In letzter Sekunde

( The Fighting Kentuckian ) ( USA, 1949 )

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 01.12.2018

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Die Co-Stars:
Der weibliche Co-Star ist hier Vera Ralston, mit der Wayne bereits in dem Film "Blut am Fargo River" (1945) zusammengespielt hatte. Schon in dem Film hatte mir ihre schauspielerische Präsenz nicht sehr gefallen und auch in diesem Film spielte sie für die weibliche Hauptrolle einfach nit kraftvoll genug...vielleicht ein grund, wieso ihre Karriere nur 27 Credits umfasste und ihren letzten Film bereits 1958 drehte, obwohl sie erst 2003 79jährig verstorben war. Sehr viel besser gefiel mir das schon Co-Star Oliver Hardy, der natürlich den nötigen Humor in dem film brachte und sehr viel seiner schauspielerischen Performance aus den "Laurel & Hardy" Filmen auch hier zeigte. zudem merkte man eben, dass Hardy schon ein Stummfilm-Star war, alleine eben von seiner schauspielerischen Energie, die er auch in diesem Film zeigte. Ferner dabei waren Film Noir-Star Marie Windsor (als durchtriebene und intigrantische Ann Logan), Philip Dorn (als sympathischer Col. Georges Geraud) und John Howard als gelackter Blake Randolph, der mit Wayne um die Gunst von Vera Ralston kämpfte. Nicht fehlen durfte natürlich auch jemand aus Waynes Buddy-Kreis, in diesem Film dargestellt von Paul Fix als Kleingauner Beau Merritt, der den Film auch nicht überlebte.

Der Regisseur:
Erstmals drehte John Wayne mit dem bekannten Regisseur George Waggner.  1951 wiederholten sie ihre Zusammenarbeit in dem Kriegsfilm "Unternehmen Seeadler".  Waggner führte in seiner Kariere überwiegend bei TV-Serien Regie, u.a. mehrfach bei "Solo für UNCLE", "Surfside Six" und "Cheyenne". Wayne selbst hatte diesen Film übrigens produziert und hatte auch ein Mitspracherecht am Drehbuch.


Die DVD & BluRay:
Ich besitze die DVD VÖ von 2007. Bedauerlich ist, dass für die VÖ das alte deutsche TV-Master verwendet wurde, was man daran liegt, dass alle Introeinblendungen am Anfang des Films in deutsch waren. Zudem ist es auch eine geschnittene Fassung, der Film ging 94 Min. Demnach fehlen, selbst abzüglich der PAL / NTSC Toleranzgrenze ca. 3 Minuten. Als Bonusmaterial befindet sich der Kurzfilm "Arroyo", der 1955 im Rahmen der TV-Serie "Screen Directors Playhouse" im US-TV ausgestrahlt wurde. Dieser 30minütige Kurzfilm wurde mit Jack Carson und Lola Albright ("Peter Gunn") auf die Mattscheibe gebracht.  Ansonsten  gibt es noch eine Bio / Filmographie zu John Wayne und Oliver Hardy. Der Hauptfilm wurde zum Glück in s/w gezeigt, obwohl man ja auch viele Jahre später eine colorierte Fassung gebracht hatte. Bild- und Tonqualität sind trotz des deutschen Masters ausreichend, aber nicht herausragend.  Sehr verwundert war ich über die FSK-Freigabe. Die lag bei 6 und das ist ein Witz. In dem Film gibts es einige Schlachten und auch Tote, die eine FSK: 6 Fassung absolut nicht rechtfertigen. Angemessen wäre hier eine FSK: 12 gewesen. Der Film ist seit April 2018 auch auf BluRay erschienen, allerdings in derselben geschnittenen Länge. Von den Rezensionen bei Amazon lese ich, dass die Bildqualität  nicht aufgebessert wurde, so dass der Kauf der Bluray für mich keinerlei Sinn ergeben würde. Als Bonusmaterial befindet sich exakt dasselbe, wie auf meiner DVD, ausser dass es auch die (für mich absolut unnötige) colorierte Fassung mit anbei ist. Witzig ist, dass die BluRay eine FSK: 16 hat (laut Cover), der Film aber laut fsk.de  weiterhin 6 ist. Entweder also ein Versehen, oder manche Trailer zu  einer FSK.6 nicht würdig - dieses passt aber nur, wenn die Trailerauswahl sich von der DVD unterscheidet...

Synchronisation:
John Wayne wurde erneut von meinem Dritt-Lieblings-Sprecher (nach Marquis und Engelmann) Wolfgang Lukschy synchronisiert. Oliver Hardy bekam seinen "Laurel & Hardy" Stammsprecher Arno Paulsen (zum Glück!)

Zum Film selbst:
Man schreibt das Jahr 1818. Napoleon Bonaparte hatte in Europa seinen Krieg verloren und viele seiner Gefolgsleute haben sich nun in die USA, nach Alabama abgesetzt und viele leben in der Stadt Mobile.

John Wayne spielt den Kentucky-Soldaten John Breen, der gerade mit seiner Garnison in Mobile stationiert ist. Zusammen mit seinem besten Freund , dem etwas ungeschickten Willie Payne (Oliver Hardy), fällt ihm die hübsche Fleurette De Marchand (Vera Ralston) auf, die auch jüngst von Paris nach Alabama gezogen war, samt ihrem Vater. Breen verliebt sich sofort in die hübsche Frau  und um mit ihr kurz alleine sein zu können, integriert er Willie, sie stalkerhaft zu verfolgen, was auch gelang.  Breen ahnte jedoch nicht, dass Fleurette mit dem gelackten und wohlhabenen Geschäftsmann Blake Randolph verlobt ist, den sie zwar nicht liebt, aber dessen ehe für ihren vater gute Prestigegründe liefert. Der schlitzohrige Breen denkt aber nicht daran, den kampf aufzugeben, zumal er auch spürte, dass Fleurette ihn ebenfalls liebt. (Gott...damals war das wirklich so einfach - man schaut sich einmal an unbd schon verliebt man sich, ohne etwas voneinander zu wissen...mann, war das Leben damals einfach!) .

Randolph sieht dem durchtrieben Spiel zu und will Breen wegen einer Schlägerei vor einigen tagen verhaften lassen, doch Breens Garnison kam im letzten Moment dazwischen und verhinderte dies.

Witzig dann die Szene, wo Randolph allen Leuten anbot, gegen einen Muskelmann zu kämpfen und als Belohnung eine Flasche feinster Whiskey steht. Willie schielte sofort nach der Flasche...doch er sah schnell, dass er nicht den Hauch einer Chance gegen den Muskelmann hätte. Mit einem gewievten Trick schnappte er sich die Flasche und haute ab. daraufhin resultierte eine große Massenschlägerei, die damit endete, dass Willie zuminderst ein paar Schluck des edlen Tropfen geniessen konnte und Breen erst mit einem Trick alle Leute dazu brachte, dass nun Essenszeit sei...und alle schnell zum Essen fassen die Schlacht verliessen....natürlich war Willie durch Schubsen der erste an der Reihe und schaute den Koch wegen seiner kleinen Portion grimmig an, so dass er 2x Nachschlag noch auf seinen Teller bekam.  

Um die Gunst um Fleurette gewinnen zu können, entschloss Breen sichdie Garnison kurzeitig zu verlassen. Der Kommandant hatte Verständnis dafür und liess Willie ebenfalls zurüück, um ein Auge auf Breen zu haben. Getarnt als Landvermesser gingen sie nach Mobile zurück. Breen hatte zwar absolut keine Ahnung von dem Job, aber Willie zumindest. Breen beschloss Willie einmal zu foppen, indem er ihn immer wieter Richtung einem See drängte, den Willie nicht sah, da er rückwärts ging und schliesslich platschend im see landete...und er daraufhin seine typische Hardy.Grimasse zog.

In dem Moment schoß jemand auf Breen und erwischte ihn an der hand. Breen wußte sofort, dass es Randolph war und beschloss, sich später dafür zu revanchieren. Randolph zog derweil vor Fleurettea Vater alle Register, damit die Ehe mit Fleurette sehr schnell vollzogen wird, wobei für Breen die Zeit davonlief.

Um Fleurette nahe zu sein, brachte ihm Willie das Fiedeln bei...doch es brachte nicht viel, denn Breen blamierte sich ziemlich. Danach schneppte sich Breen Fleurette und erfuhr, dass sie ihn wirklich liebt und Breen sagte, sie darf Randolph nicht heiraten...sie habe nur ihn zu heiraten. Witzig noch, die Willie zu Breen sagte, wie man ein feines Haus zu betreten habe "Denk daran, dir deine Schuhe an der Hose abzuwischen, bevor du das haus betrittst. Das gehört sich so!"  

Breen bekam heraus, dass man die Franzosen um ihre Grundstücke belogen hatte und Landvermessungen falsch vorgenommen wurden wo es um wertvolle Grundstückseinahmen geht. Als Breen Fleurettes Vater davon in Kenntnis setzen wollte, fehlten ihm die Beweise, denn Randolph  und die verschlagene Ann Logan verhinderten dies.

Doch Randolph merkte nichtmal, dass er auch verarscht wurd.  Die anderen versuchten sich langsam allen zeugen zu entledigen - dazu gehörten auch Breen und Randolph. Man sperrte beide ein und später war die Tür offen und ein Fluchtpferd stand parat. Breen kam das suspekt vor, doch Randolph sah es als Chance, rannte heraus um damit zu flüchten und wurde dabei erschossen. Breen nutze den Tumult zu seiner Flucht und setzte nun alles daran, die anderen aufzuhalten. Doch die Übermacht schien zu groß. Fleurette brachte Breen noch ein Gewehr und geriet selbst mit in die Schußlinie. Breen gelang es sie zu beschützen un in der sprichwörtlich letzten sekunde erschien Willie mit der Kentucky Garnison und konnten den gegner locker überwältigen.

Der Ehe mit Breen und Fleurette stand nun nichts mehr im Wege und er schloss sich auch wieder der garnison an....

Alles in allem ein recht untypischer Frühwestern, eigentlich schon emhr Romanze als Western, dennoch sehr spannend und mitreissend - und auch witzig, allen voran natürlich durch Oliver Hardy!

Natürlich gabs auch einige naive und auch unlogische Situationen, aber im großen und Ganzen hatte mir der Film gut gefallen: