Stadt ohne Maske

Heutiger Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist der große Klassiker "STADT OHNE MASKE" ("NAKED CITY") aus dem Jahre 1948 mit Barry Fitzgerald, Howard Duff, Dorothy Hart, Don Taylor, Frank Conroy und Ted de Corsia. Eine Frau wird nachts in ihrer New Yorker Wohnung überfallen, betäubt, in der Badewanne ertränkt und ihres Schmucks beraubt. Lieutenent Dan Muldoon (Fitzgerald) und sein Assistent Jimmy Halloran (Taylor) ermitteln. Es gibt einige Verdächtige, aber auch eine Spur zu einer Bande, die sich auf den Raub von Schmuck spezialisiert hat. Eine weitere Leiche kann erst nach einiger Zeit mit der Toten in der Badewanne in Verbindung gebracht werden ...

Die Stars:

Barry Fitzgerald spielte den Polizisten Lt. Dan Muldoon, Don Taylor seinen Partner Jimmy Halloran, Howard Duff spielte den Verdächtigen Frank Niles, Dorothy Hart spielte seine Freundin Ruth Morrison, Ted de Corsia spielte den Killer Willy Garzeh und Anne Sargent spielte Hallorans Ehefrau.

Synchronisation:

Barry Fitzgerald wurde von Bum Krüger gesprochen, Don Taylor von Michael Tellering, Howard Duff von Curt Ackermann, Dorothy Hart von Annemarie Cordes, Anne Sarget von Ruth Kappelsberger und Ted de Corsia von Wolfgang Eichberger. Der dokumentarische Off-Sprecher, den Mark Hellinger in Orginal sprach, wurde in deutsch von Paul Klinger gesprochen.

DVD & Bluray:

ich besitze den bislang einzigsten DVD Release von PIDAX  aus dem Jahre 2022. Auf Bluray liegt der Film in Deutschland derzeit noch nicht vor.

Interessantes:

"Stadt ohne Maske" wurde vollständig on location gedreht, ohne auf ein Studio zurückzugreifen. Jules Dassins Film Noir wurde in den USA als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam" eingestuft und in das National Film Registry aufgenommen. Kamera und Schnitt wurden 1949 mit dem Oscar ausgezeichnet, für die Geschichte gab es eine Oscar-Nominierung. Da Co - Autor Albert Maltz jedoch im Zuge der gegen linke Filmkünstler gerichteten Kampagnen der McCarthy-Ära Berufsverbot erhielt, fielen seine "humanistischen“ Ambitionen wie die Bebilderung kontrastierender ökonomischer Lebensstandards der Schere zum Opfer. Hellinger, der selbst das Voice-over eingesprochen hatte, starb noch vor der Premiere des Films im Alter von nur 44 Jahren. Stadt ohne Maske wurde am 3. März 1948 in New York uraufgeführt. Am 29. November 1949 lief der Film in den deutschen Kinos an. Am 12. April 1962 wurde er in der BRD unter dem neuen Titel Die nackte Stadt wiederaufgeführt. Dassin konnte noch einen weiteren Film (Gefahr in Frisco) in den USA drehen, bevor er (ebenso wie Maltz) wegen seiner früheren Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Berufsverbot erhielt. Er emigrierte Anfang der 1950er Jahre nach Europa.

New York - die Stadt, die niemals schläft. Es gibt 8 Millionen Schicksale in dieser Stadt....dieses ist nur eines davon...!

Zum Film selbst:

Der Säufer Pete Backalis wird von einem Mann ermordet, indem er ihn volltrunken niederschlägt und in den Fluß wirft. Damit will er nur einen unliebsamen Mann loswerden, mit dem er gerade eben einen Mord begangen hatte und er wegen seiner Trunksucht eine Gefahr darstellt. Beide hatte zuvor in Zusammenarbeit mit einer Bande Jean Dexter ermordet und ausgeraubt und ihre Leiche in einer vollen badewann abgelegt.

Der spleenige Polizei Lieutenent Daniel 'Dan' Muldoon und sein junger, drahtiger Kollge James 'Jimmy' Halloran, der gerade erst vom Streifenpolizist zum Detective befördert wurde, nehmen die Ermittlungen auf. Gleich zu Beginn erwiess sich dieser Fall für Muldoon als schwere Nuß, zumal die Haushälterin und ihr Mann, die Ms. Dexter gefunden hatten, ihre Leiche aus der badewanne würdevoll auf ihr Bett drapiert hatten und somit mehrere Spuren verwischt und verunreinigt hatten. Als ein Kollege ein Röhrchen Schlaftabletten im Badezimmer auf dem Fußboden fand, meinte Muldoon "Und sie hab en es sicher aufgehoben, nicht wahr?" Und der Kollege meinte "Nein, Sir... natürlich nicht, das wäre doch falsch gewesen wegen Spuren und so!". Muldoon grinste und meinte "Na endlich malwas positives, ich dachte schon schon, es hätte Sie auch erwischt, der Tatorte verunreingtit!"

Erste Spure führten zu Dexters vermeintlichen Freund Philip Henderson - nur das alle den Namen kannten, ihn aber niemals gesehen oder gar beschreiben könnten.  Es fiel der Haushälterin jetzt auf, dass die Mörder zudem ihren gesamten Schmuck gestohlen hatten, der sich in einer Schublade befunden hatte. Ein weiterer Verdächtiger war Frank Niles, ein Arbeitskollege von Dexter, der sich in Widersprüche und Lügen verstrickte, Muldoon in vielem anlog. Er sei in der Armee gewesen, nannte sogar Dienstgrad und Einheit, bis Halloran herausfand, dass er niemals in der Armee gewesen war, weil er von vornherein ausgemustert wurde.  Dann bestreitete er, Ruth Morrison, der besten Freundin von  Jean Dexter zu kennen, nur dass es kurz danach herauskam, dass die beide verlobt sind Niles redete sich damit raus, seine Verlobte mit dieser Lüge nur schützen zu wollen.

Der Hauptfokus beruhte jedoch auf Philip Henderson, von dem jede Spur fehlte, da Niles ein Alibi vorweisen konnte. Muldoon glaubt immer mehr, dass es sich um mehr als nur einen Täter handelt, zumal ein Täter alleine nicht alles in der Zeit hätt bewerkstelligen können. Durch den Schmuckraub bringt Muldoon diesen Mord auch mit einer Reihe von Schmuckrauben in Privathäusern in Verbindung.

Als Jean Dexters Eltern erschienen, war besonders die Mutter sehr zynisch, extrem sauer auf ihre Tochter und ihren Lebensstil, das man sie nie hätte auf ein College schicken dürfen, weil Mädchen dort nichts zu suchen hätten   und weil sie ein wildes Leben führte und ständig ins Theater oder in die Oper ging oder wo diese jungen Hottentotten heutzutage sonst auch noch so hingingen!   Auch, dass sie einen komplett anderen Namen angenommen hatte, wurmte sie. Due trommelte darauf ein, dass sie nichts besseres verdient habe und sie genau das vorausgesehen hätte und ihr auch mehrfach gesagt hatte. Doch als sie die Leiche zur Identifizierung ihrer Tochter sah  änderte sich die Frau völligst. Sie brach fast zusammen, weinte, umarmte ihre Tochter ganz fest, das liebste und netteste Mädchen der ganzen Welt - wen könnte einem solch liebenden Geschöpf nur sowas antun

Muldoon und Halloran fanden kurz danach heraus, dass auch Ruth Morrisson zwei verschiedene Namen hatte. Jean trug an ihrer hand einen Verlobungsring, der eigentlich Ruth gehört hatte und ihr scheinbar gestohlen wurde. Zudem fand man diverse andere Schmuckstücke auf Fotos, die auch Ruth gehörten. Niles gab zu, dass er seiner Ruth die Schmuckstücke geschenkt habe und diese von Jean Dexter stammten - angeblich mit ihrer Einwilligung. Ruth war stinksauer, prügelte auf Niles ein, dass er ihr Schmuck einer anderen Frau schenkte, und er diesen selbst von ihr erhalten hatte

Kurz darauf fand man weiteres Belastbares und Muldoon wiess Halloran an, Niles zum Revier zu bringen, doch als Jimmy dort auftauchte, lag Niles am Boden - niedergeschlagen. Der Täter war noch da und Jimmy verfolgte ihn, doch er konnte ihm entwischen. Von der Beschreibung her dachte Muldoon, dass der bekannte Kriminelle Joseph McGillicuddy es sein müßte und liess nach ihn fahnden.  Der Anschlag auf Niules war ein Mordversuch, der geglückt wäre, wäre Halloran nicht gekommen. Muldoon und Halloran fanden bei Niles weitere Schmuck Gegenstände, die aus anderen Raubzügen der letzten Wochen stammten und Muldoon setzte Niles unter Druck Niles meinte, er habe das Zeugs von jemanden gekauft, nicht geklaut - doch er verschwieg den Namen des Händlers. Zudem fand Halloran ein Reiseticket, one Way, nach Mexiko für den heutigen Tag. Niles woltle sich offenbar aus dem Staub machen - ohne Ruth, wie sie empört feststellen mußte   Niles gestand nun, dass er und auch Jean teil der Diebesbande gewesen zu sein und Niles wurde daraufhin verhaftet.

Nun bekam Muldoon zu hören, dass eine Leiche im Fluss aufgefischt wurde - jener Pete Backalis vom Anfang des Films. Muldoon vermutete, das beide Morde zusammen gehören, da sie auch nur kn app voneinander passiert waren und nicht weit einander weg waren. Dieses führte nun dank Niles zu einer Spur nach dem gewissenlosen Killer William 'Willi' Garzah. Die Schlinge um Niles Hals legte sich immer enger. Er hatte für den Mord zwar ein Alibi, steht aber wenigstens mit dem Diebeszug dahinter. Zudem suchte Muldoon immer noch fieberhaft nach diesen Henderson - den Niles nicht kennen will.  schliesslich konnten Muldoon und Halloran recherchieren, dass sich hinter Philip Henderson der bekannte Arzt Dr. Lawrecne Stoneman verbarg. Halloran suchte Stoneman auf und konfrontierte ihn. Es stellte sich heraus, dass er Jean Dexter geliebt hatte, er war ihr völlig verfallen und tat alles, was sie ihm auftrug in dieser Diebesserie. Stoneman  war nahezu doppelt so alt wie Jean und zudem verheiratet. Stoneman war lediglich Jeans Werkzeug gewesen, nutzte es schamlos aus, dass er sie liebte und alles für die tun würde. Durch Stoneman kam an an die Opfer heran, denn es waren alles Patrienten von Stoneman, die ihm erzählten, wenn man verreist oder alleine nur, wenn sie hier bei ihm wären. In der Zwischenzeit konnte das Haus ausgeräumt werden. Jean und Niles arbeiteten lediglich im Hintergrund, während Garzeh und Backalis die Raubzüge durchzogen. Als Stoneman wußte, dass es aus war und er in den Knast muß, drehte er durch, wollter sich das Leben nehmen und aus dem Fenster springen, doch Muldoon und Halloran hielten ihn zurück Garzeh tötete auch Jean, wie sie erfuhren

Halloran fand wenig später eine Spur zu Garzeh, fand seinje Wohnung und weitere Beweise, bis er nach Hause kam und Halloran überwältigte. Dann flüchtete er und Halloran folgte ihm, nachdem er wieder zu sich gekomen war. Halloran rief verstärkung und die Cops zogen nun die Schlinge um Garzeh immer enger. Garzeh wußte es und verlor zunehmend die Nerven, Statt sich sool zu verhalten und zu gehen, statt zu rennen, rempelte er noch einen Passanten an und erschiß darauf dessen Hund, der ihn angriff, da Garzah auf sein Herrchen einprügeln wollte. Dieser Schuß alarmierte die Cops. Garzeh war eingekesselt, ihm blieb nur noch auf einen hohen Turm am Hafen zu klettern und er schoß dabei auf die Cops, die zurückschossen und Garzeh verwundeten. Nachdem er immer höher kletterte und Muldoon ihn mit einem Megaphon aufforderte, runterzukommen und sich zu ergeben, da er eh von da oben nicht mehr weg kann, schoß er weiter und einer der Cops erschoß Garzeh dann, der schliesslich von oben in die Tiefe fiel.

Der Film en dete mit dem Satz, den später auch die Serie berühmt gemacht hatte: New York - die Stadt, die niemals schläft. Es gibt 8 Millionen Schicksale in dieser Stadt....dieses ist nur eines davon...!

Fazit:
Jahrelang fehlte mir von dem Film die letzten 10 oder 15 Minuten, erst durch den DVD Release von PIDAX konnte ich den Film erstmals komplett schauen. Zu diesem Film entstand genau 10 Jahre später die relativ erfolgreiche TV-Serie selbigen Titels, die in Deutschland unter "Gnadenlose Stadt" lief, es auf 138 Folgen brachte. Von den Charakteren aus dem Film wirkte nur Jimmy Halloran mit, hier jedoch von James Franciscus gespielt. Zurück zu diesem Film. Es handelt sich hier um einen für die damalige Zeit doch recht ungewöhnlichen Film, der in einem nahezu 3/4 dokumentarischen Stil nur aus Sicht der Polizeiarbeit geschildert wird, so dass jegliche Motive der Täter oder eine genauere Charaktersierung der Bösewichter nicht wirklich möglich war. Ungewöhnlich auch, dass die gesamte Stadt New York regelrecht in diesem Fall mit hineingezogen wurde, so gabs ungewöhnliche viele Aufnahmen von New York, die manchmal gar nichts mit der Handlung zu tun hatten. Lt. Dan Muldoon wirkte zum teil als ein etwas schusselig wirkender Cop, der jedoch einen hellen verstand hatte, etwa fast wie später "Columbo". Der Aufbau des Filmes erinnerte ungefähr an die Erfolgsserie "Law & Order" oder auch "CSI", die ja weitgehend auch aus Sicht der Polizei spielen.  Auffällig auch, dass der Film  gänzlich ohne einen bekannten Schauspieler auskam, was wieder darauf hinwies, dass das Hauptaugenmerk neben der Stadt New York genau die Polizeiarbeit sein sollte, und nicht die Performance des Schauspielers. Auch das Privatleben der Cops war kaum vorhanden, bis auf die eine Szene, als Halloran zuhause bei seiner Frau und seinem Kind war.  In vielerlei Hinsicht war dieser Film schon recht ungewöhnlich. Für mich persönlich auch nur am Rande ein Film Noir, da er meiner Meinung nach wenig mitbringt, was ein klassischer Film Noir ausmacht - dies ist aber eben nur meine Meinung. Ich habe immer irgendwie Probleme, in diesem Film einzutauchen, obwohl ich ihn schon einige Male gesehen habe, eben aufgrund dessen, dass der Aufbau ganz anders ist, wie man es aus den Filmen jener Zeit kannte. Ein Klassiker? Ganz ohne Zweifel, besonders natürlich für beinharte, echte New Yorker Der Zuschauer ist in diesem Film wie ein stiller Begleiter der Polizei, der die Cops bei ihrer Ermittlungsarbeit begleitet, auch wenn mache Szene recht langgezogen, nahezu belanglos schienen, sollte diese die Intensität der echten Polizeiarbeit dieser Zeit wiederspiegeln. Teil bringt der Film, jedenfalls aus heutiger Sicht, auch eine große Naivität wieder, aus der man aus heutiger Sicht schon etwas schmunzeln muß Ärgerlich bei der Synchro war, dass mal wieder absolut alles eingedeutscht wurde... hatte nur noch drauf gewartet dass man die Wall Street in "Mauerstrasse" betitelte