Heutiger Rewatch Film aus meiner Filmreihe mit William Powell ist die Krimi-Romanze "ICH KÄMPFE FÜR DICH" ("EVELYN PRENTICE") aus dem Jahre 1934, zusammen mit Myrna Loy, Una Merkel, Rosalind Russell, Edward Brophy, Harvey Stephens, Isabel Jewel und Frank Conroy. Evelyn Prentice (Myrna Loy) fühlt sich von ihrem Mann John Prentice (William Powell), einem Staranwalt, vernachlässigt und lässt sich die Avancen eines anderen Mannes gefallen. Dieser versucht jedoch, Evelyn mit von ihr geschriebenen Briefen zu erpressen. Als der Mann ermordet wird, übernimmt John die Verteidigung der Tatverdächtigen. Er ahnt nicht, dass auch seine Frau Evelyn in den Fall verwickelt zu sein scheint... Der Film basiert auf den gleichnamigen Roman von W.E.Woodward.
Die Stars:
William Powell spielte den Rechtsanwalt John Prentice, Myrna Loy seine Ehefrau Evelyn Prentice, Una Merkel spielte Loys beste Freundin, die schnippische Amy Dexel, Rosalind Russell spielte Powells Affäre Nancy Harrison, Harvey Stephens spielte Loys Affäre Lawrence 'Larry' Kennard, Cora Sue Collins spielte Powells und Loys siebenjährige kleine Tochter Dorothy Prentice, Isabel Jewel spielte Stephens Lebensgefährtin Judith 'Judy' Wilson, Edward Brophy spielte Powells detektivischen Mitarbeiter Eddie Delaney, Jessie Ralph spielte die Haushälterin Mrs. Blake und Frank Conroy spielte den hartgesottenen Bezirksstaatsanwalt Farley.
Synchronisation:
William Powell wurde von Helmut Gauß gesprochen, Myrna Loy von Monika Barth, Una Merkel von Ulrike Möckel, Edward Brophy von Andreas Mankopff, Isabel Jewel von Cornelia Meinhardt, Harvey Stephens von Peter Reinhardt und Rosalind Russell von Uta Hallant.
DVD & BluRay:
Leider ist dieser Film bei uns noch nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine TV-Aufnahme in sehr guter Qualität.
Interessantes:
Der Film spielte insgesamt 1.166.000 US-Dollar (im In- und Ausland) ein: 700.000 US-Dollar aus den USA und Kanada und 466.000 US-Dollar aus anderen Ländern. Der Gewinn betrug 244.000 US-Dollar. Der dritte von 14 Filmen mit William Powell und Myrna Loy. Von den 14 Filmpaarungen von William Powell und Myrna Loy ist dies die einzige, in der sie im Hinblick auf die Bedeutung für die Handlung die Hauptdarstellerin vor ihm ist. Filmdebüt von Rosalind Russell. Dies ist der 23. von insgesamt 50 Filmen, in denen die damals siebenjährige Cora Sue Collins während ihrer Karriere von 1932 bis 1945 mitwirkte. Am 31. Oktober 2021 war sie 97 Jahre alt.
Zum Film selbst:
John Prentice ist ein galanter und sehr erfolgreicher Rechtsanwalt, der sich vor Aufträgen kaum retten nkann und gewöhnlich seine Fälle auch gewinnt - sehr zum Leidwesen seiner Ehefrau Evelyn,
die er darüber vernachlässigt und oft alleine läßt. Aktuell vertritt er die unter Mordverdacht stehende Nancy Harrison. Prentice redete ihr gut zu, das er einen freispruch für sie erwirken wird
und arbeitete dafür auch hart, um beweise zu finden. Tatsächlich konnte er zusammen mit seinem Mitarbeiter Eddie Delaney herausfinden, das das Opfer, das bei einem von Nancy verschuldeten
Autounfall den Tod fand, an Knochentuberkulose litt und schon der allerkleinste Aufprall dies zum Tode hätte führen können. Und tatsächlich - dies war der schlagende Beweis, dass Prentice
einen Freispruch erlangte.
Auf gutem Zureden hin begleitete Evelyn ihre Freundin Amy zusammen mit ihrem Freund in eine Bar, um mal was anderes als die vier Wände zu sehen. Haushälterin Mrs. Blake passte derweil auf die
siebenjährige Tochter Dorothy auf. In jener Bar fiel Evelyn den schmierigen Gigolo und Poesie-Autor Lawrence 'Larry' Kennard auf, der ihren Namen am Nachbartisch hörte und nun so tat, als er sie
kurz darauf auf dem Weg zur Toilette ansprach, sie von früher zu kennen. Kennard wußte anhand des Nachnamens sofort, wessen Ehefrau Evelyn ist und fädelte ein perfides Erpressungsspiel ein.
Evelyn liess ihn jedoch zunächst abblitzen.
Evelyn hoffte, dass jetzt, nach dem Harrison-Fall etwas Ruhe einkehren würde - doch schon erwartete Prentice eine wichtige Geschäftsreise nach Boston, wo es galt, einem einflußreichen Politiker
aus der Bredouille zu helfen. Etwa eine Woche würde es dauern - Evelyn war geknickt und auch Dorothy war enttäuscht, dass daddysie und Mommy wieder alleine liess. In dem Zug nach
Washington hatte Nancy Harrison Prentice gestalkt... sie wollte sich für seine Arbeit auf ihre ganz besondere, intime Weise "bedanken". Doch Prentice liess sich nicht auf eine Affäre mit der
attraktiven jungen Frau ein. Absichtlich liess ssie jedoch ein Armband liegen, welches sie sich selbst mit der Gravour "Für John an Nancy" anfertigen liess.
Kennard liess nicht locker und baggerte weiter stetig an Evelyn, dessen Widerstand dadurch, dass JHohn sie wieder alleine liess immer mehr bröckelte. Schliesslich riet Amy ihrer Freundinb sogar,
endlich zu dem Date mit Kennard zu gehen - völlig unverbindlich! Das Kennard nur mit Evelyn "spielen wollte", ahnte keiner der beiden Damen. Kennard war zudem mit seiner Lebenspartnerin Judith
Wilson liiert, die noch nichts von seiner beginnenden Affäre ahnte. Doh dies änderte sich, als sie Einträge in Kennards Tagebuch fand und stellte ihn zur Rede. Kennard redete sich heraus, dies
sei nur eine Spinnerei für sein neuestes Buch. Judith war skeptisch, glaubte ihm aber letztendlich. Kennard und Evelyn trafen sich auf ein unverbindliches Date und kamen sich dabei etwas
näher. Danach trafen sie sich noch weitere Male, doch Evelyn wurde immer unruhiger deswegen, ihren Mann mit Kennard zu hintergehen, obwohl bisher noch nichts romantisch-intimes passiert
war.
Nach der einen Woche in Boston vertröstete Prentice Evelyn damit, dass gleich im Anschluß wegen des Falles für eine weitere Woche nun nach Washington müsse. Evelyn, die sich so sehr auzf die
Heimkehr ihres Mannes gefreut hatte, wurde immer frustrierter. Um diesen Frust und das ständige Anbaggern von Kennard zu entgehen, flüchtete sie mit Amy zu einem nahegelegenen Scheinenfest,
um dort einmal komplett von allem abzuschalten - obwohl sie eigentlich Scheunenfeste verabscheut. Kaum wieder zurück baggerte Kennard erneut... das mußte er auch, wenn sein Plan mit der
Erpressung aufgehen soll. Doch Evelyn gab Kennard eindeutig zu verstehen, dass sie das - was immer es auch zwischen ihn sei, beendet wird und ging. Kennard war sauer...wollte dieses Ende
auf gar keinen Fall so hinnehmen.
Durch einen dummen Zufall kam Evelyn hinter der vermeintlichen Affäre mit Nancy Harrison, als ein Bote das plazierte Armband bei ihr abgeben liess, mit einer Nachricht, dass Nancy die Ehefrau von
John Prentice sei. Evelyn war erschrocken...dachte natürlich, dass John mit Nancy eine Affäre hat und mit ihm demnach in Boston und Wasington amuröse Tage verbracht hätten, während sie sich ganz
vernünftig haltend an ihr Eheversprechen gehalten und Kennard hatte abblitzen lassen. Siue suchte Kennard auf und erzählte von dem vermeintlichen seitensprung ihres Mannes. Kennard wittterte
Morgenluft und versucht sogleich Evelyn davon zu überzeugen, gleiches mit gleichem zu vergelten - doch das genaue Gegenteil trat ein: Diese vermeintliche Affäre ihres Mannes liess Evelyn Augen
öffnen, Kennard ein für allem al niemals wiedersehen zu wollen. Kennard war, nachdem Evelyn ging, zuerst frustriert, und dann stinksauer.
Natürlich hatte Evelyn auch Amy von Johns vermientlicher Affäre erzählt und Any konfrontierte John nach seiner Rückkehr aus Washington mit dem Armband. Er erzählte Amy, dass Nancy sich zwar
an ihn herangeworden, aber er nicht darauf eingegangen war, weil er Evelyn liebe - und er ihr dieses Armband nie geschenkt hatte, welches Amy schliesslich auch danach selbst herausfand, als sie
nachbohrte. Doch John hatte dennoch ein schlechtes Gewissen...wußte, dass Evelyn sicher gleiches von ihm dachte und beschloss, endlich mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Er legte
alle Fälle erstmal auf Eis und buchgt eine einmonatige Familienreise nach Europa und überraschte sie damit. Ev elyn freute sichg. Die Nachricht, fass John prentice auf Europareise mit seiner
Familie geht, erreichte auch die Presse und somit auch Kennard. Dieser griff nun zum letzten Strohhalm, rief Evelyn an und deckt vor ihr seine wahren Absichten auf: Entweder sie zahlt stetig
Geld, oder er würde verräterische Briefe, die Evelyn in ganz anderer Absicht an Kennard geschrieben, jeder andere aber mißverstehen würde, der Allgemeinheit zuspielen, auch ihrem Mann, der
beruflich wie gesellschaftlich damit bloßgestellt wäre - geschweige das iuhre Ehe dadurch im Eimer wäre. Evelyn flehte Kennard an, es sein zu lassen, doch er lachte nur. eds kam zu einem
Eklat...Evelyn bekam eine Waffe in die Hände, es entstand eine Rangelei, Evelyn wurde gegen die Wand geworfen, dabei löste sich ein Schuß und Kennard brach zusammen. Evelyn, die unter Schock
stand, flüchtete aus seiner Wohnung.
Evelyn war völlig desillusioniert mit dem Wissen, einen Mann erschossen zu haben und vertraute sich Amy an, die ihr riet, nichts zu unternehmen. Doch dann erfuhr sie aus der Presse, dass Kennards
Lebensgefährtin Judith Wilson wegen Mordes verhaftet wurde, da sie über der Leiche gebückt, mit der Waffe in der Hand von einem Boten überrascht wurde. Zudem bestätigten Nachbarn des häufiger
immer wieder lautstarke Wortgefechte zwischen dem Paar. Nachdem Dorothy versehentlich eine Vase, die Evelyn viel bedeutete, zerbrochen hatte und John ihr auf eindrucksvolle Weise begreiflich
machte, dass Väter sowas richten können und sie auch von Gesprächen mit ihren Eltern hörte, dassJudith Wilson die Todesstrafe blühte und ihr Daddy sie retten könne, wollte Dorothy die
Europsareise nicht und wollte, dass Daddy der armen Frau hilft. Auch Evelyn, die ein schlechtes Gewissen hatte, das jemand anderes für sie büßen sollte, redete John gut zu, den Fall zu übernehmen
und die Reise zu verschieben.
John übernahm den Fall. Es meldete sich eine Zeugin, die eine andere Frau kurz nach den Schüssen gesehen haben will. Da Evelyn zufällig auch in Johns Büro war, als sie eintraf, war die Zeugin
perplex...sie erkannte Evelyn als jene Frau, redete sich aber ein, das dies ja unmöglich sein könne und gab eine ähnliche Beschreibung von Evelyn ab
Pbwohl Prentice alles versuchte....die Staatsanwalt hatte erdrückende Beweise gegen Judith, eine Verurteilung zum Tode war quasi nur noch eine Formsache. Evelyn fühlte sich immer unwohler, eine
andere Frau in den Tod zu schicken für etwas, was sie verübt hatte. Schliesslich, kurz vor Prozess-Ende hatte Delaney bei Kennard jenes verräterische Tagebuch gefun den, welches die Identität
jener geheimnisvollen Frau, mit der Kennard eine Bezihung gehabt haben will, der Staatsanwalt dieses aber nie glaubte, bestätigte und händigte es John aus - der schockiert war, den Namen seiner
eigenen Frau darin zu lesen...und war nun in dem schrecklichsten Gewissenskonflikt, in die ein Mann geraten kann: Mandantin gegen eigene Ehefrau! Evelyn konnte nicht anders...mußte zum Prozess
hin. John verschwieg das Tageb uch aus Liebe zu Evelyn... doich als der Staatsan walt immer wieder vor den Geschworenen auf die Todesstrafe für Judith pochte, platzte Evelyn aus sich
heraus...rannte nach vorne und behauptete, dass Jusith nicht nur unschuldig sei, sondern sie selbst die Mörderin sei. John versuchte einzugreifen...sich zu sortieren, was geradee passiert war.
Letztendlich nahm er seine eigene Frau vor Gericht ins Verhör.
Man erfuhr die Wahrheit: Evelyn schoß zwar auf Kennard, dieser ging zu Boden und Evelyn lief weg, weilsie eine Person kommen hörte... diese war Judith, die hereinkam, un Kennard gerade zu sich
kam, Er war unverletzt, hatte sich im Fallen nur den Kopf gestoßen und war ausser sich vor Wut. Als Judith Kennard zur Rede stellte, kam es zum Eklat zwischen ihm und Judith und sagte ihr, dass
es vorbei wäre zwischen ihnen. Rasend vor Eifersucht griff Judirh die Waffe und erschoß Kennard...da kam der Bote rein. Evelyn hatte niemanden ermordet - nicht mal verletzt. Trotz allem hatte
Prentice soviel Courage Judith weiter zu vertreten und erreichte schliesslich vor der Jury, dass Judith aus Notwehr reagiert hatte, nachdem Kennard ihr mit dem Tod drohte. Mit John
eindrucksvollem Playdoyer erreiuchte er den Freispruch für Judith.
Evelyn stand völlig neben sich...da John nicht nach hause kam, sah sie ihre Ehe am Ende und wie sehr sie Dorothy enttäuscht hatte... doch dann kam John nach Hause, vergab Evelyn udn gestand, dass
alles letztendlich seine Schuld war, wie es passiertr war. Sie fielen sich um den Hals und beschlossen, nun ihre Europareise anzutreten.
Fazit:
Ich hatte diesen Film echt lange nicht mehr gesehne und frage mich nun - wieso eigentlich? Aus heutiger Sicht sage ich, ist dies einer der besten, wenn nicht sogar der beste Film mit Powell /
Loy. Sehr spannend, sehr aufreibend, mit einer tollen Story und fanatstischen Handlungssträngen. der Humor, den man sobnst as den gemeinsamne Filmen kennt und die flapsigen Dialoge sucht man hier
vergebens. Witzigste Stelle des Filmes war das Workout der Familie, die Strechübungen und Dorothy war schnell kaputt und Evelyn meinte "Kann ich verstehen...so eine alte Frau wie du kann gegen
ihre blutjunge Mutter ja nicht mithalten!" Und auch John gingen diese Übungen schnell an
die Substanz Dafür weist der Film diverse Früh Film Noir Elemente auf, Powell und besonders Loy
spielten ungemein symptahisch und mir hatte es sehr gut gefallen, diesen Film zu schauen...mitreissend bis zum schluß, welches schliesslich mit einem kompleten Happy End triumphierte.
Eindrucksvoller Film von Powell und Loy - anders, als man sonst von beiden kennt - aber ungemein gut....vielleicht sogar...besser