Harvey

( Harvey ) ( USA, 1972 )

KEINE DEUTSCHE AUSSTRAHLUNG / SYNCHRONISATION

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 04.04.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl-Film mit James Stewart ist die TV-Komödie "HARVEY" aus dem Jahre 1972. Hierbei handelt es sich um ein Remake des 1950er Klassikers "Mein Freund Harvey". James Stewart schlüpft in diesem Remake erneut in die Rolle des verschrobenen Elwood P. Dowd, der seine arme Schwester (Helen Hayes) mit seinem imginären Freund, den 2 Meter großen Hasen Harvey, langsam in den Wahnsinn treibt... In Deutschland wurde dieser Film leider nie ausgestrahlt, ich schaue ihn im englischen Original. Der Film beruht auf das erfolgreich und mit einem Pulitzerpreis ausgezeichnete Theaterstück "Harvey" von Mary Chase. 1970 gab es auch im Theater eine Wiederaufführung, worin James Stewart und Helen Hayes, wie in diesem TV-Film, auch dort schon die Hauptrollen spielten.

Die Co-Stars:
Helen Hayes spielte Stewarts Schwester, die gestresste Veta Louise Simmons. Madeline Kahn ("Cosby") spielte die Krankenschwester Ruth Kelley. Richard Mulligan ("Harrys Nest", "Die Ausgeflippten") war als Dr. Lyman Sanderson zu sehen. John McGiver, mit dem Stewart kurz zuvor bereits die Familienb-Comedyserie "Alle meine Lieben" gemacht hatte, spielte den Chefarzt Dr. William R. Chumley. Martin Gabel spielte den Richter Omar Gaffney  und Fred Gwynne ("Familie Munster") spielte einen namenlosen Taxifahrer

Synchronisation:
Da dieser Film nie synchronisiert wurde, existiert logischerweise auch keine Synchronfassung.

DVD & BluRay:
Weltweit existiert leider derzeit kein einziger DVD oder BluRay Release. Ich habe den Film zufällig bei youTube in kompletter Länge gefunden, zwar nur in dürftiger VHS Qualität in verwaschener Qualität, aber ich bin sehr froh, ihn lieber so, als garnicht zu haben. Dies war der letzte Film in meiner Stewart-Sammlung, welcher mir noch gefehlt hatte.

Interessantes:
Die Rolle des Elwood P. Dowd war laut James Stewarts eigener Aussage sein absoluter Lieblingscharakter von allen, die er je gespielt hatte. Er verkörperte ihn zuerst 1950, spielte sie dann 20 Jahre später am Theater im Jahre 1970 erneut. Und dieses Theaterstück wurde 1:1 dann auch 1972 für einen TV-Film erneut mit James Stewart auf die Mattscheibe gebracht.  Hierin konnte auch Stewart guter Freund John McGiver gewonnen werden, mit dem Stewart zuvor just die Familien-Comedyserie "Alle meine Lieben" gedreht hatte.

Zum Film selbst:
James Stewart spielt den 57jährigen Elwood P. Dowd, der gerne in seiner Lieblingsbar mal einen oder mehrere "lupft", der mit seiner 3 Jahre älteren Schwester Veta Louise Simmons und ihrer altjungferischen Tochter Myrtle Mae unter einem Dach lebt. Und das Leben ist nicht einfach für die beiden Damen, denn Elwood ist zwar ein äußerst liebenswerter und charmanter Mann, doch seit einiger Zeit hat er einen neuen Freund - keinen gewöhnlichen Freund, sondern einen 2 Meter großen Pooka-Hasen, der auf den Namen "Harvey" hört. Diesen Pooka kann jedoch ausschliesslich nur Elwood hören und sehen. Was anfangs noch als liebenswerter Spleen begann, endete für die beiden gestressten Damen schnell zu einem Albtraum, denn Elwood gelang es, in kürzester zeit ihre Freunde, Bekannte und auch Verwandte, die sie besuchten, schnell zu vergraulen.

Als Elwood eines tages von einem langen Spaziergang frühzeitig heimkehrte, überraschte er eine Teegesellschaft von Veta und Myrtle Mae, die sie mit Freundinnen gab, um endlich wieder einen gesellschaftlichen Touch zu bekommen. Elwoods Auftauchen zerstörte alles, als er dabei war, ihren Freundinnen ihne erstmal seinen Freund Harvey vorzustellen!  Nun war der Punkt erreicht, etwas gegen Elwood zu unternehmen. Auf Raten ihres befreundeten Anwalts suchte Veta einen Psychiater auf, der sich Elwood anschauen sollte, in der Hoffnung, dass er in ein Sanatorium eingewiesen wird, die ihn wieder zurechtbiegen. Bei Dr. Sanderson kotzte sich Veta dann so richtig aus und schilderte lebhaft ihre Abenteuer mit Elwood und Harvey. Als sie schliesslich aufgelöst berichtete, das sie selbst jetzt schon anfängt, Harvey zu sehen, fasste Sanderson es falsch auf und hielt Veta für die geistig Verwirrte und liess sie drauafhin von 2 Pflegern einweisen und erstmal einer Schocktherapie unterziehen. Da tauchte Elwood auf, dem schonenend beigebracht wurde, dass seine Schwester erstmal Ruhe und Pflege benötige....Elwood erschien ihnen als sehr normal und extrem liebenswürdig, so das er daraufhin jeden versuchte, zu einem Drink in seiner Liebelingsbar einzuladen. Und immer, wenn Elwood ihnen Harvey vorstellen wollte, kam eine Situation dazwischen, die dies verhinderte.

Erst später, als Elwood sich um ein Date mit der Krankenschwester Ruth bemühte und Harvey zur Sprache kam, bemerkten sie ihren schrecklichen Fehler. Die völlig aufgelöste Veta wurde wieder entlassen und nun versuchten sie, Elwood zu holen. Veta berichtete Myrtle Mae aufgelöst, was mit ihr gemacht wurde und sie sogar nach ihrem Sexleben ausgefragt wurde . Dr. Sanderson wurde wegen seinem Fehlverhalten von seinem Vorgesetzten Dr. Chumley abgemahnt. Chumley, Sanderson und Ruth versuchten daraufhin, Elwood zu suchen, um ihn einzuweisen. Dabei stellten die drei das Leben von Veta und Myrtle Mae noch mehr auf den Kopf, als sie sich sich in ihrem Haus einquartierten und auf Elwoods Rückkehr warteten.

Endlich rief Elwood an, um Veta zu fragen, ob Harvey wohl da wäre, weil mer ihn suche. Chumley wies Veta an, ihm zu sagen, Harvey sei da und würde oben in der Badewanne sitzen. Doch da erschien Harvey bei Elwood gerade durch die Tür und Elwood meinte, Veta solle schnellstens in der Badewanne nachsehen, da müsse ein Fremder drinsitzen.

Dabei fiel Chumley ein Portrait auf, dass Elwood mit Harvey zeigt. Elwood hatte das Portrait just erst vor wenigen Minuten aufgehängt und dafür ein Bild von sich und seiner Mutter abgehängt. Der Anwalt fragte Veta verwundert, wer das denn auf den Bild sei:

Veta: Ach das, das ist Elwood mit unserer Mutter!
Dr. Chumley schluckte...dachte, dass Veta wohl wirklich nicht alle Latten am Zaun hatte...erst jetzt fiel Veta das Portrait auf und kreischte hysterisch. 

Schliesslich gelang es Chumley, Elwood zu finden und versuchte ihn mit einer Gesprächs-Therapie zu "heilen". Doch andersrum wurde ein Schuh draus. Elwood überzeugte Chumley, dass Harvey existiert und Chumley begann dann sogar selbst, Harvey zu sehen und wurde gar von ihm "verfolgt" 

Sanderson erzählte Veta, dass es ein Serum gäbe, die verhindern würden, dass Elwood Harvey weiterhin sieht. Schnell sagte Veta zu, dass Elwood das Serum bekommen soll.....doch als er ihr erzähltwe, dass es Nebenwirkungen gibt, die aus Elwood einen aggressiven Zyniker machen würde, überlegte sie es sich anders. Sie will Elwood nicht in ein "Monster" verwandeln und beschliesst, sich mit Harvey arrangieren zu können, was immer noch besser ist, als ihn aggresiv werden zu lassen.

Chumley fing sich wieder und Elwood und Harvey waren weiterhin glücklich zusammen und mußten jetzt erstmal schnell einen "lupfen" gehen.

Fazit:
Auch der TV Film überzeugt durch irrwitzige Situationen und charamant-liebenswerte Charaktere und James Stewart war wieder eine Wonne, ihn in der Rolle zu sehen. Storymäßig ähnelt sich dem 1950er Film fast bis aufs Haar, lediglich wurden einige kleinere Handlungsstränge weggleassen, weswegen der Film auch nur 77 Minuten ging. Weggelassen wurden hauptsächlich Szenen, die man wahrlich schwer in ein Theaterstück bringen kann, weswegen der Film entweder in dem haus von Veta oder im Sanatorium spielte. Ich finde den Film nur leicht etwas schwächer als das Original.