Liebe ohne Zwirn und Faden

( Fashions Of 1934 ) ( USA, 1934 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 03.02.2024

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatchfilm aus meiner William Powell Filmreihe ist die musikalische Gauner-Komödie "LIEBE OHNE ZWIRN UND FADEN" ("FASHIONS OF 1934"), zusammen mit Bette Davis, Frank McHugh, Henry O'Neill, Hugh Herbert, Reginald Owen, Nella Walker und Phillip Reid. Der New Yorker Hochstapler Sherwood Nash (William Powell) wechselt nach seiner Pleite im Investmentgeschäft flugs in die Modebranche. Er fotografiert die frisch aus Paris importierte Designer-Mode, um sie mit Hilfe der Modezeichnerin Lynn Mason (Bette Davis) als seine eigenen Entwürfe teuer zu verkaufen. Das New Yorker Modekartell wird rasch auf den ungebetenen Konkurrenten aufmerksam, doch der clevere Nash bietet dem Modekönig Duryea (Henry O'Neill) und seinen Kollegen jeweils exklusiv an, dass er künftig für sie direkt in den Pariser Modehäusern spionieren will. Die Produktpiraterie an der Seine funktioniert zunächst problemlos doch dann droht alles aus den Fugen zu geraten...

 

Die Stars:

William Powell spielte den professionellen Hochstapler und Schlitzohr Sherwood Nash, Bette Davis spielte seine Muse und Love Interest Lynn Mason, Frank McHugh spielte Powells Sidekick Snap, Hugh Herbert spielte den Straussenfedern-Hersteller Joe Ward, Veree Teasdale spielte die betrügerische Gräfin und Powells ehemalige Geliebte Mabel McGuire, Reginald Owen spielte den Pariser Modezar Oscar Baroque, Henry O'Neill spielte den Modekönig Duryea, Phillip Reid spielte den Klavierspieler Jimmy, der Bette Davis liebt und Dorothy Burgess spielte Powells Gaunerbegleiterin Glenda.

 

Synchronisation:

William Powell wurde von Helmut Gauß gesprochen, Bette Davis von Hildegard Krekel. Weitere Sprecher liegen mir leider nicht vor.

 

DVD & BluRay:

Leider ist dieser Film bei uns noch nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine TV-Aufnahme in sehr guter Qualität.

 

Interessantes:

Mit diesem Film versuchte Warner Bros.-Chef Jack L. Warner, die Leinwandpersönlichkeit von Bette Davis zu verändern, indem er ihr eine platinblonde Perücke und falsche Wimpern anzog und sie in glamouröse Kostüme kleidete. Die Schauspielerin, die versucht hatte, den Studioleiter davon zu überzeugen, sie an RKO auszuleihen, damit sie die schlampige Kellnerin Mildred Rogers in „Of Human Bondage“ darstellen konnte, war über die Verwandlung entsetzt und beklagte sich, dass sie versuchten, sie in Greta Garbo zu verwandeln. In einem Interview mit Photoplay-Redakteurin Kathryn Dougherty beklagte sie sich: „Ich komme aus diesen schrecklichen Trotts nicht heraus MGM-Glamour-Queens. Das bin nicht ich. Ich werde nie ein Wäscheständer oder ein romantisches Symbol sein.“ Gegenüber Gerald Clarke von Time beklagte sie: „Ich sah aus wie jemand, der die Kleider meiner Mutter trug. Aber es war großartig.“ Pause, weil ich aus der Erfahrung gelernt habe. Ich werde nie wieder zulassen, dass sie mir das antun. Niemals!“  Die Dreharbeiten fanden bei Warner Bros. statt. Burbank Studios im Jahr 1933 unter den Arbeitstiteln King of Fashion und Fashion Follies von 1934. Auf einer Kopie des Films, die in den Vorschauen verwendet wurde, listete Warners die Autoren Gene Markey und Kathryn Scola auf, die die ursprüngliche Geschichte, die dem Film zugrunde lag, adaptiert hätten, gaben jedoch später bekannt, dass sie nichts mit dem Film zu tun hätten. Infolgedessen wurde die Screen Writers' Guild aufgefordert, gegen das Studio vorzugehen. Der Film wurde ab dem 15. November 1933 in den Warner Bros. Studios Burbank gedreht. Die Uraufführung erfolgte am 18. Januar 1934 im Hollywood Theatre, New York. Allgemeiner Kinostart war am 7. Februar 1934. Die für den Film besonders wichtigen Kostüme wurden von Orry-Kelly entworfen; die Musik des Filmes wurde vom Warner-Brothers-Orchester unter Leitung von Leo F. Forbstein eingespielt; Jack Okey und Willy Pogany waren für das Szenenbild zuständig. Die Songs wurden von Sammy Fein geschrieben, während Irving Kahal sich für den Text dieser verantwortlich zeigte. In kleinen, im Abspann unerwähnten Nebenrollen treten unter anderem Hobart Cavanaugh (Erfinder auf Schiff), Jane Darwell (Ladenkundin), Martin Kosleck (Tanzdirektor) und Arthur Treacher (Butler der Herzogin) auf. Im deutschen Fernsehen feierte Liebe ohne Zwirn und Faden erst am 24. Dezember 1997 seine Premiere. Hierfür entstand eine deutschsprachige Synchronfassung, in der Helmut Gauß William Powell seine Stimme leiht.

 

Zum Film selbst:

William Powell hechtet als Sherwood Nash sich von einer Hochstapelei zur nächsten - alles was Geld bringt und er sich seinen Taschen bereichern kann. Sein jüngster Streich endete - wie üblich, in einem Fiasko. Seine betrügerische Investmentfirma Golden Harvest ging insolvent und er mußte zusehen, wie sie buchständlich das gesamte Inventar der Firma auseinander und mitnahmen. Er täuschte ein telefongespräch über einene angeblichen Geldsegen vor, erfuhr dann aber, dass dies nicht möglich sein kann, da das Telefon längst abgestellt war und man gerade hier war, um auch diue Apparate mitzunehmen totlachen

Doch schon kurz darauf schien sich eine neue Geschäftsidee aufzubauen. Während sein bester Freund Snap stetig versuchte, die junge Lynn Mason zu begrabschen, erfuhr er, dass sie gerade auf der Suche war, um ihre hochqualitativen Modedesign-Entwürfe zu verkaufen. Nash hatte daraufhin sofort eine Idee, daraus sehr viel Geld machen zu können. So kam es, dass eine gut betuchte Gräfin für ein Kleid - der "letzte Schgrei aus Paris" 375 Dollar hinblättern mußte...und als ihre Putze tags darauf kam trug sie exakt dasselbe Kleid...für 16,95 € vom Grabbeltisch! totlachen Die Gräfin platzte natürlich vor Wut...im Wissen im Grunde was vom Grabbeltisch zu tragen! totlachen

Nash und Lynn schloßen eine Vereinbarung. Zudem heuerte Nash noch einen Kumpel an, der immer bei der Konkurrenz quasi spionierte, wenn die neuesten Stücke aus Paris eintrafen, die er dann fotografierte, so dass Lynn exakt die Modell nachmachen liess. Doch irgendwann wurde der Fotograf entdeckt und die ganze Idee flog somit auf. Doch Lynn sah nicht ein, so schnell das handtuch zu werfen und überredete auch Nash, weiterzumachen,,,nur etwas anders. Grinsen Doch zuerst mußte sich Nash vor den ganzen Modeschöpfern - vor allem bei Duryea verantworten. Denn alle wollten Nash wegen Plagiates verklagen, zumal denen ja auch sehr viel Geld dadurch verlorenging. Nash schlug den  Leuten jedoch einen Deal vor: Er würde nach Paris fliegen um an Ort und Stelle schon die neuesten Modelle herauszubekommen, so dass alle Modemacher hier viel günstiger an die Stücke herankomen. Empört lehnten sie jedoch ab an so einem Schmu sich nicht beteiligen zu wollen...doch siehe da: Tags darauf traf einer nach dem anderen bei Nash ein, um diesen Deal deoch zu machen - vertraulich...versteht sich, dass keiner der anderen das bemerkt totlachen Nash knöpfte den ersten als Vertragshonorar monatlich 2000 Dollar ab, dem nächsten 3000 und den darauffolgenden sogar 5000... so nahm Nash monatlich 10.000 Dollar ein Grinsen

Nash mußte dazu nun mit Lynn und seinem besten Freund Snap nach Paris fliegen. Auch Glenda, Nashs Dauer-Komplizin bei seinen krummen Geschäften, witterte ein Geschäft und wollte beteiligt werden...doch Nash und Snap schaffetn es, sie kurz vor der Abreise aufs Kreuz zu legen Grinsen

In Paris angekommen besuchten die drei Freunde nun wichtige Modeschauen, wofür sie sich Zutritt ergaunerten und Snap fotografierte mit einer Kamera in seinem Spazierstock sämtliche Modelle, die in den kommendne Monaten auf den Markt kommen werden. Doch dann erfuhren sie zufällig, dass Oscar Baroque, der einflußreichste Modezar Paris, selbst viele Modell kopierte, indem er Mode von vor 50 Jahren und länger aus alten Büchern wieder neu und leicht verändert herrichtete und damit ein Riesengeschäft machte und die Modeindustrie revolutionierte Grinsen  Kurzerhand kaufte auch Nash ein solches Buch. Rechtzeitig trafen auch die erste Zahlung aus New York ein, so dass sie nun richtig loslegen konnten. Zufällig trafen sie in einer Bar den australischen Geschäftsmann Joe Ward kennen, der mit Straussenfedern handelte. Da Ward die meiste Zeit immer angetrunken oder volltrunken war, konnte Nash einen lukrativen Deal mit ihm abschliessen, die Straussenfedern mit in seine Modekollektion aufzunehmen, die man hier entwickeln will Grinsen

Nash fing an, alles nun noch weiter hochzuschaukeln und plant sogar nun, eine komplette Musik Revue stattfinden zu lassen, in der alle Tänzerinnen die neuesten Kollektionen tragen sollen und die Modegeschäftswelt diese Stücke dann kaufen können. Lynn war von dieser Idee alles andere als begeistert, denn sie befürchtet, dass das alles "too much" wird und die Chancen  steigern, aufzufliegen und komplett mit leeren Händen dazustehen, doch nash war sich seiner Sache sicher.

Nash traute seinen Augen nicht, als er die Verlobte von Modezar Baroque kennenlernte...eine Herzogin - doch Nash wußte es besser. Diese Herzogerin ist nichts weiter als eine Schwindlerin, mit die er früher diverse Dinger gedreht hatte und sie zeitweise sogar eine Beziehung geführt hatten. Ihr neuester Auftrag ist es, Baroque zu heiraten, sich als Herzogin auszugeben und dann ausgesorgt zu haben Grinsen Von ihr wußte er auch, dass Mabel sich gut in der Haute Couture auskannte und sie einiges auf die Beine stellen könnte. Sie akzeptierte. Zudem entwickelte Nash einen Plan, um Baroque selbst an die Angel zu bekommen - mit einem cleveren Schwindeltrick schloß er einen Handel mit ihm ab Grinsen

Mit Argusaugen beobachtete Lynn, wie Nash und Mabel anbandelten. Unlängst hatte Lynn selbst schon ein Auge auf Nash geworfen und es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass Mabel ihn ihr nun ausspannen wollte - sie ahnte aber auch nicht, dass Nash und Mabel sich von früher kannten.

Tage später startete schliesslich die Revue und mit dne ganzen Gesangs- und Tanznummern war sie ein Bombenerfolg und alle wollte die neueste, heißeste Model von Nash kaufen Grinsen  Anschliessend vernichtete Nash Baroque, indem er ihn bei einer Kundgebung bloßstellte und schlecht redete. Baroque war ausser nicht, dass Nash ihren Vertrag gebrochen hatte und kündigte Vergeltung an...immerhin sein er der modekönig hier in der Stadt. Und Nash meinte: "Sie mögen ja der König sein...aber ich bin das Ass...Asse schlagen bekanntlich Könige!" laut lachen Nun war Baroque völlig sauer Grinsen Nash führte danach noch eine Modeschau vor, die die Mode von vor 50 oder 100 Jahren zeigte und wie sehr Lynn und er die damaligen Stücke verändert und in die heutige Zeit gebracht hatte... ich selbst fand es sogar echt interessant Happy

Mehr und mehr störte Lynn es, das Nash mehr mit Mabel anbandelt und so ging sie schliessliuch auf die Avancen des Klavierspielers Jimmy ein, der schon seit längerem in sie verliebt war und eine Zukunft mit ihr will. er kündigte zudem an, Paris verlassen zu wollen um (mit ihr) nach Berlin gehen zu wollen (wenn er geahnt hätte, was wenige Jahre später in Berlin los sein würde... hätte er es sich bestimmt anders überlegt!) Grinsen Doch im Grunde will Lynn lieber Nash...weil sie Jimmy zwar mag, aber nicht liebt. Als sie Nash konfrontierte, riet Nash ihr jedoch dazu, mit Jimmy mitzugehen, weil sie  mit ihm gewiss glücklicher werden würde. Lynn war perplex... Zudem hatte Baroque seine Verbindungen spielen lassen und erfahren, dass Nash in den USA ein gesuchter Betrüger ist und will ihn damit nun unter Druck setzen.

Als Lynn nochmals mit Nash sprach klärte er sie über Mabel auf, dass sie sich schon lange kennenund sie einst auch ein Paar waren aber heute nichts mehr zwischen ihnen lief...es nur "professionell" hielten. Zudem gestand er Lynn, für Mabel auch nichts mehr zu empfinden. Er ahnte nicht,  dass Mabel vor der Tür stand und alles mit an hörte und gekränkt war... sie hatte nämlich noch Gefühle für Nash.

Tags darauf kam die Pariser Staatsanwaltschaft und verhaftete Nash wegen Betruges. Zudem bekam Nash eine weitere Hiobsbotschaft: Joe teilte ihm mit, dass seine Straussenfedern allesamt verseucht sind und er sie somit nicht liefern kann. Nash hatte den Geniestreich, den Spiess umzudrehen. Er sprach mit Baroque, erfuhr, dass er es war, der ihn verklägt hatte und klärte ihn nun über Mabel auf...das sie eine Betrügerin war, die er just gerade geheiratet hatte Grinsen Für Baroque natürlich ein Skandal - wenn es rauskommt und genau das hatte Nash vor Grinsen Und es funktionierte: Baroque gabv nach...zog die Anzeige zurück. Im gegenzug machte Nash das, was Lynn gewollt hatte. Hier alles aufzugeben und in die USA zu reisen mit dem, was man hier verdient hatte. So machte Nash Baroque sein Modeunternehmen, welches immerhin derzeit ja die Nummer 1 ist, schmackhaft und verkaufte ihm alles...einschliesslich die verseuchten Straussenfedern...was jetzt sein Problem war und er sicher noch merken wird! totlachen

Nash gelang es, Lynn abzufangen, die gerade mit Jimmy Richtung Berlin auzfbrechen wollte und gestand ihr seine Gefühle und dass er alles verkauft habe und sie in die USA zurückfahren. Kaum an Bord, wurde Nash von einem mann angesprochen, der für Nash den nächsten Floh einen genialen Geschäftsidee ins Ohr setzte...Seidenraupen Grinsen Lynn merkte, wie Nash gleich Feuer fing und reagierte...warf die Seidenraupen über Bord. Der entsetzte Mann sprang hinterher laut lachen Lynn machte Nash klar, dass es nun  nach ihrer Pfeife gehen würde! laut lachen

Fazit:
Die Mitbezeichnung "Musical" hatte mich erst schon etwas abgeschreckt, da ich dieses Gernre überhaupt nicht mag...aber ich erinnerte mich daran, dass der Anteil daran eher klein gewesen sein mußte - und genau so war es auch, Erst in der 47 Minuten wurde gesungen und ging fast durchgehend bis zur 55 Minuten - danach nichts mehr. Somit...absolut vertretbar für meinen Geschmack Happy Mir hatte der Film sehr gut gefallen, Powell in einer seiner Paraderollen als Schlitzohr und Bette Davis diesmal an seiner Seite war auch sehr interessant. Frank McHugh spielte auch wieder das, was er als Powells Sidekick schon einige Mal bewiesen hatte. McHugh als kleiner Perversling, der sich an die Frauen ranmachte...naja, am Ende ja auch bei einer landen konnte laut lachen Der Film hatte wieder einen tollen Humor und klasse Dialoge. Ob der Film nun tatsächlich in Paris teils gespielt hat, weiß ich nicht...aber ich glaube es eher nicht, zumal man auch keine typischen Pariser Details sehen konnte, schien mir also alles doch eher in den USA gedreht wurden zu sein. Alles in allem wieder ein wirklich empfehlenswerter Film Happy

 Sehr guter Film/Serie