Die barfüßige Gräfin

( The Barefoot Contessa ) ( USA, 1954 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 16.07.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl Film mit Humphrey Bogart ist das Hollywood-Melodram "DIE BARFÜSSIGE GRÄFIN" ("THE BAREFOOT CONTESSA") aus dem Jahre 1954, zusammen mit Ava Gardner, Edmond O'Brien und Warren Stevens. Der Film schildert den Aufstieg und Fall der spanischen Schauspielerin Maria Vargas aka Maria Damata. Humphrey Bogart spielt den Drehbuchautor und Regisseur Harry Dawes, der für Maria immer ein Fels und bester Freund war.

 

Die Co-Stars:

Charakterdarstellerin Ava Gardner spielte die Hollywood Diva Maria Vargas aka Maria Damata, Edmond O'Brien spielte den skrupellosen Produzenten Oscar Muldoon, Marius Goring spielte den südamerikanischen Milliardär Alberto Bravano, Rossano Brazzi spielte den italienischen Grafen Vincenzo Torlato-Favrini, Valentina Cortese spielte dessen Schwester Eleanora. Warren Stevens spielte den Millionär Kirk Edwards.

 

Synchronisation:

Humphrey Bogart wurde von Paul Klinger synchronisiert, der ihn auch bereits in "Schach dem Teufel" gesprochen hatte. Ava Gardner wurde von Edith Schneider gesprochen, Edmond O'Brien von Wolfgang Lukschy, Marius Goring von Klaus Miedel, Rossano Brazzi von Curt Ackermann, Valentina Cortese von Tilly Lauenstein und Heinz Drache sprach Warren Stevens.

 

DVD & BluRay:

Ich besitze von dem Film die deutschen DVD Erst VÖ von MGM von 2002. 2008 erschien davon eine Neuauflage mit leicht verändertem Cover. Seit 2019 ist der Film bei uns auch erstmals auf BluRay erschienen. Bildqualität meiner DVD ist OK, könnte aber besser sein, auch der Ton ist recht leise. Die Bluray werde ich mir aber dennoch nicht zulegen, weil ich den Film eh nicht sonderlich mag.Als Bonus gibts auf meiner DVD nur den Kinotrailer.

 

Interessantes:

Ursprünglich sollte Rita Hayworth die Hauptrolle spielen. Sie lehnte jedoch ab, weil das Drehbuch sie stark an ihr eigens Leben und ihrer Karriere erinnerte. Edmond O'Brien wurde mit dem Oscar und dem Golden Globe als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

 

Zum Film selbst:

Humphrey Bogart spielte den Drehbuchautoren und erfolgreichen Filmregisseur Harry Dawes.

Der Film wird komplett als Rückblende erzählt und spielt auf der Beerdigung von Maria Vargas, wo Trauernde sich an sie erinnern. So wird der Film zu mehr als 3/4 aus Sicht der Erlebnisse von Harry Dawes erzählt, der innerlich für sich seine Erlebnisse mit Maria Revue passieren liess, zu einem anderen Viertel übernahm dann Vincenzo seine Erinnerungen. Harry und Vincenzo erzählten also den Film quasi als Off-Sprecher.

Harry begann dort, wo er zusammen mit Millionär Kirk Edwards und Produzent Oscar Muldoon in Spanien waren und die talentierte Tänzerin Maria Vargas  begegneten und alle waren begeistert von ihr. Edwards wollte frisch ins Filmgeschäft einsteigen und hatte sich Maria als sein Flaggschiff auserkoren. Alleine Harry war es zu verdanken, dass sie sich überreden liess, sich als Schauspielerin zu versuchen, nachdem Edwards und Muldoon keinen Erfolg hatten. Harry war auch die einzigste Person gewesen, die Maria in ihrer gesamten Karriere Halt gab und so etwas wie eine Vaterfigur für sie wurde.

Maria ist ein fröhlicher, aber stolzer Geist, der gerne barfuß geht und ein problematisches Leben zu Hause hat. Maria mag sofort Harry, dessen Arbeit sie kennt, aber Kirk mag sie sofort nicht. Obwohl sie während ihres Treffens flieht, spürt Harry sie bei ihrer Familie auf und überzeugt sie, mit ihnen in die USA zu fliegen, um ihren ersten Film zu drehen. Dank seines Fachwissens und der Hilfe des verschwitzten, unaufrichtigen Produzenten Oscar Muldoon ist ihr Filmdebüt eine Sensation. Mit den folgenden Filmen dieses Teams wird Maria eine angesehene Schauspielerin, Harrys Karriere wird wiederbelebt und sie werden Freunde.

Während einer Party in Marias Haus geraten Kirk und der wohlhabende lateinamerikanische Playboy Alberto Bravano in einen Streit um Maria. Alberto hatte Maria am Abend auffällig bewundert. Als Alberto sie einlädt, sich ihm auf seiner Yacht an der Riviera anzuschließen, befiehlt Kirk ihr, sich von ihm fernzuhalten. Beleidigt von Kirks Versuch, dominant zu werden, nimmt sie Albertos Einladung an. Oscar sieht auch eine Gelegenheit und wechselt seine Treue zu Alberto, da er es satt hat, Kirks Lakai zu sein.

Maria ist jetzt ein großer Star, aber sie ist nicht zufrieden. Sie beneidet das Glück, das ihr Freund Harry mit seiner Frau Jerry (Elizabeth Sellars) gefunden hat. Alberto ist zu frivol und flach für sie. Eines Abends in einem Casino, während Alberto spielt, nimmt Maria einige seiner Chips, kassiert sie und wirft das Geld aus einem Fenster zu einem Zigeuner. Wenn Alberto eine Pechsträhne hat, beschimpft er Maria öffentlich, weil er sein Glück ruiniert hat. Anschließend erhält er einen Schlag ins Gesicht von Graf Vincenzo Torlato-Favrini (Rossano Brazzi), der Maria aus dem Casino begleitet.

Maria bleibt bei Vincenzo und seiner verwitweten Schwester Eleanora im Palazzo des Grafen. Sie hat die große Liebe ihres Lebens gefunden und sie heirateten in einer verschwenderischen Zeremonie, in der Harry die Braut übergibt. Aber es gibt ein Problem. Der Graf und seine Schwester sind die letzten der Torlato-Favrinis; Ohne Nachkommen wird die edle Linie aussterben. Der Graf hat ein Geheimnis. Aufgrund einer Kriegsverletzung ist er zeugungsunfähig und hat zudem einen entstellten Körper. Er erzählt Maria erst in ihrer Hochzeitsnacht davon. Dennoch schwört er ihr, sie immer zu lieben und glücklich zu machen.

In einer regnerischen Nacht Monate später, mit Harry in Italien, kommt eine unglückliche Maria in sein Hotelzimmer und erzählt ihm von der Impotenz ihres Mannes, gesteht aber, dass sie schwanger ist. Sie glaubt, dass Vincenzo dieses Kind haben will, um die Familienlinie aufrechtzuerhalten. Harry warnt sie, dass Vincenzo zu stolz ist, dies zu akzeptieren, aber Maria fühlt sich anders und plant, ihm von ihrer Schwangerschaft in dieser Nacht zu erzählen.

Nachdem Maria sein Hotelzimmer verlassen hat, bemerkt Harry Vincenzos Auto hinter ihrem und folgt ihnen. Zurück im Palazzo im Dienerviertel erschießt Vincenzo sowohl Maria als auch ihren Geliebten, bevor sie ihm von dem Kind erzählen kann. Harry kommt gerade an, als die Schüsse abgegeben werden. Er erzählt Vincenzo nichts von der Schwangerschaft. Die Geschichte endet, wie sie begann, mit Rückblenden bei ihrer Beerdigung. Danach wird Vincenzo von der Polizei weggebracht. Harry entschwindet im Regen mit seinem Cape....was irgendwie etwas an den Schluß von "Casablanca" erinnerte. An Marias Grab wurde jene Statue von ihr aufgestellt, die Vincenzo hatte anfertigen lassen und Maria Model gestanden hatte.

Fazit:
Ich hatte lange überlegt, mir diesen Film nochmal anzuschauen, da er mir beim ersten Mal schon nicht gefiel. Melodramen sind einfach nicht "meins", ich finde sie zumiest langweilig und langatmig, obwohl ich natürlich weiß, dass gerade solche Art von Filmen immer besonders Beachtung finden und einen wahren Filmexperten auszeichnen. Aber dennoch...ich mag einfach solche Art von Filmen nicht. Dabei liegt es gewiss nicht an den Schauspielern, das liegt es nie, denn die spielten äußerst gut und glaubwürdig, der Film ist sehr dialogstark und zieht gewisse Vergleiche. So fühlte ich mich manches Mal an Howard Hughes erinnert, wenn Kirk Edwards agierte. Einen besonderen "Hass" hatte ich in diesem Film auf Edmond O'Briens Charakter, der so unglaublich respektos und rücksichtslos war, dass ich schon den Wunsch hatte, ihn umzubringen. Zum Beispiel die Szene, als Marias Mutter starb und er kühl antwortete "Na und? Von jedem stirbt einmal die Mutter, was solls? Das ist noch lange kein Grund, traurig zu sein!". Oder auch wegen den beerdigung, wo er vorschlug, man hätte ihr den Tod ihrer Mutter lieber verheimlichen sollen, das hätte sie auch irgendwann später erfahren können, wenn der Film im Kasten wäre....und was das für den Film kostet, wenn die Leute davon erfuhren, zumal ja auch der eigene Vater die Mutter getötet hatte. Das besondere "Running Merkmal" des Films war, immer, wenn Maria eine Person verliess, also dauerhaft, läßt sie ihre Schuhe zurück und entschwindet barfuß...so wurde auch ihre Statue anbgefertigt, barfuß. Ironischerweise sprach Paul Klinger in 2 Filmen Bogart - und beidemale sind es Filme, die ich nicht mag...was nicht unbedingt an Klinger lag, der dennoch nicht auf Bogart passte...aber es ist trotzdem schon ein merkwürdiger Zufall.  Ein weiteres Mal werde ich ihn mir wohl nicht ansehen - wobei ich nochmal betonen muß, dass der Film ansich nicht schlecht ist. Es ist eigentlich ein Blick in den Spiegel einer jeden Hollywood Diva, eine Karriere, die so derart glaubhaft ist, dass sogar Rita Hayworth es für ihre eigene Geschichte durchaus hätte halten können. Schauspielerisch und auch vom Drehbuch her wie gesagt sicher ein wirklich guter und beeindruckender Film....der Film kann ja nichts dafür, das ich solche Art Filme einfach nicht mag und meine Bewertung zielt genau drauaf ab, deswegen nur: