Steckbrief 7 - 73

( He Ran All The Way ) ( USA, 1951 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 29.04.2023

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist der John Garfield Film "STECKBRIEF 7-73" ("HE RAN ALL THE WAY") aus dem Jahre 1951, zusammen mit Shelley Winters, Wallace Ford, Norman Lloyd, Gladys George und Clancy Cooper. Nick Robey (Garfield) und sein Partner Al Molin (Lloyd) inszenieren einen Lohnüberfall. Al wird erschossen und Nick tötet einen Polizisten. Nick versteckt sich in einem öffentlichen Schwimmbad, wo er Peg Dobbs (Winters) trifft. Sie gehen zurück in ihre Wohnung und er zwingt ihre Familie, ihn vor der Fahndung der Polizei zu verstecken... Der Film basiert auf den gleichnamigen Roman (Originaltitel) von Sam Ross.

 

Die Stars:

John Garfield spielte in aeinem letzten Film den Verbrecher Nick Robey, Shelley Winters seine Geisel und Love Interest Peg Dobbs, Norman Lloyd ("Seven Days - Das Tor zur Zeit") spielte seinen besten Kumpel Al Molin, Wallace Ford spielte Winters' Vater Fred Dobbs, Selena Royle dessen Frau und Robert 'Bobby' Hyatt ihren kleinen Sohn Tommy.

 

Synchronisation:

John Garfield wurde von Wilhelm Borchert synchronisiert, Shelley Winters von Gisela Trowe, Norman Lloyd von Erik Ode ("Der Kommissar"), Wallace Ford von Alfred Balthoff (Stammstimme Edward G. Robinson) und Gladys George von Roma Bahn.

 

DVD & Bluray:

Leider gibt es in Deutschland diesen Film nicht auf DVD oder BluRay, ich besitze von dem Film eine digitale Pay TV Aufnahme.

 

Interessantes:

Der Film war Garfields letzter Film. Er wurde nach Vorwürfen seiner Beteiligung an der Kommunistischen Partei USA auf die „graue Liste“ gesetzt. Als er vor dem House Committee on Un-American Activities (alias HUAC) aussagte, lehnte er den Kommunismus ab, verweigerte die Parteimitgliedschaft und behauptete, dass er während seiner gesamten Zeit in Hollywood keine Mitglieder der Kommunistischen Partei gekannt habe, „weil ich keine Partei war Mitglied oder in irgendeiner Form, Weise oder Form verbunden" Ein Jahr später, am 21. Mai 1952, starb Garfield im Alter von 39 Jahren. Dalton Trumbo hatte 1947 nur wenige Wochen nach Beginn der Haftstrafe, die sich aus seiner eigenen Aussage gegenüber HUAC ergab, unterschrieben, um die Verfilmung von Sam Ross 'Roman zu schreiben. Laut Trumbos Sohn Christopher hat Guy Endore einige Überarbeitungen an Trumbos Drehbuch vorgenommen, ebenso wie der Regisseur Beere. In einem Brief von 1997 an die Writers Guild of America West, die über die Wiederherstellung von Krediten an Mitglieder auf der schwarzen Liste entschied, erklärte Trumbos Witwe Cleo, dass ihr Freund und Schriftstellerkollege Hugo Butler von Trumbo gebeten worden sei, sicherzustellen, dass das Drehbuch nicht geändert werde, während er wurde inhaftiert, und Butler restaurierte einen Großteil des Originalmaterials und fügte einige seiner eigenen hinzu. Der Film wurde im Juni 1951 eröffnet, das Drehbuch Endore und Butler zugeschrieben und John Berry als Regisseur anerkannt. Kurz vor der Premiere wurden Berry und Butler von HUAC vorgeladen, und Produzent Bob Roberts entfernte ihre Namen aus der Werbung, zuerst in der Fachpresse und dann in der allgemeinen Presse, als der Film verbreitet wurde. Trumbo erhielt 5.000 US-Dollar und fünf Prozent des Gewinns der Produzenten unter der Bedingung, dass das Bild nicht mehr als 400.000 US-Dollar kosten würde, mit der Möglichkeit, dass es 100.000 US-Dollar weniger kosten könnte, aber er beschwerte sich bei Roberts, dass die Kosten auf etwa 650.000 US-Dollar gestiegen seien. und fügte hinzu, "und das kam direkt aus meiner Tasche."  Variety-Rezensent "Bron." bemerkte: „Der Produktionsbudget scheint begrenzt zu sein, um sichere Renditen zu gewährleisten“ und prognostizierte, Film sollte Geschäfte machen.“  Am Ende des Jahres schätzte die Handelszeitung, dass "Steckbrief 7-73" im Inland 1 Million US-Dollar einbringen würde Markt (d. h. USA und Kanada), seine Schwelle für die Meldung der "Top-Brutto-Bringer" des Jahres. Weniger als einen Monat nach Garfields Tod im Mai 1952 kündigte United Artists an, den Titel neben drei anderen im Sommer dieses Jahres erneut zu veröffentlichen.

 

Zum Film selbst:

Nick Robey hat schon sehr lange aufgehört, an Worte wie Liebe und Vertrauen zu glauben. Eine unglückliche Kindheit, eine herrische Mutter, die ihn wie Abschaum behandelt, haben ihn schnell zu einem Zyniker werden lassen, der weder vertrauen noch lieben kann. Sein einziger Freund ist der verschlagene Kriminelle Al Molin, der ihn zu einem Überfall auf ein Lohnbüro überredet - und das, obwohl Nick in der Nacht zuvor einen schlechten Traum darüber hatte und er sich gegen den Überfall sträubt, doch Al überredete ihn. Der Überfall glückte zwar, doch auf der Flucht wurde Al von einem Polizisten in den Rücken geschossen, Nick floh, obwohl Al ihn um Hilfe bat. Auf seiner Flucht erschoss Nick den Cop, der auf Al geschossen hatte. Nick tauchte in der Menge unter und flüchtete sich in ein Schwimmbad. Dort verstaute er in Windeseile die Beute in einem Spint und ging in die Schwimmhalleum nicht aufzufallen. Das hatte Al ihn immer eingebläut. Auch im Schwimmbad suchte die Polizei nach ihm. Aus Versehen stiess Nick mit einer Frau zusammen, die gerade krampfhaft versuchte, schwimmen zu lernen. Liebevoll, so empfand die Frau es, kümmerte er sich um sie und versuchte ihr zu helfen - ohne zu ahnen, dass er sie nur als Tarnung benutzte, um nicht aufzufallen. Als die Cops weggingen, lies er die Frau eiskalt abblitzen - und sie verstand ihn nicht, wi er von einer auf die nächste Minute sich derart wandeln. Nick verwechselte den Spint mit dem eingeschlossenen Geld, machte einen Bademeister an, den er besc huldigte, seine Aktentasche geklaut zu haben, ehe er ihn darauf hinwiess, dass Nick am falschen Spint stand Grinsen Draussen prallte er erneut mit der Frau zusammen, entschuldigte sich für sein Verhalten und sah die Cops. Um sich erneut zu tarnen erklärte er sich gerne bereit, sie nach Hause zu bringen., Sie stellte sich als Peggy Dobbs vor. Er brachte sie nach hause, Peggy vergaß ihre Handtasche im Auto und Nick brachte sie ihr nach, daraufhin lud sie ihn in ihre Wohnung ein

Peggy hatte sich unlängst in Nick verliebt, zum ersten Mal in ihren Lebenverliebte sie sich in einen Mann. Nick schien auch nett und hilfsbereit. Doch da erschienen Peggys Eltern und ihrer jüngerer Bruder Tommy... darauf war Nick nicht gefast, hatte gedacht, Peggy lebe alleine. schnell lud ihre Familie, die dachte, Nick sei ihr Freund, ihn zu Essen ein. Ihre Eltern und Tommy gingen danach noch aus, Peggy blieb mit Nick zurück. Peggy hoffte auf einen romantischen Abend, lud ihn zu einem Tanz ein. Dort erfuhr Peggy erstmals, dass Nick auch grob werden konnte und war verwirrt. Als später ihre Eltern zurück kamen, waren die Nachbarn dabei. Nick hielt die Nachbarn fälschlicherweise für Cops und drrehte durch, zog seine Waffe und bedrohte Peggy. Als ihre Eltern reinkamen, bedrohte er sie ebenfalls. Nick glaubte, dass man ihn durchschaut hätte und er verraten wurde. Er outetet sich selbst, dass er der gesuchte Räuber und Mörder sei - nur um von Fred Dobbs, Peggys Vater, zu erfahren, dass seine Identität bisher völlig unbekannt war Grinsen Nick erfuhr, dass Al überlebt hatte, aber schwerverletzt war.  Gesagt war aber nun gesagt - die ganze Familie Dobbs wusste Bescheid und alle wußten, dass Nick keinen mehr gehenlassen kann.

Peggy flehte Nick an, zu gehen, keiner von ihnen würde ihn verraten. Nick üb erlegte und wäre beinahe auf Peggy reingefallen, wenn sie nicht so seltsam geschaut und gestottert hätte. Nick versprach, die Nacht zu bleiben, am nächsten Morgen zu verschwinden. Doch als Nick die Zeitung in die Finger bekam, erfuhr er, dass der Cop, auf den er geschossen hatte, gestorben war und das sein guter, alter Freund Al bei den Cops, um sich zu schützten ausgesagt, und ihn verpfiffen hatte - mit Foto! Nun konnte Nick nicht mehr auf die Strasse, ohne sofort erkannt zu werden und war erstmal dazu verdammt, bei den Dobbs zu bleiben - was niemanden paset Grinsen Regeln wurden aufgestellt: Peggy und ihr Vater durften zur Arbeit gehen, damit es nicht auffällt... müssen sich aber ruhig verhalten, andernfalls würde er seine Frau und Tommy töten.

Am folgenden Tag suchten die Cops Nicks Mutter auf. Sie nahm kein Blatt vor dem Mund, zischte die Cops sogar an, dass sie ihren Sohn töten soll, der nichts taugt, nie was getaugt habe - obwohl sie selbst keinen Deut besser ist. Nick wies Peggy an, seine Mutter zu kontaktieren, um ihn zu helfen, doch als Peggy sie anrief, schrie sie ihr entgegen, dass sie keinen Sohn habe und sie hofft, dass die Cops ihn über den Haufen schiessen und legte auf. Peggys Vater wies Peggy an, diesen Abend nicht mehr nach Hause zu kommen. Er will sie schützen, hatte Angst, dass Nick ihr was antun könnte.

Am Abend wunderte Nick sich, wo Peggy bleibt. Vater Fred log ihm vor, sie müsse länger arbeiten und treffe sich danach noch mit einer Freundin. das passte Nick nicht! Frauen haben sich nicht rumzutreben oder Freundinnen zu haben, sondern zu Hause sich um Heim und Herd zu kümmern Grinsen Dieser Abend geriet mehr und mehr zu einem Geduldsspiel und kochte Emotionen hoch. Beim Abendessen kam es dann zum Eklat: Nick hatte Truthahn gemacht, doch Fred Dobbs bestand darauf, dass seine Familie den von seiner Frau servierten Kohl essen und dass er sie nicht zwingen könne... Nick drehte durch, gab einen Warnschuß ab und zwang die Familie dazu, seinen Truthahn zu essen und den Kohl zu entsorgen Grinsen Dann kam - gegen den Willen des Vaters, Peggy doch zurück. Sie konnte und wollte ihre Familie nicht im Stich lassen. Zudem hatte Peggy sich - trotz allem, in Nick verliebt,m war beim Friseur gewesen und ihm zuliebe ein neues Kleid gekauft. Da Nick der erste Mann in ihrem Leben war, der ihr schöne Auge machte, klammerte sie sich nun daran. Nick gefiel es und zum ersten Mal in seinem Leben empfand er dadurch auch echte Liebe - oder das, was er überhaupt fertig brachte, sowas wie Liebe zu empfinden. Nick beschloß, zusammen mit Peggy fortzugehen. Er gab Peggy 1500 Dollar vond er Beute, damit solle sie ein Auto kaufen, womit sie fliehen wollen. Peggy akzeptierte.

Fred Dobbs fühlte sich mehr und mehr dazu verpflichtet, als Familienoberhaupt endlich was zu unternehmen, sich notfalls zum Wohle seiner Familie, selbst zu opfern um dioe seinigen zu schützen und legte sich mit Nick an, nachdem an einem Sonntag seine Frau mit Tommy in der Kirche waren und Peggy unterwegs war, um das Auto zu kaufen. Es kam schnell zu einem Eklat zwischen Fred und Nick, Nick schlug ihn. Als Nick ihm offenbarte, dass er mit Peggy weggehen würde, weil sie ihn mehr liebt als ihre Familie, d rehte Fred komplett durch, ging auf Nick los woraufhin Nick ihn heftigst schlug.  Fred hatte seiner Frau und Tomym angewiesen, nicht nach der Kirche zurückzukommen, ab er auch nicht zu den Cops zu gehen, er würde es "regeln". Dennoch beschloss sie, zu den Cops zu gehen.

Peggy kam zurück und Nick war sauer, dass es solange dauerte und hatte wieder den verdacht, dass Peggy ihn verarscht hatte, die Cops gerufen habe. Fred erfuhr nun aus ihrem Munde, das sie Nick liebt und mit ihm fortgehen werde - hauptsächlich zum Schutz für ihre Familie.. Peggy behauptete, der Wagen würde erst in einer Stunde kommen, da er noch neue Scheinwerfer brauche. Nick glaubte Peggy nicht, glaubte, sie will ihn hinhalten und hätte ihn verpfiffen. Daraufhin drehte er komplett durch. Fred hatte begriffen, dass Peggy nicht mehr zu helfen ist und verliess die Wohnung - ihm war egal, was Nick mit ihm machen würde, doch Nick liess ihn ziehen. In Tage kaufte Fred eine Waffe und ging zum Haus zurück. Nick glaubte immer noch, unten sei Polizei und Peggy hätte ihn verpfiffen - doch zu seiner Üebrraschung schoß Fred auf ihn und er verlor seine Waffe. Er wies Peggy an, ihm die Waffe zu geben, die zu ihr gerutscht war, damit er damit ihren Vater erschiessen kann. Peggy geriet in Panik, nahm die Waffe und schoß auf Nick. Der war schockiert... fühlte sich bestätigt, niemanden trauen zu dürfen und wankte raus. Da traf der gekaufte Wagen ein und Nick begriff, dass Peggy die Wahrheit gesagt hatte und ihn nicht verraten hatte... mit diesem Gedanken starb er. In diesem Moment kam die Polizei mit Freds Frau und Sohn Tommy...

Fazit:
Ein sehr mitreissender und extrem spannender Film, recht düster und brillant von John garfield gespielt. Ein Jammer, dass dieses sein letzter Film gewesen war. Mich erinnerte der Film  etwas an den 4 Jahre später gedrehten Film "An einem Tag wieder jeder andere" mit Humphrey Bogart. beide Filme weisen eine gewisse Ähnlichkeit aus, sind aber dennoch verschieden. Shelley Winters spielte ebenfalls sehr gut aber was Garfield ablieferte.. war schon brillant. Was für ene Charakterstudie von einem Mann, der niemals die Chance hatte, Liebe oder Vertrauen kennenzulernen und ihm dieses Fehlen schliesslich sein Leben gekostet hatte. Ob Al am Ende überlebt hatte, erfuhr man nicht mehr.  Mit seinen 78 Minuten Spieldauer ist der Film zwar recht kurz, aber er hätte auch nicht länger sein dürfen, um die Intensität nicht zu schmälern um Dahingeplätscher zuzulassen. Der Film endete, wie er enden mußte, tragisch, aber unausweichlich. Sehr schade, dass der Film gerade bei uns recht unbekannt ist - absolut zu unrecht! Garfield verstand es, dass er recht düstere und melancholisch verbitterte Film Noirs machte, wie er im Jahr zuvor mit "Menschenschmuggel" schon bewiesen hatte. Der deutsche Titel finde ich nur irgendwie unpassend - wie kommt man darauf? Ein Steckbrief dieser Nummer wurde im gesamten Film nie erwähnt... Klasse fand ich auch die schauspielrische Leistung von Norman Lloyd, wenngleich seine Rolel ja sehr kleid war... den Gangster hatte er wirklich immer toll drauf klasse Vorstellung Happy . Und Normal Lloyd schien irgendwie wohl niemals in seinem Leben mal eine volle Haarpracht gehabt zu haben... der ewige Glatzkopf! totlachen

 4,5 Sterne