Ein Gauner und Gentleman

( The Old Man And The Gun ) ( USA, 2018 / 2019 )

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 19.10.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum


Schaue mir gerade die biographische (der Film beruht größtenteils auf einer wahren Begebenheit) Gauner-Komödie "Ein Gauner und Gentleman" aus dem Jahr 2018 an, der kürzlich auf DVD & BD auch erschienen ist. Robert Redford raubt Genlteman like Bankenaus, verliebt sich dabei in Sissi Spacek. Neben Redford und Spacek spielen Casey Affleck und Danny Glover weitere Hauptrollen. Redford erklärte, dass dies als Schauspieler sein letzter Film sein wird (obs wirklich stimmen wird, wird die Zukunft zeigen)

Die Co-Stars:
Sissy Spacey spielte Jewel, Redfords Love Interest, die er zufällig lkennenlernt, als er sie bei einer Autopanne aufliest. Casey Affleck spielte den bodenständigen Polizisten John Hunt. Danny Glover ("Letal Weapon") spielte Redfords Gauner-Partner Teddy. Tom Waits spielte Redfords anderen Gauner-Partner Waller. Keith Carradine war als Police Captain Calder zu sehen.

Synchronisation:
Robert Redford wurde von seinem Stammsprecher seiner letzten Filme, Kaspar Eichel, gesprochen. Sissy Spacek wurde von Katharina Lopinski gesproichen. Casey Affleck von Björn Schalla, Danny Glover von Jürgen Kluckert, Tom Waits von Jan Spitzer.

DVD & BluRay:
Der Film ist seit dem 13.09.2019 auf DVD und BluRay erhältlich. Bild und Ton sind wie zu erwarten sehr gut. Als Bonusmaterial gibt es Interviews mit Cast und Crew.

Zum Film selbst:
Robert Redford spielt Forrest Tucker, ein Mann, der Zeit seines Lebens 2 Dinge beherrschte: Banken ausrauben und aus Gefängniusse auszubrechen. Banken hatte Tucker mehr ausgeraubt, als er zählen konnte - allerdings wandt er niemals Gewalt an, war zwar bewaffnet, doch die Waffe kam nie zum Einsatz. sein Markenzeichen war es, stets freundlich und beherrscht zu sein und er raubte Banken aus, ohne dass es jemand in der Bank mitbekam, ausser er, seinen beiden Komplizen Teddy und Waller und natürlich der Kassierer. Tucker wurde schon oft deswegen eingesperrt, bekam jedoch immer nur kleinere Strafen, da er nie gewealttätig vorging.  Jedoch sitzte er keiner seiner Haftstrafen wirklich lange ab. Ganze 16 Mal gelang es ihmn jeweils immer aus dem Knast abzuhauen. Seine erste Flucht war 1936 in einem Kinderheim und seitdem zog sich diese Quote sein ganzes Leben hindurch.

Dieser Film beginnt am 26.07.1981: Der mittlerweile 74jährige Tucker raubte gerade wieder mit seinen beiden Kumpels, die eigentlich immer nur Schmiere stehen, eine Bank aus - cool und gelassen. Sein Markenzeichen ist sein modifiziertes Hörgerät, mit dem er mitbekommt, wenn jemand in der Bank den stillen Alarm auslöst und er sogar den Polizeifunk abhören kann. Auf dem Fluchtweg nimmt Tucker eine Anhalterin mit: Die 70jährige Jewel, die eine Autopanne hat. Schnell finden die beiden alten Leuten Sympathie füreinander und als Dank für Mitnehmen lädt Jewel Tucker in ein kleines Restaurant ein. Dort kam man sich näher und es kam die Frage, was Tucker beruflich macht. Tucker sagte ihr die Wahrheit, doch Jewel glaubte dem charmanten Mann kein Wort. Erst als Tucker ihr detailliert erklärt, wie er vorgeht, wurde sie skeptisch.

Als Tucker erneut eine Bank überfiel, war auch gerade der besonnene Cop John Hunt mit seinem Sohn in der Banjk, um eine Geldanweisung zu tätigen. Hunt war beschämt, als er danach herausbekam, dass ein Banküberfall verübt wurde, wo er zugegen war, und nichts davon mitbekommen hatte. Kollegen auf dem Revier machten sich darüber lustig, wie ein 70jähriger alter Mann einen Überfall verüben konnte, in aller Ruhe fliehen konnte und er selbst nichts mitbekommen hatte. Hunt beschloß, sich in diesem fall festzubeißen und die "Alt-Herren-Bande", wie die Presse sie nun nannte, dingfest zu machen.

Tucker und seine beiden Freunde gegangen eine ganze Reihe ähnlicher Banküberfälle, die alle wir am Schnürchen klappten. Nebenbei kamen er und Jewel sich immer näher und sie lud ihn sogar zu sich nach Hause ein. Jewel hatte vor einigen jahren, nach dem Tod ihres Mannes, eine alte Ranch gekauft, die sie bewirtschaftete und nebenbei gerne ritt. Witziog war, als Spacek redford fragte "Sind Sie schonmal geritten?". und Redford "Nein, bisher noch nie...das steht aber noch auf meiner To-Do-Liste!"  Wie man ja weiß, ist Redford ein leidenschaftlicher Reiter, drehte ja auch einige Western und er nennt seine Sundance Ranch seit vielen Jahren sein Eigen. Jewel berichtet, dass sie die Ranch noch abzahlen muß.

Tucker hatte zwar schon viele Banken ausgeraubt und dabei auch - alles zusammengerechnet, einiges eingenommen - doch Tucker ging es nie darum, Geld zu erbeuten. Er fühlt sich einfach nur lebendig, wenn er eine Bankausraubt. Das Geld ist ihm egal und er deponiert seinen Anteil seit vielen Jahren unter Bohlenbrettern in einer Hütte, wo er lebt. Da lag teilweise schon Geld seit 30 Jahren drin. Tucker beschliesst, Jewel was Gutes zu tun und will die Resttilgung der ranch bezahlen - doch so, dass sie davon nichts mitbekommt. Dies gestaltete sich jedoch als unmöglich, wie er bei einer Bank feststellen mußte, da Jewel dieses auch schriftlich bestätigen muß, als Eigentümerin. Also verwarf Tucker diesen Gedanken vorerstr, weil er wußte, dass Jewel so ein geschenk nie annehmen würde.

Tucker und Jewel verbrachten eine schöne Zeit zwischen den Bankräuben und zogen ein Ding sogar gemeinsam durch. bei einem Juweliger klauten sie still und heim eine Halskette und flüchteten unbemerkt. Doch Jewel merkte, dass sie sowas einfach nicht tun konnte, überredete Tucker, und beide gingen zum Juwelier zurück, entschuldigten sich, aus Versehen vergessen zu haben, die Halskette wieder abzulegen. Doch Jewel woltle die Kette haben und bezahlte sie - alleine als Erinnerung für dieses intensive Erlebnis.

John Hunt versuchte derzeit alles, um die Bande zu fassen,m hatte verschiedene Spuren und Hinweise, aber letztendlich nichts zählbares. Als die Banküberälle der Alt-Herren-Bande weiter zunahmen, übernahm das FBI den Fall. Doch Hunt selbst liess nicht lkocker und ermittelte in seiner Freizeit weiter. Dann kam es ganz zufällig zu einem Treffen zwischen Hunt und Tucker in einem Restaurant. Tucker aß dort gerade mit Jewel, als er Hunt mit seinen beiden kleinen Kindern und dessen Ehefrau ein paar Tische weiter entdeckte. Hunt bemerkte nichts. Als Hunt zur Toilette mußte, ging Tucker hinterher und beide trafen sich. Hunt zollte Tucker seinen Respekt und anstatt ihn zu verhaften unterhielten sie sich ein paar Sätze - beide waren sich sympathisch und Hunt versprach, Tucker eines Tages zu verhaften.

Bei einem weiteren Banküberfall lief etwas aus dem Ruder. Waller war dafür, zu Abwechslung eine Goldladung aus eiuner Bank zu stehlen. Dabei zogen die Wachmänner Waffen und Teddy bekam einen Streifschuß ab.

Hunt entdeckte derweil eine Spur zu Tucker - ein 50 Jahre altes Foto, das Tucker und seine damalige Frau zeigte. Hunt erfuhr, dass diese Frau mittlerweile tot war, fand aber eine Spur zu seiner Tochter, von der Tucker noch nichtmal etwas wußte.

Als Jewel in Tuckers Handschuhfach im Auto eine Waffe fand, gefiel ihr das nicht, sagte aber nichts.

Als Tucker eines Tages zu Teddys Haus fuhr, sah er sich aufmal vom FBI umstellt. Teddy wurde bereits verhaftet. Tucker wurde angewiesen, sich zu ergebern, doch Tucker flüchtete mit seinen Auto und es gelang ihm sogar, seine Verfolger abzuschütteln. Tucker flüchtete zu Jewel, doch als er vor ihrer haustür stand, entschied er sich anders. er nahm eines ihrer Pferde, machte einen weiteren Wunsch damkit wahr und wollte damit wegreiten - als er eine Horde von Cops auf der Strasse war, die auf den Weg zu Jewel waren. Tucker woltle nicht, dass Jewel damit reingezogen wird und ergab sich den Polizisten. Tucker kam ins Gefängnis.

Danach kamen schöne Szenen. Als Jewel ihn im Gefängnis besuchte, händigte Tucker ihr einen Brief aus, wo er detailliert alle seine 18 Ausbrüche geschiuldert hat, die im Film als Rückblick liefen, dabei wurden teils Szenen und Sequenzen von Redfords alten Filmen eingeblendet, sofern sie passten. Als alle 18 Ausbrüche  - geinnend 1936 aus einem Kinderheim - abgespult waren, stand dort die 19 mit einem Fragezeichen. Jewel fragte nach der bedeutung und Tucker sagte, dass dies für seinen bevorstehenden Ausbruch gedacht sei. jeweil bat Tucker, diesmal seine Strafe abzusitzen und Tucker tat ihr den gefallen

Ein paar Jahre später wurde Tucker aus dem Knast entlassen und Jewel nahm ihn bei sich auf und erlebten ein paar schöne Tage...bis er Tucker wieder juckte, eine Bank ausrauben zu müssen und tat es. Am selben Tag raubte er noch 4 weitere Banken aus, bis er schliesslich geschnappt wurde. Als er wieder auf dem Weg zurück ins Gefängnis mußte....lächelte er.

Fazit:
Wenn dies wirklich redfords letzter Film als Sc hauspieler war, wie er bestätigt hatte, ist es in meinen Augen gelaungen. ich finde diesen Film einen würdigen Abschied für Redford, der ihn letztendlich von vielen Seiten zeigte, wie man ihn in seiner ganzen Karriere erlebt hatte, dazu immer wieder Fotos und Rückblenden aus alten Filmen. Der ganze Film  ist recht ruhig gehalten - Action sucht man vergebens. Sogar die Schiesserei in der Bank, als Glover angeschossen wurde, sieht man nicht, nur die Szene danach, als Glover schon angeschossen war. Das erklärt natürlich auch die FSK: ab 6 Jahren für diesen Film.

Schauspielerisch wirklich sehr charmant und sympathisch gespielt. der Film selbst ist ja eine Biographie über das Leben von Forrest Tucker, der als waise aufwuchs und nie was kennengelernt hat, was ihm auf die weise Spur gebracht hätte, dennoch war er auch im Krieg gewesen. Natürlich sind einige Passagen in dem Film frei erfunden gewesen. Redfords bekannte Schlitzohrigkeiten ist auch eines der großen Pluspunkte in diesem Film.  was die Glaubhaftigkeit angeht, bin ich etwas zwigespalten. Denn wenn Forrest Tucker soviele Bankraube begangen hatte und imemr wieder geflüchtet war, hätte er längst lebenslänglich kriegen müssen. Gerade für seine letzte Tat, die er abgesesen hatte, sass er scheinbar knappe 5 Jahre...eigentlich lkächerlich für ein komplettes kriminelles Leben.

Interessant noch die Passage von Wikipedia zu Forrest Tucker:
Regie führte David Lowery. Der Film basiert auf einem gleichnamigen Zeitungsartikel von David Grann im New Yorker aus dem Jahr 2003, den Lowery für sein Drehbuch verwendete. Darin berichtete Grann von dem als Fluchtkünstler bekanntgewordenen Kriminellen Forrest Tucker, der erstmals im Alter von 15 Jahren inhaftiert wurde und den Rest seines Lebens meist in Gefängnissen verbrachte. Tucker war es in seinem Leben gelungen, 18 Mal erfolgreich auszubrechen, weitere 12 Mal waren seine Ausbruchsversuche aufgeflogen. Einmal konnte er sogar von Alcatraz entkommen. Tucker starb ein Jahr nach der Veröffentlichung von Granns Artikel im Mai 2004 im Alter von 83 Jahren im Gefängnis Federal Correctional Institution, Fort Worth.

Alles in allem ein wunderbarer Film, der zu unterhalten weiß, nicht ganz ohne Schwächen und gewiss nicht als traditioneller Krimi oder höheres anzusehen, eher ruhiger, aber stets sympathisch, schlitzohrig und charmant gehalten.

Hier noch ein englischsprachiger Artikel über den wahren Forrest Tucker: