Die Hafenkneipe von Tahiti

( Donovan's Reef ) ( USA, 1962 / 1963 )

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 09.09.2018

 

Diskussionsthread in meinem Forum

"Die Hafenkneipe von Tahiti" hatte ich das letzte Mal vor vielen jahren gesehen, als ich ihn mir vom TV aufgenommen hatte...ich glaube bei N3. Besitze die DVD zwar schon seit vielen Jahren, aber komme heute erst im Zuge meines ReWatches dazu, ihn mir mal wieder anzusehen. Einer der wenigen "Voll-Komödien", die Wayhne in seiner langen Karriere gemacht hatte.

Die DVD:
Es gibt gegenwärtig ja nur eine Version der DVD, diese habe ich. Positiv ist, dass der Film uncut ist. In der deutsche Fassung muß eine ca. 2 minütuge Szene herausgeschnitten wurden sein, diese ist wieder eingebaut, im englischen original, deutsch untertitelt. Bild und sogar der Ton sind wirklich sehr gut. Am Bonusmaterial haperts - wie gewöhnlich - mal wieder, ausser den original-Kinotrailer nist nichts dabei. Auf ein animiertes oder mit musik untermaltes Menü hatte man leider auch verzichtet...

Die Co-Stars:
John Wayne spielte einmal mehr mit Lee Marvin zusammen, obgleich er als zweiter hauptdarsteller geführt wurde, war seine Präsenz nicht wirklich herausragend, ebenso wie sein Charakter, der kaum was wesentliches zur Handlung beitrug und der leider völlig unterfordert schien. Die weibliche Hauptrolle ging an Elizabeth Allen. Elizabeth Wer? genau...war auch mein erster Gedanke, denn ich konnte diesen Namen mit keinem anderen Film im ersten Moment assoziieren. Muß man auch nicht, denn ihre gedrehten Spielfilme passen aucf einen Bierdeckel, präsenter war sie hingegen eher als gaststar in TV-Serien. In weiteren Rollen war unter anderem jack Warden ("Die Fälle des Harry Fox") zu sehen und genau hier wirds drastisch bunlogisch, wenn man es mit der Handlung vergleicht...dazu gleich mehr. Eine weitere Rolle spielte Cesar Romero, als schmieriger Dandy / Betrüger.

Der Regisseur:
Man höre und staune...obwohl der Film sicher nicht sovielen Leuten ein Begriff ist, hätte man wohl eher einen nicht so bekannten Regiusseur erwartet - doch kein anderer als Hollywood Legende John Ford führte hier Regie und bilder den letzten gemeinsamen Film mit seinem guten Freund John Wayne ab. Ich muß geseteh, mir war nicht mehr bewusst, dass Ford hier Regie führte, und es wundert mich auch ein bißchen...

Interessantes & Rechnerisches:
Hier kommen wir nun zu dem, was ich eben schrieb: Jack Warden (geboren 1920) und John Wayne (geboren 1907) spielen 2 ehemalige Kriegs-Soldaten, die nach dem Krieg absichtlich auf der Insel blieben (dem deutschen Titel nach soll es sich ja wohl um Tahiti handeln) Warden hatte erfahren, dass er inmitten des 2. Weltkriegs eine Tochter geboren hatte. Jene Tochter wurde von Elizabeth Allen gespielt. Diese wurde übrigens 1929 geboren.  Nun wollte John Ford dem Zuschauer weismachen, Allen sei die Filmtochter von Warden (die gerade mal 9 Jahre auseinanderliegen!). Ferner wollte Ford weismachen, dass Warden der Chef der ganzen Gruppe ist, er war schon Waynes Vorgesetzter und eher väterliche Typ, obwohl Warden 13 Jahre jünger war als Wayne. Wayne machte sich im Laufe des Films an Allen heran, obwohl Wayne demnach ein gutes Stück älter war...als sie geboren wurde, kämpfte er im 2. Weltkrieg...gut, das ist zwar nicht so ungewöhnlich, das in einer Liebesbeziehung der Mann auch mal 20 Jahre älter ist...aber dennoch. Vergleicht man die Altersunterschiede insgesamt, kann man nur sagen, das die Auswahl der Schauspieler (jedenfalls besonders bei Jack Warden) sehr unglücklich ausfiel, war Warden einfach viel zu jung war für diese Rolle!). Er war zwar schon 43 und kann durchaus eine 20jährige Tochter haben, nur war die Allen eben keine 20, sondern 34 Jahre alt, hier wirds gleich noch merkwürdiger....so merkwürdig, dass Allen sich in einen Mann verliebt, der 13 Jahre älter ist als ihr Vater. OK...auch nicht ungewöhnliuch für die heutige Zeit...aber ein weiteres "dennoch" von mir.

Synchronisation:
Ein weiterer Minuspunkt des Films ist John Waynes deutsche Stimme. Wayne wurde von Hans W. Hamacher gesprochen, der Wayne 2x - jeweils völlig unpassend - seine Stimme lieh. Nach diesem film war er auch bei "Die Gewaltigen" siehe meinen Bericht dort) als völlig fehlgewählte Stimme genommen wurde. Ein weiterer Punkt,m die den Film schon etwas runterreißt.

Zur Handlung selbst:
Hohn Wayne spielt den irischen Navy-Soldaten Michael patrick Donovan, der von allen nur "Guns" genannt wird (eine Erklärung weswegen gab es nicht, ich kann mir vorstellen, dass er die Position eines "Gunnary Sergeant" inne hatte und seine Abkürzung "Guns" daher rührte ; noch heute wird ja eine solche Person ja gerne mit "Gunny" abgekürzt.) Seit dem zweiten Weltkrieg lebt er zusammen mit 3 anderenb Leuten auf einer Karibikinsel fest. Nach Kriegsende beschlossen alle, dortzubleiben und den Eingeborenen zu helfen. Und das, obwohl ihr Captain Dr. William Dedham (Jack Warden) inmitten des 2. Weltkriegs Vater geworden war und folglich seine eigene Tochter nie gesehen hatte. Dedham erfuhr später, dass seine Frau gestorben war, hielt es dennoch nicht für notwendig, nach hause , nach Boston, zurückzukehren, um für seine Tochter dazusein. Ferner ist Dedham der Sohn des reichen, angesehenen Reeders Dedham, die seit 3 Generationen eine Schiffswerft leiten. Nach dem Tod seines Vaters oll nun William die Firma übernehmen, doch da er ja auf einer karibischen Insel lebt, soll die Firma gleich an seine Tochter Amelia (Elizabeth Allen) übergehen...wenngleich die Teilhaber es nicht so gerne sehen, dass eine Frau an der spitze des Unternehmens steht. Doch zur Übernahme benötigt es unter anderen Williams Unterschrift. Also entscheidet sich Amelia, ihren Vater zu suchen und macht sich auf den Weg.

Die Firma schrieb an William auch einen Brief, dass Amelia kommen wird, entgegen Amelias Wissen und Wunsch.  William selbst möchte nicht, dass Amelia erfährt, dass William sich hier in den letzten 22 Jahren ein ganz neues Leben aufgebaut hatte. Er hatte eine Einheimische geheiratet, die jedoch bei der Geburt des dritten gemeinsamen Kindes gestorben war. Er hat 2 Töchter im Alter von 14 und 8 Jahren und einen Sohn im Alter von 4 Jahren. Er fleht Donovan an, die Kinder für die Zeit, wo Amelia hier ist, als seine eigenen auszugeben.

Donovan hatte zudem noch andere Probleme. Gilhooley (Lee Marvin), ein weiterer Navy Soldat, der einst hierblieb und für einige Jahre weg war, kehrte nun wieder zurück. Zwischen beiden besteht eine wahre Hass-Freundschaft.

Amelias Ankunft war ungemein witzig. Die energische  aber doch mehr auf Etepetete Frau hatte schon Probleme, von Bord des Schiffes zu kommen, Wegen der Wassertiefe kann das Schiff nicht an der Insel anlegen, sondern wird von einem Kanu abgeholt. Donovan versprach ihr zu helfen, und sagte auf seiner rüden Weise "Sie solle ihre Keulen über das Geländer schwingen!"  doch ihr etwas ungeschicktes Aussteigen führte dazu,m dass beides klatschend ins Wasser fielen. Natürlich gab Amelia dem rüden Donovan die Schuld. Auf der Fahrt zum Festland machte Amelia keinen Hehl daraus, dass sie Donovan nicht mochte.  Sie erfuhr, dass ihr Vater, der dort als Arzt tätig ist, beruflich gerade unterwegs ist. Die 3 Kinder wurden angwiesen, Donovan als "Papa" anzureden, wenngleich der Jünge, Luke, der aber nur "Luki" - weil es witziger klingt  - genenannt werden will, versaute es schon fast in seinem ersten Dialog, als er seinen vermeintlichen Vater mit "Onkel Guns" anredete.  Amelia hatte nicht recht Lust von Donovan in seinem Jeep zur den Haus ihres Vaters gebracht zu werden und Donovan machte es gleich klar "Entweder ich fahre sie oder sie müssen hier am Strand schlafen!"  Amelia war von dem haus ihres Vaters schon etwas beeindruckt, hielt aber weiterhin nichts von Donovan und noch weniger von Gilhooley, den sie in Donovans Kneipe kennenlernte und der sich prollig an sie ranmachte.

Die Tage vergingen - man beschnupperte sich langsam, ohne sich sonderlich zu mögen. Einmal beschloss Amelia, schwimmen zu gehen, hatte aber nichts dabei. In einem geschäft wollte man ihr einen Bikini andrehen...doch das war ihr viel zu freizügig . Statdessen whälte sie eine Art Badekleid, was wirklich nichts zeigte, sogar mit Rockartigen Rüschen...hässliches teil! Und Donovan traute seinen Augen kaum und nannte sie "Miss Mittelalter".  Dann wollte sie surfen gehen - und Donovan fuhr das Boot. Spöttisch hielt sie Donovan darauf an, doch schneller und schneller fahren zu wollen, bis Donovan sich einen Spass machte und sie über eine Rampe schickte - was natürlich schief ging. Kurz danach forderte sie Donovan zu einem Schwimmduell heraus. Dabei zerriss sie ihr Badekleid, bis nur noch ein badeanzug übrig war (der wiedreum recht gut an ihr aussah). Sie schwamm wie ein delphin und besiegte Donovan klar und meinte nur "Na, sie sind wohl nicht in Form, was?".

Kurz danach kam ihr erster Kuss zustande, von dem Amelia begeistert war...noch nie war sie so "männlich" geküßt wurden.  Zudem hatte sie sich sehr mit den Kindern angefreundet. Weihnachten stand vor der Tür und man beschloss, es gemeinsam zu feiern. Inmitten der Weihnachtsvorbereitungen traf endlich ihr Vater William ein. Ansatt sauer auf ihn zu sein, reagierte sie ziemlich gelassen und akzeptierte sein Handeln. Sie möchte nun, dass er mit nach Hause kommt, um die Firma zu leiten , doch er macht ihr klar, dass er hierbleiben will,m weil er gebraucht wird. Zudem stand er dicht davor, ihr die Wahrheit über sich zu erzählen. Doch dies fand sie wenig später selbst heraus, rechnete 1 x1 zusammen, als sie das grab der zweiten Frau ihres Vaters fand und mit Gesprächen von Leuten auf der Insel. Sie erfuhr auch, dass die Kinder ihre Halbschwestern und Halbbruder sind. Sie war sauer....aber hauptsächlich - natürlich auf Donovan. Und sie stellte ihn zur Rede.  Sie beschloss, wieder nach Boston zu fahren um ihre neue Tätigkeit anzugehen. Doch letztendlich schaffte es Donovan, sie zu überzeugen, dass sie sich doch liebten und macvhte ihr sogar einen Antrag und hatte für sie sogar seine Spelunke abgetraten - an Golhooley, der sie zu Weihnachten von ihm bekam. Sie akzeptierte. Ob beide nun dorrt wohnen bleiben oder sie nach Boston zogenb, ging aus dem Film leider nicht mehr hervor...

Witzige Szenen:
Als Gilhooley am Anfang des Films auf die Insel wollte, eröffnete ihm der Captain, dass man dort nicht halten würde:

Gilhooley: Sie sagten doch, wir wären heute bei der Insel
Captain: Sind wir ja auch, aber ich sagte nichts davon, dass wir dort auch anlegen werden


Gilhooley war sauer...hatte extra deswegen auf dem Schiff als Putze angeheuert. Er verpasste dem Captain einen rechten Haken und sprang über Bord und schwamm zur Insel.

Als Gilhooley vor dem Polizeibeamten (oder sowas ähnlihes) seinen Ausweis zur Einreise zücken sollte, holte er seine Geldbörse raus und meinte "Nehmen Sie 2 Scheine mehr als beim letzten Mal!"

Gilhooleys und Donovans erste Begegnung in diesem Film uferte in eine Schlägerei zwischen den beiden.

Donovan hatte in seiner Kneipe einen Spielautomaten vor 6 Jahren gekauft. Doch von Anfang an funktionierte das Teil nicht, obwohl Donovan 3 Schilder in 3 verschiedenen Sprachen dranmachte, dass das Teil kaputt sei, spielten jeden tag aufs Neue irgendwelche Leute dran und liessen sich nicht daran stören,  obwohl man ihnen sagte das Ding funktioniert nicht. Gegen Ende des Films, als eis zu eine Massenschlägerei in der Kneipe kam, fiel Gilhooley dagegen und aufeinmal funzte das Ding endlich und ein andere knackte Minuten später den Jackpot.

Mit dem Geld wurde das Kirchendach repariert. Witzig ist immer, dass die Leute in der Kirche, wenns regnerisch war, den Schirm spannten...und gerade während der Aussführung zur Weihnachtsgeschichte in der Kirsche goß es in Strömen .

Als Amelia Donovan verlassen wollte, nannte er sie "Sie altes Mädchen" und brachte sich damit auf die Palme.

Fazit:
Ich kann mir nicht helfen, ich wurde mit dem Fiulm einfach nie so recht warm und konnte ihn einfach nicht so richtig geniessen...was irgendwie an der holprigen Handlung lag und den Fiulmfehlern wie oben beschrieben. Bei Amazon gibt es eine Rezension von jemanden, die ich nahezu komplett teil. Ich habe sie mal herkopiert:

Zitat
"Donovan's Reef", die letzte Zusammenarbeit von John Wayne und John Ford, entstanden 1963. Ich sags ganz offen, ich komm in den Film nicht 'rein. Erstmal versteh ich den Humor nicht so ganz, endlos sich raufende Maenner und eine stolpernde Frau, naja. Die Charakterentwicklung der guten geht mir auch viel zu schnell, gleich nach der Ankunft auf der Insel hat sie nichts mehr mit jener Frau zu tun, die wir noch kurz zuvor sahen. Der Plot ist ganz gut, bleibt aber weitgehend im Hintergrund und es wird kaum was daraus gemacht. Er sorgt nicht fuer noetige Situationskomik, und schafft es auch nie zu beruehren oder zum Nachdenken anzuregen. Mir kommts fast so vor als wollte Ford mit ein paar Kumpels nur einen Hawaii-Urlaub machen und nebenher noch ein bisschen filmischen Spass zu haben. Lee Marvin's Part zum Beispiel traegt nichts zur Handlung bei, und man fragt sich desoefteren: Was will er, warum bekam der anfangs so 'ne grosse Buehne und haengt dann nur noch 'rum? Weil man eine Schlaegerei zwischen Wayne und Marvin zeigen wollte? Moeglich.
Viele der Schwaechen beruhen aber hauptsaechlich aufs Drehbuch, das ist mir doch zu holprig und nachlaessig. Ford hat schon gut inszeniert, und die Kamerafuehrung ist vorzueglich. Und die Darsteller allsamt ueber jeden Zweifel erhaben. Jack Warden gefaellt mir hier besonders gut. Naja, sollte der irgendwann mal auf Blu-Ray kommen werd ich wieder versuchen den tieferen Sinn der Story zu entschluesseln. Haette mir fuer den letzten Ford/Wayne Film was besseres gewuenscht. (Quelle: Daniel Zyndaam 9. Juni 2016)


Aber die Landschaftsaufnahmen sind wirklich toll, dazu die passende, karibische Musik...auch den Humor mag ich weitgehenst, entgegen dem Rezensionisten.