Der Mann für Mord

( The Murder Man ) ( USA, 1935 )

Deutscher Alternativtitel: Der elektrische Stuhl

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 17.01.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl Film mit James Stewart ist gleichzeitig Stewarts allererster Film seiner Karriere: "DER MANN FÜR MORD" aus dem Jahre 1935, zusammen mit Spencer Tracy und Virginia Bruce. Stewarts erster Satz der Filkmgeschichte war: "Hi, Joe!" Als ein krimineller Geschäftsmann erschossen wird, schiebt es ein heißblütiger New Yorker Zeitungsreporter (Tracy), der sich auf Mordgeschichten spezialisiert hat, dem Partner des Toten in die Schuhe... Das Buch zu zu dem Film wurde von Tim Whelan und Guy Bolton geschrieben.

 

Die Co-Stars:
Spencer Tracy, der eigentlich die Hauptrolle in dem Film spielt, spielte den stadtbekannten Top-Journalisten  Steve Grey, der auf den Fall angesetzt wird. Virginia Bruce spielte Mary Shannon, die für die Klatschkolumne für den Daily Star arbeitet und zudem Tracys Berichte tippt und zudem in Tracy verliebt ist.

Synchronisation:
Dieser Film wurde erst sehr spät in Deutschland synchronisiert, ca. in den 80er Jahren. James Stewart wurde von Sigmar Solbach gesprochen, Spencer Tracy von Horst Schön (Stammstimme u.a. Leslie Nielsen), Dagmar Heller sprach Virginia Bruce. Hans Paetsch sprach den Vater von Spencer Tracy, gespielt von William Collier, sr.

DVD & Bluray:
In Deutschland ist Stewarts Erstlingswerk noch nicht auf DVD oder BluRay erschienen. ich besitze von dem Film eine digitale TV Aufname vom Pay TV Sender TNT Film. Meine Bildqualität ist, wen man das Alter des Films berücksichtigt, sehr gut. der Ton ist, durch die späte deutsche Synchro auch  sehr gut.  Vergleichsweise mit der NTSC Bildgeschwindigkeit dürfte meine fassung ungeschnitten sein.

Interessantes:
Dies war der allererste Film mit James Stewart, im Jahr zuvor hatte er eine sehr kleine Rolle in dem 21 Minuten Kurzfilm "Art Trouble", den es nicht in deutsch gibt. der Film ist nur 66 Minuten lang.

Zum Film selbst:
James Stewart spielt den jungen, aufstrebenen und naiven Jung-Journalisten Shorty, der davon träumt, einmal genau so gut und bekannt zu werden wie sein Vorbild Steve Grey (Spencer Tracy). Grey ist der ganze Stolz des Daily Star. Man nennt ihn "The Murder Man" - weil er sich auf Mordfälle spezialisiert hat und eng mit der Polizei zusammenarbeitet und mehr Leute auf den elektrischen Stuhl geschickt hat als mancher Polizist. Auch bei der Polizei geniesst er durch seine flinke Kombinationsgabe einen sehr guten Ruf. Greys einzigstes Laster ist der Alkohol, was seinen Chef zu schaffen macht, da Grey oftmals zu spät kommt und sich gewisse Freiheiten herausnimmt, die er sich als "bestes Pferd im Stall" auch leisten kann.

Eines Tages springt Steves Freundin von der Fährde in den Tod. Sie wurden von den skrupellosen Bankier Spencer Halford in den Ruin getrieben. Schon einige Jahre vorher ereilte Steves Vater dasselbe Schicksal, so dass er, trotzz Ruhestand, weiterhin für den Daily Star arbeiten muß.

Dann wird Spencer Halford erschossen. Cleverweise genau bei einem Schiessplatz, so das niemand den tödlichen Schuß hören konnte. In Verdacht geriet dessen Partner Henry Mander, der als Nutzniesser die versicherungsprämie für den Toten, als auch das ganze Bankhaus erben würde. Besonders Steve Grey war fix dran gewesen, Mander den Mord anzuhängen, was ihm nur recht und billig war, den Partner von dem Mann, der seinen Vater und seine Freundin ruiniert hatte, auf den "Stuhl" zu bringen. Zudem schaffte Steve es, weitere Indizienbeweise gegen Mander zu sammeln, so dass Mander schnell verhaftet wird und vom Gericht für schuldig befunden wurde und als Todesstrafe auf den elektrischen Stuhl kommen wird. Steve ist zufrieden. Steves Aussage vor Gericht war ein weiterer Faustschlag gegen Mander. Mander beteuert dennoch vehement seine Unschuld.

Steve wurde noch aufbrausender als vorher und trank mehr als sonst. Sein Chef verlangte von Steve, dass er mit Mander in der Todeszelle noch ein Interview führen soll, was Steve erst ablehnt, es aber dann doch durchführt. Unter Tränen fleht Mander Steve an, den wahren Schuldigen zu finden. Schon um 23 Uhr an diesem Abend soll die Hinrichtung stattfinden (Damals hatte man echt nicht lange gefackelt...heutzutage sitzen solche Leute ja noch über Jahre in der Todeszelle, bis die Strafe vollzogen wird).

Steve sollte nun die Abschluß-Story schreiben...und wurde immer nervöser. Als Mary sie schliesslich schrieb und Steve vorlegte, zerriss er die Geschichte. Sein Boss tobte vor Wut, denn die Story sollte jetzt sofort in den Druck gehen und forderte Steve auf, sofort eine neue Story zu schreiben. Nun langte es Steve entgültig und platzte mit der Wahrheit heraus: Steve hatte Halford erschossen und es Mander angehängt. Er hatte es so gedreht, dass mander am Schiesstand ist, hatte ihn m it einem fingierten Telefonanruf dorthinbestellt und Mander eiskalt in die Falle tappen lassen. Steve wollte sich dafür rächen, dass die beiden seine Freundin in den Selbstmord getrieben haben und vor 5 Jahren seinen Vater ruiniert hatten Er sprach sein gesamtes Geständnis auf Band und schrieb damit seine letzte Story, seine größte Story, die ihn selbst auf den elektrischen Stuhl bringen wird. Steve kündigte dann seinen Job, als noch niemand wußte, dass Steve der Mörder war. Mary vertraute er das Tonband an , um es abzutippen. Er selbst sagt, er habe eine Verabredung mit der Polizei (um sich zu stellen) und fuhr mit einem Taxi dorthin. Als Mary das Tonband anhörte, war sie fassungslos und zerstörte vor dem noch fassungsloseren Chefreadakteur das Tonband, der nicht wußte, wieso sie das nun tat. Mary fuhr sofort zur Polizei um Steve vor einer Dummheit zu bewahren - doch zu spät. Steve hatte dem Captain bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt und wurde verhaftet. Steve, der viel geld für diese Story bekommen sollte, sagte zu, dass sein Vater das Geld bekommen sollte, als Entschädigung. Steve konnte letztenldich nicht einen anderen für seine Tat büßen lassen, auch wenn er es verdient hätte. Aber dessen Wehklagen in der Todeszelle ging ihn durch Mark und Bein...und man merkte eben, dass Steve ein guter Mensch war. Bittersüßes Ende. Kurz, bevor Steve zur Polizei aufbrach, legte er Mary nahe, zu kündigen.


Fazit:
Der Film ist sehr spannend, wenngleich ich schon früh wußte, dass Spencer Tracy der Mörder ist, vieles sprach dafür und wenn man berücksichtige, was er verloren hatte, passte alles.  Für mich war diese große üebrraschende Wende somit nicht wirklich überraschend. Der Film besass aber auch einiges an guten Humor. So etwa am Anfang, als James Stewart nach Tracy suchen sollte, wohin ihn seine Sauftour diesmal verschlagen hatte und ihn auf einem Kinderkarussell fand mit einer ganzen Halskette voller Fahrtickets um und schlief seinen Rausch aus. Oder der nette Running Gag, dass alle anderen Reporter der Stadt die heiße Story an ihre Zeitung am Telefon durchgegeben haben und im nächsten Moment schon der Daily Star die Story in den Strassen verteilte, die Tracy geschrieben hatte. Einmal verbluffte Tracy sogar seinen Chef selbst, als er ihn anfuhr, er solle sich an die Arbeit machen, bevor die Konkurrenz schneller ist und im nächsten Moment hielt er die druckfrische Zeitung schon in den Händen und stammelte nur noch.  Auch die Berbindung zu Mary (Virginia Bruce) gefiel mir. Überhaupt wirkte der Film, der ja eh recht kurz war, schon fast eher wie eine Folge einer TV-Serie um einen gewievten Journalisten, der mit der Polizei zusammen Mordfälle aufklärt. Man hätte daraus also eine ähnliche Filmreihe wie "Der dünne Mann" oder so machen können....wenn Tracy am Ende eben nicht der Mörder gewesen wäre. Aber jeder konnte sein Handeln verstehen, niemand war ihm böse, nichtmal die Polizei. Tracy war ein charmanter, sympathischer Mörder und manch einer von uns hätte vielleicht genauso gehandelt...wer weiß. James Stewarts Rolle hatte mir gut gefallen, wenngleich es ja nur eine Nebenrolle war, aber letztendlich größer als manch anderer Schauspieler, der damals seine erste Rolle gespielt hat. Tracy war damals ja schon ein alter Hase gewesen, was man ihm auch anmerkte.