Plädoyer für einen Mörder

( Man In the Middle ) ( USA, 1963 )

Alternativer Originaltitel: The Winston Affair

Inhalt zum Film

 

ReWatch gemacht am : 14.03.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heute stand nun dieser Film endlich mal wieder in meinem Robert-Mitchum-ReWatch an. Ein Film, den ich 2013 überhaupt erstmals in meinem Leben erstmals gesehen habe, mich aber schon vor einigen Jahren beeindruckt hatte, was vor allem an der interessanten Story und der schauspielerischen Performance Robert Mitchums liegt.

Die Co-Stars:
France Nuyen - eine nicht nur hübsche, sondern auch talentierte Frau! Von beruf ist sie übrigens sogar Psychologin, nachdem sie vor langer zeit vergewaltigt wurde und selbst solche Hilfe benötigte, hatte sich es sich zum Beruf gemacht, mit Schwerpunkt, eben selbigen Frauen und Mädchen aus dieser Situation beizustehen und das Schauspiel war für sie meist nur ein Nebenbei. Übrigens wurde sie als Schauspielerin von William Shatner entdeckt, der ihrer Karriere auch etwas Antrieb verlieh, unter anderem spielte sie auch in "Raumschiff Enterprise" eine Gastrolle. In diesem Film spielte sie die Love Interest von Robert Mitchum, Kate Davray . Trevor Howard spielte eine klasse Leistung als britischer Psychologe Major John Gerald Kensington, der Mitchum letztendlich bei seinem Prozess nicht nur unterstützte, sondern letztendlich auch zum Matchwinner wurde. Ebenfalls klasse gespielt - Keenan Wynn als vermeintlicher Mörder Lt. Charles Winston, der zudem ein Rassist ist. Barry Sullivan mimte den undurchschubaren General Kempton, der den Fall am liebsten so tief wie möglich gestalten wil, bloß keine hohen Wellen schlagen. Sam Wanamaker spielte den Psychologen Major Leon Kaufman, der, damit er nicht aussagen soll, strafversetzt wurde, Mitchum ihn zwar dennoch auftreibt, aber er dann bei einem Autounfall stirbt und er damit seinen wichtigtsen Zeugen verlioert. Ed Bishop, bekannt aus der SciFi Serie "UFO" spielte eine kleine Nebenrolle als namenloser Lieutenant und Al Waxman ("Zweimal im Leben") spielte ebenfalls eine kleine Gastrolle als Corporal Zimmerman.

Synchronisation:
Robert Mitchum wurde diesmal von Heinz Engelmann gesprochen, der ihn diverse Male gesprochen hatte. Engelmanns ruhige, besonnene Art war für diesen Charakter goldrichtig und gab Mitchum für die deutsche Fassung eine zusätzliche Glaubwürdigkeit. France Nuyen wurde von Ingrid Capelle gesprochen, Keenan Wynn von Wolfgang Büttner und Trevor Howard von Ernst Konstantin. Barry Sullivan bekam den bekannten deutschen Schauspieler Paul Klinger als Stimme und Sam Wanamaker wurde von Holger Hagen gesprochen.

DVD & Bluray:
2013 erschien der Film erstmals in Deutschland vom Label KSM auf DVD, nachdem er zuvor generell sehr sehr lange im deutschsprachigen Raum auch im TV nicht mehr ausgestrahlt wurde. ich bin mir nichtmal sicher, ob er nach seinem Kino Release damals überhaupt jemals bei uns im TV gezeigt wurde. Das Bildseitenformat beträgt hier 16:9 - 2.35:1. Bild und Ton sind qualitativ wirklich gut. Die Menüführung ist mit dem Titeltheme unterlegt. Das Bonusmaterial ist neben dem Original Kinotrailer noch eine Biographieübersicht zu Mitchum, Nuyan, Howard und Regisseur Hamilton vorhanden, sowie eine Bildergalerie und einer Trailershow.

Der Regisseur:
Guy Hamilton ist vielen natürlich erstlinig als "James Bond" Regisseur bekannt. Gleich nach diesem Film drehte er mit "Goldfinger" wohl auch nicht nur seinen bekanntesten Bond-Film, sondern wohl auch den bekanntesten Film seiner Karriere. Zudem  macht er bei "Bond" noch "Diamantenfieber" (1971), "Leben & sterben lassen (1973) und "Der Mann mit dem goldenen Colt" (1974 - legte also so gesehen nach "Goldfinger" einen "Bond-Triple" hin. Weitere bekannte Film ist der Harry-Palmer-Agentenfilm "Finale in Berlin" mit Michael Caine (1966), der Kriegsfilm "Luftschlacht um England" (1969) oder die Agatha-Christie-Verfilmungen "Mord im Spiegel" (1980) und "Das Böse unter der Sonne (1982). Seine letzten Arbeiten waren der Kriegsfilm "Der wilde Haufen von Navarone" (1978) mit Harrison Ford, die Actionkomödie "Remo-Unbewaffnet und gefährlich" (1985)mit Fred Ward sowie der TV-Film "Tom Lepski - Trau keinem Schurken) (1989) mit Michael Brandon. Am 20.04.2016 verstarb der Regisseur 93jährig.

Interessantes:
Dieser Film ist eine Romanverfilmung des von Howard Fast geschriebenen Roman "The Winston Affair"

Zum Film selbst:
Indien, 1944 - also zur Zeit des 2. Weltkriegs. Robert Mitchum spielte Lt. Col. Barney Adams, der nach seiner letzten Kriegsverletzung noch nicht ganz wiederhergestellt ist, und auf einer Gehhilfe angewiesen ist.  Lt. Charles Winston erschießt eines Tages aus unerklärlichen Grund Lt. Quinn in seinem Zelt - und das vor insgesamt 11 Zeugen. General Kempton beruft Lt. Col. Barney Adams als dessen Rechtsbeistand, obwohl Adams, der u.a. auch Jurist ist, in seinem ganzen Leben bislang nur einen fall, einen harmlosen Autodiebstahl, vor Gericht vertraten mußte. Doch Kempton weiß um die Qualitäten von Adams und gefiel seine Akte. Hinzu kommt, dass dass Winston einen Schwager hat, der in der USA ein hohen politischen Posten bekleidet und auf einen besonderen Rechtsbeistand mit Erfahrung plädiert hatte.  Doch Winston zeigte sich als absolut unkooperativ, bedauerte die Tat nicht, schrie Adams mehrfach an und zudem entpuppte sich Winston auls ausgemachter Rassist. So gab er vor, Quinn ermorder zu haben, weil dieser hier ein Verhältnis mit einer schwarzen Frau pflegte und Winston, der das Zeltquartier mit ihm teilte, nicht mehr hören und aushalten konnte, dass er davon erzählte. Für den Reinhalt der weißen Rasse mußte Quinn sterben. Überhaupt merkte Adams, da ihn viele Steine in den Weg gelegt werden. Für alle stand die einwandfreie Schuld von Winston schon fest, doch Adams merkte durch die kontroversen Gespräche mit Winston schnell, dass die Sache tiefer geht. So sprach er mit Lt. Kaufman, der von Beruf auch Psychologe ist, der mit Winston gesprochen hatte und bei ihm in Therapie war, dass er schwere Probleme hatte. Zu hause wurde er von Ehefrau, Kinder und Familie gehänselt, belächelt und wenig ernst genommen, ein grund, wieso er der Armee beitrat, maber vdas psychologische Trauma sass tief. Doch Kaufman konnte diese Aussage vor Gericht nicht machen, da er strafversetzt wurde, alleine aus dem Grund, damit er nicht aussagen konnte. Adams, dem 2 weitere Juristen zur Seite gestellt wurden, beschliesst, Kaufman aufzuscuehn und mit ihm zu sprechen, was ihm Ärger einbrachte, ihm aber egal war. selbst als man Adams drohte, ihm seine demnächst feststehende Beförderung zu verweigern, war Adams dies egal.  Nachdem er Kaufman fand und ihn überzeigte, zum Prozess dort zu sein, verunglückte Kaufman am bestagten Tag tödlich mit dem Auto (ob es wirklich ein Unfall war oder Mord, um ihn von seiner Aussage abzuhalten, wurde im Film leider nicht erläutert....ich fand es jedenfalls höchst fragwürdig!)

Gefallen findet die hübsche Armee Krankenschwester Kate Davray an Adams, wie auch umgekehrt. Seine Behaarlichkeit auf Gerechtigkeit imponiert ihr und beide fangen eine heiße Affäre an. Doch Winston blieb als Mandant ein schwerer fall. Er weigerte sich, selbst vor Gericht auszusagen, auch als Adams dies wünschte und liess keine Gelegenheit aus, Adams oder andere wüst zu beschimpfen. Viel einstecken mußte auch sein Gefängniswärter, der ein Schwarzer war, bei ihm seine rassistischen beschimpfungen aber abperlten.

Als Adams am Verhandlungstag von Kaufmans Tod erfuhr, war Adams hilflos...er verlor seinen besten und wertvollsten zeugen und Winston nun auf unzurechnungsfähig zu kriegen, war nahezu unmöglich, zumal 3 andere Ärzte, die jedoch keine psychologische Fachrichtung aufwiesen, bescheinigten, Winston sei psychisch völlig OK, konnte Adams nur Kaufmans Notizuen vorlegen, die natürlich nicht unterschrieben oder ähnliches waren und somit vor Gericht keine hohe Beweiskraft hatten. Erst als Adams sich mit dem britischen Major Kensington unterhielt, der Kaufman gut kannte und deer slebst ein britischer Psychologe ist, hatte Adams einen Plan, Kensington aussagen zu lassen, der es schaffte, die Jury tatsächlich glaubwürdig auf seine Seite zu ziehen, und als Winston daraufhin wieder einen Schub bekam, tat dieser sein übriges...

Doch Winston beschuldigte auch, Geheimnisse von General Kempten zu kennen, die er offenlegen wolle...Kempton war sichtlich schockiert, weswegen ich annehme, das was Wahres dransein könnte und er deswegen versuchte, Winston in den Knast zu bringen und er evtl. auch Kaufman hatte töten lassen...leider ging all dieses im film nicht mehr hervor.

Adams mußte sich nun schwerfällig von Kate verabschieden, dass auf Adams neue Aufgaben warten...

Fazit:
Mir hatte der Film wirklich sehr gut gefallen, an einigen Stellen wirkte er zwar etwas unausgegoren (eben ob Kaufmans Unfall wirklich einer war, oder Mord oder ob Winston mit seinen Beschuldigen zum General recht hatte) Auch, dass kate nicht mit Adams gehen konnte, gefiel mir nicht...aber das waren damals wohl die Sitten und Vorschriften. Aber der fall war sehr interessant und spannend und die Schauspieler machten allesamt eine sehr gute und glaubwürdige Arbeit, hevorzuheben besonders eben Mitchum und Keenan Wynn für ihre Darstellung.