Heutiger Rewatch Film meiner Crime Noir Classic Reihe ist das Abenteuer-Drama "ABRECHNUNG IN SHANGHAI" ("THE SHANGHAI GESTURE") aus dem Jahre 1941 mit Gene Tierney, Walter Huston, Victor Mature und Ona Munson. Die junge Engländerin Victoria Charteris (Tierney), von allen nur Poppy genannt, ist auf der Suche nach einem Abenteuer und erhält von ihrem Vater, Sir Guy Charteris (Huston), die Erlaubnis nach Shanghai zu reisen. Dort betritt sie durch Zufall das Casino der einheimischen Gin Sling (Munson), die sich aus ärmlichen Verhältnissen stammend an die Spitze ihres Unternehmens gekämpft hat. Allerdings ist es ausgerechnet Sir Guy, der Grundstücke in Shanghai erworben hat, zu denen auch der Standort des Casinos gehört und für die baldige Schließung des Etablissements verantwortlich ist...
Die Co-Stars:
Walter Huston spielte Tierneys Vater, Sir Guy Charteris (aka Victor Dawson), Ona Monroe spielte die richlose Spielcasino Besitzerin 'Mutter' Gin Sling, Victor Mature spielte ihren engsten Vertrauten und den zwielichtigen Arzt Dr. Omar, Phyllis Brooks spielte die vorlaute Amerikanerin Dixie Pomeroy.
Synchronisation:
Gene Tierney wurde von Andrea Aust synchronisiert, Walter Huston von Helmut Schellhardt, Ona Musnson von Friederike Aust, Victor Mature von Jacki Schwarz und Phyllis Brooks von Barbara Schnitzler.
DVD & BluRay:
Ich besitze den bislang einzigsten deutschen DVD Release von Schröder Media aus dem Jahre 2019. Bonusmaterial besitzt der Film nicht, auch das Menü wirkt recht billig, schon auf der Startseite wählt man zwischen ob in deutsch oder englisch anschauen. Bild und Tonqualität sind aufgrund des Alters OK - mehr aber auch nicht. Eine VÖ auf BluRay gibt es gegenwärtig noch nicht.
Der Regisseur:
Josef von Sternberg nahm für diesen Stuhl auf den Regiestuhl Platz und galt seinerzeit als einer der besten und bedeutsamsten Reggiseure seiner Zeit. Er schuig Meilensteine wie "Der blonde Engel" (1930), "Shanghai Express" (1932) oder "Blonde Venus" (1932)
Interessantes:
Der Film basiert auf einem Bühnenstück von John Colton, das 1925 am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde. Für die Leinwandadaption musste das Stück stark zensiert werden, um den strengen und konservativen Vorgaben des Production Code zu entsprechen. Ursprünglich handelte es sich bei Gin Slings Casino um ein Bordell, während Omar nicht spiel-, sondern drogensüchtig war. Der Film erhielt zwei Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik. Der zuständige Filmarchitekt Boris Leven und Komponist Richard Hagemann konnten sich jedoch nicht gegen die starke Konkurrenz in diesem Jahr behaupten.
Zum Film selbst:
Gene Tierney spielte die reiche und verwöhnte Victoria Charteris, die Tochter des schwerreichen Geschäftsmannes Sir Guy Charteris, die mit ihrem Vater nach Shanghai reiste, um was zu erleben.
Dort angekommen verschlug es Victoria in ein ruchiges Spielcasino. Durch ihre schnippische Art fiel sie sofort der Besitzerin Glin Sling auf. Victoria, die sich unter der Identität als "Poppy
Smith" vorstellte, ahnte nicht, dass ihr Vater nach Shanghai geresit war, um unter anderem dieses Casino und die Grundstücke daneben aufzukaufen um was eigenes emporzubauen. Wenig später kam auch
noch die vorlaute Amerikanerin Dixie Pomeroy in das Casino, die mit ihrer saloppen Art gleich das Heft ansich riß Victoria lernte den zwielichtigen Arzt Dr. Omar kennen.
Victoria: "Sie sagten Doktor Omar...Doktor der was?"
Omar: "Doktor der Lüfte Miss Smith. Ich klinge bedeutend und schade niemanden, das unterscheidet mich von den meisten anderen Doktoren."
Immer mehr wurde Victoria in den Bann des Roulettespielens gezogen, setzte sich an den Tisch und spielte - und gewann zusehens, war entzückt, wie einfach es ist, Geld zu verdienen und spielte
weiter...und verlor - sie verlor alles, was sie bei sich hatte - 50.000 Dollar! Dann versetzte sie auch noch ihre wertvolle Halskette, um weiterspielen zu können. Doctor Omar brachte sie dazu,
die Kette zu versetzen und meinte "Eine solche Schönheit wie sie braucht keinen Schmuck - sie strahlen von ganz alleine!" So ein Schmeichler...ab er OK...rechte hatte er ja Als auch die Kette weg
war, nahm Victoria einen schuldschein in Höhe von 5.000 Dollar auf. Da Victoria Gin Sling imponierte, gestattete sie ihr, einen unbegrenzten Kredit geben zu können...zumal sie ständig damit
rumprahlte, dass sie so reich sei, sie könne, wenn sie wolle den ganzen Laden mit Stumpf und Stil kaufen Trotzdem bekam sie Skepsis, dass Gin Sling ihr ohne weitere Fragen zu stellen oder Beweise zu sehen, den Kredit beilligte.
Gin Sling versuchte derweil Informationen über Sir Guy Charteris zu sammeln, der ihr offen sagte, ihr das casino abzukaufen - ob sie will oder nicht - wenn nicht, lassen sich Mittel und Wege zur
Enteignung finden. Gin Sling wusste, dass sie Charteris irgendwoher kannte...ihr fiel es nur nicht ein. Schliesslich fiel ihr irgendwann doch ein: Sie war einst mit ihm verheiratet - vor über 20
Jahren! Er kam einst nach Shanghai, man lernte sich kennen, sie heiarteten, sie erwartete ein Kind und er liess sie einfach im Stich - zudem nahm er ihr gesamtes Erspartes ab. Gin Sling will nun
Rache...zumal das Baby kurz nach der Geburt verstorben war. Sie fand heraus, dass Victoria seine Tochter ist und benutzte sie fortan als Spielball...liess zu, dass sie komplett der Spielsucht
verfiel - und zudem wies sie dr. Omar an, ihr den Kopf zu verdrehen. Sie mverliebte sich in ihn und zudem trank Victoria miel zu viel und war fast nur noch betrunken anzutreffen. Betrunken war
Victoria unausstehlich, pöbelte herum, war fies und gemein zu jedem und jedermann und wollte nur noch, dass Omar sie immer verführt.
Gin Sling willigte ein, an Charteris verkaufen zu wollen, wenn er mit seiner Gesellschaft zu einem Essen zu ihr kommt - am chinesischen Neujahrstag. Charteris lehnte zunächst ab...kam dann aber
doch. schnell zu Tisch wurde klar, dass Gin Sling die Zügel in der Hand hielt und von jedem am Tisch ein dunkles Geheimnis aufdeckte. Charteris wurde es zuviel...wollte aufstehen und gehen, Gin
Sling überzeugte ihn, noch zu bleiben - als Victoria betrunken hereinkam, ihren vater anschrie und ihr in Mißkredit vor allen brachte. Victoria zeigte nun ihr ganzes Maß einer völlig verzogenen
Göre. Dann deckte Gin Sling vor Charteris auf, wer sie ist...und er war perplex. Er erinnerte sich an sie, nahm aber stets an, dass sie vor langer Zeit gestorben war - er sie auch nie wirklich
verlassen hatte. Gin Sling konfrontierte Charteris damit, dass er sich einst Victor Dawson annte. Er stimmte dem zu, sagte, dass er absichtlich damals einen falschen Namen wählte - zu seiner
eigenen Sicherheit und ihn einfacherhalber auch ihr so nannte. Gin Sling erzählte Charteris, wie schwer ihr Leben war, als er sie verlassen hatte und das es ein wahres Wunder ist, das sie heute
noch lebt, sie wurde jahrelang wie eine Sklavin behandelt.
Als Victoria hianusgeschickt wurde - trumpfte Charteris auf: Er erzählte Gin Sling, nachdem sie sich mehrfach abfällig über das verzogene Verhalten von Victoria ausgelassen hatte...das Victoria
ihrer beider Tochter ist. Sie war einst nicht gestorben, sondern wurde ihr als alleinstehende Mutter weggenommen. Charteris hörte davon, flog zurück und holte seine Tochter - im Glauben, Gin
Sling sei tot. Nun war es Gin Sling, die fassungslos war. Sie forderte sofrt ein, das Victoria künftigst bei ihr leben sollte. Charteris, schwer enttäuscht voin Victorias Tun in der letzten Zeit,
war einverstanden. Er erzählte ihr dann noch, dass er einst nie ihr Geld gestohlen hatte - sondern dass es - wohl noch heute - auf einer Bank liegt.
Als Victoria von Gin Sling erfuhr, dass sie ihre Mutter sei, verspottete sie sie. Vorher war Victoria - mal wieder betrunken, mit Dixie aneinandergeraten und hatten sich in den Haaren, was so
weit ging, dass Victoria eine Waffe zog um Dixie zu erschiessen, konnte aber von Omar abgenommen werden. Nachdem Victoria nun Gin Sling immer weiter mit schlimmen Worten und Gehässigkeiten
bombadierte, gingen bei Gin Sling alle Sicherungen durch. Sie griff zu der Waffe und erschoss Victoria. Charteris hörte den Schuß, eilte zurück und starrte schockiert auf den Leichnam seiner
Tochter...
Fazit:
Irgendwie...hatte ich den Film besser in Erinnerung, als er tatsöächlich war. Sehr verworren und vor allem...so was von unspannend...eine wirkliche Story erzählte der Film auch nicht und
eigentlich erinnerte der Inhalt mehr einer Telenovela als einm spannenden Film Noir. Hatte mich schon lange nicht mehr bei einem Film so gelangweilt. Alleinig Gene Tierney brachte Schwaung rein,
zudem war sie extrem hübsch anzusehen...auch Phyllis Brooks. Nett teils auch die Dialoge in dem Film. Victoria wollte einem Mann sagen, wer sie ist, verstand sie aber nicht, versuchte dann, ihr
jedenfalls verständlich zu machen, dass sie eine Frau sei., Und sagte "Frau...Frau...ich bin eine Frau, mannomann!" Dabei wackelte sie mit ihren Hüften, um es eindrucksvoller zu gestalten
Witzig aber auch dieser russische Wirt, der mit allen Mitteln verheimlichte, ein Russe zu sein. Von einem Gast wurde er angesprochen:
Gast: Hey Boy...gibt mir einen Whiskey!
Wirt: Boy? Wen nennst du hier Boy, hä? ich bin ein 45jähriger Mann...ich bin bestimmt kein Boy!"
Was die Frauen an Dr. Omar fanden...hatte ich auch nicht verstanden. Worin seine Magie bei Frauen liegt blieb mir allerdings verborgen Besonders "Mutter“ Gin Sling gespielt von Ona Munson bietet eine Spielwiese auf der sich die Kostümdesigner
und Haarbändiger austoben durften, Ihre Perücken sind grotesk luftige Schlösser aus Fantasie und Haarspray geformt. Wieso die Filmmusik für einen OSCAR nominiert wurde, hatte ich auch nicht verstanden...ich fand die untermalte Musik ehrlich gesagt...furchtbar! Die deutsche
Synchronisation ist manchmal ein wenig schlampig und passt nicht ganz zur Bewegung der Lippen der Darsteller, dafür ist sie aber immer klar verständlich.
Alles in allem...ich war echt von dem Film enttäuscht...wirklich schade