Heutiger Betthupferl-Film mit James Stewart ist der Western "ZWEI RITTEN ZUSAMMEN" aus dem Jahre 1961 unter der Regie von Großmeister John Ford, der mehrfach mit John Wayne auch drehte. In weiteren Hauptrollen spielen Richard Widmark, Shirley Jones & Andy Devine. Ein korrupter Marschall (Stewart) wird von seinem Armeefreund (Widmark) unter Druck gesetzt, über die Freilassung weißer Gefangener der Comanchen zu verhandeln, stellt jedoch fest, dass ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft Konsequenzen hat. Der Film beruht auf einen Roman von Will Cook.
Die Co-Stars:
Richard Widmark - gleichauf mit James Stewart in diesem Film spielt desen Freund, First Lt. Jim Gary. Shirley Jones ("Die Partridge Familie", "Der tank") spielte Widmarks Love Interest Marty
Purcell. Linda Cristal ("High Chaparral") spielt die seit 5 Jahren bei den Komantschen lebende Elena de la Madriaga, zudem Stewarts Love Interest. Andy Devine spielte den dicklichen, unbeholfenen
Sgt. Darius P. Posey. John McIntire war als Major Frazer zu sehen, Harry Carey jr. spielte Ortho Clegg und Ken Curtis ("Festus Haggen" aus "Rauchende Colts") spielte dessen Sohn Greeley Clegg.
Woody Strode spielte Stone Calf und Jeannette Nolan war als Mary McCandles zu sehen.
Synchronisation:
James Stewart wurde in diesem Film recht ungewohnt von Wolfgang Lukschy gesprochen, Richard Widmark von Arnold Marquis, Andy devine von "Festus" Sprecher Gerd Duwner, Ken Curtis dagegen bekam
Heinz Giese. John McIntire von Siegfried Schürenberg.
Der Regisseur:
Platz nahm diesmal Western-Regie-Legende John Ford, der sonst vornehmlich mit seinem Buddy John Wayne zusammendrehte.
Mit Stewart drehte er dann auch noch "Das war der Wilde Westen", "Cheyenne" und "Der Mann, der Liberty Valance erschoß", sowie den Kurzfilm "Flashing Spikes".
Interessantes:
Wie in seinen sieben früheren Western ritt James Stewart auch dieses Mal wieder sein Glückspferd und trug seinen verschwitzten Glücks-Stetson - und das gegen den ausdrücklichen Wunsch von John
Ford. Ford jammerte "Jetzt haben die Stars auch schon bei den Hüten das letzte Wort" . Interessanterweise spielt hier wie dort Henry Brandon den Häuptling der Comanchen (Schwarzer Falke
bzw in "Zwei ritten zusammen" dann Häuptling Quanah Parker). Henry Brandon ist damit wohl ein "Berufs-Comanche". Zu diesem Quanah Parker habe ich einen Wiki-Eintrag gefunden: Klick mich. Dort steht, dass er der Sohn dieser Cynthia Ann
Parker ist und auf ihrer Lebensgeschichte soll ja der Film mit John Wayne (lose) beruhen. Finde ich schon ziemlich interessant wie das hier zusammenhängt.
Zum Film selbst:
James Stewart spielte einen bekannten Marshal Guthrie McCabe, der einst mit seinem guten Freund Jim Gar5y bei der Army diente, wo gary heute noch ist. McCabe ist korrupt, zynisch und redet so,
wie ihm der Schnabel gewachsen ist, nimmt kein Blatt vor dem Mund. Eines Tages sucht Gary ihn auf, weil er ihn - auf Order der US Army - helfen soll, zwischen den Komanschen zu vermitteln. Es ist
bekannt geworden, dass die Komanschen im Laufe der letzten knapp 20 Jahre immer wieder Kinder verschleppt haben und sie als die ihren aufgezogen haben, oder weiterverkauft hatten. Zahlreiche
Eltern, die viele Jahre die Suche nach ihren Kindern nicht aufgegeben hatten, wittern nur neue Hoffnung. McCabe und Gary sollen diese Kinder - die heute schon erwachsen sind, in den Schoß der
Familie zurückbringen. Zyniker McCabe hält das für eine schlechte Entscheidung, er glkaubt, dass diese Kinder von einst mittlerweile vollwertige Komanschen sind, die es unmöglich machen, wieder
in die zivilisierte Welt im Schoß ihrer Familie zurückzukehren. Dennoch läßt er sich von gary überreden, auch wenn die beiden sich laufend in die Haare bekamenwegen dieser und einigen anderen
Sachen.
Bei den Komanschen konnte man sich mit dem Häuptling auf einen Handel einigen. Er ist bereit, jene 3 Leute, die noch bei ihm lebte, ziehen zu lassen, im Tausch gegen Repetiergewehre. Sie fanden
zudem eine gewisse Mrs. Clay, die schon seit 30 Jahren dort lebte und mittlerweile eine alte Frau ist, aber noch alle ihre Erinnerungen an ihren einstigen Mann un den Kindern hatte. Sie bat
McCacbe und Gary, sie dortzulassen. Ihr Mann war mittlerweile tot, die Kinder längst erwachsen und sie hatte sich hier ein neues Leben aufgebaut.
McCabe liess sich zudem auf ein Zusatzgeschäft mit dem Geschäftsmann Wringle ein, der seinen Sohn, der vor 14 Jahren entführt wurde, zurückholen sollte....weniger wegen ihm, vielmehr wegen seiner
Frau. Wringle selbst war es egal, ob McCabe seinen sohn oder irgendein anderen Menschen mitbringt, den er seiner Frau als ihr Sohn verkaufen kann. McCabe willigte ein. tatsächlich fand er sogar
seinen wahren Sohn, sowie eine ursprüngliche Mexikanerin, die einst Elena de la Madriaga hiess, und mittlerweile die Squaw des Häuptlings war. Beide sträubten sich, zurückzukommen. Wringles Sohn
verstand nichtmal mehr die heimlische Sprache und währte sich mit Händen und Füßén, war kampfbereit, bereit zu töten. Elena liess sich, nachdem McCabe mit ihr sprach, freiwillig mitnehmen.
Unterwegs bekamen sich Grace und McCabe in die Haare, ob man die Nacht durchreiten oder lieber Rast machen sollte. Gary entschloss sich durchzureiten, während McCabe für eine Rast war. Dort kamen
er und Elena sich näher. Alks sie im gebüsch was rascheln hörte, reagierte McCabe blitzschnell und tötete den Komanchen, der ihnen gefolgt war um ihn zu töten.
Grace erreicht mit Wringles Sohn die Stadt - doch Wringle wollte diesen Wilden nicht als seinen Sohn akzeptieren - im Gegensatz zu seiner Frau, die durch die ganzen Jahre ihren Verstand
ziemlichst verloren hatte. Beim anblick dieses Indianners wandten sich alle Familien ab, hatten kein Interesse mehr, das man ihre Kinder findet, da sie verloren sind.
Am nächsten Tag erschienen auch McCabe und Elena. Beide wurden mit tödlichen Blicken bestraft. Elena, die noch gut englisch konnte und sich trotz der 5 Jahre auch noch die Manieren hatte -
dennoch wurde sie in der Stadt von allen geschnitten oder man hatte Angst vor sie, einige belächelten sie auch. Elerna nahm es so sehr mit, dass sie sofort zurück wollte - doch McCabe konnte die
überreden zu bleiben. Die Situation eskalierte bei einem Fest drarstisch und McCabe als auch Gary liessen sich es nicht gefallen, dass Elena so schändlich behandelt wurde und legten
sich mit den Leuten an. Dabei dauerte es eh, bis McCabe Elena überredet hatte, zu dem Fest zu gehen.
Gary, der sich in Marty, der Tochter des Richters verliebt hatte, die ihren verschleppten Bruder suchte, hatte ihr, die sich auch in ihn verliebt hatte, einen Antag gemacht. Von Marty lieh McCabe
sich ein Kleid für Elena und überlegte, was man jetzt noch mit den Zöpfen machen könne. Er wirbelte sie umher und meinte "Irgendwas müssen wir dit diesen Dingern doch machen...." und dann
wurden sie kurzerhand hochgesteckt.
Bei den Feierlichkeiten machte Wringles Frau die Fesseln ihres vermeintlichen Sohnes auf, dieser "Wilde" nutztedie Situation udn erstach sie mit einer Schere. Die aufschliessende Meute
überwältigte ihn und urteilte ihn im Eiltempo zum Tode auf. Dabei fiel eine Spieluhr herunter und er erinnerte sich auf einmal an seine Kindheite - und es stellte sich heraus, mdass er Martys
verschollenner Bruder war. Marty und Gary wollten ihm helfen, hatten gegen die Meute jedoch keine Chance, die ihn auf aufhängten.
der druck auf Elena wuchs immer mehr und auch gegen McCabe udn Gary sprühte der Hass entgegen, wie sie solche Wilden in die Stadt bringen konnten (obwohl die die ja selbst dazu gebeten /
engagiert hatten!)
Am nächsten Tag machte sich McCabe wieder zurück in seine Stadt, Gary und die beiden Frauen gingen auch mit. McCabe erfuhr, dass er mittlerweile seinen Job als Marshal los war, da Neuwahlen
stattfanden und er logischerweise ja nicht da war. Auch hier wurde Elena von den Leute geschnitten, ausgelacht und gehasst. Sie hatte nun die Nase voll und will zurück zu den Komaschen...da
machte McCabe ihr einen Heiarstantrag. Erstmals dachte er mal nicht an Geld. Beide machten sich auf den Weg nach kalifornien, wähjrend Gary und seiner Marty dortblieb, um zu heiraten.
Fazit:
James Stewart in einer wirklich sehr ungewöhnlichen Rolle für ihn, was nicht nur an der Synchro von Lukschy lag. Statt der ansonsten eher liebenswert, strahlende Held, spielte Stewart diesmal
einen sarkastischen Unsympath (ausser zum Ende hin), der sich wie nie zuvor den rauhen Westernh-Manieren vollends angeschlossen hat. Dieser Film bietet zudem ein dramatisches, unsentimentales
Bild von Geiseln, die sich mit den Grausamkeiten der sogenannten zivilisiernden Gesellschaft konfrontiert sehen. Zudem ist das einer der ersten Western, der die Berechtigung und den
Wert des indianischen Lebens und seiner Traditionen würdigte, auch wenn Western-Kritiker Joe Hembus es anders sah und beschrieb den Film: "Ford wirke mit dieser Arbeit „ebenso zynisch und
uninteressiert wie sein Held McCabe“. Phil Hardy merkte in The Encyclopedia of Western Movies an, dass der Film lediglich entstanden sei, weil Ford Harry Cohn, dem Chef von Columbia, einen
Gefallen tun wollte. Ford biete dem Zuschauer „eine alptraumhafte Sicht der Frontier, die von Hysterie und Heuchelei überschwemmt“ werde. Selbst die Indianer seien in diesem Film nichts weiter
als „primitive Geschäftemacher“ Mir hatte der Film sehr gut gefallen, der Film brachte zudem eine gekonnte Balance, ungemein witzig zu sein, auch von den Dialogen her und zugleich auch sehr
bewegend und mitreissend zu sein und das Verhalten der Menschen auf unverständliche Situationen aufzeigt. "Zwei ritten zusammen" erreicht meiner Meinung nicht ganz den Kultstatus von dem ähnlich
angelegten Western "Der schwarze Falke", aber ist natürlich trotzdem ein weit
überdurchschnittlicher Western.