African Queen

( African Queen ) ( USA, 1951 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 03.05.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Humphrey Bogart Film ist der große Abenteuerklassiker "AFRICAN QUEEN" aus dem Jahre 1951, zusammen mit Katharine Hepburn und Robert Morley.Im Ersten Weltkrieg in Afrika wird ein Kapitän eines Flussboots (Bogart) von einer resoluten Missionarin (Hepburn) überredet, mit seinem Boot ein feindliches Kriegsschiff anzugreifen. Vorher müssen sie jedoch weitere zahlreiche Gefahren überstehen... Der Film beruht auf einen Roman von C.S.Forester. Forester schrieb auch die weltbekannten Abenteuer-Piratenromane um Captain Horatio Hornblower.

Die Co-Stars:
Leider die einzigste Zusammenarbeit mit der umwerfenden Katharine Hepburn, die hier die Missionarsfrau Rose 'Rosey" Sayers spielte. Bogart und Hepburn waren im Grunde die einzigen Schauspieler in dem Film ,alles andere waren nur keline Nebenrollen und weniger, so spielte Robert Morley eine kleine Nebenrolle als Geistlicher Bruder Samuel Sayer, der zudem auch Rose' ihr Bruder war.Theodore Bikel spielte den ersten deutschen Offizier, Walter Gotell ("General Gogol" aus den James Bond Filmen durfte hier statt einen Russen mal einen deutschen (!!!) zweiten Offizier spielen. Peter Bull spielte den deutschen Captain der "Louisa".

Synchronisation:
Humphrey Bogart wurde hier diesmal von Wolfgang Lukschy synchronisiert, der auch schon mal John Wayne oder Roberet Mitchum sprach. Lukschy sprach ihn auch später noch in "Sirocco", "Sabrina", "An einem Tag wie jeder anderer" und "Schmutziger Lorbeer". Katharine Hepburn wurde von Edith Schneider erst- und einzigstmalig gesprochen, Robert Morley von Erich Fiedler, der deutsche Kapitän vn Cary-Grant-Stammstimme Curt Ackermann und Theodore Bikel von Gert-Günther Hoffmann (Stammstimme u.a. Connery, Newman, Macnee, Shatner, etc.)

DVD & Bluray:
Ich besitze von dem Film 2 Versionen. Zum einen die deutsche DVD Erst VÖ aus dem Jahre 2003 (??) als auch die Bluray Erst VÖ aus dem Jahre 2010, welche ich mir heute auch angesehen hatte. Hatte sie mir erst letzte Woche bestellt. Auf dieser Bluray befindet sich zudem ein umfangreiches Making Of und wurde komplett neu abgetastet, so dass der Film in nie dagewesener bildlicher Brillanz erstrahlt.

Interessantes:
Der Film wurde komplett an Originalschauplätzen in Afrika gedreht. Die Außenaufnahmen fanden in Butiaba am Albertsee und im Murchison Falls National Park statt – rund 1500 Kilometer vom Tanganjikasee, dem angeblichen Schauplatz, entfernt. Es war sehr aufwendig, vor Ort in Afrika mit den damals modernen Technicolor-Kameras zu drehen. Zudem musste die Filmcrew unter relativ spartanischen Verhältnissen hausen, selbst die Filmstars (neben Katharine Hepburn und Humphrey Bogart auch Lauren Bacall, die ihren Ehemann Bogart auf die Reise nach Afrika begleitete). Andere Szenen, insbesondere die gefährlichen, wurden wegen der Sicherheit und technischen Umsetzbarkeit allerdings in britischen Filmstudios gedreht. Die Dreharbeiten in Afrika waren ungemein chaotisch und schwierig für alle Beteiligten. So erwähnte Katharine Hepburn davon ein bewegendes Kapitel über die Dreharbeiten des Films in einem Buch von ihr mit dem Beititel "Wie ich mit Bogart, Bacall und Huston nach Afrika fuhr und beinahe den Verstand verlor."  Lauren Bacall war übrigens bei den ganzen (!!!)  Dreharbeiten auch mit dabei. Für alle Beteiligten war diese Drehzeit eine Herausforderung, die keiner der Beteiligten Zeit lebens wieder vergessen sollte. Die Arbeit hatte sich gelohnt - Humphrey Bogart wurde für seine Rolle mit dem OSCAR ausgezeichnet, Hepburn und Huston wurden, wie auch das Drehbuch zum Film,  jeweils nominiert.

Zum Film selbst:
Der Film startete im September 1914. der erste Weltkrieg war jüngst ausgebrochen und auch unten in Afrika bekam man dies mit. Humphrey Bogart spielte den Abenteuurer, Lebemann und früheren Schiffsmaschinisten Charles 'Charlie' Allnutt, der miot seinem altgedienten kleinem Schiff, der "African Queen" durch Afrika schipperte um den Eingeborenen und den Missionsstandsorten mit Gegenständen und Nahrung zu versorgen. Eines Tages schipperte Charlie in das Dorf, wo der Missionar Samuel und seine Schwester Rose tätig waren.

Samuel: Wie ist es ihnen so ergangen in letzter Zeit?
Charlie: ich hatte Krach mit den Belgiern, die waren unzufrieden, war mir aber egal, ich habe eh kein Wort verstanden, was die mich angeschrien hatten. Und ich brauche keine Angst zu haben, dass ich sie nicht mehr beliefern brauche, ich bin der einzige der hier fährt und der einzige, der mit meiner "African Queen" überhaupt umgehen kann!


Charlie erzählte Samuel, dass er Krieg ausgebrochen war...Samuel war geschockt, wie Menschen überhaupt Krieg gegeneinander führen können. Nachdem Charlie ausgeladen hatte, machte er sich wieder auf dem Weg. Kurz darauf wurde das Dorf von den Deutschen überfallen und geplündert, sie raubten und töteten. Samuel wollte ihnen Einhalt gebieten und bekam einen üblen Schlag auf den Kopf. Dieser Schlag hatte zur Folge, dass Samuel lethagisch wurde und nicht mehr wusste, was er sagte. Einen Tag später klappte er zusammen und starb in Rose ihren Armen. Ich denke mal, die Kopfverletzung hatte innerlich was ausgelöst, woran er denn gestorben war.

Als Charlie wieder zu dem Dorf kam, erzählte Rose ihm, was passiert war und Charlie nahm sie mit, um sie zu beschützen, bevor die Deutschen zurückkommen würden.  Charlie brachte Rose zu einem sicheren Platz am Fluß, welcher gut geschützt ist. Hier plante Charlie mit Rose den Krieg "auszusitzen". Doch Rose legt darauf keinen Wert...sie will Rache nehmen. mSie überzeugt Charlie davon, mit selbst gebauten Torpedos  gegen das deutsche Kriegsschiff "Louisa" vorzugehen, welche hier in der Nähe ankert. Mit Hilfe von leeren Sauerstoffflaschen und genug Dynamit, welches Charlie eh an Bord hatten und kleinen Aushilfsarbeiten war es Charlie möglich, solche selbst gebauten Torpedos zu bauen, um die Louisa damit zu versenken. Doch erstmal in die Nähe der Louisa zu kommen, ist nicht einfach, denn der Weg führt mehrfach durch lebensgefährliche Stromschnelle, Wasserfällen und anderen tödlicher Gefahren. Rose wusste, dass es einem gewievten Abenteurer vor Jahren gelungen war, die Strecke zu meistern - als einizigen. Charlie war vehement dagegen, solch ein Himmelfahrtskommando zu machen, ließ sich aber von Rose und ihrer rustikalen Art überzeugen.

Charlie hatte zudem zahlreiche Flaschen Gin an Bord und da Charlie ein altgedienter Säufer war, trank er während er Fahrt mehrfach "einen über den Durst". Für Rose ist Alkohol Teufelszeug und verurteilt Charlie deswegen. Einmal, als sich Charlie mal wieder bis zur Besinnungslosigkeit zugeschüttet hatte und seinen Kater aus schlief, schüttete Rose den gesamten Gin-Vorrat über Bord. Charlie war mächtig sauer...doch sein Kater war zu heftig, um Rose davon abzuhalten. Charlie erfuhr, dass Rose schon seit 10 Jahren mit ihrem Bruder zu missionarischen Tätigkeiten in Afrika war.

Charlie hatte die Idee, schwimmen zu gehen und überredete Rose dazu, es gleich zu tun. Natürlich musste Charlie sich umdrehen....obwohl Rose ihr "Badekostüm" so was von prüde war, dass "Umdrehen" eigentlich völlig unnötig gewesen wäre. Witzig, als sie nach dem Schwimmen nicht wieder am Schiff hoch klettern konnte und Charlie ihr helfen musste, gleichzeitig sich auch umdrehen sollte. Als es dann in der Nacht stark geregnet hatte, weigerte Rose sich, Charlie in ihrem von Charlie selbst gebauten Unterschlupf rein zulassen...bis er klatschnass war und sie es denn doch erlaubte.

Dann näherten sich die ersten Stromschnellen, die die African Queen meisterte. Charlie dachte, dass diese starke Schaukelei Rose dazu ermutigt hätte, ihre Pläne aufzugeben...doch ganz im Gegenteil. Rose fand sehr großes Gefallen daran, der Gefahr ins Auge zu blicken und konnte es kaum erwarten, bis die Gefahren mehr und höher werden....was Charlie erstaunte und er sie auch warnte, dass es lebensgefährlich werden wird...und Rose war einfach nur begeistert davon.

Sie fuhren den gefürchteten Olanga Fluß hinunter (habe mal gegoogelt der fließt durch Angola) Dann begegneten sie Deutsche, von denen sie beschossen wurden. Es gelang ihnen, mit der African Queen zu flüchten. Dann mussten sie weitere gefährliche Stromschnellen bewältigen, die gefährlicher waren, als die letzten. Nachdem sie diese bewältigt hatten, feuerten die beiden ausgelassen ihren erfolg und beide küssten sich erstmals. Danach verbrachten sie eine gemeinsame Nacht und duzten sich am nächsten Morgen, nachdem Rose ihm Frühstück ans Bett brachte. Doch die Romantik wehrte nur kurz - denn sie steuerten direkt auf einen Wasserfall zu, wo wie hinunter purzelten. Dabei  wurde die Schiffswelle beschädigt, was die Weiterfahrt verhinderte. Charlie musste nun eine Reparatur unter Wasser durchführen mit irgendwelchen Hilfsmitteln...so ala MacGyver mäßig also. ;)  Nachdem das bewerkstelligt wurde, erlebten beide eine romantische Weiterfahrt ohne Probleme.

Doch dann wurden sie von einem gewaltigen Moskitoschwarm angegriffen. Rose versteckte sich unter einer Decke, während Charlie versuchte sie aus dem Gebiet nahe am Ufer zu manövrieren. Doch es wurde immer schlimmer, sie gerieten in morastiges Wasser, durch die Dickflüssigkeit gings nicht weiter und mit Stöcken versuchten sie, ein paar Meter zu gewinnen. Als das nichts half, steig Charlie aus und schob das Schiff weiter, während Rose es steuerte. Als Charlie wieder erschöpft an Bord ging, waren mehrere Blutegel an seinem Körper, von denen Rose ihn befreien musste. Danach mussten beide raus, während Rose den Weg vom Schilf mit einer Machete befreite schob Charlie das Schiff weiter. Völlig am Ende ihrer Kräfte ließen sie sich aufs Boot fallen. Charlie wurde von einem Malaria-Anfall befallen. Beide wussten, dass sie hier lebend nicht mehr herauskommen würden. Doch in der Nacht brach ein gewaltiges Unwetter herein und es gab Stark regen. Während beide sich erschöpft ausschliefen, bemerkten sie nicht, dass die African Queen von dem Stark regen weiter getrieben wurde. Am nächsten Morgen waren sie wieder auf dem Fluss...sie waren schon vorher nahe dran gewesen, ohne dass sie es geahnt hatten.  Und kurz darauf sahen sie die Louisa. Sie mussten ins Schilf zurück, um nicht entdeckt zu werden. Rose wies Charlie an, jetzt die Torpedos zu bauen.Dann gabs den Streit, wer denn das Himmelfahrtskommando begehen soll. Die Queen muß direkt mit den Torpedos in die Louis gefahren werden. jeder wollte es alleine machen, jeder wollte sich quasi "opfern",  Als keiner der beiden nachgeben wollte, entschieden sie sich, es beide zu machen, da keiner ohne den jeweils anderen weitermachen wollte.  Nachdem sie fertig waren mit den Torpedos und ihren Plan umsetzen wollten, brach ein gewaltiges Unwetter hinein, die ihren Plan zunichte machte - schlimmer noch - die African Queen kenterte und sank. Charlie und Rose konnten mit knapper Not entkommen.

Charlie wurde von der Louisa aufgefischt und ausgefragt. Als die Deutschen unzufrieden waren mit seinen Antworten, verurteilten sie ihn zum Tode. Kurz vor der Exekution wurde auch Rose aufgefischt. Rose gestand stolz den Deutschen, was sie geplant hatten und erzählte in allen Einzelheiten ihr Vorhaben. Der deutsche Kapitän lachte beiden aus, dass der Plan eh nie funktioniert hätte.  Auch Rose wurde zum Tode verurteilt. Als beide schon ihren Strick in der Schlinge hatten wurde die Louisa von 2 Torpedos getroffen und sank. Die African Queen hatte quasi als letzte Handlung es noch geschafft, dass sich die Torpedos von ihr lösten und sehr glücklich ihr Ziel trafen, da die die Louisa ja auch nicht bewegt hatte von dem Zeitpunkt aus, als Charlie die Torpedos justiert hatte (OK....es ist natürlich schon mehr als unglaubwürdig, dass sodass passieren konnte....aber an gut!) 

Charlie und Rose waren die einzigen Überlebenden auf der Louis und paddelten lachend auf etwas Treibholz der African Queen Richtung Ufer...... Filmende

Fazit:
Humphrey Bogart als selbstironischer Säufer und Katharine Hepburn als altjungferliche spröde Methodistenschwester waren eine ausgezeichnete Wahl für diesen sehr spannenden, überragenden Abenteuerfilm zwischen 2 gegensätzliche Charaktere, die sich zusammen raufen müssen, um zu bestehen. "African Queen" war schon immer einer meiner absoluten Lieblingsfilme mit Bogart. Auch die exotischen Drehplätze machen aus diesem Film einen exzellenten Sonntag-Nachmittagfilm, der alles bot: Spannung, Dramatik, Action, Romantik und Humor und jede Menge Abenteuermut. Obwohl die Dreharbeiten ein wahres Martyrium gewesen waren, hatte es sich am Ende doch gelohnt und einen unvergesslichen Film geschaffen, der auch 70 Jahre später nichts von seiner Klasse verloren hat!