Mein Freund Harvey

( Harvey ) ( USA, 1950 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 25.12.2019

 

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Heutiger Weihnachts-Betthupferl-Film ist der James-Stewart-Klassiker "MEIN FREUND HARVEY" aus dem Jahr 1950. Brillante Komödie mit Jimmy und seinem 2 Meter großen Hasen Harvey. Der Film beruht auf das erfolgreich und mit einem Pulitzerpreis ausgezeichnete Theaterstück "Harvey" von Mary Chase.

 

Die Co-Stars:

Josephine Hull spielte Stewarts ältere Schwester Veta Louise Dowd Simmons, Victoria Horne war als Stewarts Nichte Myrtle Mae zu sehen und Charles Drake spielt den Psychiater Dr. Raymond Sanderson.

 

Synchronisation:
James Stewart wurde hier, wie uch in dem 1 Jahr später gedrehten "Die Reise ins Ungewisse" von Viktor de Kowa synchronsiert - seine beiden einzigsten Synchros, neben sich selbst. Josephine Hull wurde von Lene Obermeyer-Nerking gesprochen. Charles Drake von Axel Monjè.

DVD & BluRay:
ich besitze von dem Film die deutsche DVD Erst VÖ aus dem Jahre 2003. Bild ist sehr gut, der Ton ist leider recht dumpf, so dass ich schon viel höher als gewöhnlich stellen mußte, um den "sonstigen" Ton zu bekommen. Als Bonusmaterial gibts neben dem Kinotrailer noch eine eigens von James Stewart am 08.03.1990 gesprochene Einleitung, jedoch nur als Audio zu diversen Szenen des Filmes. Die Einführung dauert 7 Minuten. Der Film ist seit 2013 ebenfalls auf BluRay erhältlich.

Interessantes:
In der Audio-Einleitung liess James Stewart den Zuschauer wissen, dass "Mein Freund Harvey" sein persönlicher Lieblingsfilm ist von allen Filmen, die er als Schauspieler gdreht hatte und ihm sein Charakter Elwood P. Dowd sehr sympathisch war.  Neben dem vorangegangenen Bühnenstück wurde dieser Film auch diverse andere Male neu verfilmt oder ins Theater gebracht, in einer Filmversion u.a. mit Harald Juhnke. Schon 1947 sollte es eine Verfilmung geben, für die sich der Komiker Harold Lloyd interessierte, die jedoch nicht zustande kam. Ebenfalls im Gespräch für die Rolle des Elwood für diesen Film waren Bing Crosby, Cary Grant, Rudy Vallée, Joe E. Brown (der ebenfalls die Rolle am Theater gespielt und einen Special Tony Award erhalten hatte), Gary Cooper, Jack Benny, Jack Haley und James Cagney. Stewart spielte Elwood in den 1970er-Jahren erneut in einem Revival am Broadway sowie in einer Fernsehverfilmung von 1972 neben Helen Hayes als Veta. James Stewart und Mary Chase hatten bei den Dreharbeiten Freundschaft geschlossen. Den Ausdruck "einen lupfen gehen" wurde damals zum Kult und ging in unseren Sprachgebrauch über. In Jimmys darauffolgenden Film "Die Reise ins Ungewisse" erähnte er diesen Ausdruck erneut wieder (beide Filme wurden ja von Viktor de Kowa gesprochen). Stewart signierte auch liebendgerne Vorlagen zu dem film oder er zeichnete dabei selbst einen Harvey und signierte es.

Zum Film selbst:
James Stewart spielte den skurillen aber sehr liebenswerten Elwood P. Dowd, der in seinem Haus zusammen mit seiner älteren Schwester Veta und deren fast erwachsener Tochter Myrtle Mae lebt. Die Welt ist scheinbar in Ordnung  - ist sie aber nicht. Denn Elwood treibt seine Verwandten fast in den Wahnsinn, nachdem er seit einiger Zeit vorgibt, einen 2,15 m grißen Hase...genauergesagt einen "Puki" zu sehen, der auf den Namen Harvey hört. Mit dieser verschrobenen Behauptung hatte Elwood nicht nur seine Familie lächerlich gemacht, sondern auch von der Gesellschaft ausgegrenzt, da er jedem bei Dinnerparties ihnen erstmal Harvey vorstellte.  Elwood ist der eintigste, der Harvey sehen und hören kann. Sogar Hausangestellte blieben in der Regel nicht lange, bis sie Harvey "kennengelernt" hatten.

Bei einem letzten Versuch einer Dinnerparty sollte ein Freund der Famile Elwood von der Party festhalten - Elwood hat zudem ein ausgeprägtes Alkoholproblem. Elwood verbringt die meiste Zeit in seiner Stammkneipe um mit jedermann einen "zu lupfen". Elwood schliesst sehr schnell Freundschaften, ist nett und liebenswert zu jedermann und lädt diese auch gerne zu sich nach Hause ein, selbst wenn sie gerade aus dem Gefängnis entlassen wurden. Doch Elwoods Aufpasser hatte einen Unfall und als Elwood hörte, dass Veta eine Dinnerparty führte, fühlte er sich als Herr des Hauses dazu verpflichtet, dort ebenfalls zu erscheinen. Es kam, wie es kommen mußte. Veta und Myrtle Mae verloren fast den Verstand, als Elwood auftauchte un von den Gästen einen nach dem anderen durch seine abstruse Vorstellung von Harvey aus dem Haus verscheuchte.

Veta hat nun endgültig die Nase voll und will ihren Bruder in eine Psychiatrie einweisen. Erste Vorgespräche führte sie bereits mit ihrem Anwalt. Unter einer Lüge lockte Veta Elwood - mitsame Harvey - ins Auto und fuhren zur Psychiatrie. Beim Einchekcne sollte Veta erstmal erzählen, was eigentlich los war und dabei bekam Veta einen Nervenzusammenbruch, so das Dr. Sanderson annahm, dass veta die gesitig Gestörte Person war und nicht Elwood. Elwoods Glück war, das er immer, wenn er den Ärztten Harvey vorstellen wollte, gerade abgelenkt waren und dies nicht mitbekamen. Veta war erbost und zeterte, drohte damit, alle zu verklagen und fühlte sich erniedrigt - besonders, als man ihr auch noch die Kleider auszog und in einer Wanne mit eiskaltem Wasser warf .

Sanderson klärte Elwood über Veta auf, dass sie wohl zuviel trinke - dabei hatte sie im Leben keinen Tropfen angerührt, wie Elwood auch sagte, doch man glaubte ihm nicht.

Elwood machte sich auf dem Heimweg, wollte dabei noch Dr. Sanderson und die reizende Krankenschwester Kelly zu einem Drink einladen. Sie lehnten ab, noch im Dienst zu sein. Elwood verabschiedete sich und begegnete dabei Mrs. Chumley, die Ehefrau des Psychiatrieleiters. Natürlich wololte er auch mit ihr einen "lupfen" gehen. Sie bemerkte dann, als Elwood ihr Harvey vorstellte, dass mit ihm was nicht stimmen konnte und klärte danach ihren Mann auf. Erbost schrie er Dr. Sanderson an und entliess ihn auf der Stelle und entschuldigte sich vielmals bei der völlig erbosten Veta, die nur noch lautstark nach ihrem Anwalt schrie.

Myrtle Mae versuchte seit einiger Zeit, endlich mal einen Mann zu angeln - doch durch Elwood wurde da nie was draus. Aktuell war der Taxifahrer, der Veta wieder nach Hause brachte scharf auf sie....und da ihre Männerangebote zart besaitet waren, stieg sie sogar auf den schnodderigen Taxifahrer an.

Vetas Anwalt bereitete die Klageschrift gegen das Sanatorium vor, wie sie behandelt wurde. Dr. Chumley war auch gekommen, um sich höchstpersönlich bei Veta zu entschuldigen- Dabei fiel ihm ein Portrait auf, dass Elwood mit Harvey zeigt. Elwood hatte das Portrait just erst vor wenigen Minuten aufgehängt und dafür ein Bild von sich und seiner Mutter abgehängt. Der Anwalt fragte Veta verwundert, wer das denn auf den Bild sei:

Veta: Ach das, das ist Elwood mit unserer Mutter!
Dr. Chumley schluckte...dachte, dass Veta wohl wirklich nicht alle Latten am Zaun hatte...erst jetzt fiel Veta das Portrait auf und kreischte hysterisch.

Wejnig später rief Elwood aus seiner Stammkneipe an, weil er Harvey suchte. Der Analt riet ihr, ihm zu sagen, das Harvey hier sei, damit er nach Hause kommen kann und er ihn mitnehmen kann. Als Elwood ihn sprechen wollte...sagte Veta, das es nicht ginge...er liege oben in der Badewanne.  Doch in dem Moment sagte Elwood "Oh warte mal...Harvey kommt gerade...geh mal hoch ins Badezimmer, da muß ein Fremder in unserer Badewanne liegen!". Veta war aufgelöst und sagte dann zu Myrtel "Geh mal hoch und schau, wer bei uns in der Badewanne liegt!" Erst dann dachte sie wieder deutlich und widerruf den Wunsch.

Chumley und der Anwalt suchten Elwood in der Kneipe und fragten sich durch...dabei waren beide auch recht neben der Spur und fragten "Wir suchen einen kleinen großen und einen dicken dünnen!" .

Wenig später war Chumley verschwunden...und auch Elwood vermisste Harvey.  Elwood erzählte Sanderson, wie er Harvey kennengelernt hatte und Sanderson therapierte Elwood dabei, fragte ihn nach seiner Vergangenheit, obs da einen Harvey gegeben habe.  Dr. Chumley weiß währenddessen, dass es Harvey "gibt". Er "sah" ihn aufmal auch und kurioserweise konnten auch die Zuschauer ihn wahrnehmen, dass Türen wie von Geisterhand aufgingen oder er sich auf seinen Sessel setzte....ähnlich wie bei den Filmen um "Den Unsichtbaren" Chumley war wie von der Rolle...flüchtete vor Harvey, wollte es nicht wahrhaben...aber dann erkannte er Harvey doch an. Elwood erzählte Sanderson, dass Harvey sogar die Zeit anhalten könne.

Als Chumley wieder auftauchte, warnte er Elwood vor Veta, dass sie ihn einweisen lassen will. Elwood nahm es Veta jedoch nicht übel. Sanderson hat für Elwood ein Serum, dass ihn Harvey vergessen lassen kann, bzw, ihn nicht mehr sehen kann...Elwood wollte es nicht nehemn, bis Veta ihn anflehte, es zu nehmen, damit wieder Normalität statt Lächerlichkeit in d er Familie eintrifft. Elwood gab nach.

Chumley erzählte Veta, dass das Serum einen Nachteil habe: Es macht aus liebenswerten Menschen aggresive Menschen. Das wollte Veta nicht und sie verhinderte, dass Elwood das Serum zu sich nahm. Veta arrangierte sich damit, dass es Harvey gab und verliess mit Elwood das Sanatorium. Harvey wollte bei Chumley bleiben...Elwood akzeptierte es...doch als sie losfahren wollten, kam Harvey doch wiedre zu Elwood zurück.

Fazit:
Es ist leicht zu verstehen, wieso James Stewart diesen Film so geliebt hat und seinen Lieblingsfilm nennt. Stewart war wie geschaffen für diese Rolle und ich bin froh, dass er diese Rolle letztendlich damals bekam. Auch Josephine Hull gefiel mir sehr gut mit ihrer Art. Etwas negativ fand ich nur den Schluß, dass Veta sich aufmal mit Harvey arrangieren will....das kam mir zu unlogisch rüber. Schlüssiger wäre es wirklich gewesen, wenn Harve bei Chumley im Sanatorium geblieben wäre. Harvey selbst hatte man im Film ja nie wirklich gesehen...trotzdem kann man dem Film auch eine leichte Fantasy-Note dazugeben. Ich mag den Film ungemein gerne und gehört seit jeher zu meinen Lieblingsfilmen mit Jimmy. Zudem zu jenen Filmen, die ich schon oft gesehen habe...schon seit meiner Kindheit. Mein Vater mochte den Film auch sehr und sagte mir, dass er ihn damals sogar im Kino gesehen hatte. Meinen Vater im Kino vorzustellen, ist nicht leicht...ich war mit ihm nie im Kino gewesen