Heutiger Humphrey-Bogart-Film ist das spannende Geisel-Crime-Drama mit Herz "AN EINEM TAG WIE JEDER ANDERE" ("THE DESPERATE HOURS") aus dem Jahre 1955, zusammen mit Fredric March, Arthur Kennedy, Gig Young und Martha Scott. Drei entflohene Sträflinge quartieren sich bei einer Familie ein. Bogart spielt einen der entflohenen Gefangenen, der nichts zu verlieren hat. March ist ein ganz normaler Familienvater, der alles zu verlieren hat - seine Familie wird von Bogart als Geisel genommen. An einem Tag wie jeder andere verstricken die beiden Männer sich in einen Kampf aus Willensstärke und List, der sie in ein unvergessliches und angsterfülltes Finale zwingt. Der Film beruht auf den gleichnamigen Roman von Joseph Hayes.
Die Co-Stars:
Fredric March spielte den besorgten Familienvater Daniel C. Hilliard, Martha Scott dessen Ehefrau Ellie Hilliard, Mary Murphy deren Tochter Cynthia 'Cindy' Hilliard, Richard Eyer ihren kleinen
Sohn Ralph Hilliard. Dewey Martin spielte Bogarts jüngeren Bruder Hal Griffin, Robert Middleton den psychopathisch- geistig zurückgeblieben Sam Kobisch. Whit Bissel ("Time Tunnel") spielte den
FBI Agenten Carson, Bert Freed den Polizei-Lieutenent Tom Winston, Ray Collins spielte Sheriff Masters und Gig Young, der später als Sidekick in Screwball-Comedies mit Rock Hudson bekannt wurde,
spielte Cindys Freund, den Rechtsanwalt Chuck Wright.
Synchronisation:
Humphrey Bogart wurde, wie schon in einigen seiner Spätfilme ("Sirocco", "Sabrina", "Schmutziger Lorbeer") vom deutschen Schauspieler Wolfgang Lukschy gesprochen. Fredric March von Paul Wagner,
Martha Scott von Tilly Lauenstein, Gig Young von Horst Niendorf, Mary Murphy von "Emma Peel" Sprecherin Margot Leonard, Dewey Martin von Eckard Dux und Whit Bissell von Kurt Waltzmann, sowie
Robert Middleton von Franz Nicklisch.
DVD & BluRay:
ich besitze den bislang einzigsten deutschen DVD Release aus dem Jahre 2003 von Paramount. Bildqualität ist wirklich klasse, der Ton ist leider recht dumpf (nur Mono in allen Sprachen).
Bonusmaterial gibts leider nicht. Eine BluRay ist leider auch noch nicht erschienen.
Interessantes:
Dieser Film war der letzte Gangsterfilm, und der vorletzte Film in Bogarts Karriere, der knapp 2 Jahre später an Lungenkrebs verstarb. 1990 entstand mit "24 Stunden in seiner Gewalt" ein
Remake mit Mickey Rourke (Bogart) und Anthony Hopkins (March). der Film wurde jedoch ein großer Flop.
Zum Film selbst:
Humphrey Bogart spielte den entflohenen Sträfling Glenn Griffin, der zusammen mit seinem jüngeren Bruder Hal und den psychopathisch veranlagten und geistig leicht zurückgebliebenen Sam Kobish auf
der Flucht sind in das haus der Familie Hilliard einquartiert. Dort wollte man warten, bis sich der erste Sturm gelegt hat und bis Glenns Freundin, die nur telefonisch im Film auftaucht und Glenn
nur als "Goldstück" benennt, das Fluchtgeld beschafft. Glenn ist der Kopf der Bande. Allerdings ist Glenn auch nicht richtig "böse" , sondern durchaus ein gebrochener Mensch. Glenn überwältigt
Ellie, drängt sich mit einer Waffe ins Haus und schwupps sind auch seine beiden Kumpels mit drin. Glenn verschafft sich sogleich einen Überblick im haus und über die wohnliche Situation, läßt
sich auch die Waffe ihres Mannes aushändigen, die er zum Schutz einst gekauft hatte mit dem Vorwand, dass sonst ungewollt jemand verletzt werden könnte.
Nach und nach kommt auch die Familie nach Hause, die sogleich von Glenn instruiert wird, wie es in den nächsten Stunden ablaufen soll. Um Mittern acht will man verschwunden sein, so Glenn. Der
kleine aufgeweckte Ralph war sauer auf Kobish, nachdem er eines seiner beiden Modellflugzeuge zerstört hatte und von Ralph nun verlangt, auch ihm sein zweites auszuhändigen. Doch Ralph weigerte
sich und zerschlug es selbst, statt es ihm zu geben. Kobish wurde sauer und wollte auf den Jungen einprügeln, wurde von Glenn jedoch aufgehalten. Hilliard überlegt derzeit, wie er sich und seine
Familie am sichersten aus der Sache bringen kann, hatte vieles Ideen, die er allesamt verwarf, um seine Familie nicht zu gefährden. Glenn instruierte die Familie, nachdem das Ultimatum zu
Mitternacht von seiner Freundin nicht eingehalten werden konnte, dass die Familie ihren Alltag normal verbringen soll aber nach der Arbeit unverzüglich nach Hause kommen muß (erinnert mich an
unsere derzeitige Corona Situation) :) .Ausgeplaudert werden darf nichts, da es sonst ein anderes Familienmitglied mit dem Tod bezahlen müßte. Hilliard erwartet zudem den Geldbrief für Glenn und
war zappelig, als er am näöchsten Tag nicht in der Firmenpost war.
Cindy, die 19jährige Tochter mußte zudem ihren Freund Chuck belügen, was ihr schwerfiel und sich auffällig verhielt, was Chuck ärgerte, da er ja nun nicht wußte, was los ist. Am Abend, als
Cindy von ihrem date mit Chuck zurückkam, mit Glenns Erlaubnis, lauerte Kobish die junge Frau auf, um sie zu vergewaltigen. Doch Glenn und Hal konnten Kobish aufhalten.
Cindy hatte danach den Trick, einen Ohnmachtsanfall vorzutäuschen, als Glenn gerade mit Kobish draussen war, um ihn wegen der versuchten Vergewaltigung zur Rede zu stellen. Hal kümmerte sich um
Cindy, Cindy attakierte ihn, so das ihm die Waffe aus der hand fiel und Hilliard sie nun hatte. Sie warfen Hal raus und hatten somit alle 3 verbrecher aus dem Haus und wollten sogleich die
Polizei rufen. Doch Ralph nutzte den Moment, um aus dem Fenster zu klettern, um Hilfe zu holen, wurde dabei jedoch von Glenn geschnappt, der ihn nun als Druckmittel gegen Hilliard hatte, der
sofort auflegte. Hilliard bekam von Glenn eins übergezogen und eine letzte Warnung, dass beim nächsten solchen Versuch, jemand ins Gras beissen würde. Hilliard stellte Glenn zur Rede und drohte
ihn, ihn umzubringen, sollte auch nur einem Familienmitglied ein Haar gekrümmt werden. Glenn glaubte ihm, sass aber eben am längeren Hebel.
Die Familie verlor immer mehr die Geduld und stand dicht vorm Durchdrehen. Ellie verlangte von Cindy am nächsten Tag, das sie nach der Arbeit fernbleiben soll, damit sie zumindest in
Sicherheit ist. Als der Müllmann kam, um zu kassieren, fiel ihm das geklaute Auto der Gangster in der Garage auf, als er die alten Zeitungen holen wollte. Glenn wiess Kobish an, den Alten
umzulegen, da er offenbar zuviel wußte. Kobish schmuggelte sich auf dessen Wagen, bedrohte ihn und fuhr mit ihm in eine stille Gegend. Als der Müllmann merkte, das er getötet werden sollte, liess
er sich aus dem Wagen fallen. Der Wagen verunglückte, doch Konish gelang es, dem fliehenden Müllmann 2 Kugeln in den Rücken zu geben und er tot zusammenbrach. Von Hilliard forderte er
danach, dass erihn abholen und wieder zurück zum Haus bringen soll. Dabei zeigte Kobish wieder seine psychopathische seite, als Hilliard gerade einen Hund auf der Strasse ausweichen wollte und
Kobish mit irren Blick ins Lenkrad griff und er versuchte, den Hund zu überfahren, doch der Hund konnte zur Seite springen und Kobish war traurig, den Hund nicht überfahren zu haben.
Als Hilliard und Kobish zu Hause ankamen, war Ralphs Lehrerein gerade da. Ralph war nicht zur Schule gewesen, um nicht alles aus Versehen auszuplaudern, die Lehrerin machte sich Sorgen. Hal und
Glenn versteckten sich im Nebenraum. Nun hatte Kobish die Lehrerin gesehen und wollte sie nun auch umlegen, weil sie ihn vielleicht erkannt hatte. Doch Hilliard reagierte, führte Kobish schnell
weg, bevor die Lehrerein ihn richtig sehen konnte und rettete so ihr das Leben, da auch Glenn sagte, sie habe nichts gesehen.
Der Brief mit dem Geld war immer noch nicht dan und Hilliard hatte, damit sie endlich verschwanden, sein gesamtes Vermögen von der Bank geholt und gab dieses Geld nun als das erwartete Geld aus.
Doch Glenn durchschaute es, da er einen Anruf bekommen hatte, dass das Geld jetzt erst angewiesen wurde. Dennoch behielt Glenn das Gled als "Trinkgeld" ebenfalls.
Hal wurde die ganze Situation, das man nun schon viel zu lange in diesem Haus war, zu gefährlich und setzte sich gegen Glenn durch, abzuhauen. Glenn gab ihm das Geld von Hilliard. Hal flüchtete,
kaperte unterwegs ein Auto und nahm den Fahrer als Geisel. Im Radio hörte er, dass die Cops die 3 immer noch suchten und jetzt in der Wohnsiedlung vordrangen, wo Glenn sich befand. Hal will
seinen Bruder warnen und stieg an einem Diner ab. Als er gerade Glenn anrufen wollte, kamen 2 Cops hinein, die eigentlich nur essen wollten, bemerkten Hal. Hal schoß sofort, die Cops zurück. Hal
flüchtete auf die Strasse und wurde von einem vorbeifahrenden Trucker erfasst und war auf der Stelle tot. Die Polizei fand die Waffe bei ihmn, die er Hilliard aus der Schublade genommen hatte und
die Cops konnten so sie Hilliard zuordnen.
Chuck merkte unterdessen immer mehr, dass etwas mit der familie nicht stimmte. Cindy war ablehnend, völlig verängstigend und verzweifelt und auch Hilliard selbst zeigte sich feindseelig gegen
seinen Schwiegersohn inspe. Chuck beschloß, herauszufinden, was eigentlich los ist. Auf der Polizeiwache erfuhr er es denn, auch dass die Cops das Haus stürmen wollen. Chuck fuhr auf eigene Faust
zum Haus, um Cindy zu retten. Er setzte alles auf eine Karte und es gelang ihm, Cindy zu seinem scheinbaren Date abzuholen, sagte ihr im Auto dann, dass er über alles Bescheid wisse.
Die Cops umstellten das Haus. Hilliard war in seine Firma gefahren, da er den Anruf erhielt, dass die Geldanweisung endlich eingetroffen war. Als er wieder nach Hause wollte, hielten die Cops ihn
auf. Hilliard will nicht, dass das Haus gestürmt wird, bei der seine Familie was passieren könne. Er übezeugte den FBI Agenten Carson, dass er die Situation friedlich lösen kann. Mit dem
Geldumschlag und einer Waffe, wo er die Munition komplett hinausnahm, will er es auf seine Weise probieren. Die Polizei hielt ihn für irre, mit einer leeren Waffe reinzugehen, doch Carson
vertraute Hilliard.
Glenn nahm Hilliard seine Waffe ab und ging damit nach oben. Zuerst gelang es Hilliard, den einfältigen Kobish aus dem Haus zu kriegen, indem er ihn glauben liess, draussen könnten Cops sein. Als
Kobish rausging, klemmte er einen Arm in die Haustür ein, bis er die Waffe fallen liess. Kobish rannte in den Garten und wurde von der Polizei erschossen. Dies hörte Glenn, der sich nun hinter
Ralph verschanzt hatte, nachdem Hilliard Elli rausbringen konnte. Hilliard forderte Ralph auf einfach von ihm wegzugehen, Glenn drohte den Jungen in den Kopf zu schiessen, was er denn auch
tat...aber die Waffe, die er Hilliard abgenommen hatte, mhatte ja keine Munition, was er ja nicht wußte. Nun zückte Hilliard seine Waffe, die er Kobish abgenommen hatte, um mit Glenn abzurechen.
Doch Hilliard merkte, dass er nicht abgebrüht ist für sowas, er scheuchte Glenn Richtung Haustür, warf ihn dabei noch die Treppe hinunter. Glenn solle sich draussen stellen...was er auch tat.
dabei bekam, als er die Treppe hinunterfiel, seine leere Waffe wieder. Er benutzt sie draussen als Wurfgeschoss gegen einen hellen Strahler in der Hoffnung, in der Dunkelheit zu entkommen. Zuerst
klappte es auch, doch die Cops waren zzuviel und sie erschossen Glenn.
Familie Hilliard fiel sich erleichtert in die Arme.
Fazit:
Ein sehr packender Film, der besonders durch das psychologischeDuell zwischen Bogart und March besticht. Jedes Mal, wenn ich diesen Film sehe, frage ich mich, wieso es derart eskalieren mußte.
March hatte viele Chancen gehabt, zu den Cops zu gehen oder sonstige Warnungen abzusetzen, da er ja nicht beobachtet wurde. Auch Tochter Cindy hatte diese Möglichkeiten, zum Beispiel bei Chuck.
Wohl die Tatsache, dass jeder Mensch anders reagiert, wenn das Leben der geliebten Familie auf dem Spiel steht, sollte etwas auch nur leicht schieflaufen, war natürlich der Grund, warum keiner
anders reagierte wie unsereins, der kühl und besonnen wäre, weil ja auch nicht unsere Familie auf dem Spiel steht. So hatte Bogart nur einen einzigen Trumpf gegen die Familie in der Hand, und
dieser trumpf war der höchste im gesamten "Spiel". Herrlich auch der Dialog, wenn Bogart jedesmal sagte "Klickediklickediklick...ich höre wie es arbeitet" und damit jedes Mal sein oder
Marchs Gehirn meint, was gerade am Überlegen war. Humphrey Bogart zeigte auch in seinem vorletzten Film seiner Karriere seine ausgefeilte Brillanz, sein Spiel und sein unglaubliches Talent. "Ben
Hur"-Regisseur William Wyler inszenierte hier eine imposante, enorm spannende Psychostudie über den Zusammenhang von Gewalt und Angst. Neben der bemerkenswerten Regie brilliert vor allem Bogey in
seiner letzten Gangsterrolle.