Die Spur des Fremden

( The Stranger ) ( USA, 1946 )

Deutsche Alternativtitel: Der Fremde / Date with Destiny

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 06.05.2022

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Film mit Edward G. Robinson aus meiner Crime Noir Classic - Reihe ist der Thriller "DIE SPUR DES FREMDEN" (AKA: "DER FREMDE") ("THE STRANGER") aus dem Jahre 1946, zusammen mit Orson Welles, der hier auch Regie führte, Loretta Young, Richard Long ("Big Valley", "77, Sunset Strip") und Byron Keith. In Charles Rankins (Welles) Leben scheint alles perfekt zu sein: seine bildhübsche Braut (Young), seine angesehene Stellung an einem renommierten College und sein gemütliches Zuhause in einer idyllischen Kleinstadt in Connecticut. Doch dieses Leben gerät in Unordnung mit der Ankunft von Detective Wilson (Robinson), der in der Stadt nach dem flüchtigen Nazi-Kriegsverbrecher Franz Kindler sucht. Wilson wird von dem einzigen Menschen begleitet, der Kindler persönlich identifizieren kann, von dessen früherem Kameraden Meinike. Als dieser plötzlich ermordet wird, scheint die weitere Suche nach Kindler aussichtslos. Aber der findige Wilson lässt nicht locker...

 

Die Co-Stars:

Orson Welles spielte den angesehehen Professor Charles Rankin aka den ehemaligen deutschen Nazi Franz Kindler, Loretta Young spielte dessen Verlobte Mary Longstreet, Richard Long ihren jüngeren Bruder Noah Longstreet, Philip Merivale spilte Loretta Youngs Vater, den Richter Adam Longstreet, Byron Keith spielte Dr. Jeffrey Lawrence.

 

Synchronisation:

Edward G. Robinson wurde sehr ungewohnt von Lambert Hamel gesprochen, Orson Welles von Michael Brennicke, Loretta Young von Katharina Lopinski, Richard Long von Florian Halm, Philip Merivale von Til Kiewe und Byron Keith von Michael Schwarzmaier.

 

DVD & BluRay:

Ich besitze von dem Film die 2012 erschienene DVD Version von DA Music unter dem alternativen deutschen Titel "Date with Destiny". Phoenix Medien brachte den Film 2007 erstmals auf DVD heraus.  United Artists brachte den Film 2008 auf DVD heraus.  Euro Video brachte den Film schon 2011 unter dem deutschen Haupttitel auf DVD heraus. Auf BluRay ist der Film bei uns gegenwärtig noch nicht erschienen.

 

Interessantes:

Die Spur des Fremden entstand fünf Jahre nach Welles' Durchbruch als Regisseur mit Citizen Kane. Optisch steht der Film in einer Reihe mit anderen sogenannten Film noirs der 1940er Jahre (Die Spur des Falken, Goldenes Gift). Einige Stilmittel betreffend, wie z. B. der Erzeugung von Suspense und vereinzelten Handlungselementen, lassen sich auch Parallelen zu den Filmen Alfred Hitchcocks, insbesondere zu Berüchtigt aus dem gleichen Jahr, feststellen. Die Spur des Fremden gilt als erster Spielfilm, der authentische Aufnahmen aus deutschen Konzentrationslagern zeigte.  Obwohl Welles selbst ihn stets als seinen schlechtesten Film bezeichnet hat, ist der Film, gemessen an den damaligen Einspielergebnissen, sein kommerziell erfolgreichster. Heute gilt er als Klassiker des amerikanischen Nachkriegskinos und des Film noir. Die US-Wikipedia Seite weiß noch viel mehr interessante Details über den Film (in englisch)

 

Zum Film selbst:

Edward G. Robinson spielte den Nazi-Jäger Mr. Wilson (Vorname wurde nie genannt), d essen Aufgabe es ist, Kriegsverbrecher des 2. Weltkrieges aufzuspüren und zu verhaften. Franz Kindler gilt als einer der brutalsten und schlimmsten  Nazi-Verbrecher, dessen Greueltaten an der Vergasung und Vernichtung der Juden ein eigenes, grässliches Kapitel des 2. Weltkrieges darstellte. Nach dem 2. Weltkrieg ist Kindler in die USA geflohen, genauer gesagt nach Harper in Connecticut,  dort lebt er unter seiner neuen Identität des Professors Charles Rankin. Um seinen Schein zu wahren und nicht aufzufallen, bandelt er mit der hübschen Mary Longstreet, der Tochter des hiesigen Richters an, verlobt sich mit ihr und heiratet sie wenig später.

Um Kindler aufzuspüren, holt Wilson den Kriegsverbrecher Konrad Meinike aus den Gefängnis, der im 2. Weltkrieg die rechte Hand von Kindler war und er als einzigster ihn kennt wie kein zweiter. Meinike wird Straferlass zugesichert, sollte er dazu beitragen, Kindler zu schnappen. Meinike akzeptierte. IN harper angekommen erkannte Meinike Kindler sofort, schwieg aber, weil er insgeheim daran bastelte, mit Kindler zusammen irgendwie das Deutsche Reich wieder aufzubauen. Auch Kindler schmiedet diesen Plan, will aber zeit haben, um alles exakt genau vorzubereiten, keinen Schnellschuß starten. Gemeinsam wollen sie dann Hitlers Werk vollenden. Doch Meinike dachte nicht daran, warten zu wollen, wollte sofort zuschlagen.

Wilson, der einen losen Verdacht gegen Rankin hatte, liess sich von Rankin und seiner Frau und dessen jüngeren Bruder Noah zum Abendessen einladen. Rankin schaffte es, Wilson zu überzeugen, dass er nicht Kindler war. Rankin verstellte sich derart, gab sich als Nazi-Hasser aus, dass Wilson ihn das abkaufte.

Als Meinike weiter Druck machte, und Rankin überzeugen wollte, dass man Wilson töten muß, damit er ihn nicht entlarvt, tötete Rankin schliesslich Meinike.  Wilson zu töten würden erst recht weitere Leute auf den Plan hierherrufen, die geschickt werden.

Mitten in der Nacht, als Wilson  das ganze Dinner nochmal Revue passieren liess, stiess er schliesslich doch auf eine Ungereimtheit...denn Rankin sagte etwas gegen Karl Marx aus, was ein Nazi-Hasser niemals gesagt hätte. Das streute nun Skepsis und Wilson beschloss, seine Abreise zu verzögern und Rankin nochmal genauer auf den Zahn zu fühlen.

In der folgenden Nacht war Noahs Hund Rex dabei, die Leiche von Meinike auszugraben, die er gewittert hatte. Rankin hörte das, und sperrte den Hund daraufhin in den Schuppen...und das, obwohl der Hund es überhaupt nicht kennt, nachts draussen bleiben zu müssen. Er überzeugte Mary, dass Hunde ium haus nichts verloren hätten Megasauer Doch Rex liess auch am folgenden Tag nicht locker, lief immer wieder dorthin, woe die Leiche lag. Rankin reagierte - er vergiftete den armen Hund weinen

Wilson suchte derweil nach Meinike, man wollte ihm weismachen, er sei wohl abgereist - was nicht gegangen wäre, da er immer noch Wilsons Gefangener war und Wilson zudem seinen Koffer im Hotelzimmer fand. Wilson suchte Rankin auf, horchte ihn weiter aus und stiess auf weitere Ungereimtheiten, denn Rankin wurde immer nervöser.

Wilson weihte schliesslich Noah Longstreet ein, sagte ihm, wer er wirklich ist und was er hier suchte und teilt ihm auch mit, dass er Rankin für Frank Kindler hielt. Noah hatte Rankin nie sonderlich gemochte und nachdem Wilson ihn Fakten nannte, glaubte er ihn und arbeitete fortan mit ihm zusammen - sein Ziel ist es, seine Schwester vor diesem Monster zu retten, besonders als er erfuhr, dass er es war, der seinen um alles geliebten Hund ermordet hatte.

Immerhin hatte Rex es erreicht, das - besonders Wilson hellhörig wurden und letztendlich auch die Leiche fanden. Rankin wußte, dass die Luft langsam dünner wurde...wußte, dass man mary bald Sachen erzählen würde und beschloß, ihnen zuvorzukommen. Rankin erzählte Mary eine haarsträubene Geschichte über Meinike, dass er ihn erpressen wollte wegen einer nahezu harmlosen Sache...die ihn und ihre Ehe jedoch hätte zerstören können, beichtete ihr, in in Notwehr hatte töten muüssen und Rex auch, weil er immer wieder zu dessem Grab gelaufen war um ihn auszubuddeln. Mary war schockiert...doch ihre Liebe zu ihm und ihre Blindheit liessen sie fest zu ihm stehen. Die eigentliche Wahrheit verschwieg er ihr völlig.

Als Wilson schliesslich Mary über Rankin aufklärte, ihr sogar Super 8 Filme von den Greueltaten ihres Mannes eigte, glaubte sie ihm nicht, wollte es nicht glauben...doch Wilson wußte, das Mary klug genug ist, zumindest Zweifel in ihr gesät zu haben, der früher oder später ausbrechen wird.  Als Rankin davon erfuhr - Mary sagte es ihm selbst, war Rankin klar, dass er Mary töten muß. Sie sagte ihm zwar, nichts davon zu glauben, was man über ihn erzählt - doch letztendlich konnte sich Rankin nicht darauf verlassen, dass sie wirklich nichts ausplaudert. Er legte eine Falle am Glockenturm, sägte auf der großen Leiter eine Sprosse durch, wo Mary ohne Zweifel in den Tod stürzen würde und lockte sie in eine Falle. Doch statt Mary ging Noah beinahe in die Falle - Wilson konnte ihn im letzten Moment warnen.

Als Mary hörte, was ihrem Bruder beinahe passiert wäre, löste sich ihr Vertrauen in Rankin langsam immer mehr auf...er wollte ihren bruder töten Sie konfrontierte Rankin damit, der ihr nun voller Hass die ganze Wahrheit sagte. Mary war geschockt...und angewidert von sich selbst, so einen Mann geliebt und geheiratet zu haben. Mary forderte Rankin regelrecht auf, sie zu töten...alleine deswegen, dass sie so töricht gewesen war.  Sie brach schliesslich heulend zusammen. Rankin konnte sie mnicht töten, er floh stattdessen zum Glockentum, um sich zu verstecken. Doch Mary folgte ihm, als sie sich wieder beruhigt hatte - sie wollte ihren Mann töten für das, was er ihr angetan hatte und folgte ihr zum Glockenturm. Auch Wilson kam hinterher. Auf dem Glockenturm kam es dann zu letzten Entscheidung zwischen Wilson und Rankin, wobei Rankin schliesslich durch einen tragischen Unfall mit der Glockenturmuhr aufgespiesst wurde und schliesslich in den Tod stürzte.

Fazit:
Ein ungelaublich fesselnder und mitreissender Film mit exzellenten Schauspielern. Robinson, Young und Welles lieferten sich ein unfassbar spannendes Spiel ab! Ein damals noch blutjunger Richard Long (nichtmal ganz 20 Jahre alt!) noch ganz am Anfang seiner (leider kurzen!) Karriere. Orson Welles schafft es jedesmal wieder, mich wütend auf ihn zu machen...weil er so einen dreckigen, kaltschnäuzigen Nazi spielte und das er den armen so niedlichen und zutraulichen Hund Rex getötet hatte, ihn vorher auch noch gequält hatte, dass er markerschütternd gejault hatte läßtr mir immer den blanken Hass gegen Welles in die Adern schiessen Megasauer (natürlich nur seinem fiesen Charakter - nicht Welles selbst!) Das Finale im Glockentum ist ja schon nahezu selbst ein Noir-Klassiker - diese so weltbekannte Szene. Der Vergleich zu einem Hitchcock kann ich bestätigen. Das Welles diesen Film üb erhaupt nicht mochte, kann ich nicht nachvollziehen und damit stand er ja wohl auch (zum Glück!) ziemlich alleine da denn heute zählt dieser Film zu mit den größten Film noir Klassikern der Filmgeschichte Happy

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