Nackte Gewalt

( The Naked Spur ) ( USA, 1953 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 29.12.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl-Film mit James Stewart ist der Western-Klassiker "NACKTE GEWALT" aus dem Jahr 1953, zusammen mit Janet Leigh, Robert Ryan und Ralph Meeker.

Die Co-Stars:
Dies ist ein Film, indem eigentlich nur 5 Schauspieler mitspielten  und eine Horde Indianer als Statisten  Janet Leigh ("Psycho") spielte Stewarts und Ryans Love Interest Lina Patch, Robert Ryan spielte den Verbrecher Ben Vandergroat, den es für 5.000 Dollar nach Abilene zu überführen galt. Ralph Meeker ("Mike Hammer - Rattennest") spielte den skrupellosen Kopfgeldjäger Roy Anderson und Millard Mitchell war als gieriger Kopfgeldjäger Jessie Tate zu sehen.

Synchonisation:
Von diesem Film existieren 2 verschiedene Synchronisationen. In Deutschland wurde James Stewart sehr ungewohnt und in meinen Ohren auch deplaziert von Horst Niendorf gesprochen, Klaus Miedel sprach Robert Ryan, Ernst von Klipstein übernahm Ralph Meeker und Walther Suessenguth sprach Millard Mitchell. Janet Leighs Sprecherin ist mir bisher unbekannt. Dann existiert eine DEFA-Synchronisation aus dem Jahr 1985, wo nur Winfried Wagner auf James Stewart bekannt ist Ich besitze davon die Erstsynchro.

DVD & BluRay:
Ich besitze den bisher einzigsten Release, den es gänzlich in Deutschland gibt. Er erschien 2007 von Warner und ist mittlerweile nur noch zu etwas höheren Preisen zu bekommen. Das Bild ist ziemlich genial, wirkt eigentlich schon wie eine BluRay! Ton ist auch sehr gut. Leider gibts keinerlei Bonusmaterial, nur die Auswahl zwischen der deutschen und englischen Tonspur.

Der Regisseur:
Auf dem Regiestuhl nahm Anthony Mann Platz, einer der besten und bekanntesten Western-Regisseure aller Zeiten, der auch mit Stewart einige Male drehte ("Der Mann aus Laramie", "In geheimer Kommandosache", "Über den Todespass", "Meuterei am Schlangenfluß", "Die Todesbucht von Louisiana", "Die Glenn-Miller-Story" und natürlich "Winchester 73").

Zum Film selbst:
James Stewart spielt den Kopfgeldjäger Howard Kemp, der vor kurzem seine Ranch verloren hatte, weil er die Hypothek nicht mehr zahlen konnte. Darauf versessen, seine Ranch zurückzuholen, mentschliesst er sich, Kopfgeldjäger zu werden, nachdem er gehört hat, das für die Ergreifung des Banditen Ben Vandergroat 5.000 Dollar ausgesetzt sind. Als Kemp dicht davor war, Vandergroat zu stellen, kommt ihm der alternde Jesse Tate zu Hilfe. Gemeinsam treiben sie Vandergroat in die Ecke. Während der Schiesserei gesellt sich auch noch Roy Anderson zu ihnen. Anderson hat selbst Probleme, er hatte vor kurzem eine Squaw vergewaltigt und ermordet und hat nun den ganzen Stamm im Nacken, dennoch schaltet er sich bei der Jagd nach Vandergroat mit ein und letztendlich gelingt es ihm, ihn auch zu stellen. Doch dann tauchte Lina Patch aus dem Nichts auf, ihr Vater war ein guter Freund von Vandergroat und bedrohte Roy mit der Waffe und forderte ihn auf, ihn laufenzulassen. Dann kam Kemp und Jessie dazu und entwaffneten Lina. Unter dem Vorwand, ein Marshal zu sein, gaukelt Kemp den beiden vor, Vandergroat nun zu übernehmen, doch Vandergroat kennt Kemp sehr gut und erzählte den beiden, dass Kemp kein Marshal sei, sondern nur scharf auf das Kopfgeld ist. Als Jesse und Roy von der Summe hörten, wollten sie auch eine Scheibe davon abhaben und zwangen Kemp quasi, ihn zu dritte in Abilene abzuliefern und die Summe dann aufzuteilen.

Doch Vandergroat ist ein gerissener Hund und schnell versucht er, die drei gegeneinander aufzuwiegeln, damit sie sich elbst dezimieren. Tatsächlich gerieten alle 3 aneinander, mehr passierte aber nicht. der Ritte nach Abilene ist lang. Roy verschwieg den anderen, dass die Indianer ihn suchen. Doch unterwegs griffen die Indianer an. Um größeres Blutvergiessen zu verhindern, wollte Kemp mit dem Häuptling verhandeln - doch Roy verlor die Nerven und erschoß den Häuptling. Sofort wurde der ganze Stamm wild und die drei Männer mußten sich gegen die Indianer behaupten. Dabei wurde Kemp am bein angeschossen. Kemp liess sich die Schmerzen nicht anmerken und Vandergroats Meinung, zu zweit teiloen ist mehr wert als zu dritte...und Kemp halte sie eh nur auf, fruchtete nicht,. Gerade Jessie zeigte sich Kemp gegenüber loyal undals Kemp vom Pferd fiel, versorgte er seine Schußwunde am Bein. Vandergroat plante wenig später seine Flucht, doch dann zog ein Unwetter auf. Während des Unwetters kamen sich Lina und Kemp näher, doch sie traute ihm nicht, stand weiter auf Vandergroats Seite. Als Vandergroat kurz darauf zu fliehen versuchte, hielt Kemp ihn auf Kemp rastete daraufhin aus und forderte Vandergroat zum Duell. Doch dazu kam es nicht, weil die anderen Kemp beruhigen konnten.

Dann galt es, einen reißerischen Fluß zu überqueren. Dabei bekamen sich Kemp und Roy in die Wolle und beide prügelten sich. Vandergroat wiegelte währenddessen Jesse auf, dass er eine Goldmine hat, die er ihn überlassen würde, wenn er ihn freiliesse. Jesse lehnte ab...doch in der kommenden Nacht überlegte Jesse es sich anders und floh zusammen mit Vandergroat und Lina. Ein schwerer Fehler - denn Vandergroat gelang es wenig später Jessie zu überwältigen und erschoß ihn gegen Linas Willen. Kemp und Roy wurden durch die Schüsse alarmiert. Vandergroat wollte die beiden in einen Hinterhalt locken, doch Lina konnte sie warnen, dabei konnte Roy Vandergroat erschiessen und der viel in den reissenden Fluß. Da man die Leiche aber benötigte, um in Abliene die Belohnung zu kassieren startete Roy einen waghalsigen Versuch, die Leiche aus dem Fluß zu holen, doch dabei wurde Roy von einem Baumstamm zerquetscht. Nun versuchte Kemp sein Glück und schaffte es, die Leiche zu bergen. Er will mit Lina nach Abilene, die Belohnung kassieren und mit Lina auf der Ranch leben. Lina zeigte aber wenig Interesse daran und fand es geschmacklos, einen noch so langen Weg mit einer Leiche zu reiten und überredete Kemp schliesslich, die Leiche zu begraben. Beide ritten dann gemeinsam fort.

Fazit:
Ein recht düsterer Western, bei dem es erstaunlicherweise kein Gut und Böse gab, jeder war nicht wirklich gut und auch nicht wirklich schlecht. Für einen Western aus den 50er Jahren damals schon sehr ungewöhnlich. Clint Eastwood erwähnte mal, dass dies einer seiner Lieblings Western sein und ich kann ihn gut verstehen. Er ist schon sehr eindrucksvoll und eben recht düster und die menschlichen Abgründe eines jeden Charakters in jeder Phase deutlich spürbar. Großartiger Film!