Blutige Strasse

( Hell On Frisco Bay ) ( USA, 1955 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 27.03.2022

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Film aus meiner Crime Noir Classic Reihe ist der Thriller "BLUTIGE STRASSE" ("HELL ON FRISCO BAY") aus dem Jahre 1955 mit Alan Laddm Edward G. Robinson, Joanne Dru, William Demarest, Fay Wray und in einer kleinen Nebenrolle der damals noch unbekannte Rod Taylor. Der Film beruht auf den Roman "The Darkest Hour" von William P. McGivern. In Deutsch unter dem Titel "Seine dunkelste Stunde" erschienen. Als der Ex-Hafen-Cop Steve Rollins (Ladd) nach fünf Jahren aus San Quentin auf Bewährung entlassen wird, denkt er nur noch an Rache an den Männern, die ihn des Totschlags angelastet haben. Zurück in San Francisco führt ihn seine Suche nach der Wahrheit gegen den skrupellosen Gangsterboss Victor Amato. (Robinson).

 

Die Co-Stars:

Edward G. Robinson spielte den Gangsterboss Victor Amato, Joanne Dru spielte Ladds Ehefrau Marcia Rollins, William Demarest spielte Ladds Fürsprecher und ehemaligen Partner bei der Polizei Lt. Dan Bianco, Paul Stewart spielte Robinsons rechte Hand Joe Lye, Fay Wray dessen Lebensgefährtin, die frühere Schauspielerin Kay Stanley und der damals noch blutjunge Rod Taylor spielte Robinsons Handlanger John Brodie Evans. In einem cameo-Auftritt sieht man auch Hollywood-Diva Joan Crawford als namenlose Tanzpartnerin von Mario (Perry Lopez), dem Neffen von Robinson.

 

Synchronisation:

Alan Ladd wurde von Gert-Günther Hoffmann gesprochen, Edward G. Robinson von Bum Krüger, Joanne Dru von Marianne Kehlau, William Demarest von Curt Ackermann und Rod Taylor von Herbert Stass.

 

DVD & BluRay:

Leider gibt es diesen Film bei uns noch immer nicht auf DVD oder Bluray. Ich besitze davon eine uralte TV Aufnahme von Pro7, ca. Anfang / Mitte 90er Jahre, die ich damals mit meinem Videorecorder gemacht hatte und vor Jahren auf DVD gebrannt hatte. Bildqualität ist ganz OK für eine uralte VHS Aufnahme, Ton ist leider recht dumpf.

 

Interessantes:

Die Filmrechte wurden von Alan Ladds Jaguar Productions im August 1954 als Pjojekt für Ladd gekauft. Finanziert wurde der Film von Warner Bros., die gerade den Western "Der einsame Adler" ("Drum Beat") mit Ladd gedreht hatten. Der Roman wurde in der Zeitschrift Collier (15. April bis 13. Mai 1955) in Serie veröffentlicht. Ladd hatte James Cagney als Co-Star gewollt, aber stattdessen wurde Edward G. Robinson gecastet. Robinson befand sich in der, wie er es nannte, "B-Movie-Phase meiner Karriere als Filmstar – oder ehemaliger Filmstar", wenn man es besser ausdrückt, oder war schon einmal, wenn man das immer noch besser sagen kann“. Das lag an seinem Greylisting. Robinson war unglücklich darüber, nach Ladd an zweiter Stelle zu stehen und nannte den Film "Hell in Beverly Hills“. Ladd engagierte Frank Tuttle als Regisseur; Tuttle hatte Ladd für "Die Narbenhand" ("This Gun for Hire")  gecastet, dem Film, der ihn zum Star machte. Gedreht wurde dieser Film vom 4. April bis Mitte Mai 1955. Ein Großteil des Films wurde vor Ort in ganz San Francisco gedreht. Umfangreiche Dreharbeiten wurden in und um Fisherman's Wharf und San Francisco Bay durchgeführt. Stuntman Louis Tomei verdoppelte sich für Robinson in einer Kampfszene auf einem Motorboot, die den Höhepunkt des Films markierte. Er wurde gegen einen Metallbeschlag auf dem Boot geschleudert und erlitt schwere Kopfverletzungen. Er starb später in der Nacht im Krankenhaus. Tomei war ein ehemaliger Rennfahrer, der in den 30er und 40er Jahren am Indianapolis 500 teilgenommen hatte. Bosley Crowther, der den Film für die New York Times rezensierte, schrieb: "Dank Edward G. Robinson, der seine Rolle so eng anliegend trägt wie seine Schuhe, und einiger sardonischer Dialoge, die für ihn geschrieben wurden“, war der Film „zwei oder drei“. übertrifft die Bildqualität dieses abgedroschenen Genres."  Der Nachname von Ladds Charakter wurde von "Rednek" in "Rollins" geändert. Der Knast im Roman war Sing-Sing, wurde für den Film in San Quentin geändert. Robinsons Vorname wurde von "Nick" in "Victor" geändert.

 

Zum Film selbst:

Alan Ladd spielte den ehemaligen Hafenpolizisten Steve Rollins, der von dem Gangsterboss Victor Amato hereingelegt und ein Mord in die Schuhe geschoben wurde. Nach 5 Jahren kommt er nun auf Bewährung heraus und hat nur ein Ziel: Sich an den Mann zu rächen, der ihn in den Knast gebracht und 5 Jahre seines Lebens gestohlen hat und seinen Namen reinzuwaschen. Vor seinem Knastaufenthalt war er frisch verheiratet, zufrieden mit seinem Leben. Doch fünf Jahre Knast haben das letzte Bisschen Mitgefühl aus ihm herausgepresst. Ihm geht es nur noch um eins: Rache an den wahren Killern zu nehmen. Egal zu welchem Preis.

 

Am Tag seiner Entlassung warteten sein ehemaliger Partner Dan Bianco und seine Ehefrau, der Nachtclubsängerin Marcia auf ihn. Doch für Marcia hatte er nichts mehr übrig. Als er ins Gefängnis kam, bat er sie, ihn zu verlassen, sich ein neues Leben aufzubauen - was sie aber nicht tat. Zudem verweigerte er jegliche Besuchsrechte in den letzten 5 Jahren. All diese Einsamkeit haben Marciua in die Arme eine Musikers getrieben, der ausser probleme und Alkohol keinen Zweck hatte., Es war ein einmaliger Ausrutscher, der auch erst geschah, nachdem Steve  3 Jahre gesessen hatte. Obwohl er ihr diesen Freibrief, ein neues Leben zu beginnen angeboten hatte und selbst nichts dafür tat, diese Entscheidung nochmal zu überdenken, traf ihm die Kenntnis, dass sie ihn betrogen hatte schwer und war seitdem für ihn gestorben. So liess er Marcia einfach vor dem Gefängnistor stehen, bestieg statt ihrem Wagen zusammen mit Dan den nächsten Bus in die Stadt.

Steve wurde wegen Totschlags an den Dock-Führer Donato verurteilt, der bei einer Schlägerei mit Steve gestorben war - doch er schwor immer eine Unschukd. Zwar gabs eine Schlägerei, doch den entscheidenen Schlag hatte nicht er ausgeführt und hatte auch nicht gesehen, wer es war.  Doch Steve will nun den wahren Mörder zur Strecke bringen - koste es, was es wolle und nichts und niemand wird ihn daran hindern können.

Nach Donatos Tod hatte sich deren rechte Hand Victor Amato sich im Hafengebiet einen Namen gemacht und setzt die ortsanliegenden Fischer mit überteuerten Forderungen unter Druck. Wer nicht spurt, wird zusammengeschlagen, erpresst oder schlimmeres. Seine rechte Hand ist der ehemaige Verbrecher Joe Lye, der einst im Gefängnis war, dort eine fiese Narbe erhielt, die ihn etwas entstellt hatte. Joe war treu und loyal zu dem mann, der ihn eine neue Chance gegeben hatte. Joe war seit einiger Zeit mit der ehemaligen Schauspielerin Kay Stanley zusammen, die für seinen privaten Halt sorgte. Anato selbst schätzte diese Verbindung nicht und liess keine Situation aus, um Joe zu überzeugen, dass er sie verlassen solle.

Amato merkte schnell, dass Sgteve am Hafen unangenhme Fragen stellte, längst vergessenes wieder aufkochen liess. Er hetzte deswegen einen seiner Schläger auf ihn, damit Steve es unterläßt, am Hafen Fragen zu stellen, um den wahren Mörder näherzukommen. Dann ging Steve zu Marcia - aber nicht, um zurück zu ihr zu kommen, wie sie sich erhoffte, sondern um seine Sachen zu holen. Gegenüber Marcia blieb er verbittert. Da tauchten Joe und dieser Schläger wieder auf. Der Schläger verhöhnte Steve solange, bis Steve ihn angriff und zusammenschlug. Daraufhin wurde der schläger von Amato, als er davon hörte, entlassen.

Als Steve Amato aufsuchte, machte dieser ihm ein Job-Angebot...doch Steve sagte ihm nur allzu deutlich, wohin er sich dieses Angebot stecken könne laut lachen Amato wurde daraufhin sauer und drohte Steve.

Steve machte sich auf der Suche nach dem Tagedieb Frank Ragoni, der Beweise für Steves Unschuld hat, doch den findet man schon bald mit einem Messer im Rücken. Auch der ehemals angesehene Fischer Louis Fiaschetti, der mehr weiß, wurde kurz danach ein Opfer, da er zudem auch zuviel getrunken hatte und schwätzig wurde. Zudem machte er den schweren Fehler, Amato deswegen erpressen zu wollen. Amato versucht also alle losen Ende vond er Sache von damals zu beseitigen.

Steve suchte Mario , den Neffen von Amato, auf. Ein ungestümer junger Mann, der, wenn man die richtigen Knöpfe drückt, vielleicht was sagen könnte, so Steves Hoffnung. Dan Bianchi war der einzigste, der auf Steves Seite stand, wobei er ihm auch nahelegte, die sache ruhen zu lassen, bevor es weitere Opfer fordern könnte - vielleicht auch Steve selbst. Doch Steve dachte nicht daran. Als Mario ihn angriff, liess Dan, der gerade dabei war, ihn einsperren. Dann pfiffen Kugeln Steve und Dan um die Ohren - sie stammten von jenem Schläger, den Amatop jüngst fallen liess. Dan erschoß ihn daraufhin in Notwehr. Er wollte sich rächen, weil er wegen Steve entlassen wurde.

Eine weitere Spur führte Steve zu John Brodie Evans, ein weiterer Handlanger von Amato. Als auch dieser auf Steve losging, verhaftete Dan auch ihn. Amato mußte nun Kaution für seinen Neffen unmd Brodie stellen. Von Brodie erfuhr Amato dann, dass Mario "gesungen" hätte. Amato war sauer - setzte sofort einen Killer auf seinen Neffen an, wobei es ihm völlig egal war, dass er sein Neffe war, niemand, absolut niemand darf es wagen, ihn zu verraten. Auchgerechnet Joe, der nicht mehr morden wollte, sollte Mario erledigen. Bei der Gelegenheit versuchte sich Amato an Joes Freundin Kay heranzumachen - doch Kay hatte Format. Auch nachdem Amato Joe in dessen Abwesenheit verhöhnte und Kay vorwarf, was sie schon mit so einem Laufburschen will, da sie doch eindeutig besseres bekommen hatte, liess Kay nicht an Joe zweifeln  und beleidigte Amato - was ihr wiederum eine Ohrfeige einbrachte.

Steve suchte Kay in dem Club, wo sie sang auf - sie sang gerade den Welt-Hit "It had to be you" (leider gibts kein youTube Video derzeit von dem Song und ihrer Version).  - aber nur, um ihr zu sagen, sie solle die Stadt verlassen, weil er befürchtet, dass Amato sie gegen ihn einsetzen könnte. Marcia liess ihn wissen, dass sie sowieso nach heute die Stadt verlassen will, um von San Francisco nach Chicago zu ziehen, wo sie ein sehr gutes berufliches Angebot als Sängerin bekommen hatte und hier es nun eh nichts mehr gibt, was sie halten könnte - nachdem steve ihr mehrfach zu verstehen gegeben hatte, dass er keinerlei Interesse mehr an sie hat.

Dann hörte Steve, dass Mario tot ist - offenbar solol er Selbstmord begangen haben - doch Steve wußte, dass er ermordet wurde, weil er etwas verraten hatte, was er nicht hätte verraten sollen. Joe, der Mario getötet hatte, will nun häher hinaus. Er forderte Amato auf, ihn zum gleichwertigen Partner zu machen. Amato nahm zum Schein an, dachte aber nicht eine Sekunde dran, dies auch wirklich zu tun.

Der Polizist Connors, der nach Steves Verurteilung seinen Job bekommen hatte, steht shcon siet längerem auf Amatos Lohnliste und versorgt ihn mit Informationen. Steve, der ihn vor kurzem kennengelernt hatte, mochte ihn vom ersten Moment an nicht und ahnte, dass er von Amato geschmiert wird. Nun will Amato, dass er Joe töten soll für seinen "Frevel". Connors nahm an und wollte Joe töten - doch Joe ahnte, dass Amato ihn verarschen will und tötete wiederum Connors. Danach forderte er Kay auf, zu Steve zu gehen,  der sie in Sicherheit bringen soll. Das tat Steve auch, brachte sie zu Marcia in ihr Hotelzimmer und bat sie, auf sie aufzupassen. Marcia holte sich dan als Unterstützung.

Steve machte sich auf die Suche nach Amato, um abzurechnen. Auch Joe suchte Amato um ihn zu töten. Doch Amato drehte den Spiess um und erschoss Joe. Kurz darauf erschien Steve und am hafen kam es zu einemShowdown. Kay, die vor Marcia fortgelaufen war, um Joe zu helfen, geriet dazwischen und Amato gelang es, sie als Geisel zu nehmen.  Als Steve Kay befreien konnte, kam es zu einem letzten Duell zwischen Steve und Amato. Beide stürzten von einem Motorboot ins Wasser und Steve schlug Amato K.O. Dan, der am Pier mit Kollegen wartete, fischte beide aus dem Wasser und verhaftete Amato.

Marcia war ebenfalls dort und Steve nahm sie in die Arme, küßte sie und gab ihr zu verstehen, dass er bei ihr bleiben will.

Fazit:
Ein Film Noir in Farbe - davon gibts ja nicht so wirklich viele. der Film lebte natürlich besonders von dem Duell Alan Ladd gegen Edward G. Robinson. Mir hatte der Film gut gefallen, wenngleich es gegenüber dem Roman, den ich zwar nicht gelesen habe, aber Infos zu durchgelesen hatte, etwas verändert war. Leider fehlte dem Film etwas die Spannung, da man vornherein wußte, wer gut und böse war und auch ansonsten keine sonderlichen Überraschungen parat hielt, was den Filmgenuss etwas schmälerte. Die Location um San Francisco riss jedoch wieder etwas heraus und Rod Taylor als unbeherrschten Handlanger zu erleben, hatte auch schon was Grinsen Für Taylor sicherlich eine Ehre, neben zwei solchen Weltstars wie Ladd und Robinson zu spielen.

 3,5 Sterne