Heutiger Rewatch Film aus meiner Crime Noir Classic Reihe ist der Thriller "DER VIERTE MANN" ("KANSAS CITY CONFIDENTIAL") aus dem Jahre 1952 mit John Payne, Lee Van Cleef, Jack Elam, Coleen Gray und Neville Brand. Der Film basiert auf einen Roman von Howard Greene. Der Ex- Sträfling Joe Rolfe (Payne) wird eines raffiniert ausgetüftelten Bankraubs in Kansas City beschuldigt. Begangen wurde er jedoch von einem ehemaligen Polizisten und drei Gangstern, die sich nicht kennen - während des Raubs waren ihre Gesichter hinter Masken verborgen. Um seine Unschuld zu beweisen, macht sich Joe auf die Suche nach den wahren Tätern. Die Spur führt nach Mexiko. Dort findet er einen der Gangster, der kurz darauf erschossen wird. Joe nimmt die Identität des Toten an, um die anderen aufzuspüren...
Die Co-Stars:
Lee van Cleef spielt den Bankräuber Tony Romano, Jack Elam den Bankräuber Pete Harris, Neville Brand spielte den Bankräuber Boyd Kane, Preston Foster spielte den ehemaligen Poliziosten Captain Tim Foster, Coleen Gray seine Tochter und angehende Anwältin, soie der Love Interest von Payne, Helen Foster. Donna Drake spielte die an Männern ranschmeissende Kellnerin Teresa.
Synchronisation:
John Payne wurde von Wolfgang Lukschy synchronisiert, Lee van Cleef von Klaus Miedel, Jack Elam von Walter Blum, Coleen Gray von Marion Degler und Neville Brand von Horst Niendorf.
DVD & BluRay:
Ich besitze den bislang einzigsten deutschen DVD Release von ALIVE aus derm Jahre 2013. Bild und Ton sind sehr gut. Ein Release auf BluRay ist gegenwärtig noch nicht erfolgt.
Interessantes:
Der vierte Mann startete am 28. November 1952 in den Kinos der USA. In Deutschland kam er am 29. Dezember 1953 in die Kinos. "Der vierte Mann" war der einzige Film, der von Edward Smalls kurzlebigen Produktionsfirma Associated Players and Producers gedreht wurde, einer Firma, die von Small, Sol Lesser und Sam Briskin gegründet wurde. Es war der erste von 13 Filmen, die Small 1952 mit United Artists unterzeichnete, von denen zehn im ersten Jahr gemacht werden sollten. John Payne sagte, er besitze 25% des Films. Der Film hieß ursprünglich im Original Kansas City 117, der Titel basierte auf einem Polizeicode. Small kaufte den Titel Kansas City Confidential von John Gait und Lee Montgomery. Es war das erste zeitgenössische Krimidrama, das Small nach einer Reihe von Draufgängern produzierte. Die Dreharbeiten begannen am 4. Juni 1952 und wurden teilweise auf der Insel Santa Catalina in Kalifornien gedreht, die für ein mexikanisches Dorfresort stand. Die Geschichte beginnt in Kansas City, aber der größte Teil des Films spielt tatsächlich in einem fiktiven Fischerort Borados in Mexiko. Kansas City Confidential war der zweite Krimi von Regisseur Karlson; er führte auch Regie bei Scandal Sheet, das ebenfalls 1952 veröffentlicht wurde und sich als bescheidener kommerzieller Erfolg herausstellte. Karlson war "ein begnadeter Filmemacher, der kürzlich seinen Abschluss im Poverty Row Studio Monogram gemacht hatte"; In dem Film war John Payne zu sehen, ein "beliebter Sänger der 1940er Jahre, von dem einige sagen, er habe sich von Technicolor-Musicals bei 20th Century Fox heruntergearbeitet", produzierte aber nach Ablauf seines Fox-Vertrags mehrere seiner eigenen Filme. Die Handlung diente als Inspiration für Quentin Tarantinos Reservoir Dogs. In einer Folge der Fernsehserie M*A*S*H aus dem Jahr 1975 mit dem Titel "The Gun" wird die Vorführung dieses Films über die Gegensprechanlage im Operationssaal angekündigt, obwohl der Film bereits mehrfach im Lager gezeigt wurde.
Zum Film selbst:
John Payne spielte den Blumenauslieferungsfahrer Joe Rolfe, der vor einiger zeit wegen eines dummen Kleindeliktes 1 Jahr im Knast gesessen hatte.
Der ehemalige Police Capotain Timothy 'Tim' Foster ist mehr als frustriert - mehr als sein halbes Leben hat er der Strafverfolgung sein Leben gegeben, sich bin zum Captain hochgearbeitet, war
ehrgeiszig und unnachgibigig - dann wurde er einfach so aus Rationalisierungsgründen aus den Dienst entlassen. Der Frust sass tief, dann man ihn für all seine Verdienste so behandelt hat und
entschloss sich, die Seiten zu wechseln. Als ehemaliger Cop verfügt er über erstklassige Insiderinformationen, um den perfekten bankraub zu begehen. Er heuert dafür 3 erfahrene Bankräuber an, die
er selbst auswählt und mit ihnen eine Art "Vorstellungsgespräch" führt - wobei Foster immer eine Maske trug. Wichtig für Foster war es auch, dass sie gut in ihrem Job sind,m aber unbedingt nicht
besonders clever sein sollten. Seine Wahl fiel auf Pete Harris, Boyd Kane und Tony Romano. Foster bestand darauf, dass sie bei der Vorbereitung des Planes alle eine Maske trugen, so dass keiner
wußte, wer seine Partner sind, um sich selbst und den jheweils anderen zu schützen, da er diesen nicht erkennen und somit nicht verpfeifen kann, sollte es schiefgehen. Auch nach dem Überfall
bestand absolute Maskenpflicht! (also...alles schon ein halbes Jahrhundert vor Corona!)
Der Überfall klappte wie am Schnürchen - man erbeutete mehr als 1 Million Dollar. doch dann Frust bei den drei Bankräubern - denn Foster bestand darauf, dass die Beute erst aufgeteilt wird, wenn
etwas Gras über die Sache gewachsen ist und somit der Verdacht über den "plötzlichen" Reichtum nicht auffällt. Jedem steht mindestens 300.000 Dollar zu. Pflicht war zudem, dass sich die 3
Bankräuber bis zum Datum der Beuteteilung trennen sollen und jeder die USA verlassen sollte. Als Erkennungsmerkmal bekam jeder die Hälfte einer abgerissenen Spielkarte - in diesem Fall die von
den 4 Königen. Dieser Abschnitt ist natürlich beim Treffen mitzubringen - ebenso besteht auch da Maskenpflicht, so dass auch im Nachhinein keiner den jeweils anderen sehen und erkennen kann. Alle
drei waren nicht sonderlich froh über das Warten aufs Geld, verstanden aber zähneknirschend, wieso es notwendig ist.
Joe Rolfe hatte Pech - als Blumenverkäufer fuhr er ausgerechnet das selbe Fluchtauto-Modell wie die Bankräuber und war zudem auch in der Nähe, als der Überfall stattfand. Das, und seine
"kriminelle" Vergangenheit brachten ihn schnell ins Visier der Polizei, die ihn sehr unsanft verhafteten und auszuquetschen versuchten und dabei keineswegs zimperlich mit ihm umgingen. Die
Beamten waren felesenfest davon überzeugt, dass Joe an den Überfall beteiligt ist oder sogar der Chef ist. So wird er immer und immer wieder strengstens verhört um die Namen seiner Partner und
den Standort des Geldes preiszugeben - alles, was Joe nicht wußte und mehrfach darauf pochte, komplett unschuldig zu sein - niemand glaubte ihm!
Dann fand man schliesslich das echte Fluchtauto und Joe war entlassen - ohne ein "Sorry...! sondern ein eher unsanfter Rausschmisse aus dem Revier erfolgte. Joe war sauer über diese Behandlung -
zudem hatte sein Chef ihn gefeuert, weil diese "Negativpublicity" nicht gerade förderlich für sein Geschäft ist. Noch wütender wurde Joe, als er in der Zeitung die fette Schlagzeile des
Überfalls las mit einem großen Bild von ihm selbst als Hauptverdächtigen. Dies sorgte dafür, dass Joe kein Bein mehr in der Stadt auf den Boden bekam, geschweige, einen neuen Job. Das war der
Punkt, als Joe sich entschloss, die wahren Bankräuber aufzuspüren und sich dafür zu rächen, dass diese sein Leben verpfuscht hatten.
Bald hatte Joe eine erste Spur zu Pete Harris, der sich nun in Tiquana, Mexiko aufhalten soll. Joe flog dorthin, fand bald lauit der Beschreinbung von Harris, eine Spur zu ihm, und verfolgte ihn.
In einer stillen Ecke mischte Joe ihn dann auf, forderte, an den Raub beteiligt zu werden, da er mehr als nur einen Teil dazu beigetragen hatte. Harris weigerte sich zunächst, willigte dann aber
zähneknirschend ein. Beide verbrachten die nächste Zeit gemeinsam, wo Joe ihn nicht aus den Augen liess - bis Harris einen brief bekam, dass nun die Beute aufgeteilt werden soll und schrieb als
Treffpunkt eine kleines unbedeutendes Dorf in Mexiko auf.
Als Harris und Joe sich auf den Weg machten, wurde Harris am Flughafen erkannt. Harris wehrte sich und wurde dabei von den Cops erschossen. Joe versuchte sich nichts anmerken zu lassen, bestieg
alleine die Maschine und gab sich fortan als Pete Harris aus - er wußte, das niemand den anderen gesehen hatte...
Foster arbeitete derweil an einem viel perfideren Plan - er will die drei Bankräuber verpfeifen - ein Grund, wieso Harris am Flughafen erkannt wurde, mit einer großen verhaftung seinen Ruf als
Cop wieder aufbessern und hofft damit, wieder eingestellt zu werden - und als "warmen Regen" hätte er dann noch die eine Million Beute...
Joe erkannte in dem Dorf schnell Tony Romano als weiteren Bankräuber und auch Romano witterte, dass Joe einer seiner "Partner" ist. Joe überwacht Romano - Romano brach in Joes Hotelzimmer ein und
durchwühlte es, fand die Maske. Joe stürzte herein, ging auf Romano los und sie prügelten sich, ehe sich beide als "Partner" outeten. Romano gab an, Boyd Kane als dritten Mann erkannt zu
haben, d er ebenfalls hier im Hotel ist.
Foster wurde derweil angeboten, wieder als Cp zu arbeiten, wenn auch nicht als Captain. Seine Tochter Helen, die darum gekämpft hatte, hatte dies ermöglicht. Joe war Helen unlängst in dem Hotel
aufgefallen und sie hatte Gefallen an Joe gefunden. Man lernte sich kennen, verabredete sich und man verstand sich gut. Dieses beobachtete auch Foster, der hörte, dass Joe sich als Pete Harris
ausgab. Er kannte Harris ja und wußte, dass es Joe nicht ist, zudem wußte er, dass Harris in Tiquana erschossen wurde. Er redet auf Helen ein, sich künftigst nicht mehr mit Joe zu treffen, ohne
natürlich ins Detail zu gehen - was ihn ja belastet hätte Helen hörte nicht auf ihren Vater,
wurde aber bald stutzig, als sie eine Waffe fand, die Joe aus seier Tasche gefallen war.
Romano und Kane hatten mittlerweile auch aus der Zeitung erfahren, dass Harris tot ist und fragten sich jetzt, WER eigentlich IHR Harrfis ist. Sie lauerten Joe auf, schlugen ihn nieder und
quetschten ihn aus. Glück im Unglück für Joe - in diesem Moment kam Helen herein und "rettete" Joe, da sie ihre Tarnung nicht auffliegen lassen konnten. Aber auch Helen forderte nun Antworten,
die ihr Joe nicht geben konnte.
Später verfolgte Joe Romano und Kane wieder, man geriet aneinander und Joe mußte beiden erklären, wie er in die Sache gerutscht war und auf seinen Anteil bestand, den er sich genauso redlich
verdienmt hatte wie die anderen drei. Besonders Romao mochte Joe nicht.
Helen bat derweil ihren Vater, Joe zu helfen, da sie witterte, das er in gefahr ist - doch Preston lehnte ab. Doch er änderte wenig später seine Meinung, als er zum fischen hinausfahren wollte
und sah, wie Romano und Kane Joe in ihrer Gewalt hatten und versuchte ihn zu retten, ohne alles auffliegen zu lassen. Alle drei wußten, dass Prestion ein ehemaliger Cop war und Kane und Romano
verhielten sich ruhig.
Später, auf einem Segelboot, wo die Beute versteckt war und die Aufteilung geschah, ging alles noch mehr schief. Prestoin war genötigt, seine Deck aufzugeben und alle standen sich maskenlos
gegenüber. Joe gelang es, Romano zu überreden, dass er Kane nicht brauchen würde, sein Anteil dadurch größer wird - und Romano sah dies genauso, erschoss Kane. Dann wollte Romano auch Joe
erschiessen, in diesem Moment kam Foster herein und erschoss Romano - doch Romano konnte auch Preston noch lebensgefährlich anschiessen. Preston wußte mittlkerweile, dass Joe "ein guter Mensch"
ist. Als die Cops eintrafen, verbürgte sich Prestzon für Joe...behauptete, dass die beiden die Bankräuber gejagt und zur Strecke gebracht hatten und forderte, dass Joe die Belohnung für die
Ergreifung zusteht. Dann starb Foster - vorher mußte Joe ihn versprechen, dass Helen nie etwas über seinen kriminell eingeschlagenen Weg erfahren darf und bat sie, auf sie aufzupassen und gab ihm
seinen Segen.
Helen war am Boden zerstört über den Tod ihres geliebten Vaters...doch fand Trost in Joes Arme.
Fazit:
Ein absolut sehenswerter Film Noir Klassiker mit einem brillanten John Payne. Die damals noch blutjungen späteren Stars Jack Elam und Lee van Cleef überzeugten damals schon als Bösewichter.
Unbedingt empfehlenswert, wer auf gute Film Noirs steht! Spannend, düster, zynisch! Unglaubwürdig jedoch, wie unblutig der Film war, selbst bei eindeutigen Schußwunden sah man absolut NICHTS so
das jeder wissen mußte, das alle nur mit Platzpatronen geschossen haben müssen John Payne war
grandios ind er Rolle und bewiss eindeutig, wie unterbewertet und unterschätzt er doch gewesen war. Eine tolle Performance bot er in diesem Film und trug maßgeblich zur Intensität dieses Filmes
bei. Die damals noch blutjungen Lee van Cleef und Jack Elam sind immer eine tolle Wahl für einen Gauner!
"Walking Tall" - Regisseur Phil Karlson drehte hier eine super Perle die sehr vergessenen ist. John Payne war hier genauso klasse wie die damals noch jungen Lee Van Cleef und Jack
Elam. Auch Coleen Gray hat mich hier als Helen Foster sehr gut gefallen. Der Rest des Cast war auch super wie Preston Foster als Tim Foster. Unbedingt empfehlenswert, wer auf gute Film Noirs
steht! Spannend, düster, zynisch! Im Film wird viel geraucht. Typisch für solche Filme aus dieser Zeit. Würde den Film eher als FSK ab 16 sehen als FSK ab 18. Die Schussszenen sind doch sehr unblutig. Auch richtig brutal ist der Film auch nicht. Möglich aber auch, dass der Film noch nicht
geprüft wurde und somit automatisch ein 18er ist.