Kennwort 777

( Call Northside 777 ) ( USA, 1948 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 11.01.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger James-Stewart-Film ist der Kriminalfilm "KENNWORT 777", aus dem Jahr 1948, worin Stewart als Journalist einen 11 Jahre alten Mordfall aufrollt, um auf Wunsch der Mutter die Unschuld ihres zu 99 Jahre verurteilten Sohnes zu beweisen. Basierend auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1932 zur Zeit der Prohibition in Chicago. Der Film beruht auf eine wahre Begebenheit. Der Film beruht auf mehrere Zeitungsartikel des Journalisten James P. McGuire, der in diesem Film von James Stewart verkörpert wird, nur unter dem Namen James P. McNeal.

 

Bekannte Co-Stars:
Lee J. Cobb spielte Stewarts Vorgesetzen Brian Kelly, der ihn erst auf diesen Fall anspitz. Richard Conte spielte den zu Unrecht verurteilten Mörder Frank Wiecek. Helen Walker spielte Laura McNeal, Stewart liebende Ehefrau. E.G. Marshall spielte Rayska.

Synchronisation:
Zu diesem Film existieren 2 verschiedene Synchronfassungen, in der Erstsynchro, die heute als verschollen gilt, wurde Stewart von Hans Nielsen gesprochen und Richard Conte von Curt Ackermann. Die Neusynchro wurde 1969 vorgenommen und darin wurde Stewart von Eckard Dux gesprochen, der Stewart zu dieser zeit mehrfach synchronisierte. Lee J. Cobb von Günther Sauer und Hellmut Lange sprach Richard Conte.

DVD & BluRay:
Ich selbst besitze von dem Film die Erst-VÖ auf DVD , die 2008 bei UNIVERSUM erschien und seit heute auch die von PIDAX 2017  in restaurierter Fassung herausgebrachten BluRay, die ebenso aber auch auf DVD erschienen ist. BluRay und DVD haben abweichende Cover. Als Bonus gibt es den alternativen deutschen Vorspann, den Original Kinotrailer und eine Trailershow von 3 weiteren Filmklassikern.

Der Regisseur:
Groß-Meister Henry Hathaway ("Feind im Dunkel", "Der Todeskuß", "Niagara", "Der Marshal"), etc.) führt bei diesem Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, Regie.

Interessantes:
Leonarde Keeler (1903–1949), der als einer der Erfinder des Lügendetektors gilt, spielt sich als Lügendetektor-Experte in einer Szene des Films selbst. Im Gegensatz zum deutschen Filmtitel ist „777“ im Film kein Kennwort, sondern Teil einer Telefonnummer.

Zum Film selbst:
Man schreibt das Jahr 1944. James Stewart spielt den engagierten Zeitungsjournalisten der Chicago Times, James P. McNeal (bezogen auf James P. McGuire, der den Fall damals bearbeitete und die Zeotungsartikel schrieb, auf die dieser Film beruht). Auf Wunsch seines Vorgesetzten Brian Kelly soll McNeal einen 11 Jahre alten Mordfall untersuchen. Frank Wiecek soll 1932 während der Prohibition  zusammen mit einem Tomek Zaleska einen Polizisten in einem Geschäft getötet haben, wo illegal Alkohol verkauft wurde. Da Wieceks Aussagen widersprüchlich sind und er kein handfestes Alibi vorweisen konnte, wurde er 1933 zu insgesamt 99 Jahren Haft verurteilt, hat nach 30 Jahren die Chance auf einer Bewährung. Wieceks Mutter glaubte immer an der Unschuld ihres Sonnes und so sammelte sie in den letzten 11 Jahren insgesamt 5.000 Dollar, die sie sich als Putzfrau verdiente, an, um dadurch den Prozess in irgendeiner Art und Weise nochmal aufzurollen, um die Unschuld ihres Sohnes zu beweisen. McNeal soll dieses aussergeöhnliche Verfahren und die Umstände dieser Mutter in einem Artikel erwähnen. McNeal selbst glaubt an das System und nach Durchlesen aller Fakten und Beweise war er von der Schuld Wieceks überzeugt, doch nachdem er von Kelly gebeten wird, weiter dranzubleiben, merkt Wiecek immer mehr, dass Dinge nicht zusammenpassten und glaubt mehr und mehr daran, dass Wiecek unschuldig ist. Auch als McNeil ihm im Gefängnis aufsucht, beschlich ihn dieses Gefühl. Doch es scheint unmöglich, ihn freizubekommen. Nicht nur, dass McNeil auf einer Mauer der Ablehnung bei der Polizei stößt, die McNeil hassen, einen Mörder an einem ihrer Kollegen zur Freiheit zu verhelfen, sondern auch die Beweisführung gestaltet sich als schwierig. Zeugen, die helfen könnten, lebten mittlerweile nicht mehr, dazu gehört sogar der Richter, der von Frank Unschuld überzeugt war, und der nach dem Schuldspruch eine Berufung beantragen wollte. Er mußte den Schuldspruch aufgrund dem Urteil der Geschworenenen eigehen (das heißt also, dass Frank einst bei uns freigesprochen wurden wäre, da wie die Sache mit den Geschworenen ja garnicht haben, sondern einzigst das Recht des Richters zählt).

merkwürdig auch die Schlüsselzeugin, Wanda Skutnik, die Geschäftsinhaberin des Ladens, wo der Mord geschah. In den ersten 2 Befragungen sagte sie noch aus, Frank wäre nicht der Mörder, erst nachdem der damalige Captain Norris, der auch mittlerweile verstorben war, ihr einpflanzte, in ihm den Mörder zu sehen, änderte sie ihre Meinung. Genau jene Zeugenaussage brachte Frank hauptsächlich die Verurteilung ein. Und diese Frau konnte McNeil nun nicht mehr aufspüren, dabei griff er sie verbal in seinen Berichten an, in der Hoffnung, dass sie sich gegen die - in ihren Augen sicher Verleumdungen - sich zur Wehr setzt.

Nachdem McNeil Franks Mutter versucht beizubringen, dass das alles nichts bringen wird, blieb sie hartnäckig, kündigte an, weitere Jahre zu sparen, damit der Topf der Belohnung mehr wird. McNeil meinte, dass gerade die Höhe der Summe für Betrügern eine willkommende Einladung sei. McNeil war dicht davor, aufzugeben, doch Laura, James Frau, eine warmherzige, mitfühlende Frau, stimmte ihren Mann um, an der Sache dranzubleiben.

McNeil sprach nun mit Franks Ex-Frau, die sich nach der Verurteilung von ihm scheiden liess. Frank bezweifelte das eine Frau immer noch an ihren Mann glaubt, auch wenn sie selbst schon schon abgewendet hatte, doch McNeil erfuhr, dass Frank auf die Scheidung bestand, damit sie und der gemeinsame kleine Sohn nicht der Öffentlichkeit ausgestezt sind, mit einem Mörder verheiratet zu sein, bzw. ihn zum Vater zu haben. Frank will, das beide ein unbekümmertes Leben haben und so willigte seine Ex-Frau schliesslich ein und war mittlerweile wieder verheiratet.  Sie glaubt nachwievor daran, dass ihr Mann unschuldig ist, weil er zur Tatzeit bei ihr war - doch niemand glaubte ihr, sie wolle nur ihren Mann schützen - zudem gabs Widersprüche, was man zu der befragten Zeit zusammen getan hat, wobeo es lediglich eine Verwechslung von Datteln und Pekanüssen es gewesen war.

Frank ruft McNeil such sich und bittet ihn eindringlich, mit der Berichterstattung in der Zeitung aufzuhören, die jetzt auch schon bebildert sind von seiner Ex-Frau, dem Sohn und seiner Mutter. McNeil versuchte damit eigentlich nur, soviele Leute wie möglich zu erreichen, in der Hoffnung, dass sich doch noch ein brauchbarer zeuge meldet, doch Frank sieht darin eher, dass die Sicherheit seiner Familie um ihr Wohlergehen damit beeinträchtigt ist. McNeil stimmte zu, einigte sich später aber mit Frank, weiterzuermitteln, aber künftigst seine Familie herauszuhalten.

McNeil befragte auch Zuleska, den Mittäter von Frank...der natürlich auch sagte, er sei auch unschuldig. Er hoffte, auf den Zug aufspringen zu können und mit Frank zusammen freizukommen.  McNeil erreichte schliesslich, dass Frank einen Lügendetektortest macht, wobei der vor Gericht keinerlei Beweiskraft hat (hast sich ja bis heute nicht wirklich geändert!). Frank bestand diesen Test.

Je mehr McNeil bohrte, desto mehr Steine legte ihm die Polizei in den Weg und schalteten sogar den Staatsanwalt ein, der McNeil und auch Kelly aufforderte, die Bemühungen einzustellöen, da Frank verurteilt ist und alles in Stein gemeisselt ist, doch McNeil lehnte sich auf und errecihte schliesslich ein Ultimatum, in einer bestimmten Zeit einen schlüssigen Beweis zu finden.

Wanda gab an, Frank erst bei der Verhandlung erstmals gesehen zu haben, doch Frank hatte duch die Zeitung von damals ein Foto, die das widerlegt - bedauerlicherweie gabs keinen Beweis dafür, wann genau das Foto entstanden ist.

McNeil gelang es durch eine ehemaligen Freundin von Wanda ihren Aufenthalsort herauszufinden. Sie war mittlerweile wieder verheiratet und hatte einen neuen Nachnamen. Als McNeil sie aufsuchte, stiess er auf eine Mauer . Sie war kalt wie eine Hundeschnauze, sollte partout nicht ihre Meinung ändern, das sie dann selbst wegen Falschaussage dran wäre. McNeil versuchte alles, doch ohne Erfolg. Wandas Mann setzte McNeil mit einer Waffe unter Druck, sofort die Wohnung zu verlassen.

Als McNeil schon keinen Ausweg mehr wußte, Frank für unschuldig zu bekommen, da das Ultimatum fast schon verstrichen ist, erzählte er Franbks Mutter, dass es vorbei sei. In ihr zerbrach das letzte Fünkchen Hoffnung und war nöchst niedergeschlagen.

McNeil erfuhr auf dem Rückweg durch die Zeitung des Taxifahreres, das die Polizei immer mehr Hilfe durch eine neuartige Vergrößerungstechnik bei Fotos hat. Aucg dem Foto, was Frank und Wanda zeigt, war ein Zeitungsjunge mit drauf, der die Tageszeitung verkaufte. McNeil suchte den Spezialisten auf, der genau das Tagesadum jener Zeitung stark vergrößern sollte.

Kurz vor Ende des Ultimatums, als der Staatsanwalt den Richter schon aufforderte, die Berufung abzulehnen, war der Experte fertig und belegte den nötigen Beweis, dass es VOR der Verhandlung entstand. Dieser Beweis reichte aus, um Frank aus dem Gefängnis zu holen. Frank wurden zudem 24.000 Dollar Haftentschädigung nachgezahlt.

Fazit:
Ein wirklich sehr spannender und nervenaufwühlöender Film Noir, der zeigte, dass die Wirklichkeit die besten Geschichten selbst erzählt. James Stewart spielte einmal mehr sehr eindrucksvoll und hielt genau so ein starkes Playdoyer vor dem Ausschuß, wie 9 Jahre vorher in "Mr. Smith geht nach Washington" als Politiker mit seiner erinnerungswürdigen langen Rede. Ein Film, den ich nur empfehlen kann. Auch die Restaurierung des Films war wirklich sehr gut gelungen.