Zum Zerreissen gespannt

Heutiger Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist der Richard Basehart - Film "ZUM ZERREISSEN GESPANNT" ("TENSION") aus dem Jahre 1949, zusammen mit Audrey Totter, Cyd Charisse, Barry Sullivan, Tom D' Andrea, Lloyd Gough und William Conrad. Warren Quimby (Basehart) will den Mann töten, der ihm seine Frau Claire (Totter) ausgespannt hat. Zu diesem Zweck nimmt er eine neue Identität an, um den Liebhaber seiner Frau ohne Gefahr umbringen zu können. In diesem neuen Leben verliebt er sich aber in eine andere Frau und verzichtet schließlich auf die Durchführung seines Mordplans. Trotzdem wird der Nebenbuhler getötet. Und Warren Quimby gerät in dringenden Mordverdacht...

Die Stars:

Richard Basehart spielte den braven Drogeriehändler Warren Quimby, Audrey Totter seine intrigantische Ehefrau Claire Quimby, Cyd Charisse spielte Baseharts spätere Love Interest Mary Chanler, Barry Sullivan spielte den schlitzohrigen Lt. Collier Bonnabel, William Conrad ("Cannon", "Nero Wolfe", "Jake und McCabe") seinen Assistenten Lt. Edgar Gonsales, Lloyg Gough spielte Totters Love Interest Barney Deager und Tom D' Andrea spielte Baseharts Kollegen und Freund Freddie.

Synchronisation:

Leider konnte ich für diesen Film keine Synchrondarsteller recherchieren. Ich glaube aber, dass Barry Sullivan von Peter Kirchberger gesprochen wurde und Richard Basehart könnte Rüdiger Bahr gewesen sein.

DVD & BluRay:

Leider ist dieser Film in Deutschland noch nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine digitale TV Aufnahme mit sehr guter Bildqualität.

Interessantes:

Zum Zerreißen gespannt wurde im November 1949 uraufgeführt. In der BRD wurde der Film erst am 22. Dezember 1991 als Fernsehpremiere gezeigt.  Regisseur John Berry drehte nur noch einen weiteren Film in den USA bevor er, vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe als Kommunist denunziert, in Hollywood keine Arbeit mehr fand und gezwungen war, in Europa Regieaufträge anzunehmen. Nachdem Richard Baseharts Figur Quimby beschließt, sich eine andere Identität zu schaffen, kommt ihm die Idee für den Namen Sothern, als er ein Filmfanmagazin mit Ann Sothern auf dem Cover sieht. „Tension“-Produzent Robert Sisk bereitete gerade „Shadow on the Wall“ (1950) vor, um Miss Sothern im letzten Film ihres langfristigen MGM-Vertrags zu spielen. Der Produzent versprach Audrey Totter eine Top-Gage, doch nachdem Richard Basehart von Fox für die Rolle ihres Mannes ausgeliehen worden war, verlangte das Studio von ihm eine Top-Gage als Bedingung der Vereinbarung. Teile der Musikpartitur von André Previn wurden als Titelthema für „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ (1958) desselben Studios wiederverwendet.

Zum Film selbst:

Der Film begann, dass Barry Sullivan als Sprecher zu den Zuschauern als Lt. Collier Bonnabel über die menschlichen Abgründe spricht, wie eine Person, der Zeit seines Leben immer nur eingesteckt hatte, plötzlich aus sich herauskommt, als ein tropfen das Fass zum Überlaufen gebracht hatte und das Gummi, welches die ganze Zeit zum Zerreissen gespannt war, plötzlich reißt.

Ein genau ebensolcher Mann ist Warren Quimby, ein braver Drogeriehändler, der seine Frau Claire über alles liebt und alles nur erdenkliche versucht, um sie zufrieden zu stellen. Doch die habgierige, intrigantische Claire ist das alles viel zu wenig, will einen "echten" Mann und keinen Kriecher. Der einst für sie nach dem Krieg vielversprechende Quimby entpuppte sich für sie schnell als jemand, der nur niedrige Arbeiten annimmt und damit zufrieden ist. Deswegen pflegt Claire während seiner Arbeitszeit zahlreiche Affären, nutzt es immer bei den Dates als Ausrede für Warren, dass sie "oben in ihrer Wohnung sein würde" oder "ins Kino ginge". Doch tatsächlich vergnügte sie sich mit verschiedenen Männern, die ihr das bieten konnten, was sie wollte. Freddie, Warrens Kollege und bester Freund versteht nicht, wieso sich Warren die ganzen Schikanen und den Hohn und Spott seiner Frau brav über sich ergehen liess und schlug ihm vor, endlich die Faust auf den Tisch zu hauen und ihr zu sagen, wer der Mann im Haus ist!

Eines Tages beobachtete Warren, wie sich Claire eindringlich mit dem Hobby-Boxer und Spirituosenhändler Barney Deager unterhielt und witterte erstmals, dass die beiden was miteinander haben. Als Claire zu ihm ging und mal wieder meinte, "sie sei oben in der Wohnung", kontrollierte Warren es kurz darauf um endlich die Gewissheit zu haben, dass sie ihn angelogen hat und betrügt. In dieser Nacht kehrte Claire zwar wieder zu Warren zurück, eröffnete ihn aber, dass sie sich von ihm trennen will, ihre Sachen packte und Warren wie einen begossenen Pudel stehen liess, ihm vorwarf, er sei ein Waschlappen und "kein richtiger Mann" und würde nun zu Deager ziehen, der ihr ein schönes Leben ermöglichen kann. Obwohl Warren vorgibt, es ihm nichts auszumachen und er ihr anweist, nichts zurückzukommen, wenn er sie satt habe, trauerte er ihr sehr schnell doch hinterher und beschloss, sie bei Deager aufzusuchen. Beide waren am Strand und als Warren um ein Gepräch bat, dass sie zurückkehren sollte, verhöhntze Claire ihn erneut und Deager legte sich mit ihm an und verprügelte ihn, wobei Warrens Brille zu Bruch ging. Peinlich berrührt, wie ein geprügelter Hund, schlich Warren  von dannen Als er Freddie davon erzählte, meinte dieser zu ihm, dass er an seiner Stelle sich an Deagan rächen würde... ihn töten. Und erstmals stiegen Mordgedanken in Warren hoch.

Als Warren zum Augenarzt ging, wegen seiner kaputten brille, fragte er ihm, ob er stattdessen nicht lieber Kontaktlinsen tragen würde... das würde sein Aussehen sehr verändern und hätte aus vielen Leute gar einen selbstbewussteren Menschen gemacht. Warren lehnte ab... doch ein paar Tage später überlegte er es sich und liess sie sich anfertigen. Warren beschloss, ein "neuer Mensch" zuw erden, als mit diesem Deagan zu ermorden. Dazu legte er sich eine komplette zweite Identität zu, nahm als Handelsvertreter für Pharmaartikel einen Zweitjob an und legte sich den Pseudonym Paul Southern zu.

Warren neue Identität läuft tut an, tätigte auch bei Deager bereiots einen Drohanruf. Eines Tages stiess er aus Versehen mit der Fotografin Mary Chanler zusammen, indem sie ihre Motive umriss und beinahe auch sie von der Leiter stiess, alles wieder richtete um im Anschluß alles nochmal zu wiederholen Warren zeigte sich sehr ungeschickt Aber Mary fand das alles sympathisch und beide kamen sich schnell näher, dateten und verliebten sich ineinander. Natürlich verschwieg Warren ihr seine wahre Identität. Um bei der Polizei wegen seines Streits mit Deagan nicht unter Mordverdacht zu kommen, suchgte er Deagan und Claire ein letztes Mal auf, um sich zu entschuldigen, ihnen zu sagen, dass er es akzeptioert hat und den beiden alles Glück der Zukunft zu wünschen. Diesmal meinte er es sogar ehrlich, da er sich mittlerweile in Mary verliebt hatte, mit der er eine Zukunft aufbauen will... dann aber wohl unter seinem Pseudonym.

Dann war der Tag gekommen. Warren suchte Deager in seinem Strandhaus auf. er schlief. Warren wollte ihn mit seiner Harpune erstechen. Doch als er gerade ausholen wollte....konnte er es nicht...er ist einfach kein kaltblütiger Mörder war. Da erwachte Deagan und Warren konfrontierte ihn damit, dass er gekommen war um ihn zu töten, es aber nicht könne. er sagte, dass er einfach aufgehört habe, ihn zu hassen, dafür, dass er ihm seine Frau ausgespannt hatte, wünschte ihn nun entgültig viel Glück und erfuhr, dass sie jetzt gerade im Kino ist und Warren pflanzte in ihm die Saat, dass sie sich dort mit einem anderen treffe und sie ihm nun gerade das antut,. was sie jahrelang mit ihm getan hatte. Dann ging Warrn und liess einen entsetzten Deagan zurück.

Warren rannte nun zu seiner Zweitwohnung zurück um Mary zu sagen, dass er sie liebt und das er sie heiraten wolle. Doch als er ankam, war sie nicht da. Warren gibg in seine Hauptwohnung zurück und ersratte, als wenig später Claire an seine Tür klopfte - mit ihrem Gepäck Reumütig will sie nun zurückkehren, hatte eingesehen, dass sie ihn liebe und nicht Deagan.  Claire gestand, als sie sah, dass Warren misstrauisch und ablehend war, sie nicht zurückhaben wollte, dass einer der Gründe für ihre Rückkehr sei, dass Deager tot sei - sie es aber nicht gewesen war, deswegen ihre Sachen gepackt hatte und zurückgekommen war, um nicht mit dem Mord in verbindung gebracht zu werden. Warren war perplex...tot? Wieso? Er war es doch nicht .- er lebte noch, als er Deager verliess.

Kurz darauf klopfte es an der Tür. Die Cops! Die Lt's. Bonnabel und Gonsales standen vor der Tür. Sie wußten, dass Claire den Toten gekannt hatte und sie gab zu, Tagesgast bei ihm gewesen zu sein. Witzig fand ich den Dialog:

Claire: Er hatte immer den Schalk im Nacken....
Lt. Gonsales: Nun ja...nun hat er das Blei im Nacken!

NMatürlich fanden die Cops auch denh Drohanruf von "Paul Southern" heraus und Gonsales hatte festgestellt, dass es in ganz US kein Mann dieses Namens existiert - also ein Fake. Fieberhaft suchte man nun nach dem Mann, der sich Paul Southern nannte. Lt. Bonnabel witterte sofort, dass Claire mehr über die Sache weiß und lud sie abends in einer Bar ein um sie auf freundschaftlciher Ebene, nochmals zu befragen. Dann kam den Cops "Kommissar Zufall" ins Spiel: Mary gab bei der Polizei eine Suchmeldung nach Paul Southern auf. Bonnabel und Gonsales wurden hellhörig und befragten sie. Sie hatte sogar ein Foto von ihm dabei! Es dauerte nicht lange bis sie - trotz fehlender Brille (Das Clark Kent / Superman-Phänomen klappt eben doch nur in Superhelden Comics!) erkannten sie, dass Siuthern und Warren nein und dieselbe Person sind,. Um ganz sicher zu gehen konfrontierte Bonnabel Mary mit Warren, die ihn natürlich sofort erkannte... aber clever genug war, Warren nicht auffliegen zu lassen und das, obwohl Bonnabel ihr sagte, Warren ist verheiratet. Mary sah an Warrens Augen und von ihrem Herzen her, dass es einen besonders giuten Grund für die Lügen geben mußte.

Bonnabel lud Claire in Southerns Wohnung ein wo er ihr sagte, dass Southern und Warren ein und dieselbe Person seien und zeigte ihm auch das Foto - und auch, dass Southern aka Warren eine Geliebte hatte. Mit diesem Wissen platzte Claire nahezu vor Eifersucht! Dieser gemein Schuft wagt es, sie zu betrügen? Doch Bonnabel hatte sich auch über Claire schlau gemacht und kannte ihre Vergangenheit aus San Diego (was genau es war, erfuhr man nicht... ich denke, dass sie dort auch verheiratet war und mit anderen Männern herumgemacht hatte ; dass sie sich immer einen Dummen sucht, den sie verarschen kann). Dabei machte sich Bonabel an Claire heran, zeigte sexuelles Interesse an ihr, was Claire erst verwirrend fand, dann aber darauf einging, besonders als er ihr sagte, er wolle mit ihr nach Acapulco Im inneren loderte sie schon aus, wie ihr eine Liaison mit einem Cop was nutzen könne

Mary suchte Warren auf, sagte ihm, dass sie alles über sein wahres Leben weiß und auch, dass er in Schwierigkeiten steckt und sie ihm helfen möchte. Warren schwor ihr., nichts mit dem Mord zu tun zu haben und sie glaubte ihm. Doch da tauchten Bonnab el und Gonsales auf, um Warren zu verhaften - wobei man nur Indizien hatte, die Mordwaffe war nach wie vor verschwunden.  Nun packte Warrenm von den beiden Cops die ganze Wahrheit aujs, was er geplant hatte und das er es nicht tun konnte. Sie glaubten ihm alles - ausser, dass er es nicht durchgezogen hatten und quetschten ihn nach der Mordwaffe aus... was er ja nicht wußte Stattdessen sagte Warren, sie wollen sich an Claire halten, immerhin hatte sie eine Affäre mit dem Opfer und er denkt, dass sie ihn ermorder hat. Das gabe dne beiden Cops zu denken... und besonders Bonnabel glaubte Warren  nun...irgendwie, das er nicht der Täter war.

Bonnabel beschliesst, Claire eine Falle zu stellen, lud sie zu sich ein, sie machten rum, dann sagte er ihr, das er weiß, das Warren der Mörder ist aber sie keine Beweise hatte wegen der Mordwaffe und sie ihn deswegen laufen lassen müssen. Claire, die Warren mittlerweile hasste, dafür, dass er es gewagt hatte, sie zu betrügen beschloss nun, den Mord Warren anzuhängenb. Sie fuhr zum Strand, buddelte die Mordwaffe aus ihrem Versteck aus und sollte sich in southerns Haus verstecken - atte aber nicht genug Zeit. Auf mal stand Mary vor ihr... beide Frauen stritten sich, beleidigten sich. Dann kam Warren, ging dazwischen um Mary zu beschützen und dann schliesslich kamen Bonnabel und Gonsales. Wie aus dem Nichts präsentierte Claire den Cops nun die Mordwaffe, die sie aus einem Sessel zog und damit, dass es Warren war, da sie immerhin in seinem Haus gefunden wurde Doch... Bonnabel wußte die Wahrheit, sagte, man habe die ganzen Mödelstücke gestern ausgetauscht so dass es nicht sein kann, das man die Mordwaffe in einem neuen Möbelstück fand Claire war schockiert... und wurde dann rasend gestand den Mord - aber nicht das Motiv und spie Warren und Mary Hass entgegen für ihren "Verrat" Bonnabel und Gonsales verhafteten die aufgebrachte Claire, die nun auch noch erkennen mußte, dass Bonnabel sie mit einer Liebelei komplett verarscht und benutzt hatte, den Fall zu klären

Überglücklich fielen sich Warren und Mary in die Arme.

Fazit:
Leider erfuhr man nie über das Motiv, wieso Claire Deager erschossen hatte, obwohl er ihr doch angeblich alles bot - um dann nach dem Mord reumütig zu Warren zurückzukehren, wobei sie da noch nichts von seinen Mordplänen gewusst hatte. Ausserdem fiel ihm, als er Deager töten wollte, jene Holzpuppe aus der Tasche, die ihm Mary geschenkt hatte und blieb somit am tatort zurück - welche aber irgendwie keinerlei Wert mehr im Film hatte, obwohl der Verlust der Puppe groß gezeigt wurde. Sehr seltsam... ein Fehler des Regisseurs? Das sind in meinen Augen die einzigen beiden Schwachstellen des ansonsten grandiosen und sehr spannenden Film Noir Thrillers. Audrey Totter gefällt mir immer, wenn sie eine Böse spielt, das hat sie einfach wunderbar drauf Barry Sullivan mochte ich ebenfalls sehr als cleverer Cop und bot eine echte Glanzleistung. William Conrad war für die zynischen Cop-Sprüche zuständig Auch Richard Basehart überzeugte wieder - einmal mehr als mißverstandener, betrogen gfühlter Mann - nur diesmal durfte er der Gute sein... aber auch nur, weil er den Mord letztendlich nicht durchziehen konnte. Cyd Charisse gefiel mir auch sehr gut - jedenfalls mal eine Rolle völlig ohne Gesang! Charisse konnte so auch schauspielerisch zeigen, was sie drauf hatte. Das Totter die Mörderin war, kam letztendlich doch etwas überraschend, da das gesamte Motiv ja nie geklärt war. ich vermutete erst, dass es Freddie war, der an Stelle von Basehart ihn getötet hatte...zeitweise hatte ich sogar Sullivan in verdacht, um die Totter für sich selbst zu haben - aber es entpuppte sich alles als ein Trick! Es ist sehr lang her, dass ich diesen Film zuletzt gesehen hatte, bestimmt 30 Jahre. Aber alles in allem wirklich ein Top-Film, den ich nur empfehlen kann. Schade, dass es diesen film noch nicht bei uns auf DVD oder BluRay gibt.