Verdacht

( Suspicion ) ( USA, 1941 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 07.08.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Cary-Grant-Film ist der große Hitchcock-Klassiker "VERDACHT" ("SUSPICION") aus dem Jahre 1941, zusammen mit Joan Fontaine, die für diesen film den OSCAR erhalten hatte, sowie Nigel Bruce ("Dr. Watson" aus den "Sherlock Holmes Filmen mit Basil Rathbone), Cedric Hardwicke und Leo G. Carroll ("Alexander Waverly" aus "Solo für UNCLE"). Lina (Fontaine), ein "spätes Mädchen" aus der englischen Provinz, lernt den Playboy Johnny (Grant) kennen. Johnny ist sehr charmant, zeichnet sich aber durch chronischen Geldmangel aus. Lina verliebt sich und heiratet Johnny gegen den Willen ihrer Eltern. Nach der Hochzeitsreise ziehen beide in ein vornehmes Haus und führen ein sehr luxuriöses Leben. Was Lina allerdings nicht weiss: Alles basiert nur auf Pump. Johnny geht völlig sorglos mit dem Thema Geld um, spekuliert und hat viele Pläne. Lina kann ihrem Mann jedoch nicht ernsthaft böse sein. Erst ganz allmählich reift in ihr der Verdacht, dass Johnny vielleicht doch nicht so harmlos ist, wie er andere glauben lässt. Lina befürchtet, dass Johnny ihre Lebensversicherung kassieren will. Doch um an diese zu gelangen, müsste er sie umbringen.... Der Film beruht auf den Roman "Before the Fact" von Francis Isles.

 

Die Co-Stars:

Joan Fontaine spielte Grants Love Interest Lina McLaidlaw Aysgarth, Cedrich Hardwicke war als General McLaidlaw zu sehen, Nigel Bruce spielte Gordon Cochran Thwaite, genannt Beaky und Leo G. Carroll spielte Captain Melbeck, Grants Onkel. Heather Angel ("Bulldog Drummond") spielte die Haushälterin Ethel.

 

Synchronisation:

Von diesem Filmk existieren 2 verschiedene Synchronisationen. Die Kinosynchro wurde 1948 vorgenommen, 1965 gab es eine Neusynchro. Die Erstsynchro wird heute weder im TV noch auf Kauf-Medien mehr angeboten. Cary Grant wurde von Axel Monjè (1) und Gert-Günther Hoffmann (2) synchronisiert, Joan Fontaine von Victoria von Ballasko (1) und Ilse Kiewiet, Nigel Bruce von C.W. Burg (1) und Bruno Will Pantel (2), Cedric Hardwicke von Erwin Biegel (1) und Siegfried Schürenberg (2) und Leo G. Carroll von Kurt Waltzmann in der Neusynchro, seine Erstsimme konnte ich nicht herausfinden.

 

DVD & BluRay:

ich besitze von dem Film die deutsche DVD Erst VÖ von Studio Canal von 2002. Bild und Ton sind sehr gut. Als Bonusmateriual gibt es die Cary-Grant Doku "The Leading Man" sowie eine Trailerschau. Arthaus brachte den Film 2008 ebenfalls auf DVD heraus. Als Bonus gibt neben derselbigen Doku noch ein Booklet mit exklusiven Texten zum Film. Außerdem ist der Film in diversen DVD Sammelboxen zu Cary Grant und Alfred Hitchcock. Auf BluRay ist der Film derweil nur in den USA, England, Spanien und Italien erschienen.

 

Interessantes:
Der Roman von Francis Iles sah ein völlig anderes Ende vor: Lina trinkt die Milch, obwohl sie sich der tödlichen Zutat bewusst ist, und schickt ihren weinenden Mann hinaus. Sie nimmt so ihrem mörderischen, nun aber zaudernden Gatten die Entscheidung über ihr Ende aus der Hand. Das Buch schließt mit den Worten: „It did seem a pity that she had to die, when she would have liked so much to live“ (deutsch: „Es war wirklich schade, dass sie sterben musste, wo sie doch so gerne gelebt hätte“), mit denen der Mörder einen ihn entlarvenden Brief Linas nichtsahnend in den Kasten wirft.  Ein solches Ende galt in der amerikanischen Filmwelt von 1941 als unattraktiv.

Zum Film selbst:
Cary Grant spielte John 'Johnny' Aysgarth, einen Tu-nichtz-gut, der von Arbeiten gehen nichts hält und sein Leben lieber bei Pferdewetten und anderen Glücksspiel verbringt. Seine Familie hatte den Schmarotzer seit langem verstoßen. Johnny lebt von der Hand in den Mund, denkt nicht über das Morgen nach. Betrug und Verblendung sind seine Waffen, um sich sein leben zu finanzieren.

Eines Tages lernt er bei einer Zugfahrt die biedere Lina McLaidlaw kennen. Obwohl er nur ein Zugticket für die 3. Klasse besass (gibts heute ja gar nicht mehr...wohl die damalige "Holzklasse" :)  schlich er sich in die 1. Klasse. Als derSchaffner ihn aufforderte, den Differenzbetrag auszugleichen, sagte er ihm, dass er kein Geld habe und bat Linda dazu. Ehe sie antworten konnte, sah er Briefmarken, die sie als lesezeichen verwendet, nahm sie und beglich damit die Differenz.

Wenige Zeit später traf man sich angesichts einer Feier zufällig wieder. Johnny machte sich bewusst an Lina ran, um si anzufassen, täuschte er vor, dass ihre Haare nicht richtig toupiert seien und steckte sie zu einer unmöglichen Frisur zusammen. Doch er konnte es nicht zulassen, sie damit zurück zur Feier gehen zu lassen und legte es wieder so wie es vorher war. Dabei kam es zu dem Spitznamen, den er ihr gab und sie fortan den ganzen Film über nannte "Mutziputzipingeläffchen" - abgekürzt später aber nur noch "Mutziputzi". Lina mochte es nicht, dass sie nun "besser" aussah und meinte, ihr Vater würde sie für "zu hübsch" halten, den Männern zu "auffällig".

Lina hörte ihren Vater schlechtes über Johnny sagen, was sie dazu anstachelte, Johnny mehr zu mögen, als sie derzeit tat und küß´te ihn sogar. Fortan waretete sie sehnsüchtigst auf Briefe oder sonstige Nachrichten von Johnny - vergeblich! Schon krank vor Liebe, wollte sie sogar das jährliche Fest, den "Jägerball" ausfallen lassen, bis sie einen Brief von Johnny kam, dass er sie dort erwarten würde.  Johnny erschien wirklich, jedoch recht spät und nach wenigen Minuten schlich er sich mit Lina vom Ball weg, zum spazierengehgen, Händchenhalten und um sich zu küssen. Überstürzt sagte sie Johnny nach dem ersten Kuß, dass sie in ihn verliebt sei....Johnny antwortete, dass er genau so fühle und machte ihr gleich einen Heiratsantrag. Obwohl Lina weiß, dass ihr Vater Johnny nicht mag, akzeptierte sie und in der folgenden Nacht büxte sie aus und fuhr mit Johnny in eine Kapelle, um zu heiraten.

Lina merkte jedoch schnell, dass Johnny seine Fehler hatte. Denn das gesamte Geld für die Hochzeit und den Flitterwochen, die quer durch Europa gingen, hatte er auf Pump finanziert, da er selben keinen Pfifferling besas. Lina mißfiel es und wollte, dass Johnny einer geregelten Arbeit nachgehen soll. Doch Johnny erklärte, dass ihm sowas so gar nicht liegt....

Von ihrem vater bekam sie ein verspätetes Hochzeitsgeschenk. Johnny erhoffte sie Bargeld, schecks oder was wertvolles - doch stattdessen bekamen sie 2 alte Sessel, Familienerbstücke, die nur idellen Wert besassen. Während Lina sich sehr darüber freute, da sie diese Sessel schon immer geliebt hatte, was Johnny sauer über diese schäbrige Mitgif, obwohl Linas Familie wohlhabend ist. Kurz darauf vehökerte Johnny die Sessel, um Spielschulden zu bezahlen und tischte Lina Lügen auf.

Johnny machte Lina mit seinem Freund, mehr schon fast einen Vaterersatz, Gordon Cochran Thwaite, bekannt, der aber nur Beaky genannt wurde. Lina mochte den sympathischen Mann. Johnny mißfiel es aber, dass Beaky wenn auch meckisch Lina von Johnny Fehlern und seiner Spielsucht  berichtete. Lina war tief verletzt als sie erfuhr, was Johnny mit den Sesseln gemacht hatte, schwieg aber.

Johnny gab an, einen Job bei seinem Onkel bekommen zu haben. Tatsächlich verlor er diesen Job sehr schnell wieder, weil er ihn um 2.000 Pfund betrogen hatte. Eines Tages kam Johnny mit Geschenken zurück, irgendwelchen Klamotten und Ramsch für Lina, Beaky und sogar der jungen Haushälterin Ethel. Lina freute sich zwar, fragte aber, woher das Geld dafür kommt. KJohnny gab ein, eine große Wette gewonnen zu haben - was gelogen war, es handelte sich um das Geld, was er von seinem Onkel unterschlagen hatte. Dieser hatte zwar die Polizei nicht gerufen, gab Johnny aber ein Ultimatum, das Geld zurückzugeben, andernfalls würde er doch die Polizei einschalten. Als Lina dies erfuhr, nachdem sie seinen Onkel aufsuchte, der ihr alles erklärte,  wollte sie Johnny verlassen und hatte auch schon einen Abschiedsbrief verfasst. Da erschien Johnny mit betrüblicher Mine und Lina dachte, sie wüßte davon, dass sein onkel sie eingeweiht hatte...doch Johnny erzählte, dass ihr Vater gestorben sei....Herzinfarkt. Lina war der Ohnmacht nahe....

Sie fuhren zur Beerdigung und danach zur Testamentsvollstreckung. Lina und Johnny erbten lediglich das große Portait ihres Vaters. Johnny war sauer und enttäuscht, dass Lina kein Geld geerbt hatte.

Johnny hatte den Plan, zusammen mit Beaky ein Immobilinegeschäft aufzuziehen. Beaky sollte als Investor 30.000 Pfunfd einfliessen lassen. Lina war skeptisch über das Gelingen,. zumal der Schuß finanziell sehr nach hinten losgehen kann.  Johnny mißfiel es, dass Beaky - eigentlich witzig gemeint - über Johnny und seine Spielsucht vor Linda herzog, so dass er einmal an einem Brandy gestorben wäre, den Johnny ihn gab, weil er ihn nicht vertrug in der Menge und machte ihn damit klar, künftigst seine Meinungen  für sich zu behalten. Das war der erste Keim, der in Lina gesät wurde, dass Johnny böse sein könnte. Lina warnte Beaky vor dem geschäft mit ihrem Mann, als Johnny nicht bda war, doch Beaky verstand es nicht richtig. Aufmal sprang Johnny von seinem Vorhaben ab, behauptete, es würde nicht klappen. Lina wunderte dieser Scachzug.  Johnny will den Vertrag mit Beaky rückgängig machen.

Johnny flog nach London für ein geschäft, Beaky nach Paris. Dann erfuhr Lina von Beakys Tod in Paris...vergiftet durch zuviel Brandy. Ein brite war bei ihm gewesen, dessen beschreibung auf Johnny passte...der eigentlich in London sein sollte. Sie rief in London bei seinem Hotel an und erfuhr, dass Johnny gar nie eingechecktr hatte. Linas  Angst wuchs immer weiter, dass Johnny Beaky ermordet hatte um die 30.000 Pfund nun "behalten" zu können. Dann fiel ihr ein brief in die Hände, wo sich Johnny über ihre Lebensversicherung informierte und nun bekam sie Panik, dass Johnny auch sie töten will, um das Geld der Versicherung zu kassieren und weil Lina immer mehr Fragen stellte, über die Johnny verärgert reagierte.

Lina zog sich sichtbar von Johnny zurück, Johnny mußte auf der Couch schlafen und er verstand nicht, weshalb- Lina nahm auch nichts mehr von Johnny an Essen und Trinken an, was er ihr brachte. zudem unterhielt Lina sich mit einer Scjhriftstellerin, die Johnny sehr schätze, die detailliert über Morde schreib und Johnny sich ein Buch über nicht nachweisbare Gifte auslieh.

Es ging soweit, dass Lina fanst den Verstand verlor un zu ihrer Mutter erstmal ziehen wollte...log Johnny an, dass sie krank sei. Johnny bestand darauf, sie dorthin zu fahren. An einer Steilküste kam es zum Eklat. Lina bildete sich ein, dass Johnny sie bei erhöhtem Tempo aus dem Auto stoßen wollte. tatsächlich wollte er sie wieder reinziehen, nachdem sie fast gefallen wäre. Lina brach nun zusammen und erzählte Johnny ihre Ängste vor ihm. Johnny sagte, er war weder in london noch in Paris, sondern in Liverpool, weil er ihre Lebensversicherung belasten wollte, um ausgleichende Schulen zu bezahlen, zudem hätte er seit einigen Wochen nicht mehr gewettet. Lina sah ein, dass sie falsch über Johnny dachte und beide versöhnten sich und drehten um, um nach Hause zu fahren.

Fazit:
Ein großartiger Hitchcock-Thriller - keine Frage! Dennoch....gibts da Dinge, die mir negativ auffallen. Zum einen das Ende finde ich sehr holprig! In 2 Minuten erklärte Cary Grant alles, hatte für alles eine Erklärujng, die er zuu dem Zeitpunkt nicht mal beweisen konnte und alles war wieder gut? Das war mir zu einfach und ...ja auch irgendwie unglaubwürdig! Und es blieb auch offen, ob seine Aussagen tatasächlich gestimmt haben,damit liess Hitch den Zuschauer alleine zurück, so dass jeder darüber sich wohl seine eigene Meinung bilden konnte.  Natürlich war dies von Hitchcock so auch nicht geplant, zumal er sich an die Romanvorlage halten wollte, wo es ja kein Happy End gab, sondern Garnt derjenige auch war, der er war. Wobei mir auch das Ende nicht so wirklich gefallen hätte, da der Film von Anfang an stur runtergekurbelt wirkte, wo man schon von der ersten Minute a quasi wußte, wie der film ausgehen würde, eigentlich keinerlei Überraschungen mehr birgt. Also...wie hätte man ihn sonst eneden lassen sollen? Ich weiß es nicht....so wie er war, nur eben ausführlicher, damit es glaubhaft wirkt und Grant von allen Indizien erwiesen entlastet wäre. Aber....kann eine Ehe danach wirklich noch harmonisch funktionieren, wenn die Ehefrau lange glaubte, ihr Mann will sie ermorden? Überhaupt fehlt es mir hier etwas an Suspence,. wie man es von Hitch kennt. Natürlich gibt es mehrere Szenen darin, aber doch etwas wenig. Da wurde es in dem Nicht-Hitchcock Film "Mitternachtsspitzen" mit Doris Day und Rex Harrison sehr viel besser gemacht, mehr Dramatik, mehr Thrill. Absolut genial fand ich aber die schauspielerischen Leistungen von Cary Grant und ganz besonders von Joan Fontaine, die den OSCAR hier wirklich verdient hatte. Großartige Leistung, alleine wie beiu Fontaine die Angst und Beklemmung immer weiter anstieg. Dabei kam alles erst recht spät. Die Hälfte des Films wirkte wie eine Mischung aus Romanze und Spielerdrama, der Thriller im Film kam erst in der zweiten Hälfte des Films imme rmehr zum Vorschein. Unklar war auch, finde ich, ob Grant was mit dem Tod von Fontaines Vater zu tun hatte. Beide hätten sich ja treffen können, damit Schwiegervater und Schwiegersohn sich etwas zusammenraufen udn Grant ihm dann was gegeben hatte, was einen Infarkt auslöst, ind er Hoffnung, dass Fontaine mit viel Geld im Erbe berücksichtigt wurde.  Ehrlich gesagt, war ich sogar überzeugt davon, dass es so war.

Trotz allem mag ich den Film, aber er hat eben in meinen Augen die eben erwähnten Schwächen. Alles in allem reicht es bei mir, wenn auch für knappe: