Ein ideales Paar

( Made For Each Other ) ( USA, 1939 )

Deutscher Alternativtitel: Ist das Leben nicht wunderbar?

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am:  01.12.2015 / 18.01.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger James-Stewart-Film ist die Romanze "EIN IDEALES PAAR" aus dem Jahre 1939, zusammen mit Carole Lombard und Charles Coburn. Ein junges Paar (Stewart & Lombard) stürzt sich halsüberkopf in die Ehe und müssen danach viele Hürden nehmen, um endlich in ein harmonisches Leben einzutauchen. Das Buch zu dem Film wurde von Rose Franken geschrieben. Der blutjunge Rechtsanwalt John Mason (James Stewart) lernt auf einer Geschäftsreise die hübsche Jane (Carole Lombard) kennen. Wenige Tage später heiraten sie überstürzt, sehr zum Leidwesen von Johns besitzeinnehmender Mutter (Lucille Watson) und Johns Chef (Charles Coburn). John versucht, Junior-Partner der Firma zu werden und streicht wegen einem wichtigen Fall sehr zum Ärger seiner jungen Braut sogar seine Hochzeitsreise. Doch das süße Eheleben entwickelt sich anders als geplant: Jane wird schwanger und im Zuge dessen muss John eine starke Gahaltskürzung hinnehmen, weil sein Chef Sparmassnahmen ergreift, die eigentlich überflüssig sind. Die Rechnungen türmen sich, die Launen der beiden jungen Eheleute verspannen sich immer mehr. Zu allen Überfluß erkrankt das Baby am Silvesterabend an einer lebensgefährlichen Lungenentzündung und das medikament ist nur in Salt Lake City zu bekommen. Zu allen Überfluß herrscht auch noch ein starker Schneeblizzard, so dass kein Flugzeug starten kann und das Baby somit zum Tode verurteilt ist. John überredet einen jungen Piloten, sich dennoch auf die halsbrecherische Reise zu begeben. Doch die Witterungsverhältnisse lassen keinen leichten Flug zu. Die Zeit läuft immer mehr gegen das Baby - bis Hilfe von ungeahnter Stelle kommt...

 

Bekannte Co-Stars:
Leider die einzige Zusammenarbeit mit Carole Lombard, die in diesem Film Stewarts Ehefrau Jane Mason spielt. Der wie immer herrlich spielende Charles Coburn, den ich sehr mag, spielte in diesem Film den grantelnden, gewinnorientierenden Chef von Stewart, den Richter Joseph M. Doolittle. Lucille Watson war als Stewart dauernörgelnde Mutter Harriet Mason zu sehen. In einer kleinen Nebenrolle ist Ward Bond als Jim Hatton zu sehen.

Synchronisation:
Wie schon ein Jahr zuvor in "Lebenskünstler" wurde Stewart hier von Hartmut Becker gesprochen. Carole Lombard von Rose-Marie Kirstein, Charles Coburn von Curt Ackermann und Alice Franz sprach Lucille Watson.

DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film 2 Versionen, zum einen die 2013 von Schröder Media veröffentlichte Fassung unter dem Titel "Ist das Leben nicht wunderbar?" 2019 brachte Studio Enterprises den Film erneut auf DVD, diesmal unter dem alleinig bekannteren Titel "Ein ideales Paar" auf dem Cover. 2014 erschien der Film auch im Rahmen einer "James Stewart Collection", veröffentlicht von Edel Germany, worin der Film zusammen mit "Die goldene Stunde" (den es mit Untertiteln gibt,m da nie synchronisiert) und der Kriegs-Doku "Herrscher über deine Flügel" von 1942 gibt.  Diese Box habe ich ebenfalls.

Interessantes:
Der Film wurde von August bis Oktober 1938 gedreht und erlebte seine Uraufführung am 10. Februar 1939. In Deutschland kam der Film nie in die Kinos und hatte seine Erstaufführung erst 1978 im Fernsehen (ARD). Die Idee für die Geschichte des Fluges, um das lebensnotwendige Medikament für das kranke Kind von Salt Lake City nach New York zu bekommen, basiert auf David O. Selznicks Erlebnis, als er für seinen erkrankten Bruder Myron Selznick ein Medikament von New York nach Los Angeles hat fliegen lassen. Jo Swerling schrieb das Drehbuch nach einer Kurzgeschichte von Rose Franken.

Zum Film selbst:
James Stewart spielt den blutjungen, ambitionierten Rechtsanwalt John Horace Mason, der für den gewinnorietierten Richter Joseph M. Doolittle arbeitet. Eines Tages schickt er ihn auf eine Geschäftsreise nach Boston für eine Fallermittlung. Dort lernte er durch Zufall die bezaubernde Jane kennen, die ein Sandkorn im Auge hatte, das er fürsorglich entfernte. Beide verliebten sich sofort ineinander und heirateten wenig später, eher sie beide nach New York zurückkehrten. Und genau hier beginnt der Film.

Überglücklich geht John am nächsten Tag in die Kanzlei und seine Arbeitskollegen überraschen ihn gleich chon bei dem Eintreten. Gleichzeitig sind einige besorgt, wie wohl der Chef das auffassen würde, da John mehrfach dessen Tochter gedatet hatte und jeder annahm, dass er sie demnächst wohl heiraten würde. Tatsächlich zeigt der Richter Doolittle keinesfalls begeistert, schon schon er John den Vorfall seiner Kollegen mit der Überraschung in die Schuhe und zudem freut er sich nicht, dass er gehiratet hatte. Dolittle, der ohne sein Hörgerät eigentlich stocktaub ist, ist eine wahre Autoritäsperson, die jedem einschüchternd wirkt. Zögernd bat John ihn um urlaub für die Flitterwochen zu bekommen. Doolittle reagierte damit, dass Flitterwochen eine unnötige Zeitverschwendung ist und zudem würde ein wichtiger Fall auf ihn vor Gericht warten. John bat darum, den Fall vor gericht um einen Monat zu vertagen, was Doolittle ablehnte. Als John ihn schliesslich doch um einen Kurzurlkaub bat, genehmigte er ihn eine Woche. John meinte, er hätte eine Hochzeitsreise nach Europa gebucht, die wahrlich in einer Woche nicht umsetzbar ist und so liess siuch Doolittle für 2 Wochen überreden.

Dann folgte für John und Jane ein schwieriger Schritt - die Vorstellung bei Johns resoluter Mutter. Man hielt es für besser, der alten Dame es erstmal zu verschweigen, dass sie verheiratet sind. Doch schon die Vorstellung kam bei der alten Dame nicht gut an und lehnte Jane ab, hatte darauf gehofft, dass John einmal die Tochter seines Chefs heiratet.  Als sie hörte, sie seinen bereits verlobt, wurde der alten Dame schon "unwohl".  und versuchte sie zu überrden, wie töricht es doch sei, sie seine noch viel zu jung....quasi noch Kinder (Stewart war schon 31 bei dem Film, Lombard ähnlich!). und das man mit der Ehe noch einige Jahre warten sollte. Als Jane die Ablehnung merkter, beschloss sie die Mutter vor vollendeter Tatsache zu stellen und sagte ihr, dass sie bereits verheiratet sind. Das warf sie total um und täuschte einen Herzinfarkt vor.  das war der Punkt, wo Jane erstmals daran zweifelte, ob die Eheschliessung überhaupt eine gute Idee gewesen war.

Dann starteten die Flitterwochen. Ein Passagierschiff sollte sie nach Europa bringen. Die Freude war groß, Skeptisch war man nur wegen den extrem kleinen Bett. Doch die Vorfreude war nur sehr kurz - denn Carter, ein Kollege von John, tauchte auf und fragte verwundert, was der Quatsch sollte? John würde in einer Stunde vor Gericht erwartet. Verwundert erklärte John, dass er 2 Wochen urlaub habe und gerade in die Flitterwochen aufbrechen würde. Carter sagte, das niemand davon was wüßte und dass Doolittle schon stocksauer war, wo John sei.  Jane trichtete John ein, Carter die Stirn zu bieten, doch John hatte Angst um seinen Job und gab Carter nach...

Die Wochen vergingen...und Jane hatte mehr und mehr Probleme mit Johns Mutter Harriet zurechtzukommen, die bei jeder kleinster Gelegenheit gegen sie stichelt, sie ihr nichts recht machen kann. Als John eines Tages Doolittle und seine Frau zu sich zum Essen einlädt, wurde es zuviel für Jane, zumal die Köchin Annie es nicht einsah, an diesen Abend für mehr Leute zu kochen. Zudem stichelte Harriet auch gegen Annie, die auch nichts in ihren Augen richtig machte - bie Annie dann einfach kündigte, als es ihr zuviel war - und das mitten beim Essen, wo sie zudem auch noch unfreundlich zu Johns Chef war.

Am nächsten Tag erööffnete Doolittle, das er einen weiteren Mitarbeiter zum Partner machen würde. John rechnete fest damit, dass er es ist, zumal er auch dran ist und Tag und Nacht dafür erfolgreich gearbeitet hatte - doch stattdessen übergeht Dolittle ihn und beförderte den arroganten Carter, der mittlerweile Doolittles Tochter datet. Völlig frustriert kam John nach Hause und kam sich wie ein versager vor. Jane wußte bereits davon, sie hatte Doolittle in der Stadt getroffen. John hatte schwer daran zu knabbern.

Tage später eröffnete Jane John, dass sie von ihm schwanger sei und John war überglücklich. Als das Baby schliesslich da war, mußten beide feststellen, dass ein baby kein Zuckerschlecken ist - zumal Jane in Harriets Augen alles falsch machte und sie sie bei jeder kleinsten Gelegenheit zurechtwies. Janes Geduldsfaden wurde immer dünner. Völlig unerwartet richtete Doolittle für das Baby ein Sparbuch ein und zahlte 10 Dollar ein.

Weiterhin Pech hatten sie mit der Wahl der Haushälterin. Die nächste kündigte, weil sie eigentlich nur kochen wollte, und keine Windeln waschen und schmiss unsanft hin. Jane bekam einen Weinkrampf, da ihre Arbeit nun noch mehr wurde und Harrfiet weiter wie ein Geschwür auf ihre Seele drückt.

Als John eines Tages zu einem Klassentreffen ging, mußte er sehen, dass fast alle aus seinem jahrgang ihn beruflich überholt hatten und mehr aus sich gemacht hattenb, obwohl John damals Jahrgangsbester war. John kam sich wieder wie ein Versager vor, nicht vorangekommen zu sein. Jane trichterte ihm daraufhin ein, energischer zu sein und seine Ziele und Forderungen auf der Arbeit bei Doolittle entgegenzubringen und probte mit ihm, wie man das macht.  Am nächsten Tag ging John voller Selbstbewusstsein zu Doolittle - doch der fuhr ihn über den Mund, erzählte, dass es der Kanzlei derzeit nicht so gut ginge, er aber keine Entlassungen vornehmen möchte und dafür bei jedem, der kein Partner ist, Gehaltskürzungen in Höhe von 25% durchführen wird. John war wie vor dem Kopf gestoßen. Statt einer Gehaltserhöhung und einert Beförderung zum Partner....nun das! Kaum war John aus dem Zimmer gegangen, hörte man Doolittle telefonieren, wie er sich gerade ein Sommerhaus kaufte. John fiel daraufhin völlig aus der Bahn, war frustriert und depressiv...und trank zuviel.  Jane eröffnete ihm, dass siue das nicht so schlimm findet und das es ihr am wichtigsten ist, das man zuzsammen ist und einander hat - durch dick und dünn.

Doch die 25% weniger Geld machte sich immer bemerkbarer, Schulden sammelten sich an, unbezahlte Rechnungen waren die Tagesordnung und Johns Stimmung sank tiefer und tiefer. Nachdem man 15 Haushälteriunnen verschlissen hatte, hatte man bei Nr. 16, Lilli, endlich Glück. Doch Jane mußte sie nun entlassen, dass sie sie nicht mehr bezahlen konnten. John wurde zudem von Carter auf der Arbeit schikaniert und herumkommandiert, machte sich teils sogar über ihn lustig.

Eines Tages wurden Jane die Sticheleinen von Harrietr zuviel. Am Silvesterabend 1938 zu 1939 rastete Jane aus und sagte Harriet die Meinung! Zudem war das Kind wegen einer Erkältung krank, weil Harriet es ansteckte...sie behauptete  das es genau umgekehrt gewesen sei. John hielt den Streit zwischen den beiden Frauen nicht aus und verliess lautstark das Haus. Jane begleitete ihn, nachdem sich John etwas beruhigt hatte. Beide gingen zu einer Silvesterparty doch keinen war nach Feiern zumute. John beschloss, sich von Jane zu treffen, da Jane besseres verdient habe als so einen Versager. Jane hatte es satt, zu widersprechen. Ein telefonanruf  veränderte dann die Situation....zum schlimmeren. Harriet teilte ihnen mit, dass das baby schwer krank sei...Lungenentzündung.

Im Krankenhaus machte die Ärzte ihnen nicht viel Hoffnung...das Baby  John jr. sei totkrank und nur eine gewisse Medizin könnte dem baby das Leben retten - doch in New York war es bereits alle  und nur in Salt Lake City - 2.500 Meilen entfernt habe noch einen kleinen Rest. Da in Salt Lake City ein schweres Unwetter und Schneegestöber tobte, wollte kein Flugunternehmen es rüberfliegen - und ein anderes Transportmittel würde fürs Baby zu spät kommen.

In seiner völligen Hilflosigkeit wendet John sich an Doolittle, warf ihn mitten in der Nacht aus dem Bett und er war stinksauer. Als John ihm die Situation erklärte, passierte das Unvorstellbare....Doolittle reagierte total verständnisvoll, warf John vor, wieso er nicht eher auf seine finanzielle Situation aufmerksam gemacht habe. John zahlte die Wahnsinnssumme von 5.000 Dollar für einen Privatflug. Doch in Salt Lake wollte bei diesem mörderischen Wetter dennoch keiner sein Leben riskieren. Der wagemutige Pilot Conway hatte schliesslich Herz und setzte sein Leben aufs Spiel für diesen Flug.

Doch der Flug war ein Höllenritt und kostete Conway fast das Leben. er wäre fast abgestürzt, verlor den Funk und in New York galt Conways Maschine als verschollen...somit starb mit ihm die letzte Rettung für John jr. Jane war völlig verzweifelt und in ihrer Not wurden sie und Harriet zu Verbündeten, hielten einander fest und weinten zusammen bitterlich.

Conways Maschine hatte Feuer gefangen und er mußte per Fallschirm abspringen, mit dem Medikament. Bei der Landung brach er sich beide Beine, schleppte sich zu einem haus hin. Dies eriefen das Krankenhaus in New York an und die kamen vorbei, um das Medikament zu holen., Sprichwörtlich in letzter Minute wurde John jr. das Serum verabreicht und er wurde wieder gesund.

Monate später: John war nun Partner geworden in der Kanzlei, hatte eine  saftige Gehaltserhöhung bekommen und war gerade dabei, einiges in der Kanzlei zu ändern und zu modernisieren - mit Doolittles Einverständnis. Carter war das alles weniger recht, denn John war jetzt etwas höhergestellter als er.  Die größte Freude brach aus, als Jane in die Kanzlei kam mit John  jr. und er sein erstes Wort sprach....

Fazit:
In meinen Augen ein zeitloser Film, der weitgehend auch heute noch so passieren kann. Eine mitreissende und spannende Romanze, ich hatte mit dem jungen Ehepaar jede Sekunde mitgefühlt, habe Harriet, Carter und Doolittle gehasst. Charles Coburn zeigte mal wieder, was für ein fantastischer Schauspieler er doch war und auch wieso ich den Schauspieler so sehr mag. Trotz seiner harten grantelnden Art brachte er immer wieder Humor in den Film herein, alleine der Running Gag mit seinem Hörgerät. Es ist schade, dass dies die einzigste Zusammenarbeit zwischen Stewart und Lombard gewesen ist. Der Film hält sehr gekonnt die Waage zwischen herrlicher, teils naiver Komödie und Drama. Die beiden Hauptdarsteller glänzen sehr gut zusammen und machen aus den Film ein echtes Highlight. Dafür sorgen auch die Männer hinter der Kamera - zum einen der früher ungemein erfolgreiche Produzent David O.Selznick und zum anderen der Regisseur W.S. Van Dyke.