits

( The Lost Moment ) ( USA, 1947 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 01.10.2023

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Film aus meiner Film Noir und Thriller Filmreihe ist der leicht gruselige Martin-Gabel-Klassiker "BRIEFE AUS DEM JENSEITS" ("THE LOST MOMENT") aus dem Jahre 1947 mit Robert Cummings Susan Hayward,  Agnes Moorehead, Joan Lorring, Eduardo Ciannelli, Minerva Urecal, John Archer und Frank Puglia. Lewis Venable (Cummings) reist als Literaturagent nach Venedig, um im Haus einer über Hundertjährigen nach den Liebesbriefen des verschollenen Poeten Jeffrey Ashton zu suchen. Was er findet, lässt ihm jedoch die Gänsehaut zu Berge stehen. Denn des Nachts schlüpft Tina Borderaur (Hayward), die Nichte der alten Dame, in die Rolle der einstigen Geliebten, um ausgerechnet den Neuankömmling für den Dichter zu halten... Der Film beruht lose auf den Roman "The Aspern Papers" von Henry James.

 

Die Stars:

Robert Cummings spielte den Schriftsteller und Sammler Lewis Vanable, Susan Hayward spielte seine Love Interest, die mysteriöse Tina Bordereau, Agnes Moorehead ("Verliebt in eine Hexe") spielte die über 100jährige alte Tante Julianna Bordereau, Minerva Urecal spielte die kaltherzige Haushälterin Maria, Joan Lorring spielte ihre naive Tochter Amelia, John Archer spielte Cummings Geschäftspartner Charles und Eduardo Ciannelli spielte den allwissenden Priester Father Rinaldo.

 

Synchronisation:

Die Synchro wurde erst 1985 angefertigt. Robert Cummings wurde von Claus Wilcke ("Percy Stuart") gesprochen, Susan Hayward von Marlen Dieckhoff, Agnes Moorehead von Ida Ehre, John Archer von Matthias Grimm, Eduardo Ciannelli von Horst Stark Minerca Urecal von Helga Bammert und Frank Puglia von Utz Richter.

 

DVD & BluRay:

Ich besitze den bislang einzigsten deutschen DVD Release aus der Film Noir Collection von Plaion (damals noch Koch Media) aus dem Jahre 2013. Weitere Releases oder eine VÖ auf BluRay ist bislang noch nicht erfolgt.

 

Interessantes:

Henry James’ 1888 erschienene Novelle The Aspern Papers fungierte als Vorlage für den Film. Als Vorbild für die Figur des Dichters Jeffrey Ashton diente der 1822 verstorbene Percy Bysshe Shelley, der Liebesbriefe an Claire Clairmont schrieb. Kurz vor ihrem Tod 1879 mietete sich ein hartnäckiger Shelley-Liebhaber bei der betagten Clairmont in ihrem Haus in Florenz ein, der dort unveröffentlichtes Material von Shelley entdecken und später publizieren wollte. Nach Clairmonts Tod bot ihre Nichte, die ebenfalls im Haus lebte, dem Mieter die Briefe für Geld an. Henry James hörte von dieser Anekdote während eines Aufenthaltes in Florenz. Der Film nimmt allerdings einige Änderungen vor, während etwa in James’ Buch die Nichte Tina ein unscheinbares Aussehen hat, ist sie hier eine Schönheit. Als Regisseur des Filmes fungierte der Schauspieler Martin Gabel von den Broadway-Bühnen, der bis dahin weder als Schauspieler noch als Regisseur beim Film gearbeitet hatte. Briefe aus dem Jenseits blieb seine einzige Regiearbeit. Agnes Moorehead, die nicht einmal halb so alt wie ihre Figur der 105-jährigen Juliana war, musste jeden Tag lange Make-up-Produzeduren über sich ergehen lassen, um am Ende das gewünschte uralte Aussehen zu bekommen. Für das Make-up war Bud Westmore verantwortlich, die Kostüme wurden von Travis Banton entworfen; für das Szenenbild waren Alexander Golitzen, Russell A. Gausman und Ken Swartz tätig. Bei einem Budget von 1.313.775 Millionen US-Dollar nahm der Film an den amerikanischen Kinokassen unter 750.000 US-Dollar ein. Damit war er ein heftiger Flop und verursachte Verluste von fast 900.000 US-Dollar.

 

Zum Film selbst:

Lewis Venable, ein mäßig erfolgreicher Schriftsteller, ist besessen davon, die als verschollen geltender Liebesbriefe zu finden, die der Poet Jeffrey Ashton inmitten des 19. Jahrhunderts seiner Angebeteten Julianna Bordereau geschrieben hatte, die wegen ihres unfassbar romantischen in den Bannziehenden Stils als einzigartig gelten. Als Kind hatte hatte Lewis sie einmal lesen dürfen und war fasziniert davon, beschäftige sich nun seit Jahren besessen damit, diese Briefe zu finden. Gemeinsam mit seinem geschäftsorientierten Partner Charles finden sie eine Spur, die nach Venedig führt. Der 1797 geborene Jeffrey Ashton gilt seit 1842 als vermisst, in Venedig wurde er einst das letzte Mal gesehen. Lewis hatt sich an Tina Borderau, Juliannas Nicht, schriftlich gewand, großes Interesse an den Briefe zu haben, doch diese liess ihn eiskalt abblitzen - die Briefe seien persönliches Eigentum un unverkäuflich! Doch so einfach wollte sich Lewis nicht abwimmeln lassen. So reiste er wenig später unter anderer Identität nach Venedig unter dem Vorwand, eine gewisse Zeit in dem großen haus leben zu wollen, um seinen Roman vollenden zu können.

 

Julianna Bordereau, noch lebend und mittlerweile 105 Jahre alt, war skeptisch wegen seines Anliegens und erhöhte die eiugentlich zugesicherte Miete von 200 Franc pro Monat (wieso eigentlich Fran? Venedig ist doch Italien!) auf 1000 Franc in Gold pro Monat. Und statt der eigentlich als möbliert zugesicherte Zimmer war dann unmöbliert :D Lewis schluckt zwar, war aber dennoch sofort bereit, die Miete dennoch zu bezahlen. Auch Tina Bordereau spwie die granteilige alte Haushälterin Maria waren alles andere als froh über Lewis' Hiersein und hätten ihn lieber heute als morgen wieder hinausgeworfen :D Lediglich die naive, 21jährige Amelia, die Tochter von Maria fand Gefallen an Lewis und zeigte es ihm auch. Als Lewis scheinbar auch Interesse an ihr hegte, freute sie sich - vermutlich im Glauben, einen Mann gefunden zu haben, der eine sehr gute "Partie" ist, finanzielle abgesichert und sie eine sorgenfreie Zukunft bereiten kann. Auch der örtliche Priester Father Rinaldi, ein guter Freunde der Bordereau-Familie war skeptisch über Lewis Hiersein und seinen Absichten.

 

Lewis lernte Julianna kennen und war sehr erschrocken, wie hochbetagt die alte Dame war, die den ganzen Tag nur in ihrem Sessel sass - Tag wie Nacht, eingehüllt in dunkler Kleidung und gebrochener Stimme. Er wußte ja, dass sie 105 Jahre alt ist, doch das hatte er so nicht erwartet. Julianna bot Lewis ein Amulett an, welches Jeffrey Ashton zeigte und bot es ihm zum Kauf an. Obwohl sie 1000 britische Pfund dafür verlangte, akzeptierte Lewis den Preis und auch die Bedingungen, das Geld an Father Rinaldi zu überreichen und das Versprechen, dass Tina davon nichts erfahren darf.