Am Ende des Weges

( Right Of Way ) ( USA, 1983 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 21.03.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger James Stewart Film ist auch zugleich mein vorerst letzter (zwei weitere Frühwerke folgenden noch, sobald meine DVDs geliefert wurden). Das bewegende Drama "AM ENDE DES WEGES" aus dem Jahre 1983, welches auch zugelich Stewarts letzter Film gewesen war. Neben Stewart brillieren Bette Davis und Melinda Dillon. Eine sterbende Frau (Davis) und ihr Ehemann (Stewart) stimmen einem gemeinsamen Selbstmordpakt zu, ob es anderen gefällt oder nicht. Der Film basiert auf den gleichnamigen Roman und Theaterstück von Richard Less.

 

Die Co-Stars:
Die einzigste Zusammenarbeit in einem Film zwischen den beiden Hollywood Legenden James Stewart und Bette Davis. Bette Davis spielte Stewarts langjährige Ehefrau Miniature 'Minni' Dwyer. Melinda Dellion spielt ihre gemeinsame, 40jährige Tochter Ruda. Priscilla Morrill spielte ihre neugierige Nachbarin Mrs. Finter.

Synchronisation:
James Stewart wurde diesmal von Holger Hagen synchronisiert, Bette Davis von Tilly Lauenstein und Melinda Dillon von Gudrun Vaupel.

DVD & Bluray:
In Deutschland ist dieser, fürs Fernsehen produzierte Film, derzeit noch nicht erhältlich. Ich hoffe, dass PIDAX oder fernsehjuwelen sich dem mal annehmen wird. Ich besitze eine uralte TV Aufnahme aus dem ZDF aus den 80er Jahren. Bild ist zwar etwas verwaschen und der Ton ist etwas leise, aber alles noch im "grünen" Bereich. In den USA ist der Film auf DVD erschienen.

Interessantes:
Am Ende des Weges war der erste Film James Stewarts, der von vornherein ausschließlich für das Kabelfernsehen produziert wurde. Die Fernsehpremiere des Films fand am 21. November 1983 in den Vereinigten Staaten statt. Das Ende wurde dabei nach langen Diskussionen dahingehend verändert, dass das Paar im Wagen in der Garage sitzt und Tochter Ruda zum Haus kommt. Sie riecht zwar die Abgase, respektiert jedoch den Sterbewunsch ihrer Eltern. Die deutsche Erstaufführung war im April 1988 im westdeutschen Fernsehen, in der das ursprünglich gedrehte, tragische Ende der Verhaftung gezeigt wurde. Von mehreren Leuten wurde James Stewarts Darstellung des Teddy Dwyer als "Rolle seines Lebens" bezeichnet, Regisseur Lee führte die teils negative Kritik auf das sehr angespannte Verhältnis des Drehteams zu Hauptdarstellerin Bette Davis zurück, die ihre schlechte Laune am Set regelmäßig am Drehteam ausließ.

Zum Film selbst:
James Stewart spielte den Rentner Theordore 'Teddy' Dwyer, der früher, als er berufstärig war, eine Firma gehabt hatte und jetzt von seiner Rente un den Dividenden der Knopffabrikfirma seines Vaters lebt. Zusammen mit seiner herrischen Frau Miniature, genannt Minni, die einst ein Puppengeschäft führte und diese alelsamt selbst anfertigte, führt er seit über 50 Jahren eine gute Ehe, aus der vor 40 Jahren die gemeinsame Tochter Ruda entstand. Ruda, unverheiratet und kinderlos führt ein Töpfereigeschäft, das bei ihrer Mutter aber eher mit Unverständnis aufstiess. Sie hatte ihr nie verziehen, nicht ihr Puppengeschäft weitergeführt zu haben. Ihr Vorname "Miniature" vedankt sie ihrer Mutters, die eine Leidenschaft für Miniaturen aller Art gehabt hatte.

Eines Tages bat Teddy seiner Tochter zu einem b esuch, um ihr etwas wichtiges mitzutzeilen. Als Ruda bei ihnen eintraf, war sie erschrocken, der gesamte Garten war komplett verwildert und völlig aus der Fasson, so dass sich schon Nachbarn beschwert hatten und sie auch Post von der Hausgenossenschaft bekommen hatten. Als Ruda ins Haus ging, sah es drinnen nicht besser aus. Alles war verwahrlost, schmutziges Geschirr rürmte sich, verdorbene Essensreste, Bücher ihres Vaters waren im ganzen Haus verteilt und er hatte sich eus einem Stapel daraus einen "pesievollen Schreibtisch" gebastelt. Überhaupt liebt Teddy Poesie und Gedichte über alles, wovon auch all seine Bücher handelten. Ruda fragte ihre Eltern, was das alles zu bedeuten hatte und sie antworteten ihjr, dass sie schlichtweg keine Lust mehr haben, nach der Norm zu leben und nur das tun, was ihnen Spass macht und es ihnen völlig egal ist, was andere Leute sahen und denken. Überhaupt waren die Dwyers in der Strasse nicht sehr beliebt, es wurde die Nase gerümpft über ihre Wohnsituation.

Beim gemeinsamen Essen eröffneten sie ihrer Tochter, dass Minni sterbenskrank ist. Ihr Körper verträgt ihr eigenes Blut nicht mehr und sie habe nur noch Monate zu leben. Einzige Rettung wäre ein kompletter Butaustausch, bei dem sie eingefroren werden müßte für die Zeit und selbst das würde ihr Leben maximal um 1 Jahr verlängern. Da Teddy nicht ohne seine Frau leben kann, hatten beiden den Pakt geschlossen, gemeinsam in den Tod zu gehen - nach ihren Regeln und Bedingungen. Im grun de war es Teddys Idee und er hatte Minni schnell davon überzeugt. Ruda war fassungslos. Sie hielt ihre Eltern für übergeschnappt  und akzeptierte ihren Entschluß nicht, ihre heißgeleibten Eltern zu verliren - durch Selbstmord. Sofort reisste Ruda wieder ab, nachdem es zum Streit kam.

Rusa benachrichtigte die Fürsorge und informierte sie über die Situation. Schon am nächsten Tag tauchte eine Frau bei den Dwyers auf um zu enstcheiden, beide zu entmündigen. Als sie das Chaos vorfand, war ihre Meinung schnell gefasst. Und als sie die beiden über ihre Selbstmordpläne berichteten, stand ihre Entscheidung fest.

Frau: Sogar das Geschirrwurde seit Wochen nicht gewaschen. das kriegt man ja nicht mal mehr mit einem Meißel ab
Minni: Den Abwasch übernehmen die Katzen für uns. Sie lecken alles so sauber, das kriege ich auch nicht besser hin
Frau: Das ist doch unhygienisch
Minni: Ach, Unsiin! Wer hat ihnen das denn erzählt. Katzen sind reinliche Tiere!
 

Zudem hatte Minni 2 wichtige Rechnungen vergessen zu bezahlen, das ich sichtlich peinlich war, da sie es vorher noch nie vergessen hatte

Überhaupt besassen sie 5 Katzen, die allesamt nach bekannten Schauspielern genannt wurden: Robert Redford, Paul Newman, Al Pacino, James Caan und Bobby deNiro. Gerade letztere war ein echter Rabauke und legte sich gerne mit anderen Menschen an.

Minni gelang es, die Frau regelrecht aus dem haus zu werfen und hetzte dabei noch deNiro auf sie. Völlig verängtigt flüchtete sie.

So verdreckt, wie Haus und Garten aussahen, umso gepflegter war das Auto, einen 62er Buick.

Teddy hat nun Angst, das ihr Selkbstmordplan scheitern könnte, weil zuviele Personen nun Bescheid wissen, doch Minni beruhigte ihn, dass nichts und niemand sie daran hindern wird.

Ruda suchte ihre Eltern wieder auf und überredetze sie zu einem Ausflug. Dabei will sie besonders ihren Vater ins Gewissen reden, weil sie meinte, er könnte am ehesten zur Vernuft gebracht werden . jedoch ohne Erfolg. Teddy erklärte, dass er ohne seine Minni nicht mehr weiterleben will und kann. Ruda meinte, dass er dann zu ihr ziehen könne, doch er lehnte ab.

In der Zwischenzeit betraten 2 Männer von der Stadt ihr Haus, um sich ebenfalls ein Bild davon zu machen. Sie fanden das Chaos vor und machten sich zudem über die Wohnsituation lustig. Auch das Minni ihre ganzen selbstgemachten Puppen aufbewahrt hatte, fanden sie sehr ungewöhnlich und passt keineswegs zu einer erwachsenen Frau. Dabei wurden sie von den Dwyers überrascht und Minni fuhr Ruda an, weil sie meinte, sie wollte sie nur aus dem haus locken, damit die hier rumschnüffeln konnten - doch Ruda wußte das nicht.

Am nächsten Tag wurde Teddy eine gerichtliche Verfügung ausgehändigt. Minni und Teddy suchten einen Anwalt auf...doch nach genauer Schilderung konnte er ihnen nicht helfen, geschweige, ihnen bei ihrem Selbstmordplan Rückendeckung zu geben, weil er sich damit strafbar machen würde.  Wütend verliessen sie den Anwalt.

Kaum zu Hause rief eine entsetzte Nachbarin an: Die Karte deNiro hatte sich in derer Wohnung geschlichen und war ihrem kleinen Baby auf den Schoß gesprungen und hatte sich auf dem Baby übergeben und dabei einen Vogelkopf ausgekotzt. Die Kleine soll geschrien haben wie am Spiess. Teddy und Minni amüsierte das sehr und beglückwünschten ihre Katze dazu, etwas sehr sehr richtig gemacht zu haben.

Ruda redete jetzt ihrer herrischen Mutter ins Gewissen und es entwickelte sich zu einem wahren Dialogkampf.

Am nächsten Morgen sah Ruda, dass die Zeitung Wind davon bekommen hatte und einen großen bericht über ihre Eltern schrieb. Bei denen stand ihr Telefon keine Sekunde mehr still und beide waren sauer auf ihre Tochter. Beide merkten, dass es an der Zeit ist, ihren Plan auszuführen, weil es immer enger wird, das sie Gelegenheit dazu haben. Minni hatte sich dafür extra eine neue Puppe angefertigt, die ihr, ihrer Mutter und auch Ruda etwas ähnlich sah. Teddy war begeistert davon. Teddy hatte derweil einen mnexikanischen Satz aufgeschnappt und den Nachbarsgärtner nach dessen Bedeutung gefragt. Er fand es gut und beschloss, daraus ihren kurzen Abschiedsbrief zu formulieren. "Die werden einige Zeit brauchen, um das zu übersetzen" amüsierten die beiden sich dazu.

Teddy hatte alles für den gemeinsamen Selbstmord vorbereitet. Man wollte mit einer Kohlenmonoxydvergiftung aus dem Leben gehen, also in ihren gemeinsame Auto in der Garage. Hierzu hatte sich Teddy einen Schlauch besorgt, damit es schneller geht vom Auspuff ins Wageninnere und die garage abgedichtet. Beide sinnierten über den Kauf des Autos von 1962 und weiterer gemeinsamen schönen Erinnerungen.

Zur selben Zeit kam ein TV-team, das die beiden interviewen wollten und einer der reporter vernahm den laufenden Motor des wagen, brach es auf und konnte beide, nachdem der Notarzt verständigt war, retten.

Ruda war auch wieder umgedreht, um ihre Eltern notfalls mit Gewalt, an ihren Tun zu ändern, kam aber zu spät...das TV Team hatte ihre Eltern bereits gerettet:

Fazit:
Ein sehr intensiver Film. ich konnte beide schon sehr guit verstehen, was sie zu ihrem Handeln geleitet hatte, aber  ich konnte auch ihre Tochter verstehen. Bette Davis war in diesem Film wirklich sehr kühl, herrisch und unsympathisch, während Jimmy Stewart einmal mehr sich selbst spielte. Der Ausgang des Films ist zwiegespalten...das Buch und das Theaterstück endete mit den Tod der beiden (siehe unter "Interessantes" weiter oben., Doch für den Film war diese Situation zu gewagt un man entschied sich für ein Happy End...wobei Happy End? Ob dies wirklich so angesehen werden kann, muß wohl jeder selbst entscheiden. und ob die beiden es wenig später nicht erneut versucht hatten, weiß auch keine.

Traurig-interessant ist, dass dieser film auch gewisse Paralellen zu James Stewarts wahrem Leben hatte. Er war mit seiner Frau Gloria ja auch über 50 Jahre verheiratet, bis sie 1995 überraschend starb und das dem schwer herzkranken James Stewart jeglichen Lebenswillen nahm, so das er sich entschloß die Batterie seines Schrittmachers nicht mehr auszuwechseln. Er starb wie bekannt 1997 an einem Herzinfarkt. So gesehen...auch ein Selbstmord aus denselben Grund wie im Film.... Es ist ein Film, den ich wegen des wirklich herben Themas nicht so gerne schaue, weil mir dieser Film auch sehr ans Herz geht und ich überstehe ihn auch nicht ohne Taschentuch, jedoch ein wirklich unglaublich gut gespielter Film, der noch lange nachwirkt.