Der Frauenheld

( Lady Killer ) ( USA 1933 )

Inhalt des Films

 

ReWatch gemacht am: 28.07.2014

 

Diskussionsthread in meinem Forum:

Ein weiterer großer Cagney-Klassiker, den es leider immer noch nicht bei uns auf DVD oder BluRay gibt! :(

Schön, diesen herrlichen film nun auch in meiner Collection zu haben  der Film muß irgendwann in den 80gern synchronisiert wurden sein, den Sprechern nach zu urteilen, so hört man in einer kleinen Rolle auch Tom Selleck "Magnum" Stimme Norbert Langer. James Cagney wurde von Wolfgang Draeger synchronisiert, die Stammstimme von Woody Allen.

Der Film war eine muntere Mischung aus Komödie, Drama und Krimi. Cagney spielte sämtliche Paletten seines Könnens runter: Zuerst als gewitzter Kinokartenverkäufer, der mit seinen Kollegen den einen oder anderen Streich machte, anschliessend avanchierte er zum Trickbetrüger, der schliessliche die Bande anführte. Als das aufflog, ging er nach Hollywood, machte sich seine Trickbetrüger-Fähigkeiten wieder zu Nutze um sich binnen kürzester Zeit vom Komparsen zum Hollywood-Star emporzuarbeiten, wo er wieder auf seine alte Bande von  früher tifft, die sich eine Scheibe seines Erfolges wieder abschneiden wollen, ihn letztendlich in die Pfanne hauten und Cagney es am Ende schafft, den Spiess wieder zu seinen Gunsten umzudrehen und mit seiner Frreundin  ein Happy End feierte und ein Hollywood-Star bleib. das ist die ganze Geschichte, kurz zusammengefasst.

Von Cagney ist man ja eher solch miese Gangsterrollen gewohnt, die er auch hier wieder zeitweise spielte. neu ist, dass Cagney mit unglaublich viel Schlitzohrigkeit sich durch den Film schlägt, für den man einfach nur Sympathie haben muß. Dabei bediente sich Cagnbey sogar diverser Hollywood-Klischees, zum Beispiel, als er in Hollywood groß rauskam, liess er sich ein entsprechend kleines Oberlippenbärtchen alsa Clark Gable oder noch besser Rudolfo Valentino wachsen. Herrlich auch die Szene, die wbohm schon beschrieb, als die Indianer für einen western quasi wie am Fliessband zurechtgemacht wurden, worin man wieder sah, dass man den Film nicht so ernst nehmen sollte - sondern dass er einfach nur Spass machen und unterhalten sollte.

 

Ein sehr vergnüglicher Cagney Film, in dem er u.a sich und seine Rollen als auch die Hollywood Film Industrie auf den Arm nimmt.

Das ganze fängt schon damit an, dass man einen Trompeter in Uniform sieht, der zum Appell bläst. Da denkt man zuerst, dass es sich um irgendeine Kaserne oder Militärakademie handelt. Nach und nach treten die "Rekruten" in Reih und Glied an (Cagney natürlich zu spät). Und erst jetzt merkt man, dass es sich um eine Ansammlung von Platzanweisern auf dem Dach eines Kinos handelt

Cagney als Dan Quigley steht kurz davor gefeuert zu werden, weil er die Pausen immer zum Würfeln und Pokern benutzt. Abends kurz vor der Filmvorführung (ironischerweise wird ein Edward G.Robinson Film gezeigt, sein "Hauptkonkurrent" für die Gangsterfilme zu der Zeit). Cagney ist in der Einlasskontrolle, da kommt eine ältliche Dame mit Hund auf dem Arm und will hineingehen:

"Den Hund dürfen sie aber nicht mit hineinnehme, meine Schöne"
"Ich bin nicht ihre Schöne!"
"Na, so wörtlich habe ich das auch nicht gemeint"
"Unverschämtheit" 

Das war es dann für Dan Quigley als Platzanweiser. Er schliesst sich dann einer Bande von Betrügern (mit Frau) an, als die Polizei ihm dann auf die Schliche kommt, flieht er nach Los Angeles. Dort wird er "entdeckt" (er dachte, die Polizei wäre hinter ihm her und flieht, aber ein Filmproduzent wollte ihn nur als Komparsen verpflichten für einen Gefängnisfilm, weil er so schön schäbig aussah).

Nach dem Gefängnisfilm wird er als Indianer-Häuptling verpflichtet (herrlich: Alle Darsteller werden der Reihe nach mit einer Sprühpistole bespritzt und sie bekommen eine billige Perücke aufgesetzt), dort muß er dann vor der Leinwand auf einem künstlichen Pferd "reiten" bis er nicht mehr sitzen kann und in der Pause liegt er völlig erschöpft in dem Wohnwagen der Hauptdarstellerin Lois Underwood, die dann seine Freundin wird.
Um seine Popularität zu steigern schreibt er zusammen mit einem Freund Hunderte von "Fan Briefen" begeisterter Damen, die alle fordern, dass Dan Quigley unbedingt grössere Rollen bekommen muß   und die Filmbosse fallen natürlich darauf rein.
Natürlich kommen jetzt seine alten Gaunerkumpane und wollen an seinem Ruhm und Geld teilhaben. Das gibt noch einige Verwicklungen.

Mir hat der Film sehr gut gefallen, auch wie man sich hier selbst nicht ganz so ernst nimmt. James Cagney sehe ich sowieso immer sehr gern. Herrlich auch die Szene als er mit seiner Filmpartnerin eine Liebesszene drehen sollte und er vorher genüsslich mehrere Knollen Knoblauch kaut und ihr dann seine Liebesschwüre ins Gesicht haucht und sie küsst und ihr bald schlecht wird von seinem Gestank aus dem Mund .

Leider ist der Film nur ca 71 min. Ich habe im Internet erfahren, dass die deutsche Version um ca 3 min gekürzt ist.

Ein wirklich sehr gelungener Film, den ich vorbehaltslos nur empfehlen kann.