Rendezvous nach Ladenschluß

( The Shop around the Corner ) (USA, 1938 )

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 30.11.2015 / 26.12.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger James Stewart Film ist die Kult-RomCom "RENDEZVOUS NACH LADENSCHLUSS" aus dem Jahr 1940, zusammen mit Margaret Sullavan und Frank Morgan unter der Regie von Ernst Lubitsch. der Film beruht auf das Theaterstück "Parfümerie" von Nickolaus Laszlo (Miklós László). Während es im Roman ein Perfümeriegeschäft war, war es im Film eher ein Gemischtwarengeschäft.

Die Co-Stars:
Margaret Sullavan spielte Klara Novak, die geheime Brieffreundin von James Stewart, die ungeahnt im selben Geschäft arbeiten. Frank Morgan spielte den gewinnorientierenden Chef Hugo Matuschek.

Synchronisation:
James Stewart wurde hier von Ernst Fritz Fürbringer gesprochen, Margaret Sullavan von Eva Vaitl und Frank Morgan von Otto Wernicke.

DVD & BluRay:
ich besitze hiervon die DVD Erst VÖ aus dem Jahre 2006. Bislang auch der einzigse deutsche Release. Eine Bluray ist gegenwärtig noch nicht erschienen. Bild und Tonqualität sind hier sehr gut, Bonusmaterial gibts leider garnicht.

Interessantes: Alle Charaktere haben ungarisch - polnische Namen, ebenso ja auch der Erfinder des Stückes Miklós László. Auffällig sind die hier auch die mit bescheidenen Mitteln hergestellte Kulissen, die Budapest nachahmen sollte,Regisseur Ernst Lubitsch wollte unbedingt James Stewart und Margaret Sullavan für die Hauptrollen. Da beide nicht verfügbar waren, verschob er die Dreharbeiten. Um nicht in Verzug zu geraten, drehte er den gesamten Film in 28 Tagen.

Zum Film selbst:
James Stewart spielt den Chef-Verkäufer Alfred Kralik, der seit 5 Jahren in dem Gemischwarengeschäft von Hugo Matuschenk arbeitet und sich in der Zeit als "erster verkäufer" hochgearbeitet hat und für Matuschenk selbst fast wie ein Sohn geworden ist und ihn gar abends zu sich zum Essen mit seiner Frau einlädt, was bei seinen Kollegen für leichte Eifersucht mündet. Für Matuschenk selber zählt nur sein Geschäft, verlangt von jedem seiner Angestellten höchste Professionalität und gerne auch Überstunden ohne zu murren. Selbst bei Gesprächen interessiert er sich sich nur für gewinnorientiertse Geschäftsgespräche, als um normalen Smalltalk oder gar die Sorgen seiner Angestellten.

Eines Tages steht Klara Nowak im Geschäft, nicht um was zu kaufen, sondern in der Hoffnung eine Stellung zu finden. Sofort gerät sie mit Alfred aneinander und beide verspürten sofort eine gewisse Antipathie zueinander. Schroff sagte Alfred ihr, dass es hier keinen Job für sie gäbe und auch Matuschek sah keinen Sinn darin, einen weiteren Angestellten finanzieren zu wollen. Eine Spieluhr geriet in den Mittelpunkt: Matuschek war ganz begeistert davon und fragte Alfred nach seiner Meinung. Alfred mochte sie nicht und sagte "Wer will schon jedesmal, wenn man eine Zigarette oder ein Bonbon heruaholt, immer wieder dieselbe Melodie hören, da wird man ja wahnsinnig bei!" Matuschenk reagierte enttäuscht, vertraute aber der Meinung von ihm. Klara schaffte es jedoch, jene Spieluhr mit cleverer Geschäftstaktik an eine Kundin zu verkaufen, die zuerst absolut kein Interesse daran hatte - aus elbigen Gründen, die Alfred vorhersagte. Klara schaffte es aber, es clever zu verpacken "Immer, wenn sie eine Praline herausholen wollen und diese Melodie erklingt, soll diese ihnen sagen...essen sie keine Praline, denken sie an ihre Linie...."! und mit dieser taktik kriegte sie sie und bekam sogar einen Dollar mehr, als sie eigentlich kostete. Matuschenk war begeistert und stellte sie nun doch ein....Alfred war weniger begeistert.

Was Alfred und Klara nicht wußten - seit einiger zeit schreiben die beiden romantische Briefe an Unbekannt. Beide waren insgeheim verliebt in den anderen, ohne zu wissen, wer der oder diejenige eigentlich ist, den sie schreiben.

6 Monate später - Matuschenk lobte einen Verkäufer für die Gestaltung des Schaufensters und als er einen schlechten Tag hatte meinte er am Folgetag, wie schuesslich das Schaufesnter doch aussehen würde... Matuschek legte fest, dass nach Dientsschluß heute alle länger bleiben müssen, um das Schaufenster neu zu dekorieren. Genau an jenem Tag hatten Klara und Alfred unbekannter Weise ihr erstes Kennenlern-Date in einem Lokal ausgemacht - das nun keiner einhalten konnte. Zuerst bat Klara und dann Alfred darum, eher gehen zu können. Matuschek fiel aus allen Wolken - doch Alfred blieb hart und geriet m it Matuschek so heftig aneinander, dass Matuschek ihn schliesslich feuerte. Zudem bekam Matuschek eine betrübliche Meldung von einem angeheuerten Privatdetektiven und schickte alle Angestellten letztendlich doch früher nach Hause.

Klara eilte zu dem Date und wartete dort. Alfred erschien ebenfalls und sah von draussen rein und sah nach den Erkennungsmerkmalen: Eine Nelke und ein Buch von Anna Karenina. Alfred traute seinen Augen nicht und begriff jetzt erst, dass Klara seine Brieffreundin ist. Er wollte zuerst wegghene, ging dann doch hinein, erwähnte aber nichts, da er ihr Date sei. Klara war empört, Alfred hier zu sehen, wo doch gleich ihr Date kommen müsse. Beide stritten sich heftigst und warfen sich Beleidigungen an den Kopf. Alfred ging dann weg.

Matuschenk erfuhr von dem detektiv, dass seine Frau, mit der er seit 30 Jahren verheiratet ist, ihn betrügt - ausgerechnet auch noch mit einem Angestellten seiner Fimra. Matuschek verdächtigte Alfred, weil er ja oft genug zum Essen da war doch es war ein anderer. matuschek verkraftete das nicht und bekam einen Schwächeanfall und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. er bat Alfred dort, dass er ihn interimsmäßig in dem Laden vertreten soll, bis er wieder auf den Beinen ist - die Kündigung nahm er zurück. Alfred nahm  an und durfte sich sogar großzügig eine Gehaltserhöhung geben: "Ich werde mit mir selbst darüber verhandeln, ob ich mir eine Gehaltserhöhung gebe und wie hoch sie ausfallen wird!"

Am nächsten Tag nutzte er den Fremdgeher von Matuscheks Frau erstmal ordentlich aus, um ihn  anschliessend in hohen Bogen hinauszuwerfen. Dann verlangte er ein Zeugnis und Alfred sagte "Natürlich....scheiben sie: "Er war ein Faulpelz, Aufschneider und Intigrant...ach ja und er schläft gerne mit der Ehefrau des Chefs!"  Empört ging er...das Zeugnis wollte er denn doch nicht....  Klara war auch nicht begeistert, dass Alfred nun ihr Boss ist.

Der Briefkontakt wurde nach einer kurzen Pause wiedre hergestellt, da Alfred mehr und mehr merkte, wieviel man doch gemeinsam hatte und er verliebte sich in sie. Klara hatte weiterhin keine Ahnung, wer ihr Angebeteter ist.

Weihnachten naht: Alfred hat sich vorgenommen, dass unter seinem kommando das erfolgreichste Weihnachtsfest geführt wird und trieb seine Leute an. Mit Erfolg, es wurde ein voller Erfolg  und als Matuschenk zurückkam war er mehr als zufrieden mit Alfreds Stil.

Klara wollte ihren "Freund" nun endlich wieder kennenlernen, doch Alfred machte "ihn" madig, er würde ihn kennen, er ein ein Fettwanst mit Glatze und 20 Jahre älter als sie. Auch Klara hatte in der letzten Zeit Gefühle für Alfred entwickelt. Als Alfred sich dann verplapperte mit ihrer Postkastennummer, wußte sie auch bescheid. Doch anstatt erboist zu reagieren - dass er sie ja eigentlich verarscht hatte - fiel sie ihn um die Arme und nahm seinen Heiratsantrag an.

Fazit:
Das Ende fand ich etwas merkwürdig....wenn ich Klara gewesen wäre und beim verplappern gemerkt hätte, dass er mich über lange Zeit quasi verarscht hatte....wäre ich erstmal sauer gewesen...aber OK....die Frauen 1940 dachten wohl anders. Der Film sit eine warmherzige, witzige und auch auch lehrreiche Romanitkstudie und pflichte nur bei, dass es eine der schönsten Liebesgeschichten überhaupt ist. Glänzend gespielt und auf eien gewisse weise geht er auch noch als Weihnachtsfilm durch. Dieser Film ist einfach meilenweit besser als das überflüssige Remake von 1998. Tom Hanks hin oder her - ein James Stewart ist in der Rolle spielt einfach mehrere Klassen höher! Die feine Abtastung zwischen Komödie, Romanze und Drama ist Ernst Lubitsch' Regie meisterhaft gelungen.

Auch Frank Morgan lieferte eine starke Leistung. Immer wieder zum Lachen: An einem Tag sah er zufällig die Schaufenster-Deko  und machte dem Ersteller ein riesengroßes Kompliment . Nur einen Tag später geht er am Fenster vorbei und meinte "Welcher Idiot hat denn das Schaufenster so dekoriert? Da flüchten die Kunden ja!"

Schon immer einer meiner pers. Lieblingsfilme mit James Stewart!