Der Attentäter

( Suddenly ) ( USA, 1954 )

Deutscher Alternativtitel: Plötzlich

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 16.07.2023

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch Film aus meiner Film Noir und Thriller - Filmreihe ist der Sterling Hayden Film "DER ATTENTÄTER" ("SUDDENLY") (deutscher Alternativtitel: "PLÖTZLICH" aus dem Jahre 1954, zusammen mit Frank Sinatra, James Gleason, Charles Smith und Nancy Gates. Der Auftragskiller John Baron (Sinatra) kommt mit zwei Kumpanen in das kalifornische Kaff Suddenly, wo er den Präsidenten der Vereinigten Staaten bei einem inoffiziellen Zwischenstopp erschießen will. Als angebliche FBI-Agenten nisten sie sich im Haus der Witwe Ellen Benson (Gates) ein, zeigen aber schon bald ihre wahren Gesichter und nehmen die Familie sowie Ellens Verehrer, Sheriff Tod Shaw (Hayden), als Geiseln. Zwischen dem psychopathisch veranlagten Baron und Tod entspinnt sich ein Nervenkrieg, im Laufe dessen Tod gezielt versucht, Baron aus der Fassung zu bringen...

 

Die Stars:

Sterling Hayden spielte den besonnenen Sheriff Tod Shaw, Frank Sinatra den psychopathischen Attentäter John Baron, Nancy Gates spielte Haydens Love Interest Ellen Benson, James Gleason ihren Schwiegervater und Ex Secret Service Beamten Pete 'Pop' Benson, Kim Charney spielte Gates Sohn Peter, genannt 'Pidge", Paul Frees spielte Sinatras Kumpel Benny Conklin, Willis Bouchley spielte den Chef des Secret Service,  Dan Carney und James O'Hara spielte den Fernsehmechaniker Jud Hobson.

 

Synchronisation:

Die deutsche Synchro wurde sehr spät, erst 2006, vorgenommen. Von dem Film muß es jedoch eine Erstsynchro gegeben haben, da der Film früher bei uns im Kino lief. ich gehe davon aus, dass diese Synchronfassung heute als verschollen gilt. Selbst zu dieser Synchro liegen nur sehr spärrliche Infos vor: Frank Sinatra wurde von Lennardt Krüger und James Gleason von Gerd Peiser gesprochen.

 

DVD & BluRay:

Ich besitze von dem Film die 2006 erschienene Sinatra-Metall-Sammelbox mit von BEST ENTERTAINMENT. ENeben diesen befinden sich noch 2 weitere Filme in der Box. 2014 brachte Great Movies den Film auch als Einzel DVD heraus. Auf BluRay ist der Film bislang noch nicht erschienen.

 

Interessantes:

Der Attentäter startete am 7. Oktober 1954 in den Kinos der USA. In Deutschland kam er am 13. Mai 1955 in die Kinos. In der Geschichte der USA gab es einige Attentate auf US-Präsidenten (1865 (Abraham Lincoln), 1881 (James A. Garfield), 1901 (William McKinley) und 1912 (Theodore Roosevelt)). Die Idee für die Kurzgeschichte, die dem Film zugrunde lag, kam dem Autor Richard Sale durch Artikel in der Zeitung über die Besuche von Präsident Dwight D. Eisenhower in Palm Springs, Kalifornien, mit dem Zug. Es gab Unterschiede zwischen der Geschichte und dem Film. Der thematisch wichtigste bestand darin, dass die Mutter in der Geschichte nicht verbittert über den Tod ihres Mannes im Zweiten Weltkrieg war und tatsächlich beim Attentat nicht anwesend war, also nie musste die Entscheidung treffen, die die Mutter im Film treffen muss: ob sie den Attentäter erschießen und töten soll, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Die Außenszenen für Suddenly wurden in Saugus, Kalifornien, gedreht, das heute Teil der Stadt Santa Clarita ist. Der prominente Bahnhof Saugus existiert noch, wenn auch nicht mehr an seinem ursprünglichen Standort. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten verfügte Saugus über eine Stichleitung, die von der Hauptküstenlinie des Südpazifiks abzweigte und in Ventura endete. Die Stichleitung war fast ein Jahrhundert lang in Betrieb, wurde jedoch in den 1970er Jahren stillgelegt und abgerissen. Der Bahnhof Saugus wurde 1978 endgültig geschlossen, aber die Anwohner retteten das historische Gebäude (eröffnet 1888) und ließen es an einen neuen Standort verlegen, wo es heute als Museum dient. Das Gebäude diente später auch als Drehort für den Film „The Grifters“ von 1990 mit Angelica Huston und John Cusack. Die Produktionsfirma Libra Productions war die Firma des Produzenten Robert Brassler, und Suddenly war sein erster unabhängiger Film. Zuvor hatte Brassler für Twentieth Century Fox gearbeitet Creator und Drehbuchautor des Films, Richard Sale, schub wenige Jahre später auch den Serien - Klassiker "Yancy Derringer" mit Jock Mahoney. 2013 erschien ein Remake von Suddenly mit Dominic Purcell in der Hauptrolle und unter der Regie von Uwe Boll.

 

Zum Film selbst:

Die Kleinstadt mit dem merkwürdigen, etwas ulkig klingenden Namen "Plötzlich" steht auf einmal im Mittelpunkt  eines Events, welches fast die gesamte Welt erschüttert hätte. Der Name rührte daher, dass früher alles, was hier geschah, immer "plötzlich" geschehen war. Doch das ist lange her, mittlerweile kann man - wie Sheriff Tod Shaw einem Touristen erzählte, auch in "Irgendwann" umbenannt werden Grinsen

Tod Shaw hat seit längerem ein Auge auf die hübsche Ellen Benson geworden, die einen 8jährigen Sohn hat, den alle 'Pidge' nennen. Ihren Ehemann verlor sie vor 3 Jahren durch eine Gewalttat, weswegen Ellen ein ausgesprochener Gegner jeglicher Gewalt ist und entsprechend ablehend darauf reagiert, weswegen sie Tods Annährungsversuche stets ablehnt, da er ihrer Meinung nach durch seinen Beruf miut zuviel Gewalt konfrontiert wird - auch wenn in dieser Kleinstadt so gut wie nichts passiert - doch die Tatsache, dass er stets eine Waffe mit sich führen muß, läßt sie ihn stetig abblitzen. Pitge wiederum ist ein aufgeweckter Junge, der in einem Second Hand Laden eine Waffe sah, die er gerne haben will, weil er mal später auch Sheriff werden wird. Da seine Mutter den Kauf natürlich ablehnte, kaufte Tod ihm die Waffe hinter dem Rücken seiner Mutter. Pidge darf sich nicht einmal Kriegsfilme im Fernsehen oder Kino ansehen. Ellen Schwiegervater Pete, den alle nur 'Pop' nennen, war früher beim Secret Service, bevor er wegen eines Herzleidens, ausgelöst durch eine Schußverletzung im Dienst, erst in den Innendienst und dann in den Ruhestand versetzt wurde. Pop ist derjenige, der zuhause alles am Laufen hält. Pidge liebt seinen Großvater und Ellen ist stets bemüht, dass er sich nicht überanstrengt. Voller Stolz versucht er jedoch den kaputten Fernseher zu reparieren - was ihm jedoch nicht gelang, sondern eher das Gegenteil erreichte laut lachen

Eines Tages trafen 4 Männer ei - vom Secret Service mit der Geheimmeldung an Tod, dass in 2 Tagen der Präsident der vereinigten Staaten hier durchkommen wird und hier auch einmal kurz Halt machen wird. Der Secret Service ist als Vorhut hier, um für die Sicherheit zu garantieren. Als Dan Carney erfuhr, dass sein ehemaliger Chef Peter 'Pop' Benson hier lebt und gerade sein Haus den strategisch besten Punkt für ein Attentat aus dem Präsidenten, wenn er aus dem Zug steigt bildet, war er etwas erleichtert, einen Profi mit an seiner Seite zu wissen.

Kurz darauf klingelte es bei den Bensons an der Tür: Ein Mann namens John Baron vom FBI stellte sich vor und betrat das Haus mit 2 Kollegen. Baron will im Haus alles überprüfen, ob alles sicher ist - weihte die Bensons über den Besuch des Präsidenten ein. Pop war mißtrauisch über die Arbeitsweise - und was überhaupt das FBI daran zu schaffen hat, wobei es Sache des Secret Service ist, wie er selbst noch wußte. Und zudem ist es mehr als unüblich, Leute einzuweihen.

Carney weihte Tod ein, dass man besonders vorsichtig ist, weil man vor einigen Tagen erst einen Hinweis eines Informanten bekommen hatte, dass ein Attentat auf das Staatsoberhaupt geplant ist, der Tipp ist mehr als glaubwürdig, da der Informant für die Weitergabe an Carney mit dem Leben bezahlen mußte.  Als Carney zusammen einem seiner Männer und mit Tod zu den Bensons fuhren, war Carney geschockt, als 3 Männer des FBI anwesend waren und roch den Braten sofort - und doch zu spät. Baron erschoss Carney und seinen Mitarbeiter und verpasste Tod eine Schußwunde. Nun outete sich Baron für alle, die es immer noch nicht wußten: Er und seine Männer waren nicht vom FBI, sondern beauftragte Profikiller mit dem Ziel, den Präsidenten zu erschiessen.

Besonders Ellen stand natürlich unter Schock, während Pidge besonders Baron reizte und verhöhnte und er ihn und den anderen klar machte,m dass er kein Problem damit hätte, einen Jungen auch zu töten, zumal es nicht der erste sei. Man erfuhr, dass Baron als Waise aufwuchs, da seine eltern ihn im Stich liessen und er Zeit seines Lebens ein Mann war, der vor allem davon rannte, ehe er in den Krieg eingezogen wurde und dort merkte, dass die Waffe seine Berufung war, das Gefühl, Gott zu spielen und über Leben und Tod zu entscheiden, gefiel ihm. Für seine Kriegsdienste wurde er mit dem Silver Star ausgezeichnet, jedoch Pidge, Pop und auch Tod machten sich eher darüber lustig, wollten ihm das nicht glauben, was Baron noch wütender machte.  Während die drei Killer alles für ihr Attentat vorbeeiteten, welches ion knapp 2 Stunden stattfinden wird, überlegten Tod und Pop wie man die drei aufhalten könnte, ohne hier im Haus jemanden in gefahr zu bringen. Dann klingelte es an der Tür - es war Jud, den Fernsehmeachnaiker und schon gab es eine Geisel mehr - zumal Jud ja nun erstmal überhaupt nichts wußte, was eigentlich los war und er es dann erfuhr und dann ebenfalls einen Groll gegen die 4 Killer hegte. Baron machte seinen Geiseln klar, dass es alles nichts persönliches sei - er macht es ausschliesslich nur für Geld, die Hälfte wurde bereits gezahlt, die andere Hälfte nach getanener Arbeit- Er sicherte den Geiseln zu, dass er sie alle frei liesse, sobald "der Job" getan sei - doch Tod und Pop wußten, dass dies nicht passieren wird - natürlich dürfen sie keine Zeugen zurück lassen, auch wenn Ellen das nicht glauben wollte und sicher war, baron würde die Wahrheit sagen.

Benny, Barons Komplize wurde für Vorbereitungen der abschliessenden Flucht in die Stadt geschickt. Dabei lief er Tod's Deputy Slim in die Arme und da Benny keinen schlüssigen Grund vorweise konnte, was ein Tourist hier in der Stadt wollte und er zudem mit einem Zug fahren will, den es gar nicht gibt, wußte Slim Bescheid - doch ehe er reagieren konnte, zog Benny seine Waffe und schoß auf den Deputy. Im Fallen gelang es Sli´m, Benny in den Rücken zu schiessen. Durch die Schüsse wurden die übrigen Cops und der Secret Service gewarnt, eilten dort hin es gelang ihnen, Benny, der noch einen weiteren Cop erschoß, bevor Benny von einer Salve aus einem Maschinengewehr getötet wurde. Slim wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Baron und Bud, sein anderer Komplize waren sauer, doch Baron freute sich, dass man Benny jedenfalls erschossen hatte, damit er nicht mehr vor den Cops singen kann - ganz zum Leidwesen des Service, die ihn lieber lebend deswegen bekommen hätten. Der service suchte kurz darauf Carney und ein paar Männer gingen zum Haus der Bensons, wo er zuletzt gesehen wurde. Baron wies Ellen an, den Leuten eine Geschichte aufzutischen, wo Carney zusammen mit Tod, ihrem Schwiegervater und Pidge hingegangen sind, um sie loszuwerden.

Pop bewahrte im haus seine alte Dienstwaffe auf und zudem hatte auch Pidge noch seine Spielzeugwaffe, die er hote und damit auf Bud anlegte. Als Bud Pidge erschiessen wollte, ging Tod dazwischen und machte ihn darauf aufmerksam, dass es doch nur ein Spielzeug sei. Baron machte sich über Bud lustig, das er darauf reingefallen war. Tod lieferte sich ab jetzt ein Psychospiel mit Baron und schaukelte alles noch höher - dies tat er, weil pop einen Plan hatte. Jud, der dennoch den Fernseher reparieren sollte, wurde von pop instruiert, wie er ihn reparieren soll, so dass man aus dem TV eine Waffe machen könnte - eine 5000 Volt große Waffe, in Verbindung mit Wasser Grinsen  Zudem verlor Ellen die Nerven und ging auf Baron los - der verhöhnte sie, gab ihr seine Waffe und wußte, sie würde nicht schliessen - genau so war es auch. Er ohrfeigte sie, nahm ihr die Waffe weg und lachte sie aus.  Dabei bemerkte er nicht, dass Pop, der einen Herzanfall vortäuschte, Pidge zum Schrank schickte um seine Pillen zu holen und sah, was Pop wirklich bezweckte. In der Schublade lag auch seine Dienstwaffe. Pidge tauschte diese gegen seine Spielzeugwaffe aus, die man kaum unterscheiden konnte. Derweil lenkte Tod Baron weiter mit seinen Psychospielchen ab. Zudem erwähnte Tod auch, dass es schon mehrere Attentate auf Präsidenten gegeben hatte und alle bis auf einen mißglüchten - und der Täter wurde immer geschnappt. Naiv meinte Baron, dass die anderen alles Amateure waren - er ein Vollprofi und er würde nicht versagen Grinsen (Das Kennedy-Attentat war ja erst 9 Jahre später)

5 Minuten vor 17 Uhr, wo der Präsident kommen würde überprüfte Bud nochmal alles - gewehr und Schußstellung, merkte nicht, dass er in einer Pfützte stand, nachdem Pop ein Glas Wasser absichtlich verschüttete und Pop nickend Jud den Befehl gab, den Stecker des TVs in die Steckdose zu stecken. Dies geschah und sofort durchzuckten Bud 5000 Volt durch sienen Körper. Aus den plötzlichen Reflexen ging das Gewehr schliesslich unkontrollierbar los, der Service und die Cops waren gewarnt und schossen zurück, während Baron ungläublich nur erstarrte... zudem war vorher der Zug einfach vorbeigefahren, statt wie geplant, anzuhalten. Baron nahm seine Waffe und schoß Jud in den Rücken und schluß Tod und Pop nieder. Dann wollte er Pidge erschiessen, doch Ellen hatte Pops Waffe greifen können und erschoss den vollkommen erstaunten Baron. Als die Cops und der Service durch die Tür kamen war alles shcon bereinigt .D  Der service dankte Pop für sein Eingreifen und der Stromfalle und Pop fühlte sich endlich nocheinmal als Dienst für sein Vaterland gebraucht Grinsen

Man erfuhr, dass Jud und Slim schwer verletzt waren, beide aber wieder gesund werden. Ellen hatte der "Mord" an Baron verändert und will nun eine Beziehung mit Tod. Am Ende kam noch ein Tourist in die Stadt der fragte, in welcher Stadt er sei. Als Tod meinte "Plötzlich"  war er verwirrt... bis Tod sagte, das sei der Name der Stadt. Der Mann lachte und meinte, welch unpassender Name und fuhr weg. Tod schaute ihm nach und sagte zu sich selbst "Nein, mein Freund...ganz und gar nicht...." laut lachen

Fazit:
Sehr spannendes Thriller-Drama mit starken psychologischen Aspekten. Baron wirkte zwar wie ein Abziehbild eines üblichen Killers: Waise, immer im Stich gelassen, Zeit seines Lebens ein Angsthase bis er durch eine bestimmte Situation  "sein Leben änderte". der Film erinnerte mich etwas an den 1 Jahr später entstandenen Klassiker "An einem Tag wie jeder andere" mit Bogart. Die schauspielerischen Leistungen waren klasse, besonders James Gleason gefiel mir in der Rolle. Schade nur, dass die Neusynchro des Films nicht sehr gelungen war, besonders die deutsche Stimme von Sterling Hayden (blieb unbekannt, wer das war) fand ich deplaziert. Schade, dass die Originalsynchro verschollen ist aber toll, dass es eine neue gab undb somit der Film nach nahezu einem halben Jahrhundert auch deutschsprachigen Zuschauern wieder präsentiert werden konnte. Sicher kein fehlerfreier Film, aber er spielte eben 1954 wo vieles natürlich noch anders war. Alles in allem hatte mir der Film wirklich sehr gut gefallen. Zuletzt gesehen, als ich die DVD von Steffi geschenkt bekommen hatte (also so 2006 oder 2007).

 4,5 Sterne