Die Uhr ist abgelaufen

( Night Passage ) ( USA, 1957 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 28.02.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl-Film mit James Stewart ist der Western "DIE UHR IST ABGELAUFEN" ("NIGHT PASSAGE") aus dem Jahre 1957 zusammen mit Western-Legende Audie Murphy, Dan Duryea ("Winchester '73"), Jay C. Flippen, Jack Elam, Dianne Forster und Paul Fix. ls eine Bahnlinie zur ständigen Zielscheibe einer Bande von Outlaws unter Führung des berüchtigten Whitey Harbin wird, werben die Eigentümer den ebenso besonnenen wie erfahrenen Grant McLaine an, um die Lohngelder vor weiteren Überfällen zu schützen. Sie ahnen jedoch nicht, dass ausgerechnet das gefährlichste Bandenmitglied, "Utica Kid", Grants jüngerer Bruder ist. Zwischen Blutsbanden und der Loyalität gegenüber seinen Auftraggebern hin- und hergerissen, muss Grant eine folgenschwere Entscheidung treffen, als er im Kugelhagel plötzlich seinem Bruder gegenübersteht. Der Film basiert auf einer Geschichte von Norman A. Fox. In diesem Film werden 2 Musikstücke gespielt, performed von Ned Washington und Dimitri Tiomkin. Zum einen "Follow the River" und zum anderen "You can't Get Far Without A Railroad" (im Film von James Stewart selbst gesungen)


Die Co-Stars:
James Stewart trifft hier auf eine andere Western-Legende. Audie Murphy, der eigentlich mehr B-Western gespielt hatte aber dadurch ungeein bekannt geworden ist. Hiuer spielt er Stewarts jüngeren Bruder Lee, genannte 'The Utica Kid". Dan Duryea, mit dem Stewart einige Male zusammenspielte, u.a. "Winchester '73"  war als Gangsterboss Whitey Harbin zu sehen. Dianne Foster spielte Audie Murphys und auch james Stewarts Love Interest Charlotte Drew - Charlie. Jay.C.Flippen, mit dem Stewart ebenfalls mehrfach drehte, spielte den Eisenbahgesellschafter Ben Kimball und Elaine Stewart dessen Frau Verna.  Jack Elam spielte seine übliche Schurkenrolle - diesmal hiess er Shotgun und Paul Fix spielt eine kleine Nebenrolle als Mr. Feeney. Der damals erst 15jährige Brandon De Wilde spielte Stewarts kleinen Freund Joey. Brandon De Wilde starb sehr früh im Alter von nur 30 Jahren bei einem Verkehrsunfall.

Synchronisation:
James Stewart wurde von seinem Stammsprecher Siegmar Schneider gesprochen. Audie Murphy von Eckard Dux, Dan Duryea von Arnold Marquis, Jay C. Flippen von Robert Klupp, Jack Elam von Manfred Meurer und Paul Fix von Clemens Hasse. Die deutschen Stimmen der beiden Frauen konnte ich leider nicht herausfinden.

DVD & BluRay:
ich besitze von dem Film die DVD der deutschen EV von 2004. Davon erschien 2007 auch eine Neuauflage. Seit 2017 gibts den Film bei uns auch auf BluRay, herauzsgebracht von Explosive Media. Beim Bonus tun sich alle Versionen, inkl. der BluRay nichts - alle besitzen nur den Kinotrailer.

Interessantes:
Ursprünglich sollte Anthony Mann ein weiteres Mal als Regisseur des Films mit James Stewart zusammenarbeiten, die zuvor bereits 8 gemeinsame Filme gedreht hatten, doch Mann und Stewart bekamen künstlerische Differenzen in dem Film und Mann verliess daraufhin die Produktion. Das geschah allerdings auch auf Betreiben Stewarts, der sich in den Kopf gesetzt hatte, von den bei Mann verkörperten ganz harten Typen etwas abzuweichen und endlich einmal seiner Vorliebe für das Akkordeonspielen frönen zu können. Mann lehnte diese musikalischen Einlagen ab. Es war das Ende der Kooperationen zwischen Stewart und Mann. Anthony Mann begründete seinen Ausstieg aus dem Projekt in einem Interview im Jahr 1967:

"Die Geschichte war so unzusammenhängend, daß die Zuschauer nichts verstanden hätten. Aber Jimmy war von dem Film eingenommen. Denn er sollte Akkordeon spielen und einige Stunts machen, die Schauspieler lieben. Das Drehbuch war ihm ganz egal, und da stieg ich aus der Produktion aus. Der Film wurde ein Flop, und Jimmy hat mir das immer angekreidet."

James Stewart erhielt nach dem 1936 erschienenen Zum Tanzen geboren zum ersten Mal wieder die Möglichkeit, in einem Film zu singen. Er interpretiert in Die Uhr ist abgelaufen die Titel „Follow the River“ und „You Can’t Get Far Without a Railroad“, die aus der Feder Ned Washingtons stammten. Dabei begleitete er sich auf seinem Lieblingsinstrument, dem Akkordeon, wobei sein Spiel später von einem professionellen Musiker nachträglich synchronisiert wurde.

Zum Film selbst:
James Stewart spielt den besonnenen Revolverhelden Grant MacLaine, dessen Hobby es ist, Akkordeon zu spielen und dabei zu singen. Gewalt lehnt er eigentlich ab, wird dennoch immer wieder in den solchen hineingezogen. Sogar während seines Akkordeon-Spiels. 2 Frauen bekamen sich wegen des Tanzens in die Wolle und prügelten sich, woraufhin danach eine Massenschlägerei ausbrach. Das Stück, das Grant spielt, war ein Song, den er von seinem vater beigebracht bekam, und der im Hause immer für Harmonie sorgte. Als Grant das zu einem Freund sagte, und die Schlägereei daraufhin ausbrach meinte er "Und das nennst du Harmonie?" Und Grant "Naja...das müssen wohl ein paar falsche Noten dazwischengekommen sein!" 

Grant wird von dem Eisenbahngewerkschafter Ben Kimball gebeten, den Zug zu begleiten, da dieser die Lohngelder für die Eisenbahnarbeiter bringt und sie in der Vergangenheit mehrfach überfallen wurden und die Arbeitrer mittlerweile auch mißgestimmt sind. Grant lernt dabei den pfiffigen Joey kennen und nimmt sich seiner an.

Whitey Harbin ist der Kopf der Verbrecherbande, die sich auf das Ausrauben von Zügen spezialisiert hat. Seine rechte Hand ist Lee, besser bekannt als "The Utica Kid" - der zudem der jüngere Bruder von Grant ist.

Die Fahrt läuft zunächst ohne Probleme, bis die Harbin-bande den Zug überfielen und dabei Grant auf den falschen  Fuß erwischte. Vorher war Grant auf der Hut gewesen und erst, als er sich etwas in sein abteil zurückzog, um sich kurz auszuruhen, schlug die Bande zu. Grant konnte den Karton mit den Lohngeldern jedoch noch rechtzeitig retten und schob ihn zu Joey weiter, wo sie sicher nicht vermutet wurden. Grant wurde von Harbin K.O. geschlagen. Harbin war ungehalten, als er die Lohngelder nicht fand und setzte Kimball unter Druck, ihm die Gelder zu gebenb. dafür hielt er dessen Frau Verna und auch Joey als Geisel fest. Ohne dass es jemand ahnte, nahm Joey den Karton mit und log vor, das darin seine belegten Brote drin sind. Utica Kid hielt die Dose auf dem Ritt sogar die ganze Zeit, ohne  zuwissen, was in dieser Dose wirklich ist .

Grant, in seiner Ehre gekränkt, will seinen fehler wieder gutmachen, zumal Kimball ihm unterstellte, mit den Verbrechern gemeinsame Sache zu machen.  Verna hatte sich währenddessen an Harbin rangemacht...sie war eh sehr viel jünger als ihr Mann und neigt sich gerade dem Mann hin, wie gerade der Wind für sie steht. Utica Kid liebte die junge Charlie, die jedoch von den Diebeszügen ihres Freundes wenig begeistert ist.  Grant nahm die Spur auf und konnte die Bande aufspüren und gab vor, bei der Bande mitzumachen, nachdem er mit Schimpf und Schande von der Eisenbahngesellschaft hinausgeworfen wurde. Harbin erklärte sich einverstanden, da sich Grant entsprechend Respekt bei seinen Leuten verschaffte.  Als man den nächsten Coup plante, wollte Grant  Joey herausbringen, ihn aus der Schußlinie quasi nehmen

Grant vertraute sich seinem Bruder an, der eigentlich kein schlechter Kerl ist un d sagte ihm sogar das das Geld längst bei denne ist. Da Lee merkte, dass auch Grant Gefallen an Charlie fand, verpfiff er ihn denn doch an Harbin und Grant türmte mit Joey und Charlie. Sie verschanzten sich in einer Hütte. Doch Grant will auch noch die Lohngelder zurückholen. Als Harbin anwies, dass Grant und auch Charlie erschossen werden müssen, wechselte Lee die seiten und kämpfte mit seinem bruder gegen die Bande. Dabei wurde Lee am Ende von Harbin erschossen, doch Grant konnte gleich darauf seinen Brüder rächen.

Grant gab Kimball die Lohngelder zurück...was gut war, denn die Arbeiter wollten Kimball schon aufs Dach steigen, als er ohne das Geld erschien. Charlie und Grant kamen zusammen und Joey blieb fortan bei den beiden.

Fazit:
Ein sehr guter und actionreicher Western. Hatte mir sehr gut gefallen. Nett auch, wie Stewart und Murphy dann zusammenkämpften .- erneut gegen dan Duryea....wie in "Winchester'73. Ähnlich auch, dass es teils zuerst wiedre Bruder gegen bruder ging, eben wie auch in "Winchester '73. Die Singerei von Stewart in einem Western war schon ungewohnt...ich glaube, es war der einzigste Western, worin Stewart einige Male sang. Störend wars nicht, da der Song ja immer nu etwas über eine Minute geht...aber eben doch ungewöhnlich. Auch wenn ich es nicht zugeben will, pflichte ich Anthony Mann bei.

Trotz allerdem ein wirklich sehenswerter Western!