Heutiger Humphrey Bogart Spätfilm ist der große Abenteuer-Klassiker "DER SCHATZ DER SIERRA MADRE" ("THE TREASURE OF THE SIERRA MADRE") aus dem Jahre 1948, zusammen mit Walter Huston, Tim Holt, Bruce Bennett und Barton MacLane. Zwei Amerikaner, die in Mexiko Arbeit suchen, überzeugen einen alten Goldsucher, ihnen bei der Goldgewinnung in den Sierra Madre Mountains zu helfen. Dabei geraten sich die drei in die Haare... Nach dem gleichnamigen Roman von B. Traven.
Die Co-Stars:
Walter Huston spielte den erfahrenen Goldsucher und cleveren Howard. Western B-Movie-Star Tim Holt war als Bogarts Freund und Partner Curtin zu sehen. Barton MacLane spielte Bogarts und Holts
Bohrturm-Boss Pat McCormick und Bruce Bennett war als "vierter Goldsucher" James Cody zu sehen.
Synchronisation:
Synchronisiert wurde dieser Film 1949. Humphrey Bogart wurde von dem bekannten deutschen Schauspieler Carl Raddatz synchronisiert....ich fand Raddatz auf Bogart eine fürchterliche Wahl, da seine
Stimme einfach nicht auf Bogart passte! Konrad Wagner sprach Walter Huston und Wilhelm Borchert übernahm Tim Holt. Axel Monjé sprach Bruce Bennett.
DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film die deutsche Erst DVD VÖ von Warner aus dem Jahre 2004. das Bild war wirklich sehr gut, der Ton leider weniger, da er nur in MONO vorlag. Das Bonusmaterial war sehr interessant, es
gibt eine Original Dokumentation zu dem Film, welche knapp 45 Minuten lang ist, sowie eine Original Kinotrailer. CMS Complete Media veröffentlichte den Film in einer "FOCUS Edition" 2007 nochmal auf DVD. 2010 erschien der Film erstmals nun auf BluRay, mit derselben Bonusausstattung wie die DVD Erst VÖ. Meine DVD ist zudem ungeschnitten, ein Dialog von Tim Holt wurde
synchsonisiert, man hört es, weil die Stimme für ca. 30 Sekunden wechselte.
Interessantes:
Für Bogarts Rolle sollte zuerst Edward G. Robinson besetzt werden. Der Film sollte schon 1945 gedreht werden, doch durch den 2. Weltkrieg und weil John Huston im Krieg eingezogen war,
verzögerten sich die Dreharbeiten, weil man sich auf sonst keinen alternativen Regisseur sich einigen konnte. Gerüchte ranken sich darum, ob der mysteriöse Buchautor B. Traven, dessen wahre
Identität nicht eindeutig geklärt ist, zeitweise als Berater am Drehort anwesend war. 1946 verabredete Huston ein Treffen mit B. Traven im Hotel Bamer in der Hauptstadt Mexikos, um die
Einzelheiten der Verfilmung zu besprechen. Statt des Schriftstellers erschien ein unbekannter Mann, der sich als Hal Croves, Übersetzer aus Acapulco und San Antonio, vorstellte, und zeigte die
angebliche Vollmacht von B. Traven, in der der Schriftsteller ihn zu allen Entscheidungen in seinem Namen bevollmächtigte. Croves war als technischer Berater die ganze Zeit am Drehort des Films
während seiner Realisierung in Mexiko im Jahr 1947 anwesend. Das rätselhafte Verhalten des Schriftstellers und seines angeblichen Agenten bewirkte, dass schon beim Drehen des Films ein großer
Teil des Teams überzeugt war, dass Hal Croves in Wirklichkeit B. Traven selbst in Verkleidung sei. Huston äußerte in seiner Autobiografie, dass er nicht daran glaube und Croves bewusst die
Verwirrung um sich stiften wollte. Bis heute ist nicht sicher geklärt, ob Hal Croves tatsächlich B. Traven war. Huston bestand darauf, den Film komplett in Mexiko zu sehen. Huston selbst
absolvierte einen denkwürdigen Cameo-Auftritt. Er spielte einen Amerikaner, den Bogart 3x anbettelte wegen Kleingeld.
Auszeichnungen
(Quelle: wikipedia)
Der Film war bei der Oscarverleihung 1949 in vier Kategorien nominiert. Walter Huston erhielt den Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller. John Huston erhielt in den Kategorien beste Regie
und bestes Drehbuch gleich zwei Oscars. In der Kategorie Bester Film verlor der Film gegen Hamlet von Laurence Olivier. Außerdem gewann der Film 1949 drei Golden Globe Awards, als bester
Film (Drama), Walter Huston als bester Nebendarsteller (Drama) und John Huston für das beste Drehbuch. Die bedeutende Filmkritikervereinigung des National Board of Review würdigte den Film mit
zwei Auszeichnungen. Walter Huston erhielt den Preis als bester Schauspieler und John Huston den Preis für das beste Drehbuch. Bei den NYFCC Awards gewann der Film den Preis als bester Film des
Jahres und John Huston erhielt die Auszeichnung als bester Regisseur. Bei den British Film Academy Awards war der Film in der Kategorie Bester Film nominiert. Ferner erhielt John Huston den Preis
für das beste Drehbuch zu einem Western von der Writers Guild of America. 1990 wurde der Film ins National Film Registry aufgenommen. In den Ranglisten des American Film Institute, zu
Anfang des Jahrtausends veröffentlicht, fand der Film gleich mehrmals Platz. In der Liste der größten amerikanischen Filme aller Zeiten (Platz 30 im Jahr 1998, Platz 38 im Jahr 2007), in der
Liste der bedeutendsten amerikanischen Thriller aller Zeiten (Platz 67) sowie in der Liste der bedeutendsten amerikanischen Filmzitate (Platz 36 für den Satz des Banditen Goldhut: Badges?
Stinking badges? We ain't got no badges! We don't need no badges! I don't have to show you any stinking badges) wird er ebenfalls erwähnt.
Zum Film selbst:
Humphrey Bogart spielte den Herumtreiber Fred C. 'Freddie' Dobbs, den es nach Mexiko verschlagen hate ohne einen Cent in der Tasche und Leute um eine Mahlzeit anbettelte. Dabei sprach er an einem
Tag 3x denselben Mann (John Huston!) an, bis er genervt beim dritten Mal sagte "Das nächste Mal sprich mal jemand anderen an!" Ein Junge brachte Dobbs dazu, ein 20stel
Lotterielos für 20 Cents zu erwerben, nachdem er ihn zuvor mehrfach gelöchert hatte, ein ganzes Los zu kaufen, bis er Dobbs schliesslich bei einem 20stel gewinnen konnte. Dobbs lernte den
ebenfalls mittellosen HerumtreiberCurtin kennen und freundete sich mit ihm an. Beide beschlossen, für den Bohrturm-Leiter Pat McCormick zu arbeiten, bis sie am Ende der Woche erfuhren, dass
McCormick gerne Leute ausnutzt und hinterher sie nicht bezahlt. beide lungerten ihn auf und forderten ihr Geld. Als dieser sich weigerte mischten die beiden ihn auf und holten sich ihr
erarbeitetes Geld.
Dobbs hatte die Idee, es als Goldsucher zu probieren und überzeugte Curtin von der Idee. Ihnen war klar, dass sie dafür einen erprobten Partner brauchen und fanden ihn in den alten, gutmütigen
Howard, der sie anleitete. Als schliesslich 100 Dollar nich fehlten, gewann ausgerechnet jenes Los, welches Dobbs bei dem Jungen gekauft hatte und sie hatten den gesamtbetrag für die Ausrüstung
zusammen.
Als das Trio dann loszogfanden sie in der Tat schnell Gold, zumindest dachten sie das. Denn Dobbs und Curtin waren überzeugt und gossen jeweils Wasser darauf, um es sichtbarer zu machen, bis
Howard ihnen erklärte, dass es kein Goldstaub, sondern Schweifel war, das sie fanden und war erbost darüber, wie sie wegen sowas mit dem kostbaren Wasser aasten und meinte:
Howard: "Das nächste Mal, wenn ihr'n reichen Fund macht, ruft mich, bevor ihr Wasser verspritzt! Wasser ist kostbar. Manchmal noch kostbarer als Gold."
Doch dann wurde das Trio tatsächlich fündig und machten einen guten Schnitt bei dem Fund. Doch das Gold veränderte Dobbs, er wurde zunehmend paranoider und labiler. Er traute niemand und hatte
die inneren Dämonen, dass die anderen beiden ihn bescheissen wollen - dabei hatte keiner der beiden dies je im Sinn. Eines Tags taucht ein Mann namens James Cody auf und half mit - obwohl
Dobbs ihn erst recht nicht traute. Als sie eine Gruppe Bandoleros näherte, opferte Cody jedoch sein Leben für die drei. Als eine wilde Schiesserei begann, war es nur dem Einschreiten der
mexikanischen Polizei zu verdanken, dass die drei ihr Leben behalten durften und sie die Bande in die Flucht schlug. Sie beerdigten Cody und erfuhren durch einen Brief, den er beisich trug, dass
er ein Familienvater gewesen war.
Mit ca. 35.000 Dollar pro Nase machte sich das Trio nun auf den Rückweg nach Durango um den Goldstaub zu verkaufen. Nach einem knappen Tagesritt erschienen 4 Mexikaner, die die d rei um Hilfe
baten: Ein kleiner Junge ihres Dorfes wäre fast ertrunken und wird nicht wieder wach. Howard, der gut mexikanisch sprach und zudem auch Erfahrung als Arzt hatte, erklärte sich, gegen den immer
mehr paranoid werdenen Dobby bereit, mitzugehen, um den Jungen zu helfen. Howard gelang es es, den Jungen zu retten und das Dorf war ihm zu großen Dank verpflichtet und bestanden darauf, ein fest
für die drei zu feiern - doch Dobbs gab harsch zurück, dass sie für solchen Blödsinn keine Zeit hatten und legte sich mit dem Dorf an. Howard konnte gerade noch schlichten und man kam zu der
Übereinkunft, dass nur Howard an der Feierlichkeit teilnahm. Da Howard seinen Goldstaubanteil nicht mitnehmen konnte, erklärte sich Curtin bereit, es mit nach Durango zu nehmen, wo man auf ihn
warten wird.
Dobbs und Curtin ritten alleine weiter und Curtin merkte, dass Dobbs immer unaustehlicher und wahnhafter wurde. Dobbs schlug Curtin vor, das man Howards Geld unter sich aufteilen sollte, so sie
sein Geld schon schleppen müßten., Doch Curtin war loyal und weigerte sich und brachte Dobbs da erst recht gegen ihn auf. Dobbs Wahnhaftigkeit steigerte sich und warf Curtin vor, dass er und
Howard ihn doch schon die ganze Zeit über ermorden wollten, um an seinen Anteil zu kommen - was kompletter Blödsinn war. Eines Nachts überwältigte Dobbs Curtin und schoß zweimal auf ihn. In dem
Glauben, dass Curtin tot ist, machte sich Dobbs nun alleine auf den Weg nach Durango. Doch Curtin überlebte und wurde von einem der Bewohner aus dem Dorf, wo Howard weilte, gefunden. Howard wurde
in dem Dorf wie eine Berühmtheit gefeiert und liess es sich gut gehen. Howard pfelgte Curtin gesund und erfuhr von ihm, dass Dobbs sie übers Ohr gehauen hat. Howard und Dobbs nahmen nun mit
mehreren Leuten aus dem Dorf, die Howard helfen wollten, die Verfolgung auf.
Dobbs war mittlerweile ziemlich am Ende. Er hatte kein Wasser mehr und kroch mehr, als das er ging. Als er endlich kurz vor Durango einen See fand um sich stärken wollte, tauchten einige von
jenen Bandoleros auf, die sie Tage vorher beschossen hatten und töteten Dobbs und nahmen ihm sein Hab und Gut ab. Der Goldstaub interessierte sie jedoch nicht, erkannten es nichtmal sols solches
und hielten es für Sandsäcke, die die Ladung beschwerten und schütteten es achtlos aus. In Durango wollten die dass ihre Beute veräußern, doch die Polizei erkannte die Ware und verhafteten
die Bande, die tags darauf an die Wand gestellt und standrechtlich erschossen wurden.
Curtin, Howard und seine Freunde näherten sich Durango und wurden gewahr, dass Dobbs tot ist. Erfreut stellten sie fest, dass ihre Ausrüstung noch vorhanden war - ausser dem Goldstauib. Sie
ritten an der Stelle zurück, wo Dobbs ermordet wurde. Doch ein Sturm setzte ein und wehte den gesamten Goldstaub in alle Himmelsrichtungen. Howard verfiel in ein Gelächter, heute würde man es
"Karma ist eben eine Bitch" nennen, dass die ganze Arbeit für die Katz war. Auch Curtin nahm es dann gelassen. Howard trat Curtin seinen ganzen Besitz von der Expedition ab und will nun künftigst
als Dorfoberhaupt ein ruhiges, nettes Leben bei den Eingeborenen fristen. Howard schlug vor, dass Curtin damit Codys Witwe aufsuchen soll, die in Dallas lebt, wo gerade die Obsternte
beginnt. Curtin hielt es für eine gute Idee und akzeptierte.
Fazit:
Ein sehr aussergewöhnlicher und spannender Film. Bogart durfte hier mal wieder den Bösen spielen. Bogart verkörperte schon in anderen Filmen eine Figur mit einigen mentalen Problemen, aber in
diesem Film zeigt er es aufgrund seiner Umstände sehr intensiv. Heutzutage wäre Dobbs ein Fall für den Psychiater gewesen. Herrlich fand ich aber seinen Satz: "Der Kerl hier hat gerade
unser Wasser gestohlen. Nächstes Mal setzt's 'n paar Löcher, damit's wieder abfließt." :) Tim Holt spielt genauso gut dagegen und versucht es auch Um der Situation im weiteren Verlauf
entgegenzuwirken. Sehr gut gefallen hat mir Walter Huston, der wirklich sehr sympathisch und gelassen spielte, in meinen Augen der beste Charakter in dem Film. Bogart, Huston und Holt waren im
Grunde die einzigsten Hauptdarsteller in dem Film, alle anderen hatten eigentlich nur kleinere Nebenrollen. Erstaunlich auch, dass dieser Film gänzlich ohne eine Frau ausgekommen war. Bei einem
Remake heute, wäre das sicherlich anders.