Die Maske runter

( Deadline U.S.A. ) ( USA, 1952 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 13.05.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl-Film mit Humphrey Bogart ist der Krimi "DIE MASKE RUNTER" ("DEADLINE U.S.A.") aus dem Jahre 1952, zusammen mit Ethel Barrymore, Kim Hunter, Ed Begley und Jim Backus in weiteren Rollen. In einer kleinen Statistenrolle kann man auch James Dean sehen. Mit seiner Zeitung, die kurz vor dem Verkauf steht, versucht der Kreuzzugsredakteur Ed Hutcheson (Bogart), ein Exposé über den Gangster Rienzi (Martin Gabel) fertigzustellen und wird damit zur Zielscheibe...

 

Die Co-Stars:
Ethel Barrymore spielte Margaret Garrison, die Witwe des Zeitungsinhabers James Garrison. Kim Hunter ("Planet der Affen") spielte Bogarts Ex-Frau Nora Hutcheson. Ed Begley spielte Frank Allen, Martin Gabel war als krimineller Bauunternehmer Tomas Rienzi zu sehen, der sein wahres Geld mit lauter illegalen Dingen verdient. Warren Stevens spielte den jungen Reporter George Burrows. Jim Backus spielte eine Nebenrolle als Jim Cleary. In einer kleinen Statistenrolle als Kopiererjunge war der spätere Hollywood-Megastar James Dean zu sehen, wenngleich er keinen Text hatte.

Synchronisation:
Humphrey Bogart wurde ziemlich ungewohnt und leider sehr unpassend von Erwin Linder gesprochen. Ethel Barrymore von Ilse Bally, Kim Hunter von Viola Wahlen und Martin Gabel von Heinz Klevenow.

DVD & BluRay:
Ich besitze davon den bislang einzigsten DVD Release von PIDAX aus dem Jahre 2014. Als Bonus gibts eine Trailershow sowie den Nachdruck des Original Kino Filmheftes der IFB. PIDAX brachte den Film 2015 auch in HD Abtastung auf BluRay heraus.

Interessantes:
Für Bogarts Rolle waren auch Gregory Peck und Richard Widmark in die engere Wahl gekommen, doch Regisseur Richard Brooks bestand darauf, die Rolle an Humphrey Bogart zu geben, die sich bereits vom Film "Gangster in Key Largo" kannten, wo Brooks das Drehbuch schrieb. Da Bogart immer noch erschöpft war von den anstrengenden Dreharbeiten zu seinem vorigen Film, "African Queen", wirkte Bogart im gesamten Film eher müde und launisch, liess dies auch oft an die Filmcrew aus. Die Zeitung "The Day" hatte in der realen "New York Sun" ein reales Vorbild. Sie wurde 1950 nach 117 Jahren eingestellt. Benjamin Day rief sie einst ins Leben. Der Film erhielt seinerzeit sehr gute Kritiken, besonders wegen der Bedeutsamkeit des Films und der freelen Darstellung des Journalismus.

Zum Film selbst:
Humphrey Bogart spielte den Chefredakteur Ed Hutcheson. Nach dem Tod seines Bosses James Garrison hatten sich dessen Witwe und die beiden Töchter entschlossen, das Blatt zu verkaufen - ausgerechnet an den größten Konkurrenten, die das Blatt nach dem Kauf sofort einstellen wollen um selbst freie Hand zu haben. Hutcheson passte dies nicht und beschliesst, das Blatt mit einer großen Story zu einem Abgang zu verhelfen. Hutcheson nahm sich vor, den Baununternehmer Tomas Rienzi die Maske herunterzureissen. Rienzi hat seine Hände in sämtliche Kapitalverbrechen drin, doch niemand schaffte es bisher, ihm das Handwerk zu legen, er wurde jedesmal von seinen Anwälten als freier, unschuldiger Bürger herausgepaukt. Das will Hutcheson nun ändern. Zudem geliungt es Hutcheson, die Witwe Garrison zu überreden, das Blatt doch nicht zu verkaufen und erinnerte sie an die Werte des Blattes, die ihr Mann ihr gegeben hatte.  Margaret Garrison versucht nun vor Gericht den Verkauf des Blattes zu verhinder, doch sie hat keine Chance, da die beiden Töchter, die sich auf dieser Art an ihren Vater posthum rächen wollen, weil er wegen der Zeitung sie um ihre Zeit mit ihm betrogen hatte. Zudem war der Verkauf an die Konkurrenz bereits bindend. Sie hatte zwar ein Vorkaufsrecht bei ihren Töchtern, konnte aber das Geld nicht zusammenbekommen.

Der junge Journalist George Burrows bettelt Hutcheson an, die Story gegen Rienzi schreiben zu dürfen und Hutcheson gab grünes Licht. Rienzi rächte sich jedoch an Burrows, indem er ihn übel zusammenschlagen liess, wodurch er sogar sein rechtes Auge nun verlieren könnte. Burrows Mutter war ausser sich und gab Hutcheson die Schuld, ihren Sohn für ein sterbendes Blatt geopfert zu haben. Nun setzt sich Hutcheson selbst daran, Rienzi zu Fall zu bringen und es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, denn am Folgetag ist "The Day" nicht mehr. Brisant wird es, als Sally, die Geleibte von Rienzi ermordet aufgefunden wird, die gegen ihn aussagen wollte.

Hutcheson plagen zudem auch private Probleme. Seine Ex-Frau Nora, die er imm er noch liebt, will wieder heiraten und das passt Hutcheson natürlich nicht, weil er immer noch versucht, sie zurückzugewinnen. Dies bekam auch ihr Zukünftiger mit, der Hutcheson zu verstehen gab, die Hände von seiner Verlobten zu lassen. 

Hutcheson setzt alle Hebel in Bewegung, um Rienzi gegen den Bug zu fahren, schreibt eine gepfefferte Story gegen ihn  und versetzt sie mit einer Karikatur, die Rienzi als das beschreiben sollte, was er tatsäclich auch ist. Rienzi tobt vor Wut und sucht das Gespräch mit Hutcheson, in der Hoffn ung, ihn bestechen zu können und das er einen Widerruf schreibt. Doch Hutcheson zeigt ihm die kalte Schulter und kündigte an, gerade erst so richtig warmgeworden zu sein.

Große Hoffnungen setzt Hutcheson zudem ist Herman 'Bessy' Schmidt, der jahrelang für Rienzi gearbeitet hat und als Zeuge aussagen soll. Rienzi liess Bessy ermorden. Damit waren alle Hoffnungen, Beweise gegen Renzi zu sammeln, dahin. Hutcheson will dennoch versuchen, der Zeitung einen guten Abgang zu verschaffen und setzte sich vor Gericht  für die Zeitung ein, was letztendlich nichts brachte.

Als Hutcheson schon alles verloren schien, tauchte Bessys Mutter bei ihm auf, die ein Tagebuch ihres Sohnes dabei hatte, dass sie im Falle seines Todes an Hutcheson überreichen sollte. Dieses Tagebuch enthielt detailliert alle Verbrechen, die Rienzi begange hatte und sind in vollem Umfang dokumentiert. Als Rienzi davon Wind bekam, will er Hutcheson töten lassen. Als ein Anschlag mißlang, versuchte er in seiner Verzweilfung an Hutchesons "Vernunft" zu appelieren - doch Hutcheson zeihte sich unerbittlich. Die letzte Story des Blattes brachte Rienzi schliesslich zu Fall und sorgte für eine lebenslange Haftstrafe. Nora war von den einsamen Kampf ihres Ex-Mannes so angetan, dass sie ihren Verloten den Laufpass gab und zu ihrem Ex zurückkehrte. Gemeinsam mit Margaret Garrison plant Hutcheson, eine neue Zeitung aufzubauen.

Fazit:
Ein wirklich spannender Film mit einem starken Drehbuch, das leider durch Bogarts schlechter Synchronstimme an Drive verlor. Zudem muß ich den Kritikern Recht geben, dass Bogart müde wirkte um nicht zu sagen, lustlos. Dies zeigte sich auch in seinem Spiel, seiner Performance wider...denn Bogart spielte hier längst nicht so aggressiv und griffig, wie man es von ihm kennt. Seinen Sarkasmus und seine Schlagfertigkeit fehlen über weite Strecken in diesem Film. Auch Kim Hunter blieb komplett blass in diesem Film. Ihr Charakter wirkte schon fast  bedeutungslos. Aber das wirklich starke Drehbuch und die Regie von Brooks trieb den Film an. Bei diesem Film handelt es sich zudem um einen extrem seltenen Fiulm, der kaum bei uns im TV gezeigt wurde - somit Kompliment und Dank an PIDAX, die diesen Film auf DVD und Bluray gebracht haben.

Alles in allem gebe ich, denke ich, faire: