Heutiger Betthupferl Rewatch Film aus meiner Filmreihe mit Robert Wagner ist der Film Noir Thriller "EIN KUSS VOR DEM TODE" ("A KISS BEFORE DYING") aus dem Jahre 1956, zusammen mit Jeffrey Hunter, Joanne Woodward, Mary Astor, Virginia Leith, George Macready und Robert Quarry. Bud Corliss (Robert Wagner) ist zugleich ein stattlicher als auch gefährlicher College - Student. Denn er würde alles dafür tun, um zu den Reichen und Mächtigen zu gehören, z.B. zur wohlhabenden Familie seiner Freundin Dorothy Kingship (Joanne Woodward). Als Dorothy aber von ihm schwanger wird und enterbt zu werden droht, tötet er sie und läßt es wie einen Selbstmord aussehen. Es scheint, das perfekte Verbrechen zu sein. Und Buds tödliche Pläne gehen weiter, als Dorothys Schwester Ellen (Virginia Leith) auftaucht... Der Film basiert auf dne gleichnamigen Roman von Ira Levin.
Die Stars:
Robert Wagner spielte den psychopathischen College Studenten Bud Corliss, Joanne Woodward spielte Wagners Love Interest Dorothy 'Dori' Kingship, Virginia Leith spielte Wagners spätere Love Interest und Woodwards Schwester Ellen Kingship, Jeffrey Hunter spielte den Polizisten Gordon Grant, Mary Astor ("Die Spur des Falken") spielte Wagners namenlose Mutter, George Macready spielte Woodwards und Leiths Vater Leo Kingshop und Robert Quarry spielte den Mordverdächtigen Dwight Powell.
Synchronisation:
Robert Wagner wurde von Eckart Dux gesprochen, Jeffrey Hunter von Paul Edwin Roth, Virginia Leith von Dagmar Altrichter, Robert Quarry von Gert-Günther Hoffmann und George Macready von Curt Ackermann.
DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film den bislang einzigsten deutschen DVD Release von PLAION aus dem Jahre 2023.
Interessantes:
Es handelt sich um einen Film der United Artists Corp., Crown Productions Inc. Gedreht wurde unter anderem in Tucson in Arizona, an der University of Arizona sowie in einem Bergwerk der Anaconda Copper Mining Company. Die Drehzeit erstreckte sich über den Zeitraum Anfang Juni bis 7. Juli 1955 in den RKO-Pathé Studios. Auf der positiven Seite war zu vermerken, dass die Produktion störungsfrei verlief, was auch mit an Mary Astor, Joanne Woodward, Jeffrey Hunter, George Macready und Virginia Leith lag. Für Astor war es nach ihrem zuletzt gedrehten Film im Jahr 1949 ein Neustart. In ihrer Autobiografie A Life on Film verriet sie, dass ein ungenannter Kollege bei ihrer Vorstellung zu ihr sagte, er habe gedacht, sie sei schon tot. Joanne Woodward, die die etwas kleinere, unglückliche Rolle des unwissenden Opfers innehatte, war erst am Anfang ihrer Karriere auf der Leinwand. Dies war ihr zweiter Film; über ihre Rolle war sie alles andere als glücklich, später bezeichnete sie diese oft als eine ihrer schlechtesten. Die Schauspielerin hegte schon damals eine Abneigung gegen den Hollywood-Glamour, rang sich aber doch dazu durch, bei einer Promotion-Tour in New York in Pin-up-Posen in einem sexy anliegenden ärmellosen Kleid aufzutreten. Im Film ist der Titel A Kiss Before Dying, Musik Lionel Newman, Text Carroll Coates, Gesang Dolores Hawkins, zu hören. In den USA kam der Film am 12. Juni 1956 in die Kinos. In der Bundesrepublik Deutschland wurde er am 28. September 1956 veröffentlicht. In Österreich war er im Januar 1957 erstmals zu sehen. Vermarktet wurde er außerdem in folgenden Ländern: Finnland, Portugal, Australien, Dänemark, Spanien, Griechenland (Premiere als DVD), Brasilien, Kanada, Ungarn, Italien, Polen, Rumänien, Sowjetunion und in der Türkei. Eine gekürzte Fassung des Romans A Kiss Before Dying wurde im Juli 1953 in der Cosmopolitan veröffentlicht. Nach einem Bericht in der Fachzeitschrift The Hollywood Reporter im selben Jahr kaufte Twentieth Century Fox die Rechte an Ira Levins Geschichte und beabsichtigte, den bei ihnen unter Vertrag stehenden Schauspieler Robert Wagner mit einer der Hauptrollen zu betrauen. Als Produzenten waren Robert Parrish von Crown Productions sowie Robert Goldstein und Robert L. Jacks im Gespräch. Martin Milner war für die Rolle des Radiomoderators Dwight Powell vorgesehen, was sich aber zerschlug. Der Film markiert das Regiedebüt von Gerd Oswald. Wagner, Joanne Woodward und Jeffrey Hunter wurden von Twentieth Century Fox für den Film an United Artists ausgeliehen. Im Jahr 1956 entschloss sich Robert Wagner gegen sein knabenhaft sauber gezeichnetes Bild seiner bisherigen Rollen anzuspielen und übernahm zuerst die Rolle des plündernden Bruders der von Spencer Tracy gespielten Figur in dem Filmdrama Der Berg der Versuchung, um dann in diesem Film noch einen Schritt weiter zu gehen und einen kaltblütigen psychopathischen Mörder zu spielen, um einfach kein „netter Junge“ mehr zu sein. Kontroversen ergaben sich daraus, dass man in der Eisenhower-Ära alles, was mit dem Begriff „ehelos schwanger“ in Verbindung stand, kaum durch die Zensur bekam, geschweige denn, in Anzeigen verwenden durfte. Wer das Remake des Films von 1991 mit Matt Dillon und Sean Young gesehen hat, wird erkennen, dass das Original von 1956 die bessere Version ist. Der Film legt nahe, ein gewisses Misstrauen gegenüber Fremden, vor allem attraktiven Männern, die allem Anschein nach charmant und rücksichtsvoll sind, an den Tag zu legen. In gewisser Weise kann man sagen, dass Robert Wagners Rolle als Prototyp für alle teuflisch gut aussehenden Männer in den Rollen eines Mörders gelten kann, angefangen von Bradford Dillman und Dean Stockwell in dem Gerichtsfilm Der Zwang zum Bösen (1958) bis hin zu Christian Bale in dem Thriller American Psycho (1999)
Zum Film selbst:
Der zukunfts- und erfolgsversierte Chemiestudent Bud Corliss träumt von einem großartigen Leben in Saus und Braus, das er sich selbst aufbauen will. Damit dies auch klappen soll, ist Dorothy
Kingship nicht nur seine College-Kollegin, sondern auch seine feste Freundin, denn ihr Vater Leo Kingship, der eine große Baufirma sein Eigen nennt, hat sehr viel geld und dieses wird Dorothy
eines Tages erben. Doch eine stürmische Nacht veränderte alles: Dorothy wurde schwanger. Wenn dies ihr Vater erfahren würde, würde er sie aus seinem Testament streichen! Nach 2 Monatenbeichtete
sie schliesslich Bud von der Schwangerschaft, der schockiert war. Dori sieht als einzigsten Weg, das Bud sie heiratet. Sie würde zwar enterbt werden, doch das bedeutet ihr nichts - denn solange
Bud und sie sich lieben, sei man glücklich, auch wenn das Geld knapp wäre. Bud sah das alles völlig anders, hatte sich seine Zukunft nicht als Tellerwäscher vorgestellt Verzweifelt suchte er nach einem Plan, die Situation zu seinem Gunsten zu verändern. Er sagte Dori zu, sie
zu heiraten, auch wenn dies nicht sein Plan war - zudem wies er sie an, niemanden etwas von der Schwangerschaft oder der anstehenden Ehe zu erzählen - denn bislang verliefen auch alle Treffen
eher heimlich, so dass niemand von der Liason der beiden wußte. Nur eines wußte Bud ganz genau: Er will weder auf seine erolgreiche Zukunft, noch auf das Erbe der Kingshops verzichten. Er stiess
Dori bei einer Tribüne voin der Treppe und erhoffte sich, das Dori dadurch ihr Kind verlor - das geschah nicht und er redete ihr ein, sie sei gestolpert.
In der Collegebibliothek machte sich Bud über Gifte schlau und beschloss, Dori zu töten. Er würde zwar dadurch das Geld der Kingships nicht kassieren, doch er war guter Dinge, sich selbst ein
Vermögen aufzubauen. Da er Chemistudent ist, fiel es ihm leicht, eine Giftpille herzustellen und Dori einzureden, dass dies eine Pille gegen ihre Morgenübelkeit sei und dass sie diese heute abend
nehmen soll. Bud hatte zudem alles weitere vorbereitet. Er hatte Dori dazu gebracht, ihm einen Brief zu schreiben, der sich auch so las, das es sich um einen Abschiedsbrief handelte. Eigentlich
war er an ihren Vater gedacht, die ihm mitteilen wollte, dass sie heiraten werde und schwanger sei und sie gerne aufs Erbe verzichtt, doch nachdem Bud den Brief etwas veränderte, klang er in der
Tat wie ein Abschiedsbrief vor einem bevorstehenden Selbstmord.
Tags darauf war Bud perplex, als Dori zum Unterricht erschien...sie hatte die Pille nicht genommen und Buds gesamter Mordplan geriet nun völlig aus dne Fugen zu geraten. Dori merkte Buds
Erstaunen, der sich jedoch rausreden konnte In der Schnelle schmiedete Bud nun einen Plan B, der vorsah, Dori noch heute zu ehelichen - natürlich war dies ein Trick. Er lud sie zum Standesamt ein
zu einer Uhrzeit, wo er genau wußte, dass dann gerade Mittagspause war. Er tat verblüfft, als er mit ihr vor der verschlossenen Tür stand und lud sie ein, aufs Dachgeschoss zu gehen um dort die
tolle Aussicht zu geniessen. Auf dem Dach gestand er ihr seine Liebe und im selben Moment schubste er sie vom Dach in den Tod. Buds Plan mit dme Abschiedsbrief war nun wieder hergestellt. Er nahm
die Giftpille an sich, damit sie niemand finden konnte und vernichtete sie.
Doris Vater war sauer, dass seine Tochter Selbstmord beging, weil sie sich von einem unbekannten hatte schwängern lassen und war recht kalt über diese ganze Aktion. Ganz anders Doris jüngere
Schwester Ellen, die bestürzt war. Ellen glaubte jedoch nicht an die Selbstmordversion - dafür kannte sie ihre Schwester zu gut und wußte einige Details, die sie noch stärker an den Suizid
zweifeln liess. Der engagierte Polizist Gordon Grant ermittelte, war auch nicht ganz einverstanden mit der Selbstmordtheorie. Er freundete sich mit Ellen an und mochte sie sehr. Ellen war derweil
überzeugt, dass ihre Schwester ermordet wurde und begann auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell war Dori's Ex-Freund Dwight Powell ihr Hauptverdächtiger. Bud beobachtete das Ganze und als er
merkte, dass seineaufgebauter Selbstmord nicht funktionierte, beschloss er der Mordtheorie mit Powells als Verdächtigen einen Schubs zu geben und fingierte Beweise, die Powell als Mörder aussehen
liessen. Damit Powell dem nicht widersprechen konnte, suchte er Powell auf und ermordete ihn - und liess das wie einen Selbstmord aussehen - diesmal mit mehr Erfolg, denn Grant kaufte den
Selbstmord ab. Fall abgeschlossen.... auch Ellen war zufrieden.
Monate später, Bud hatte das College erfolgreich abgeschlossen, lernten sich Bud und Ellen kennen - denn Bud erkannte in Ellen seine zweite Chance auf das Kingship-Erbe. Da Dori tot war,
würde Ellen sogar nun das gesamte Erbe zufallen Er machte sich an Ellen ran und Ellen verliebte
sich in ihn und sogar auch Bud verliebte sich in Ellen. Nachdem beide eine romantische Zeit verbrachten, verlobten sie sich. Bud stellte Ellen seiner geliebten Mutter vor. Doch dann tauchten
graue Wolken auf: Gordon Grant suchte Ellen auf und berichtete ihr, dass Powell ihre Schwester nicht ermordet haben konnte, da er ein Alibi hatte und zur Mordzeit in einer ganz anderen Stadt war,
was unter Zeugen und Bildmaterial bestätigt werden konnte. Beide recherchierten nun, wer sonst der Mörder war, der somit auf freiem Fuße war.
Ellen bekam heraus, dass Bud und Dori am selben College waren udn das Bud auch exakt der Beschreibung entsprach, die Dori Ellen mal in einem Brief übermittelt hatte. Während Bud anfing, sich
seine Zukunftsvision mit dem Geld des Erbes und seiner eigenen Pläne im Geiste durchzugehen, beschloss Ellen, Bud auf den Zahn zu fühlen. Schliesslich gab er zu, dass er ein paar Mal mit Dori
ausgegangen war, es aber n ie eteas ernstes gewesen war. Doch dann verplapperte sich Bud schliesslich über Details, die er eigentlich gar nicht hätte wissen können und Ellen wußte nun
Bescheid - und Bud wußte Bescheid, dass Ellen ihn durchschaut hatte und mußte nun Ellen töten...so dass es nach einem Unfall aussehen würde. Bud bedauerte es, sie nicht vorher noch geheiratet zu
haben, denn dann wäre er rechtsmäßig der Erbe gewesen. Verzweifelt versuchte Ellen, sich vor Bud zu wehren. Gordon Grant erschien mit Kollegen und sah, wie beide rangelten. Bud wollte Ellen nun
gegen ein vorbeikommenden LKW stoßen, doch der LKW Fahrer konnte ausweichen udn erwischte Bud, der durch den leichten Schubs einen steilen Abhang hinterfiel und den Tod fand. Grant erschien und
nahm Ellen in die Arme.
Fazit:
Ein sehr spannender und eindringlicher Film. Robert Wagner spielte niemals eine teuflischere Rolle als in diesem Film, so teuflisch, dass dieser Film es war, der heute imme noch viele Leute
zweifeln liess, ob Wagner einst seine Frau Natalie Wood tatsächlich ermordet hatte oder nicht. Wagner zog den ganzen Film an sichund spielte zweifelsohne eine seiner großartigsten Rollen und
überzeugte als Psychopath auf der ganzen Linie. Jeffrey Hunter hingegen wirkte etwas blass, was wohl auch an seiner eher geringeren Präsenz an den Film geschuldet war. Virginia Leith gefiel mit
eindeutig besser als die doch recht bieder spielende Joanne Woodward - was letztendlich aber auch nur an den unterschiedlichen Charakertypen lag. Das Remake von 1991 war auch ganz OK, aber das
Original ist doch um Längen beser alleine von der Intensität her.