Du lebst noch 105 Minuten

( Sorry, Wrong Number! ) ( USA, 1948 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 15.04.2022 (Karfreitag)

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Film mit Barbara Stanwyck aus meiner Crime Noir Classic Reihe ist der große Klassiker "DU LEBST NOCH  105 MINUTEN" ("SORRY, WRONG NUMBER!") aus dem Jahre 1948, zusammen mit Burt Lancaster, Wendell Corey, Ann Richards, William Conrad, Leif Erickson und Ed Begley. Eines Abends kommt Leona Stevensons (Stanwyck) Ehemann Henry (Lancaster) nicht nach Hause. Voller Sorge ruft die kranke Leona in seinem Büro an. Doch es kommt in der Vermittlungszentrale zu einer Fehlschaltung. Leona wird Zeugin eines Gespräches zweier Männer. Einer der beiden soll in 105 Minuten eine Frau ermorden, die alleine zu Hause ist. Leona berichtet der Störungsstelle von dem belauschten Gespräch und wird an die Polizei verwiesen. Dort nimmt sich Sergeant Duffy des Falles an, doch er kann mit den vagen Angaben nicht viel anfangen. Ihr Vater, der jeden Abend aus Chicago anruft, hält das Ganze für einen üblen Scherz. Leona, die nicht aus den Bett aufstehen kann, ist verzweifelt und alles wird immer verwirrender.  Plötzlich fällt ihr ein, sie könnte das Opfer sein...

 

Die Co-Stars:

Burt Lancaster spielte Stanwycks Ehemann Henry Stevenson, Ann Richards spielte Sally Hunt Lord, der einstigen Freund von Lancaster, William Conrad ("Cannon", "Nero Wolfe", "Jake und McCabe") spielte den zwielichtigen Erpresser Morano, Wendell Corey spielte Stanwycks Arzt Dr. Philip Alexander, Leif Erickson spielte Richards Mann Fred Lord und Ed Begley spielte Stanwycks Vater James Cotterell.

 

Synchronisation:

Barbara Stanwyck wurde von Elisabeth Ried gesprochen, Burt Lancaster von Carl Raddatz, Wendell Corey von Wolfgang Lukschy, Willian Conrad voin Ernst Schröder und Ed Begley von Walther Süuessenguth.

 

DVD & BluRay:

Ich besitze von dem Film die deutsche DVD Erstauflage aus dem  Hause EVOLUTION, wohl eine Nachfolgefirma von Laser Paradise) aus dem Jahre 2013. 2019 brachte Laser Paradise ihn dann selbst in einer kompletten identischen Version ihrem Rahmenprogramm der "Midnight Movies" auf dem Markt. Es handelt sich jeweils um den deutschen Bildmaster, der auch für eine TV Ausstrahlung verwendet wurde. Bild und Ton sind  mittelprächtig, das DVD Menü ist sehr billig aufgebaut, es gibt keinerlei Extras, nichtsmal die Wahl zwischen der englischen Sprache. es ist schon ein Jammer, dass niemand bisher es geschafft hatte, diesen großen Klassiker würdevoll in Deutschland auf DVD zu bringen - auf Bluray ist dieser Film bislang ebenfalls nicht nicht erschienen.

 

Hörspiel Version, auf die der Film basiert:

Das dem Film zugrunde liegende, knapp dreißigminütige Hörspiel Sorry, wrong number wurde erstmals am 25. Mai 1943 als 43. Episode der Hörspielreihe Suspense von CBS Radio ausgestrahlt und stieß auf so reges Zuhörerinteresse, dass es innerhalb der Suspense-Reihe bis zu deren Einstellung nach 945 Episoden im Jahre 1962 noch weitere sechs Male inszeniert wurde, jedes Mal mit Agnes Moorehead in der Hauptrolle. Ferner nahm Agnes Moorehead 1952 eine Schallplattenfassung auf und brachte eine gekürzte Fassung im Rahmen ihrer One-Woman-Show, mit der sie in den 50er Jahren in den USA auf Tournee war. Späöter wurden auch in Deutschland Adaptionen dieses Hörspiels auf den Weg gebracht:

 

Es wurden auch sechs Hörspiele unter dem Titel Falsch verbunden produziert:

    1949: Regie: Fritz Schröder-Jahn, mit Annemarie Schradiek, Katharina Brauren – Produktion: NWDR Hamburg, Länge: 30'45 Min.


    1949: Regie: Heinz-Günter Stamm, mit Pamela Wedekind, Fred Kallmann – Produktion: BR, Länge: 24'30 Min.


    1949: Regie: Karlheinz Schilling, mit Ursula Herking, Ursula Langrock – Produktion: HR, Länge: 30'00 Min.


    1954: Regie: Kurt Bürgin, mit Brigitte Horney, Tilli Breidenbach, Diana Elisabeth Teutenberg – Produktion: Schweizer Radio, Länge: 40'00 Min.


    1963: Regie: Curt Goetz-Pflug, mit Käte Jaenicke, Arnold Marquis – Produktion: SFB, Länge: 23'10 Min.


    1973: Regie: Heinz-Günter Stamm, mit Erika Pluhar, Klaus Löwitsch – Produktion: BR, Länge: 52'46 Min.

 

Interessantes:

Barbara Stanwyck wurde für ihre Darstellung in dem Spielfilm für einen Oscar nominiert, worauf sie ihre Rolle in einer weiteren Hörspielfassung für CBS Radio, diesmal jedoch für die Reihe Lux Radio Theater, noch einmal spielte. Diese Hörspielfassung orientierte sich an dem Filmdrehbuch und hatte eine Spieldauer von ca. einer Stunde. Während Ann Richards nur noch einen weiteren Film drehte, war es für John Bromfield das Filmdebüt. In einer ungenannten Kleinrolle als Kellner Albert ist Tito Vuolo zu sehen. Für die Ausstattung sorgten u. a. Art-Director Hans Dreier und Set-Decorator Sam Comer. Die Kostüme stammten von Edith Head. Für die Spezial-Effekte sorgte Gordon Jennings, sein Kollege Farciot Edouard war als Kameratechniker dabei. In Deutschland inszenierte Paul Verhoeven im Jahre 1962 unter dem Titel Bedaure, falsch verbunden eine Neuverfilmung für das Fernsehen mit Ingrid Andree und Harald Leipnitz in den Hauptrollen.

Zum Film selbst:

Barbara Stanwyck spielte Leona Cotterell, die Tochter den schwerreichen Pharma-Konzern-Leiters James Cotterell. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, da sie ein sehr schwaches Herz hatte. Diesen herzfehler soll auch Leona "geerbt" haben. Leona war ihr ganzes Leben lang immer eine Frau gewesen, die genau wußte, was sie wollte und sich auch immer das genommen hatte, was sie wollte. So spannte sie auf einer Party Sally Hunt ihren Freund Henry Stevenson aus. Leona machte sich extrem an Henry ran, hatte sich genau vorgenommen, diesen Mann mit Haut und Haaren zu wollen. Henry war anfangs nicht sehr angetan, zudem war Henry ein Mann aus aus sehr bürgerlichen Verhältnissen, wuchs bei seinem alkoholkranken Vater und sieben weiteren Geschwistern auf, war nie im Leben etwas geschenkt wurden. Doch nach und nach fand Henry Gefallen daran, dass Leona ihn in ihr Leben entführte, so dass er schliesslich auch einwilligte, Leona zu heiraten - wenngleich Leonas Vater dies nicht recht war, weil Henry eben "ein armer Schlucker" war und er befürchtete, dass er Leona nur des Geldes wegen heiraten würde. Leona glaubte ihren Vater nicht. Sie heirateten, verbrachten traumhafte Flitterwochen quer durch Europoa und lebten 8 glückliche Jahre zusammen.

Diese 8 glücklichen Jahre verliefen jedoch eher einseitig - denn Henry war schnell genervt davon, dass er alles, was er durch die Heirat gewann, nur Leona und ihrem Vater verdabkte. Ihm selbst gehörte absolut nichts und beide liessen es ihm auch nahezu tagtäglich spüren, dass er im Grunde nur wie eine Marionette nach ihren Fäden tanzte. Henry wollte endlich "ein Mann" sein, selbst für sich und Leona sorgen. Doch Leona verstand ihren Mann nicht, dass er seine gut bezahlte Stellung im Konzern ihres Vaters kündigen und was anderes machen mööchte, Leonas Vater nahm es noch strenger und weigerte sich, die Kündigung zu akzeptieren, so dass Henry nichts anderes übrig blieb, als so weiterzumachen, wenngleich sein frust immer weiter stieg.

Eines Abends, Leona lag seit längerem krank in ihrem Bett, die Bediensteten hatten ihren freien tag, machte Leona sich Sorgen, dass henry nicht nach Hause kam und seit Stunden überfällig war. Sie rief in der Firma an, liess sich (wie es damals ja Brauch war) sich verbinden. Dabei wurde sie falsch verbunden und so hörte sie wider Willen zufällig ein Gespräch zwischen zwei Männernn mit, die offenbar planten, eine Frau zu töten. Leona war perplex - rief sofort bei der Vermittlung wiedre an, die jedoch die völliug hysterische Leona nicht richtig verstanden - sie mit der Störungstelle in Verbindung brachte, die wiederum dazu meinten, dass für solche Fälle die Polizei zuständig sei. Leona liess sich zur Polizei verbinden. Doch wegen der spärlichen Hinweise, die Leona den Beamten am Telefon nur geben konnte, konnte er wenig mit anfangen, zudem schien er Leona auch nicht wirklich zu glauben, dachte, sie hätte es sich eingebildet oder geträumt. laut lachen Sie rief dann ihen Vater an, der jedoch glaubte, man hätte sich mit ihr einen Spass gemacht, um sie zu beunruhigen - sie solle sich deswegen keine Sorgen machen und es vergessen.  Huch

Leona rief Henrys Sekretärin an, die gerade in ihrer abendlichen Bingorunde steckte und nicht gestört werden wollte, bis sie schliesslich das Spiel verlor und sie sann fragte, was los sei und dann zu der Frau sagte "Mrs. Stevenson? Warum haben Sie mir das denn nich sofort gesagt?!" totlachen Sie berichtete, dass Henry täglichst Anrufe von einem Mr. Evans bekam - und heute von einer Sally Hunt aufgesucht wurde, die sich zum Essen trafen. Beim Namen Sally Hunt wurde Leona hellhörig - den Namen kannte sie nur zu gut - die Ex-Freunin ihres Mannes! Grinsen

Sally rief kurz darauf bei Leona an, um Henry zu sprechen, der ja nicht da war. Leona wurde dabei gewaht, dass sich beide zum Essen getroffen hatten, er dann einen Anruf bekommen hatte uhnd seitdem verschwunden ist. Sally, die mit Fred verheiratet ist, bemerkte am folgenden Abend, wie sie Leona am telefon berichtete, dass dieser ein geheimnis zu haben scheint udn auch Henrys Name erwähnt wurde. Sie verfolgte ihren Mann, als er das Haus verliess und erfuhren, dass sie sich mit diesem Evans trafen. Evans arbeitet als Chemiker für Leonas Vater.  Leona erfuhr dann, wie frustriert Henry darüber ist, wie es beruflich mit ihm läuft und er nur eine Marionette ist.

Nach dem Anruf realisierte Leona, dass sie womöglich das Opfer ein könnte - da alle Tipps und Hinweise exakt zu ihr passen würden, die sie bei dem Telefonat aufgeschneppt hatte. Leona verfiel in Panil...wußte, dass um 23. 15 Uhr der Mörder kommen würde. Leona merkte, wie ihre Herzschmerzen zunahmen und kontaktierte ihren Arzt.  Dr. Alexander war überrascht, dass Henry ihr nichts gesagt hatte, was bei seinen Untersuchtungen herausgekommen war. Leona glaubte immer, dass sie eine starke Herzschwäche hatte und sie deswegen am liebsten bettlärig sein sollten, jegliche Aufregungen und Anstrengungen vermeiden  soll (Herztransplantattionen gabs damals ja noch nicht, oder etwaige Eingriffe, die man heute dagegen unternehmen kann). Dr. Alexander erzählte ihr, dass sie keine Herzschwäche hat, sondern an Herzneurosen litt - das ist eine Einbildungskrankheit, indem der Geist dem Körper vorguaklet, herzkrank zu sein, was sie aber nicht ist, sondern einfach nur deswegen, da ihre Mutter das hatte, es in sich aufnahgm, es zu geerbt zu haben. Henry war darüber, als Alexander es ihm  erzählte, ziemlich sauer drüber. Leona hörte dies nun zum ersten mal und war schockiert.

In einer weiteren Rückblende erfuhr man, wie unzufrieden Henry war, dass sie lange Zeit in ihrem Elternhaus gelebt hatten, Henry wollte immer ein eigenes haus, wofür er sich und Leona versorgen kann, dafür aber belächelt wurde, weil letztendlich eh sie die Kosten haben würde. Aber irgendwann schliesslich bekamen sie ihr Haus.

Evans rief bei Leona an, er hatte schon mehrfach heute angerufen, wo sich Leona nichts bei gedacht hatte. Dioeses Mal konfrontierte ihn leona, forderte ihn auf, ihr zu sagen, was er weiß. Evans wurde von Henry bezahlt, Fehler in seiner Arbeit zu begehen, um damit seinen Schwiegervater zu schaden und er slebst was erreichen konnte. Dies bekam jedoch der Erpresser Morano mit, der Evans und Henry damit erpresste, es publik zu machen, wenn er kein Geld dafür sieht. Als Morano erfuhr, dass Henry über kein eigenes Kapital verfügt ohne seine Frau anhauen zu müssen, schlug Morano vor, dass Henry seine Frau ermorden sollte...sie sei ja eh schon schwer herzkrank, so würde keiner Fragen stellen. Er wäre der Begpünstigte der Lebensversicherung und könne ihn damit bezahlen.  Zum Schein sagte Henry zu - verfasste aber einen eigenen Plan mit Evans, lockten Morano in eine Falle und Evans, der sich mit Chemikalien bestens auskennt, soprgte für eine Explosion in Henrys Strandhaus, bei d er Morano ums Leben kam und man den lästigen erfpresser damit vom Hals hätte. Grinsen

Doch Henry gefiel Moranos Plan  vom Tod seiner Frau und beschloß, ihn wirklich umzusetzen, nachdme er alles versucht hatte auf Leona einzureden,m ein freieres Leben zu führen. So hätte er das Geld der Lebensversicherung, könnte damit sich ein neues Leben aufbauen und heuerte einen Killer an.

Evans gefiel das jedoch alles nicht.,..alles ging ihm nun zu weit -. mit Mord wollte er nichts zu tun haben und rief Leona an, erzählte ihr alles und nun war das ganze Bild komplett - der gesamte Film über die Hintergründe des Anrufs, den Leona zufällig belauschte, waren alles Geschehnisse, die genau nun zu diesme Punkt in der Gegenwart führten. Als Leona nun alles wußte, war sie psycisch am Ende. Evans trug ihr auf, zu fliehen, er der Killer kommt. Leona konnte nicht, ihr Körsper war zu geschwächt, zudem lag ihr Schlafzimmer im obersten Stockwerk und konnte die ganzen Treppen nicht runtergehen.

Da klingelte das Telefon - es war Henry, der ihr erklärte, er mußte wegen eines dringenden termins weg, käme erst am Sonntag heim. Leona sagte ihm, dass sie alles wissen udn genau wüßte, was er vorhatte. Sioe sagte ihm, dass sie ihn immer noch lieben würde, sich ändern würde und er alles das umsetzen kann, wie er es möchte und das man künftigst eine bessere Ehe führen wollen. Henry war so davon beeindruckt, dass er sich entschloß, ihr zu glauben, sie warnte, sie solle schnell aus dem Haus, der Killer würde in 3 Minuten da sein.Tatsächlich hatte Leoina schon Schritte im Haus gehört, er war also schon da. Leona war körperlich und psychisch nicht mehr in der Lage, irgendeinen Fluchtversuch zu unternehmen - bis der Killer vor ihr stand und sie tötete Traurig Henry schri ams Telefon zum Killer, dass alles abgeblasen sei...doch er hörte ihn nicht oder wollte ihn nicht hören....

Henry, der von einer Telefonzelle anrief, ahnte nicht, dass sich 2 Cops iuhm näherten, um ihn wegen Anstiftung zum Mord zu verhaften. Wer die Cops ins Bild gesetzt hatte, erfuhr man nicht, entweder war es Evans, der dort angerufen hatte oder Sally....

Fazit:
Grandioser spannender Psycho-Thriller der extraklasse. Der ganze Film wirkt wie ein Kammerspiel in Stanwycks Schlafzimmer und Stanwyck konnte zeigenb, was schauspielerisch alles in ihr steckte. War siue am Anfang noch eine selbstbewuste Frau, die genau wußte, was sie wollte, mutierte sie im Laufe des Films immer mehr zu einem seelischen Wrack, nachdem ihr bewust wurde, was um sie herum geschieht. Der Film besitzt in meinen Augenb durchaus "Hitchcock-Flair". Das Ende...ist natürlich tragisch und Hitchcock hätte das Ende wohl nicht so geschrieben, das Stanwyck getötet wurde, sondern hätte irgendeine Schock-Rettung am Ende vorgenommen oder so etwas Grinsen Mir gefällt der Film ungemein gut...natürlich ein Film, den man heute im Handy-Zeitalter so wohl nicht mehr machen könnte - aber ind er guten alten Zeit natürlich schon Happy Ich konnte Lancaster schon wirklich gut verstehen, dass er im laufe der Jahre dorthin getrieben wurde, sich verzweifelt zu wehren, in seiner Männlichkeit verletzt war und Stanwyck und ihr Vater ihm auch kaum eine andere Wahl liessen, um aus dieser Tretmühle zu entfliehen. Was ich sehr unlogisch fand war, dass Stanwyck ausgerechnet jene Verabredung zum Mord am Telefon belauschte, der ihr eigener wahr...aus zig tausend verschiedenen Anschlüssen und Verbindungen - das ist eigentlich ziemlich weit hergheolt und die Chance dazu stehen sicher 1 zu einer Million Grinsen Aber was soll....Schwamm drüber Grinsen Trotz dieser und ein paar anderen kleinerer Logikfehler liebe ich diesen Film sehr und finde ihn ungemein spannend und mitreissend - ein Film zum Mitfiebern udn reinsteigern Happy Zudem zeigte dieser Film schon, dass Hörspiele schon damals keine Kindersache sind.... Grinsen

 Geniale/r Film/Serie