Die Macht des Bösen

( Force Of Evil ) ( USA, 1948 )

Deutsche Synchro offenbar verschollen

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 01.05.2023 (Maifeiertag)

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist der John Garfield Film "DIE MACHT DES BÖSEN ("FORCE OF EVIL") aus dem Jahre 1948, zusammen mir Beatrice Pearson, Thomas Gomez, Marie Windsor, Roy Roberts und Paul Fix. Joe Morse (Garfield) ist Anwalt des ehemaligen Prohibitionsgangsters Ben Tucker, der auch dank seines Ratschlags inzwischen in das Kreditwesen gewechselt ist. Tucker plant für den Unabhängigkeitstag einen großen Coup: Durch Manipulation der Zahlenlotterie will er die meistgewettete Zahl 776 (für 1776, den Unabhängigkeitstag) gewinnen lassen. Dadurch würde er die kleineren Wettbanken New Yorks in den Ruin treiben und so unter seine Kontrolle bringen. Joe beschwört seinen Bruder, der ebenfalls eine Wettbank betreibt, sich freiwillig Tucker anzuschließen und so der Zahlungsunfähigkeit zuvor zu kommen. Dieser weigert sich jedoch, mit Tucker Geschäfte zu machen. In diese Gemengelage mischt sich auch noch die Bande von Bill Ficco, welche am Wettgeschäft mitverdienen will.... Der Film beruht auf den Roman "Tucker's People" von Ira Wolfert.

 

Die Stars:

John Garfield spielte den Rechtsanwalt Joe Morse des Gangsters Ben Tucker (Roy Roberts), Betarice Person spielte ihre allererste Rolle als Garfields Love Interest Doris Lowry, Thomas Gomez spielte Garfields Bruder Leo Morse, Howard Chamberlin spielte dessen Buchhalter Freddie Bauer, Marie Windsor spielte Tuckers Ehefrau Edna und Paul Fix spielt den skrupellosen Verbrecher Bill Ficco.

 

Synchronisation:

Da die deutsche Fassung offenbar verschollen ist, konnte ich leider auch keine Sprecher für diesen Film auftreiben.

 

DVD & BluRay:

Durch die offenbar verschollene deutsche Synchro ist es sicher ein guter grund, wieso es diesen Film bei uns leider nicht auf DVD oder BluRay gibt. Ich besitze eine von youTube zur Verfügung gestellte Version im Originalton.

 

Interessantes:

Die Macht des Bösen, das Regiedebüt von Drehbuchautor Polonsky, entstand unter der Leitung von Roberts Productions, der gemeinsamen Filmproduktionsgesellschaft von Bob Roberts und Hauptdarsteller John Garfield, die zuvor den von Polonsky geschriebenen Jagd nach Millionen produziert hatte. Gedreht wurde teils im Studio, teils an markanten Schauplätzen wie der Wall Street und der George-Washington-Brücke. Polonsky bat Kameramann George Barnes, sich an Bildern von Edward Hopper zu orientieren. Die Macht des Bösen wurde am 26. Dezember 1948 in den USA uraufgeführt.In der BRD lief der Film nicht in den Kinos, am 19. September 1970 wurde er erstmals im Fernsehen gezeigt. Diese Fassung wurde seitdem nicht mehr ausgestrahlt und gilt höchstwahrscheinlich als verschollen. Polonsky, Roberts und Garfield gerieten während der McCarthy-Ära ins Visier der Ermittlungen des Komitees für unamerikanische Umtriebe. Alle drei weigerten sich, vor dem Ausschuss die Namen linker Weggefährten preiszugeben. Polonsky konnte fortan nur noch unter falschem Namen arbeiten, Roberts verließ die USA, Garfield starb kurz darauf im Alter von nur 39 Jahren. Erst 1969 erhielt Polonsky mit Blutige Spur wieder die Gelegenheit, Regie zu führen. Regisseur Martin Scorsese erklärte, dass Jagd nach Millionen und Die Macht des Bösen seine Filme stark beeinflusst hätten. „Das moralische Drama [in Die Macht des Bösen] besitzt beinahe mythische Ausmaße […] Nicht nur das Individuum ist korrupt, sondern das ganze System. Dies ist sowohl eine politische als auch eine existenzielle Vision.“ (Scorsese)

 

Zum Film selbst:

Joe Morse ist der Anwalt des ehemaligen Prohibitionsgangsters und inzwischen im Kreditwesen tätigen Ben Tucker. Tucker plant für den Unabhängigkeitstag einen großen Coup: Durch die Manipulation der Zahlenlotterie will er die meistgewettete Zahl 776 (für 1776, das Jahr der Unabhängigkeit) gewinnen lassen, die dadurch zahlungsunfähigen kleinen Wettbanken New Yorks in den Ruin treiben und unter seine Kontrolle bringen. Joe beschwört seinen Bruder Leo, den er jahrelang nicht mehr gesehen hatte und die kein sonderlich gutes Verhältnis einander haben, und der ebenfalls eine Wettbank betreibt, sich freiwillig Tucker anzuschließen und so seinem Ruin zuvorzukommen. Leo wurde stinksauer und weigerte sich standhaft, mit Tucker Geschäfte zu machen. Er will nicht mit dem kriminellen Subjekt in verbindungen gebracht werden und ehrlich bleiben - alleine auch als gutes Vorbild für seine Sekretärin Doris, die für ihn sows wie eine Tochter geworden war.

Wenig später recihte Doris jedoch überraschend ihre Kündigung ein, da sie merkte, dass was schlimmes passieren wird und sie nicht dabei sein will. Joe gibt der Polizei einen Hinweis, um Leos Unternehmen auffliegen zu lassen und ihn somit von seinen Zahlungsverpflichtungen zu entbinden. Die Cops führten eine Razzia bei Leo durch und nahmen alle Angestellten fest - auch Doris, die sich noch im Büro befand. leo war stinksauer, besonders wegen Doris, die ja eigentlich nichtmal mehr hier arbeitete. Doch die Cops sahen es anders. Auf dem Revier konnte Leo beweisen, kein Dreck am Stecken zu haben und er und alle seine Angestellten durften wieder gehen. Joe hatte sein Ziel erreicht, Leo für eine bestimmte Zeit mattgesetzt zu haben um ihn letztendlich zu schützen, was er slebst nicht gesehen hatte.

Tuckers Manöver gelingt, die ruinierten Wettbanken sind gezwungen, Kredite bei ihm aufzunehmen und Teil seines Wettmonopols zu werden. Auch Leo, der trotz der Schließung durch die Polizei darauf besteht, seinen Kunden die ihnen zustehenden Gewinne auszuzahlen, steht nun in Tuckers Schuld.Joe suchte Leo auf, um zu helfen, doch leo war sauer auf Joe, weil er herausbekommen hatte, dass er die Cops auf ihn gehetzt hatte und lehnte seine weitere Hilfe ab. Auch Sylvia, Leos Frau mochte und traute Joe nicht.

Joe hatte derweil Geschmack an Doris gefunden, sie zum Essen eingeladen und beide kamen sich näher und verliebten sich ineinander. Die mit Tucker konkurrierende Bande von Bill Ficco hat Wind von der ganzen Sache gekriegt und will jetzt am Wettgeschäft mitverdienen und versucht, einige der ihm unterstehenden Banken unter ihre Kontrolle zu bringen. Joe versuchte, mit Tucker zu reden, dass er b ei seinen geschäftsn Leo aussen vor läßt, konnte jedoch nichts versprechen. Edna Tuckers, seine Frau umgarnte Joe um ihn abzulenken und "in der Spur zu bleiben" Grinsen  Währenddessen hat Joe sich noch heftiger Doris verliebt und beginnt unter ihrem Einfluss, seine Partnerschaft mit Tucker in Frage zu stellen. Doris tat Joe in jeder Hinsicht gut.

Als Leo herausfand, dass sein Buchhalter Freddie Bauer , den Joe aufgesucht hatte, damit er ihn hilft, das der Firma nichts passiert, ihm die Kombination für seinen Safe verraten hatte und Joe das gesamte Geld herausgenommen hatte, damit er die Wetteinsätze nicht auszahlen konnte, war dieser stinksauer und geriet heftigst mit ihm aneinander und Bauer war völlig am Boden, bot sogar seine Kündigung an, die Leo sofort akzeptierte. Dieser Streit blieb von Bill Ficco nicht unbemerkt und dieser beschloss, diesen Streiut für sich zu nutzen. Sie schnappten  sich Freddie Bauer und zwangen ihn,  Leo an sie auszuliefern - in eine Falle zulocken. Bauer lud Leo in ein Restaurant ein - Leo merkte schnell, dass Bauer nur dummes Zeug rumstammelte, bis er Ficcos Autos ankommen sah und merkte, dass Bauer ihn verkauft hatte und nur noch wütend schrie "Was hast du getan? Was hast du nur getan?". Die Leute stürmten bewaffnet das Restaurant, hielten die Gäste in Schacht. Freddie verlor die Nerven, wollte weglaufen und wurde von denne erschossen. Leo wurde verschleppt.

Kurz darauf erfuhr Joe aus der Abenzeitung, als er gerade it Doris bei einem Date sass,  dass sein Bruder entführt und Freddie Bauer erschossen wurde, suchte wütend Tucker auf, um zu erfahren,m wohin sie Leo gebracht hatten und diesen augenblicklich freizulassen.  In Tuckers Haus stößt er auch auf Ficco, der sich gerade mit seinem Konkurrenten handelseinig geworden ist und erklärt, man habe Leo, für den man keine Verwendung mehr hatte, getötet zu haben. Joe drehte nun komplette durch - ihm war alles egal. Aus Rache kündigt Joe an, sein Wissen der Staatsanwaltschaft zur Verfügung zu stellen, woraufhin Tucker und Ficco ihn beseitigen wollen. Eine wilde Schiesserei fing an. Joe hatte ebenfalls eine Waffe, die er in Leos Schreibtisch in dessen Büro gefunden hatte, als er den Safe leergeräumt hatte. Bei der Schießerei kommen Tucker und Ficco ums Leben. Joe findet Leos Leichnam schliesslich zusammen mit Doris unter der George-Washington-Brücke, nun umso mehr entschlossen, vor der Staatsanwaltschaft auszusagen., auch wenn er selbst dafür einige Jahr brummen muß.

Fazit:
Ein sehr spannender und packender Film Noir mit einem wie immer fabelhaften John Garfield, der mehr oder weniger diesmal den "Guten" spielt. Beatrice Pearson merkte man an, dass sie vorher noch nie geschauspielert hatte. Sie machte ihre Rolle für ihr erstes Mal soweit ganz gut, wenngleich man es ihr dennoch anssah und sie dementsprechend doch recht steif und hölzern spielte - aber sie war sehr hübsch anzusehen Grinsen Ausser diesen Film stand sie ein Jahr später für eine Hauptrolle für das Drama "Wenn Eltern schweigen" (aka: "Gefährliches Schweigen") nochmal vor der Kamera und dann wenige Jahre später zwei gastrollen fürs Fernsehen. Dann beendete sie ihre Karriere, vermutlich hatte sie geheiratet und wurde Hausfrau (wie das damals eben so war) zwinkern  Der nihilistische Grundton, das exzellente Drehbuch, ein bildästhetisch grandioses Schwarzweiß von Kameramann George Barnes (u.a. Alfred Hitchcocks Rebecca, USA 1940) sowie eine Riege fantastischer Darsteller, allen voran John Garfield und Thomas Gomez in der Kain-und-Abel-Paarung als zwei ungleiche Brüder – alles das bringt 1948 in diesem Film die besten Stilelemente des Film Noirs zu voller Blüte. In lediglich 75 Minuten Laufzeit verschenkt Abraham Polonsky keine Minute und erzeugt ein hoch verdichtetes Drama - ebenso intensiv an der Oberfläche wie abgründig unterhalb dessen. Neben der unübersehbaren Kapitalismuskritik finden sich in exzellenten Dialogen archetypische Konflikte von ausgereiften Charakteren, die Joe Morse zu einer facettenreichen Ikone der klassischen Ära des Film Noirs werden lassen. Freuen

 4,5 Sterne