Menschenschmuggel

Heutiger Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist der John Garfield Film "MENSCHENSCHMUGGEL ("THE BREAKING POINT") aus dem Jahre 1950, zusammen mit Patricia Neal, Phyllis Thaxter, Wallace Ford, Sherry Jackson und Ralph Dumke. Der ehemaliger Offizier Harry Morgan (Garfield) der Kriegsmarine hält sich und seine Familie mühselig durch Vermietung seines Motorboots über Wasser. Von der Not getrieben, gerät er in dunkle Geschäfte mit Menschenschmugglern und anderen Gangstern, die ihn an den Rand des Verderbens bringen. Regie führte Michael Curtiz ("Casablanca"). Bei diesem Film handelt es sich um ein Remake des 6 Jahre vorher gedrehten Klassikers "Haben und Nichthaben" mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall und beweist, dass Hollywood schon früher immer wieder gut für Remakes waren ;) Der Film beruht ebenfalls auf den Bestseller "Haben und Nichthaben"  von Ernest Hemingway.

Die Stars:

John Garfield schlüpft in Bogarts Rolle als Harry Morgan, Patricia Neal spielte seine Love Interest Leona Charles, Phyllis Thaxter spielte Garfields liebende Ehefrau Lucy Morgan, Juano Hernandez spielte Garfields Kompagnon Wesley Park, Wallace Ford spielte den zwielichtigen F.R. Duncan und Edmon Ryan spielte den Verbrecher Rogers.

Synchronisation:

John Garfield wurde von Walter Richter gesprochen, Patricia Neal von Ingeborg Grunewald, Wallace Ford von Bum Krüger und Ralph Dumke von Erich Fiedler.

DVD & BluRay:

Leider ist dieser Film in Deutschland wieder auf DVD noch auf BluRay bisher erschienen. Ich besitze davon eine digitale Pay TV Aufnahme von TNT Film, dem heutigen Warner Film.

Interessantes:

Menschenschmuggel startete am 30. September 1950 in den USA und am 21. September 1951 in den Kinos der BRD. Michael Curtiz’ und Ranald MacDougalls Adaption gilt, trotz der Verlegung von Florida nach Kalifornien, als die getreueste Verfilmung von Hemingways Roman. So hatte Howard Hawks in seiner Umsetzung unter anderem auf die finale Schießerei verzichtet, die dafür wiederum Verwendung im Finale von John Hustons ebenfalls in Florida angesiedelten Gangster in Key Largo fand. 1958 drehte Don Siegel eine dritte Filmversion von Haben und Nichthaben unter dem Titel The Gun Runners. Hauptdarsteller John Garfield drehte nur noch einen weiteren Film, bevor er wegen seiner Weigerung, vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe die Namen linker Weggefährten zu nennen, keine Arbeit mehr in Hollywood fand und ausschließlich am Theater auftreten konnte. 1952 starb er im Alter von nur 39 Jahren an schweren Depressionen. „Die gesamte Eigenart, die Farbigkeit und der Zynismus von Herrn Hemingways knapper, abgespeckter Geschichte wurden in diesen realistischen Film verpackt, und John Garfield ist hervorragend in der Hauptrolle. […] das Gefühl von Kameradschaft und Vertrauen, das durch die von Herrn Hernández verkörperte Figur vermittelt wird, und das Pathos, das sein Tod schafft, sind nicht nur ein schöner Beleg für das Gespür für Rassenfragen, sondern zählen zu den bewegendsten Faktoren dieses Films.“ ( Bosley Crowther, The New York Times)

Zum Film selbst:

Der ehemalige Kriegsmatrose Harry Morgan hatte seinen Dienst bei der Navy quittiert, um in San Diego eine Charterbootgesellschaft zu gründen. Gemeinsam mit seiner Frau Lucy und ihren beiden kleinen Töchtern fing man ein neues Leben an. Von seinem Geld kaufte er sich ein Schiff und die Geschäfte liefen zufriedenstellend. Doch viele Kosten und rückläufige Geschäfte in der letzten Zeit brachten Harry mehr und mehr Geldprobleme ein. Seine Frau Lucy schlug vor, alles aufzugeben und zu ihrem Bruder zu ziehen, der eine ranch hat, und er angeboten hatte, sie gemeinsam zu betreiben. Doch Harry ist durch und durch Schiffer. Besonders gerne charterten Leute seine Sea Queen, um zum Hochseeangeln rauszufahren, wohin Harry und sein Kompagnon Wesley sie brachten.

Hanagan, ein Stammkunde der letzten  Zeit blieb Harry derweil 830 Dollar schuldig. Gemeinsam mit seiner Freundin Leona hielt er Harry immer wieder hin und als er nun bei der Rückfahrt zahlen sollte, erschien er nicht. Leona kam alleine, sagte, ihr Freund habe ein Flugzeug genommen, um sich der Zahlung zu entziehen. Sie selbst besass keinen müden Penny und wollte, dass Harry sie dennoch zurückfährt Zuvor hatte Leona sich schon immer an Harry rangemacht, ihn angebaggert, wohlwissen,d dass er glücklich verheiratet und zwei Kinder hat, was ihr aber nicht störte oder interessierte. Sie versuchte immer, Harry den Kopf zu verdrehen. Harry war stinksauer, denn er war so pleite, dass er nichtmal genug Geld nun hatte, um zurückzufahren. Immer wieder wurde Harry von dem zwielichtigen Duncan angepitcht, dass er sich durch das Schleusen von illegalen Ausländern ins Land sein Bankkonto versüßen könnte. Doch Harry lehnte jedes Mal ab, er will in keine kriminellen Machenschaften verwickelt werden und 10 Jahre Knast riskieren. Duncan redete das Risiko klein bis nicht vorhanden

Doch nun stand Harry mit dem Rücken zur Wand - ihm blieb keine andere Wahl, als das Schleusergeschäft anzunehmen, was ihm 1.600 Dollar einbringen soll. Duncan brachte ihm mit dme chinesischen Schleuser Sing zusammen. Harry soll 8 Chinesen von Mexiko, wo sie angekommen waren aus China, in die USA nach San Diego bringen. 300 Dollar Vorschuß, damit Harry auftanken konte und alles fertigmachen konnte, den Rest denn bei Abfahrt. Harry war einverstanden. Er machte klar, dass dies eine einmalige Sache sein werde! Um Wesley damit nicht hineinzuziehen, und er das Risiko alleine trägt, sagte er ihn, Wesley könne nicht mit, gab ihm etwas Geld, damit er mit dem Bus zurückfahren sollte. Doch Wesley stellte Fragen... sowas hatte Harry bisher noch nie gemacht!

Als Sing mit den 8 Chinesen kam und diese an Bord gingen, gab Sing Harry das Geld - doch statt den restlichen 1300 Dollar bekam er nur 300. Harry war sauer und sprach ihn darauf an. Sing zückte daraufhin eine Waffe. Harry und Sing kämpften um die Waffe, sie ging los, und Sing war tot. Harry war erschrocken - er hatte zuvor noch nie einen Menschen getötet, ausser im Krieg. Er warf die Leiche ins Meer. Er warf nun die 8 Chinesen von Bord und entdeckte Wesley und Leona, die sich an Bord geschmuggelt hatten Zu dritte fuhren sie nun zurück, wobei Harry wie ausgewechselt war und hypernervös war.

Kaum in San Diego angekommen, erwartete ihn die Küstenwache. Ihnen wurde gemeldet, dass Harry an Menschenhandel beteiligt wäre, es gab einen Zeugen. Die Küstenwache konfiszierte seine Sea Queen auf unbestimmte Zeit und versetzte damit Harry quasi den Todesstoß für seinen Beruf - ohne Schiff, keine Geschäfte!. Auf dem Weg nach Hause wurde er von seiner neugierigen Nachbarin schnippisch angemacht, die schon gehört hatte, was am Hafen passiert war und sich über Harry lustig machte. Harry war sauer und antwortet ihr schnippisch zurück, worauf hin sie erbost reagierte. Tja... wer nicht einstecken kann, sollte auch nicht austeilen dürfen   Natürlich hatte auch Lucy davon gehört und machte sich große Sorgen um ihre Zukunft... und fing wieder davon an, hier die Zelte abzubrechen und zu ihren Bruder zu fahren. Doch Harry lehnte ab und beide stritten sich. Lucy hatte zudem erfahren, dass eine Frau auch an Bord war und war eifersüchtig. Harry spielte es runter, dass sie schon älter sei und nicht attraktiv. Lucy glaubte ihn das nicht so recht. Harry ging dann raus, in die nächste Bar und b etrank sich. Leona erschien in der Bar  und setzte sich zu ihm und beide kamen sich näher. Da erschien Lucy, weil der Wirt sie angerufen hatte, da Harry zuviel getrunken hae - und entdeckte ihren Mann mit Leona. Beide Frauen lernten sich kennen und Lucy sah, das Leona sehr hübsch war und sogar etwas jünger als sie.

Am Abend zu Hause bemerkte Lucy, wie fertig ihr Mann ist und Harry gestand seiner Frau, dass er einen Mann ermordet hatte und schilderte ihr nun den gesamten Vorfall. Lucy war perplex, hielt aber zu ihrem Mann.  Harry war verzweifelt... wußte nicht mehr ein noch aus ohne Boot! Dann bekam Harry Nachricht von der Küstenwache. Er bekomme seine Sea Queenwieder, man hatte nichts verdächtiges finden können. Doch gleich darauf kam die nächste Hiobsbotschaft für Harry: Der Bootsverkäufer, wo er es gekauft hatte, hatte seit 3 Monaten kein geld mehr bekommen für die Abzahlung und forderte nun das Geld ein, hatte auch shcon einen Käufer, der die Hypothek übernehmen wird. Harry bat ihn um einen Aufschub von 2 Wochenj, der gewährt wurde... aber was soll in 2 Wochen schon passieren? Harry blieb die Kundschaft weg, er senkte die Preis um die Hälfte - auch das brachte nichts Harry war am Ende. Immer wieder erschien Duncan, um Harry ein Geschäft vorzuschlagen, was Harry immer ablehnte. Harry ahnte nicht, dass Duncan es war, der mit Harry spielte. Er hatte dem Bootsverkäufer unter Druck gesetzt, die Raten zu kassieren, tat so, als würde er gerne die Sea Queen kaufen und er war es auch, der die Kunden von harry fernhielt - alles, um ihn endlich soweit zu kriegen, dass er den nächsten Auftrag annahm.

Lucy war weiterhin eifersüchtig, da sich Harry immer wiedre mit Leona traf. Lucy änderte ihre Frisur, trug die Haare nun wie Lucy... ihr Töchter fanden es abscheulich   Damit überhaupt Geld reinkommt, ging Lucy nun auch arbeiten übernahm Näh-Arbeiter - gegen Harrys Willen, dem sein männlicher Stolz es verboten hatte, dass seine Frau arbeiten muß All das trieb Harry nun doch dazu, das Angebot von Duncan anzunehmen. Doch diesmal handelte es sich um etwas noch sehr viel delikaterem: Kein Schleusen von Ausländern ins Land, sondern diesmal soll Harry den Fluchtbootfahrer bei einem Raubüberfall sein. der verbrecher Rogers plant, mit einen 4 Männern die Pferderennbahn nach dem dritten Rennen morgen um die prallgefüllten Wetteinnahmen zu bringen.

Leona, die auf einer Seereise war und sich von einem Mann hatte aushalten lassen, kehrte zurück und traf Harry zufällig. Natürlich baggerte sie ihn gleich wieder an und diesmal war Harry empfänglich dafür und sagte "Ich liebe meine Frau zwar, aber ein kleiner Leckerbissen nebenbei ist in Ordnung!" Leona freute sich ... überhaupt, dass sie Harry endlich so hin gebogen zu haben, dass er  auch durchaus für Seitensprünge zu haben ist. Doch gerade, als sie ihn verführen wollte, machte Harry doch wieder einen Rückzieher

Lucy durchschaute Harry, das irgendwas wieder im Busch liegt, weil vom neuen Auftrag drumherumredete und ihr einiges vorlog doch dann - Rolle rückwärts: Harry erklärte sich bereit, dass alle zu ihrem Bruder ziehen und er hier Boot und Haus verkaufen will. Lucy freute sich. Doch als Lucy sah, wie sich Harry vor seinem letzten Auftrag sich eine Waffe einsteckte, machte sie sich Sorgen, stellte ihn zur rede und Harry packte aus. Lucy wollte es ihm ausreden, es kam zum Streit und schliesslich drohte, ihn mitsamt den Kindern zu verlassen. Harry war sauer und sagte, dass sie das doch tun solle. Lucy fing an zu weinen, das Ende ihrer Ehe... ?

Rogers und seine Bande gelang der Raub auf der Pferderennbahn und flüchteten mit einem Taxi, wobei sie den Fahrer mit einer Waffe bedrohten, zum hafen. Dort wartete Harry... doch unglücklicherweise erschien Wesley, der hoffte, Harry hätte was zu tun. Harry versuchte, Wesley loszuwerden, do er schaffte es nicht - und dann war es zu spät: Rogers und seine Leute trafen ein. Duncan, den Rogers zwang, beim Überfall mitzumachen, ist auf der Flucht von den Cops erschossen wurden. Wesley war perplex, als die bewaffneten Mäner amn Bord kamen - mit Harrys Erlaubnis. Rogers sah Wesley, von dem er nicht informiert war un erschoß Wesley einfach so. Harry war schockiert. Er startete das Boot, die Gangster warfen Wesleys Leiche über Bord. Unterwegsw liessen 2 Gangster durchblicken, dass sie sich auch harry entledigen werden, sobald sie am Ziel waren, anstatt ihn zu bezahlen. Harry täuschte so einen Motorschaden vor und überrumpelte die Bande mit seiner Waffe, die darauf nicht vorbereitet waren. Eine wilde Schiesserei nahm seinen Lauf, wobei Harry eine Kugel in seinen linken Arm abbekam. Harry gelang es, alle Verbrecher zu töten. Rogers gelabg es, Harry ein weiteres Mal zu treffen, ehe Harry Rogers erschoss. Harry stoppte das Boot und brach dann zusammen.

Stunden später fand die Küstenwache sein Boot. Die dachten, dass Harry gezwungen wurde, die Verbrecher zu fahren und dass es Harry gelang, sie unschädlich zu machen - irgendwie ja auch nicht soi ganz falsch Harry war schwer verletzt, alleine der Blutverlust war heftig. Lucy wurde verständigt. Sie kam und war schockiert. Der Arzt redete zu Lucy zu, dass sie auf ihn einwirken soll, das man seinen linken Arm amputiert, der nicht mehr gerettet werden kann... ansonsten würde Harry sterben. Doch Harry weigerte sich. Lucy redete Harry gut zu, mußte ihm versprechen, dass sie sich nicht von ihm trennen wird. Sie tat es. Auch die Töchter waren am Hafen und weinten. Auch Leona stand betroffen da, sah, wie liebevoll Lucy zu Harry war... begriff und ging.  Harry gab schliesslich sein OK zur Amputation. Er wurde von Bord getragen . Der Arzt meinte noch, seine Chancen stehen 50/50, das er überlebt. Ob er überlebt hatte, erfuhr man nicht mehr... der Film endete hier. ich gehe aber davon aus, das er es geschafft hat

Fazit:
Obwohl ich den Bogart Originalfilm "Haben und nichthaben" sehr mag, muß ich gestehen, dass ich auch diesen Film sehr mag. Obwohl es sich ja um dieselbe Geschichte von Hemingway handelt, sind beide Filme dennoch auf ihre Art verschieden. Während Howard Hawks damals mehr oder wenige seine eigene Vision des Films durchsetzte und Hemingways Roman für sich abänderte, verfilmte Curtiz nun nahezu 1:1 Hemingways Roman - ausser, das man den Handlungsort von Florida nach Kalifornien abänderte. Garfield bot eine aussergewöhnlich gute Leistung, schade, dass dies sein vorletzter Film werden sollte. Auch Patricia Neal gefiel mir, wenngleich ich Ida Lupino für die Rolle bevorzugt hätte. Der Film ist durchgehend sehr spannend und mitreissend, was auch viel von Garfields Performance getragen wird. Im direkten Vergleich gewinnt zar bei mir immer noch der Bogart-Film (klar... Bogart da ich den Film auch viel häufiger gesehen habe), muß aber wie gesagt sagen, dass mir dieser Film fast genauso gut gefällt.  Traurig fand ich, dass Wesley sterben mußte... und auf solch einer tragischen Weise. Und noch trauriger fand ich die Szene ganz am Schluß, wie Wesleys kleiner Sohn verwirrt am Hafen rumirrte, seinen vater suchend und nicht wußte, was ihm widerfahren war und er einfach so stehengelassen wurde.