Cincinnati Kid

( The Cincinnati Kid ) ( USA, 1965 )

Deutscher Alternativtitel: Cincinnati Kid und der Pokerkönig

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 30.06.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Steve McQueen Film war heute der Pokerefilm-Klassiker "Cincinnatti Kid" aus dem Jahr 1965. McQueen tritt an gegen Hollywood-Legende Edward G. Robinson. In weiteren Hauptrollen spielen Karl Malden, Ann-Margret, Joan Blondell, Tuesday Weld, Rip Torn und Jack Weston. Nachdem ich gestern ja "Die Heiratsmaschine" gesehen hatte, worin McQueen  dem Roulettespiel fröhnte, passte dieser Film als Pendent ganz gut dazu. Die Zeit, von McQueen in absoluter Legendenform war und diesmal sich mit dem großen Edward G. Robinson messen konnte ist schon einzigartig - nicht umsonst bis heute einer, wenn nicht sogar der bekannteste Poker-Film aller Zeiten. Der gleichnamige Roman des Films wurde von Richard Jessup verfasst. In Deutschland hiess der Roman "Der Pokerkönig". Der Film-Song "The Cincinnati Kid" wurde von Ray Charles gesungen, wobei ich fand, dass er eher zu einem Western gepasst hätte.

Die Co-Stars
Filmlegende Edward G. Robinson war als McQueens Gegenspieler Lancey Howard zu sehen. Karl Malden ("Die Strassen von San Francisco") spielte McQueens Freund und Kartengeber Shooter. Ann-Margret spielte Maldens durchtriebene Ehefrau Melba, die sich McQueen an den Hals wirft. Tuesday Weld spielte McQueens eher etwas biedere Freundin Christine. Joan Blondell überzeugte als ehemaliges Poker-Ass Ladyfingers, die heute nur noch die Kartengeberin macht. Rip Torn spielte den von Robinson ind die Rache geschundenen Spieler Slade. Jack Weston war als charismatischer Pokerspieler Pig zu sehen.

Synchronisation:
Steve McQueen wurde hier von Michael Chevalier gesprochen. Kein anderer Sprecher sprach ihn öfter als er. Edward G. Robinson bekam seinen Stammsprecher Alfred Balthoff. Rolf Schult (Stammstimme Patrick Stewart) übernahm Karl Malden, Maria Körber Tuesday Weld, Marianne Lutz sprach Ann-Margret, Erna Haffner sprach Joan Blondell und Gert-Günther Hoffmann (Stammstimme u.a. Sean Connery, Paul Newman, William Shatner, Patrick Macnee, u.v.a.) übernahm Rip Torn.

DVD & Bluray:
Ich bestze von dem Film die Bluray die 2011 erschienen war. Das Bild iust brillant, der Ton ebenso. Als Bonus gibt es einen Audiokommenatr vom Regisseur Norman Jewison, sowie in ausgewählten Szenen von Dave Foley und Phil Gordon., zudem eine kleine Doku "Cincinnati Kid  - Poker nach geldenen Regeln" , sowie den Kinotrailer. Natürlich ist die Fassung mit selbigen Bonusmaterial auch auf DVD erschienen.

Interessantes:
Eigentlich hätte Sam Peckinpah die Regie des Filmes übernehmen sollen - doch ein heftiger Streit mit Produzent Martin Ransohoff verhinderte dies. Und das, obwohl Peckinpah bereits einen kleinen Teil des Films gedreht hatte und trotzdem nicht in den Credits dafür erwähnt wurde. Unter Peckinpah war auch nicht Robinson, sondern Spencer Tracy für die Rolle des Lancey Howard und Sharon Tate für Tuesday Welds Rolle geplant. Tate sollte in dem Film auch eine kleine Nacktrolle spielen. Durch den Regisseur-Wechsel zogen sich Tracy  als auch Tate aus dem Film zurück.

Zum Film selbst:
Der Film spielt schätzungsweise in den 1920er Jahren. Steve McQueen spielt den stadtbekannten Pokerspieler Eric Stoner, genannt "Cincinnati Kid", ein Mann, der überall beliebt ist, Kindern seine Kartentricks zeigt und sich auch für soziale Umsetzungen einsetzt. Sein großes Ziel ist es, der weltbeste Pokerspieler zu werden. Als er hört, dass Lancey Howard, seit Jahren der weltbeste Pokerspieler, in der Stadt ist, ist Stoner darauf versessen, ihn zu einem Spiel herauszufordern, um die Nummer 1 zu werden. Stoners Freundin Christine wartet darauf, dass er aus ihr eine ehrbare Frau macht und sie heiratet, doch Stoner wirkte unentschlossen, was sie zunehmends störte. Christine unternahm dagegen viel mit Melba, der mannstollen Ehefrau von Stoners bestem Freund Shooter. Shooter ist ein ehemaliges Poker-Ass, der nach einer herben Niederlage gegen Lancey Howard das Glück verlassen hat und nur noch kleine Spielchen macht und sich mehr dem Kartengeben bei Turnieren sich beschränkt. In Melbas Augen ist Shooter nur noch ein Versager und sie läßt auch keine Situation offen, ihm das - eher indirekt - zu sagen. Als Stoner Shooter sagt, dass er gegen Howard antreten will, warnt er ihn davor. Er glaubt zwar, dass Stoner eine gute Chance hat, doch würde der Preis des Verlieren ihn zerstören, wie er ihn zerstört hat. Christine zieht die Reißleine in der Beziehung und verläßt Stoner, um erstmal aufs Land zu ihren Eltern zu fahren, um nachzudenken.

Der arrogante Spieler und wohlhabene Geschäftsmann Slade tritt gegen Howard in einem Pokerspiel an und zieht den kürzeren und verlor 6.000 Dollar gegen ihn. Slade will sich nun auf seiner Weise rächen und Stoner sollte ihm seine Genugtuung beschaffen, Howard zu schlagen. Damit das auch wirklich klappt, verläßt sich Slade nicht nur auf Stoners Pokerkünste, sondern erpresst Shooter, der bei dem Spiel als Kartengeber fungieren soll. Shooter hat Spielschulden bei Slade und dieser zwingt ihn nun, Stoner bei dem Spiel gewinnbringende Karten zu geben. Zuerst weigerte Shooter sich, sah aber ein, das er keine andere Wahl hat.

Lancey Howard kam mit respekt zu Stoner. Er hatte von Stoner bereits gehört und denkt, dass er ihn wirklich ernsthaft gefährden könnte, zumal sie 5 Card Stud Poker spielt, worin Stoners Spezialität liegt.

Melba trifft sich mit Stoner, um mit ihm ins Bett zu gehen, weil sie es satt hatte, mit einem Looser, wie ihren Mann  zu schlafen. Ihr passte es, dass Christine ihn verlassen hatte und letztendlich hatte Melba Christine genau so hingespielt, dass sie ihn verläßt, damit sie ihn haben kann. Doch Stoner zeigte kein Interesse daran, seinen besten freund mit dessen Frau zu betrügen und wies sie ab. Stattdessen fuhr Stoner aufs land, um Christine bei ihren Eltern zu besuchen und amüsierte ihre Eltern doch einen Kartentrick und schaffte es, Christine zurückzuerobern. Dennoch erbat sie sich weitere Bedenkzeit, was ihre nähere Zukunft anging..

Der tag, an dem das große Spiel begann, nahm ihren Lauf. Das gesamte Pokerspiel sollte nun den Rest des Films einnehmen, so dass die gesamten Pokerspielszenen ca. 45 Minuten andauern. 5 Leute sassen am Tisch - neben Howard und Stoner waren dann noch die kleineren Größen wie Pig, Doc Yeller und Hoban anwesend. Schon gleich beim ersten Spiel liess Howard Stoner fast ausbremsen, indem er einen hohen Einsatz machte, mit dem Stoner nicht mithalten konnte. Doch Slade wollte seine Rache und lieh Stoner 2000 Dollar, damit er mitgehen konnte und gewann den Pott schliesslich auch. Die nächsten Stunden war es ein offener Schlagabtausch, wobei auch Pig mal gewann, der daraufhin sich einbildete, selbst beide zu bseigen um zum größten Pokerspieler zu werden. Doch Pig ist nicht sonderlich schlau und tat nicht gut daran, Howard zu verhöhnen, weswegen Howard ihn bei einem Spiel eiskalt finanziell aus dem rennen warf und ihn somit fast verspottete, woraufhin Pig fast durchdrehte und Stoner ihn beruhigen mußte.  Als schliesslich auch Doc und Hoban aus dem Rennen waren spielten nur noch - wie erwartet - Stoner und Howard gegeneinander. Howard machte Stoner Komplimente, dass er ein wirklich würdiger gegner ist, wie er ihn schon lange nicht mehr hatte. Nach vielen Stunden schlug Stoner eine mehrstündige Pause vor, um zu schlafen, und neue Kräfte zu sammeln. Howard war einverstanden.

Stoner nutzte die Pause erstmal, um sich Shooter vorzuknöpfen. Stoner wußte, dass Shooter ihn´m gute Karten zuschanzte - doch das wollte er nicht, Stoiner will Howard ganz legal aus eigener Kraft besiegen. Als Shooter sich weigerte, um Slade nich zu verärgern, drohte Stoner, Shooter auffiegen zu lassen und damit seinen Ruf auf ewig zu ruinieren. Shooter war nun in einer Zwickmühle. Kurz vor Pausenende suchte Melba Stoner auf und stieg fast nackt zu ihm ins Bett und weckte ihn. Diesmal ging Stoner auf sie an und schlief mit ihr. Nach dem Akt kam ausgerechnet Christine herein, um eigentlich zu Stoner zurückzukommen und sahn, was geschehen war und verliess verstört das Zimmer.Stoner begriff, das er einen fehler gemacht hatte.

Ladyfingers hatte Shooter als Kartengeber abgelöst. Kurz bevor das Spiel weiterging, vesetzte Howard Stoner ein paar psychologische Nadelstiche, um seine Konzentration zu schwächen, erzählte ihm, dass ein Pokerchampion sich nicht durch eine Beziehung mit einer Frau ablenken darf und das eine Frau fürm einen Mann mit diesen beruf nur ein netter zeitvertreib ist, wenn man gerade nicht spielt. All diese Worte, die Howard ihm sagte und eben die Enttäuschung, die Stoner gegen Shooter und Christine hegte, beeinflußten fortan sein Spiel - was Howard wußte und er es auch extra psychologisch gegen ihn verwendete. Überhaupt war diese Pause und die Geschehnisse darin der Punkt gewesen, der Stoner, der eigentlich  eher auf dem Weg war, Howard zu schlagen, langsam bergab ging. Die Stunden vergingen und die Schlacht näherte sich ihrem Höhepunkt, wo Stoner schliesslich alles sprichwörtlich auf eine Karte setzte und Howard eigentlich nahezu am Boden hatten. Doich in allerletzter sekunde schlug Howard mit einer Karte, mit der Stoner nie gerechnet hatte, eiskalt zu. Im entscheidenden Spiel wird Stoners Full House (mit Assen und Zehnen) von einem Straight Flush Howards überboten. Die Wahrscheinlichkeit dieser Kartenverteilung beträgt etwa 1 : 45 Millionen (!!!) . Stoner war fassungslos und taumelte aus dem Zimmer heraus. Er konnte nicht fassen, wie er das Spiel überhaupt nich verlieren konnte und Howard setzte noch einen mit dem Spruch drauf "Sie sind gut, wahrlich gut, Kid...doch merken Sie sich eines: Solange ich da bin, werden Sie immer n ur die Nummer 2 sein!"  Slade kochte vor Wut, warf Stoner Unfähigkeit vor, weil er seine Hilfe nicht nutzen wollte und spie Gift und Galle gegen Stoner. Doch der Spruch - Glück in der Liebe, Pech im Spiel - trat auch hier ein. Christine erschien, scheinbar hatte sie ihm seinen seitensprung verziehen und beide gingen Arm in Arm nach Hause.

Fazit:
Ein wahrlich großartiges Poker-Duell, was seinesgleichen sucht. Bedauerlicherweise bin ich mit den Pokerregeln nicht so gut vertraut, was mir natürlich auch eine gewisse Spannung aus dem Film nahm, wenn man zuschaut, aber die Spielzusammenhänge nicht so gu nachvollziehen kann. der Film wurde durch das charismatische Verhalten der Hauptdarsteller bestimmt und eine gewisse Melancholie bei allen Schauspielern war stark zu erkennen. Edward G. Robinson war nett und zuvorkommend - äußerlich - doch innerlich abgrbrüht und voll konzentriert. es machte den Eindruck, dass ihn nichts aus der Ruhe bringen konnte. Ich denke, letztendlich waren es der Verrat von Shooter, das verhalten von Melba und das Enttäuschen gegenüber Christine, was Stoner aus seinem konzept brachte und in seinem Kopf spukten, während Howard sich von Anfang an bis zum Ende nur aufs Spiel konzentrieren konnte und er somit letztendlich den Sieg davontragen konnte.

Mehr als  3 1/2 Sterne sind für mich nicht drin, wobei der Film weitaus mehr verdient hat, solange man die Pokerregeln auch besser versteht. So oder so kann man die Faszination dieses Klassikers und die Kunstfertigkeit dieses Filsm nicht absprechen...