Zwei wie Hund und Katz

( Shout at the Devil ) ( USA, 1976 )

Deutsche Alternativtitel: Brüll den Teufel an ; Zwei gegen Tod und Teufel

Inhalt des Films

 

ReWatch erfolgte am 13.04.2015

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Über die DVD und den Filmschnitt:
Die Bildqualität ist für das Alter des Films OK, der Ton jedoch schwankt manchmal, in einer Szene war er für ca. 1 Minute auch nur mono, so als hätte man den deutschen Ton einer älteren VHS Cassette benutzt. Lobenswert ist, dass der Film komplett uncut ist. Alle Szenen, die sonst in der deutschen Fassung gefehlt hatten, sind nun in englisch mit deutschen Untertiteln versehen wurde. Dennoch sind einige Szenen - wo ich früher sicher war, dass diese geschnitten waren, auch diesmal wieder nicht drauf. Vermutlich wurden diese Szenen vornherein geschnitten und existieren wohl auch nicht mehr - oder es gab diese Szenen auch nie. An Bonusmaterial gab es sehr ausführliche Biographien von Moore, Marvin, Parkins und Regisseur Peter Hunt, sowie einer Dia-Fotogalerie aus dem Film und Trailer zu anderen Filmen. Das Menü war schlicht, nicht animiert und nicht mit Musik unterlegt. Dieser Film hat übrigens 3 verschiedene deutsche Titel:

Kinotitel: Brüll den Teufel an
VHS Kaufvideotitel: Zwei gegen Tod und Teufel
TV & DVD Titel: Zwei wie Hund und Katz

Über die Synchronisation:
Roger Moore wurde mal wieder von Nils Clausnitzer gesprochen, auch Lee Marvin hatt seine bekannte Stimme, die man ja auch als Stammsprecher von Bud Spencer kennt (komme gerade nicht auf den Namen des Sprechers). Wunderlich war, dass diese deutschen Schauspieler (jedenfalls Horst Janson, Gernot Endemann und Karl Michael Vogler) in der deutschen Fassung nicht sich selbst synchronisiert haben, das ist schon recht ungewöhnlich. Ob Reinhard Kolldehoff sich selbst sprach, kann ich nicht sagen, da ich seine Stimme nicht kenne, ich vermute aber auch nicht.

Meine Meinung zum Film:
Ich sehe diesen Film immer sehr gerne. Er bietet wirklich alles bringt nahezu alle Genre unter einem Hut: Der Film bietet viel Action, eine spannende Dramaturgie, sehr viel Humor, etwas Romantik und erstklassige Landschaftsaufnahmen von Sansibar. Wirklich bemerkenswert finde ich immer, wie es Regisseur Peter Hunt ("James Bond", "Gold") es schaffte, das Tempo des Films von einer Szene in die nächste förmlich einen Schalter umzuzlegen, da ist der Film stellenweise unglaublich komisch, bietet fast schon blödelnde Prügel-Humor-Sprüche und kernig-spritzige Dialoge und im nächsten Moment ist der Film toternst und mitreissend dramatisch, ich denke da an die Szene, wo Fleischer (Kolldehoff)  in Lee Marvins Dorf eindringt, seine Tochter (und Moores Frau) mißhandelt und das gerade erst neugeborene Baby tötet. Ab den Tod des Babys läßt der Humor des Films überhaupt auch nach - was ich sehr sinnvoll finde - denn es wäre unglaubwürdig gewesen, wenn Moore und Marvin da weiter flotte Sprüche gerissen hätten - auch Barbara Parkins spielte gut. Nach dem Tod ihres Babys war aus der sonst mitfühlenden Frau eine rachsüchtige Furie geworden, die nur noch Fleischer ermorden will und sich dabei selbst in große Gefahr brachte. Moore spielte wieder ganz Moore, mit viel Ironie und britischen Humor "Sie fragen mich, was ich an Schafen mag? Na, von aussen viel Wolle, von innen schmackhsftes Fleisch!")  Klasse fand ich auch, wie Marvin am Anfang des Films Moore in seine Welt zog - obwohl Moore eigentlich auf den Weg nach Australien war (na, das kennen wir ja auch der Westernkomödie "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe" mit James Garner - wo es Garner auch nie schaffte, nach Australien zu kommen)  Auch in diesem Film erreichte Moore nie Australien  Unglaublich spannend auch das Ende des Films, bei dem Lee Marvin sein Leben opferte, damit Moore Marvins Tochter bzw. seine Ehefrau aus den Klauen der Deutschen retten konnte. Ach ja, mittig des Films war auch der langminütige Kampf zwischen Moore und Marvin sehenswert, als Moore Marvin eröffnete, seine Tochter heiraten zu wollen , die zudem ein Kind von ihm erwartete und Marvin "durchdrehte" . Marvin mi seinem Rauhbein und irischen Temperament gegen Moores Boxstil "Ich war Klassenbester in Oxford!"  war einfach herrlich! Überhaupt hatte Regisseur Hunt die Zeit wunderbar eingefangen, der Film spielte zwischen 1913 - 1914, kurz bevor der 1. Weltkrieg ausbrach und die Deutschen sich bereits Stück für Stück von Afrika sichern wollten.

Wundervoller Film, leider mal wieder ein Film mit Moore, den wohl nicht viele kennen...