Im siebenten Himmel

( Seventh Heaven ) ( USA, 1937 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 15.02.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl-Film mit James Stewart war die wirklich wunderschöne Romanze "IM SIEBENTEN HIMMEL" aus dem Jahre 1937 mit mit zauberhaften Simone Simon, John Qualen und Jean Hersholt in weiteren Hauptrollen. Ein mittelloser Kanalarbeiter (Stewart) nimmt sich der ungewollten Prostituierten (Simon) an und verlieben sich ineinander, ehe der 1. Weltkrieg der Romanze einen Strich durch die Rechnung macht... Dieser Film ist ein Remake des gleichnamigen (deutscher Titel war jedoch "Das Glück in der Mansarde") Stummfilms von 1927 und beruht zudem als Urwerk auf das gleichnamige Theaterstück von Melville Barker.


Die Co-Stars:
Gleichauf mit James Stewart spielte die wirklich zauberhafte Simone Simon, die mir ausgezeichnet gefallen hatte, die Rolle von Stewarts Love Interest Diane. Jean Hersholt spielte den besonnen Pfarrer Chevillon und John Qualen war als "Tunnelratte" Sewer Rat zu sehen.

Synchronisation:
Da der Film seit vielen Jahrzehnten in Deutschland nicht mehr ausgestrahlt wurde, liegen keinerlei Informationen zu der Synchronisation vor.

DVD & BluRay:
Da dieser Film seit Jahrzehnten nicht mehr ausgestrahlt wurde und die deutsche Synvhronisation offenbar als verschollen gilt, ist dieser film, in Deutschland weder auf DVD, noch auf Bluray erschienen. Es gibt jedoch neben der amerikanischen DVD auch eine spanische DVD, welche ich besitze. Als Sprache gibt es die englische und spanische Tonspur, Untertitel werden nur in spanisch angeboten. Als Bonus gibt es ein umfangreiches Booklet in spanischer Sprache, auf der DVD gibts eher was schliches: Biographien, Filmcredits und eine Trailershow - natürlich alles in spanisch.

Interessantes:
Für James Stewarts Rolle sollte zuerst Tyrone Power bevorzugt werden, doch dieser entschied sich im selben Jahr für den Film "Der Liebesreporter". In der Erstverfilmung des Stummfilms "Das Glück in der Mansarde" spielten Janet Gaynor und Charles Farrell. In der ersten Oscarverleihung der Kinogeschichte wurde die Erstverfilmung mit 3 Oscars bedacht, in den Kategorien "Beste Hauptdarstellerin", "Beste Regie" und "Bestes adaptiertes Drehbuch".

Zu dem Film selbst:
Man scheibt das Jahr 1914 - Ort der Handlung ist Paris, Frankreich. James Stewart spielte den mittellosen Kanalarbeiter Chico, der gerade den Glauben an Gott verloren hatte, weil sein Leben nicht so verläuft, wie er es sich wünschen würde. Zur gleichen Zeit muß die stets änstliche Diane im Freudenhaus ihrer hartherzigen Schwester Nana die Männer "bedienen". Als Diane sich weigerte, mit einen der Männer ins Bett zu gehen, prügelt sich Nana mit einem Tuch, was sie wie eine Peitsche bediente, windelweich. Dieses sah Chico zufällig und setzte sich für Diane ein, nahm sich Nana vor, hielt sie über einen Kanal und drohte ihr, sie dort hineinzuwerfen, sollte sie Diane nicht in Ruhe lassen. Nana versprach es und Chico gab ihr einen Tritt in den Allerwertesten. Pfarrer Chevillon bietet Chico einen besseren Job an, zur Bedingung stellt er jedoch, dass er seinen Glauben wiederfindet und er sich zudem einige Zeit um Diane kümmern soll. Chico willigte ein, in der Hoffnung, dass sein Leben nun  besser verläuft. Kurz zuvor hatte Diane versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden, wurde dabei von Pfarrer Chevillon aufgehalten.

Der von Diane abgwiesene Freier liess sich dies nicht gefallen und hatte die Polizei verständigt, die nana daraufin verhaftete, sie selobst aber noch Gift und Galle gegen Diane spuckte.. Diane sollte wegen Stadtstreicherei ebenfalls verhaftet werden.

Chico: Sie können sie nicht verhaften, weil....
Polizist: Weil?
Chico: naja...eben weil!
Polizist: Hä?
Chico: Weil sie meine Frau ist -  log Chico

Da der Polizist ankündiugte, einen Kontrollbesuch in den nächsten Tagen bei ihm abzustatten, hatte Chico keine andere Wahl, als Diane vorerst bei sich wohnen zu lassen. Diane lebte sich schnell ein in der zwar engen, aber dennoch hübschen Wohnung. das Problem war, dass sie sich im 7. Stock gefand. Freilich gabs damals noch keinen Treppenlift  Chico verstand sich blendend mit seinen Nachbarn, die er stets besuchte und dambei über den Fenstersims kletterte. Da Diane unter Höhenangst litt, konnte sie immer nicht mitkommen. Diane gefiel es sehr bei Chico un d fühlte sich geborgen. Da Diane in Chicos Bett schlief, Diane aber anbot, dass er ebenfalls darin mitschlafen knnte, lehnte Chico dies ab und nächtigte bei seinem Nachbarn. Am nächsten Tag trat Chico seine neue Arbeitsstelle an und Diane machte sich an die Pflichten einer guten Hausfrau. Da klingelte es, und der Polizist stand vor der Tür für den Kontrollbesuch und sah schnell, dass Dianes Angaben gestimmt hatten und hielt sich deswegen auch nur kurz auf. Diane wußte nun, dass Chico seine Schuldigkeit getan hat und sie nun gehen muß...doch sie will nicht gehen und beschliesst, Chico nichts von dem Kontrollbesuch zu verraten. Zudem hatte sich Diane unlängst in den gütigen Chico verliebt. Doch Chicos neugieriger Nachbar Aristide hatte den Besuch mitgekriegt und stellt Diane zur Rede und meint, dass Chico sich großen Ärger einhandelt, wenn dies rauskommt und forderte sie indirekt auf, die Wohnung sofort zu verlassen.

Als Chico nach Hause kam, um seinen ersten gelungenen Arbeitstag mit Diane zu feiern sah er, dass sie weg war. Aristede erzählte ihm alles und Chico war sauer auf ihn, dass er sie quasi verjagt hatte. Chico findet Diane in einer Kneipe, wo sich ein schmieriger Typ sich an sie heranmachen wollte und Chico ging dazwischen und verpasste den Kerl eine. Chico gab an, dass er möchte, dass Diane solange bleiben kann, wie sie möchte...redete ihr ein, dass sie ein anständiger, guter Mensch sei.

Die Tage vergingen und auch Chico hatte sich in Diane verliebt. Eines Tages kam er nach Huase und hatte ein Paket für Diane mitgebracht. Voller Neugier öffnete sie es, nachdem Chico ihr sagte, dass es für sie sei und sie fand darin ein hübsches Hochzeitskleid und verstand, was Chico sagen wollte. Überglücklich sagte sie, dass sie seinen Antrag annehmen will. Doch kurz zuvor war der 1. Weltkrieg ausgebrochen. Freunde von Chico hatten bereits ihren Einberufungsbefehl erhalten und Chico war schon etwas sauer, dass er keinen Brief bekommen hatte :D Jedoch genau tage ihrer Hochzeit bekam er auch seinen Brief und darin stand, dass er noch heute an die Front müsse. Da die Zeit für eine Hochzeit nun zu knapp war, vollführten die beiden die Trauung selbstständig und haben sich das Versprechen, an jedem Tag um Punkt 11 Uhr aneinander zu denken. Dafür hatten sie sich immer 3 Worte ausgemacht, die sie dabei sagen wollen: Chico, Diane, Heaven. Diane trauerte, als Chico an die Front ging, trug aber die Uhr, die er ihr schenkte, am Herzen. Kaum war Chico weg, tauchte Dianes verhasste Schwester Nana auf und forderte Diane auf, zu ihr zurückzukommen um wieder als Nutte zu arbeiten. Diane erzählte, dass sie nun bei Chico wohne, denn er sei schliesslich ihr Mann. Daraufhin verhöhnte Nana sie auf abscheuliche Weise und befahl ihr, mit ihr zu gehen. Doch Diane hatte sich unter Chico verändert. Nicht, dass sie ihre Ängste generell abgelegt hatte und auch ihre Höhenangst bekämpft hatte, bot sie nun auch Nana die Stirm und verdrosch sie auf dieselbe Weise, wie sie sie einst verdroschen hatte :D nana suchte kreischend das Weite.

Die Zeit verging: Diane arbeitete derzeit als Krankenschwester in einem Lazarett. Chico und Diane hielten in der gesamten zeit ihre 11-Uhr-Versprechen mit ihrem Text auf ITüpfelchen ein. Diane versorgte den verletzten Brissac und dieser verliebte sich in Diane. Doch Diane erzählte, dass ihr Herz nur Chico gehören würde und er akzeptierte dies, fühlte sich aber dennoch schutzbefohlen für sie, in der Hoffnung, dass einmal doch die Stunde für ihn bei Diane schlagen könnte. Mittlerweile sind 4 Jahre vergangen, der Krieg war aus. Chico und seine Freunde waren fast die gesamte Kriegszeit beisammen bis zu einem verhängnisvollen Tag bei einen Angriff der Deutschen, wo mehrere Granaten einschlugen und Chico schwer verletzten. Chico gab seine Uhr an Pfarrer Chevillon mit der Bitte, sie Diane zu geben um ihr auszurichten, dass es ihm leid täte. Diane spürte an diesem Tag, das Chico was passiert sein mußte und machte sich anfangs Sorgen. Der Krieg war vorrüber und alle kehrten nach Hause zurück, immerhin hatte man den Krieg gewonnen. Voller Freude und Hoffnung wartete Diane auf die Rückkehr von Chico - doch sie kam nicht. Hingegen sagte ihr jeder, dass Chico offiziell als verschollen gilt, und das er mit ziemlicher Sicherheit gefallen sei - doch Diane glaubte es nicht, erst als Pfarrer Chevillon ihr Chicos Uhr gab, hatte Diane die traurige Bestätigung und war der Ohmacht nahe. Brissac nutzte die Situation für sich aus und will Diane zu sich nach Hause nehmen um sie zu "trösten" - da ertönte die große Kircheglocke und irgendwie wußte Diane aufmal, dass Chico noch am Leben ist. Sie quetschte sich durch die vollen Menschenmassen auf der Strasse, die ausgelassen ihren Sieg und ihre Kriegsheimkehrer feierten und eilte nach Hause. Dort stand Chico und beide fielen sich in die Arme. Doch der krief forderte einen Tribut: Eine Granate liess Chico erblinden, doch das tat der Liebe zu Diane keinen Abbruch...

Fazit:
Ein wirklich wunderschöner, herzerwärmender Film, der mich wirklich ins Herz getroffen hat. Simone Simon ist nicht nur eine wunderschöne Frau damals gewesen, auch ihre ganze Art mochte ich sehr. James Stewart spielte anfangs etwas ruppiger, als man von ihmgewohnt ist, aber es war damals ja noch seine Anfangszeit als Schauspieler, wo er sich noch selbst finden mußte. Süß fand ich auch Stewarts versuchten Heiratsantrag:

Chico: Weißt du, du bist eins, und ich bin eins...zusammen sind wir eins....denn 1+1 = 1 -  Verstehst Du?" Süß fand ich auch ihre 11 Uhr Versprechen mit ihrem Text "Chico....Diane....Heaven", den Chico nie vergaß, selbst in der Schlacht nicht um die 11 Uhr Zeit.  Oder auch die Szene, wo Stewarts Kumpel, der Taxifahrer, ihnen sein Hochzeitsgeschenk überreichte - eben jene beiden Uhren und Stewart meinte noch "Das können wir nicht annehmen". Und er "Doch, doch...die haben mich auch nichts gekostet..."  Schon klar...nebenbei war er auch Taschendieb :totlach: Es ist wirklich eine Schande, einen solch schönen Film jahrzehntelang vorzuenthalten. ich finde ihn einfach rührend und klasse, für mich eines der schönsten Filmromanzen der Filmgeschichte!