Agency - Botschaft des Bösen

Hatte mir heute den Film mal wieder angesehen. Fand ihn schon immer ausserordentlich spannend und fand es damals wie heute immer sehr schade, dass er so stiefmütterlich behandelt wurde. Auch im TV ist er sehr selten zu sehen. Der Film beruht übrigens auf den gleichnamigen Roman von Paul Gottlieb . Zudem die einzigste filmische Zusammenarbeit zwischen Robert Mitchum und Lee Majors.

Die Co-Stars:
Lee Majors, der im Grunde die erste Hauptrolle in diesem Film spielt, spielt Philip Morgan, den Kreativ-Director einer renommierten Werbefirma. Valerie Perrine spielt Brenda Wilcox, eine Angestellte, die mit Philip zusammen arbeitet, um das Komplott aufzudecken. Saul Rubinek ("Warehouse 13") spielt Sam Goldstein, einen Werbetexter und besten Freund von Lee Majors. Jonathan Welsh ("Adderly") spielte Detective Ross von der Polizei, den Assistenten von Sgt. Eckersley. Anthony Sherwood ("Airwolf - Das neue Team") spielte Lou Cardoza.

Synchronisation:
Robert Mitchum wurde von seinem Stammsprecher Arnold Marquis synchronisiert. Lee Majors von Horst Stark, Saul Rubinek von Andreas von der Meden, Valerie Perrine konnte ich leider nicht ermitteln.

DVD & BluRay:
Leider ist der Film nicht in Deutschland, dafür in den USA auf DVD erschienen. Ebenfalls auch in England und Australien. In Deutschland ist der Film vor sehr langer Zeit als VHS Kaufcassette erschienen, den ich mir gekauft hatte und mir seit Jahren auf DVD gebrannt habe. Qualität ist für eine VHS in heutiger Zeit normal, bin jedenfalls zufrieden, ihn überhaupt zu haben. Leider wurde der film auch meines Wissens nach sehr lange im TV nicht mehr ausgestrahlt. Das Schicksal von Filmen, die eben nicht weltbekannt sind.

Zum Film selbst:
Robert Mitchum spielt Ted Quinn, einen ehemaligen Medienberater aus Washington, der engagiert wurde, um die renommierte Werbefirma Porter & Stripe zu kaufen und zu führen. Die beiden Chefs wollten jedoch partout nicht verkaufen, doch Quinn liess nicht locker und schaffte es letztendlich durch einen Trick, die Firma zu übernehmen. Und schon wehte ein völlig neuer Wind. Nicht nur, dass Quinn absolut keine Ahnung von diesem Job hat, er läßt auch noch viele altverdiente Mitarbeiter feuern - darunter die Hälfte aus dem Team von Philip Morgan, der als unersetzbarer Kreativ Direktor dort arbeitet. Morgan ist ein charmanter und gewitzter Mann, bei allen beliebt und geliebt - besonders bei den Frauen. Morgan ist geschieden, seine Ex schluckt 60% seines Nettoeinkommens. Schnell wurde der stets argwöhnliche Werbetexter Sam Goldstein auf Quinns Treiben aufmerksam und er versuchte Morgan davon zu überzeigen, dass es seltsames in der Firma umgeht. Morgan stimmte ihn zwar zu, war aber längst nicht so paranoid wie Sam.

Als Sam ihm jedoch erzählte, dass die Führungsetage ein Meeting ansetzte, über das Morgan nicht informiert wurde, wurde er nun doch sauer, ging schnurstracks in Quinns Büro. Quinn gab da schnell vor, dass er ihn noch benachrichtigt hätte. Ab sofort sind alle Produkte erstmal auf Eis gelegt und man soll sich um ein neues Kakaopulver namens "Chocolate Planet" kümmern, von dem sich Quinn viel versprach. Morgan fand das schon sehr seltsam. Quinn meinte "Wir müssen was für die Verpackung auch tun, ein Supermarkt hatte es zu den Motorenöl einsortiert, eine andere zu den Abführmitteln!" 

Sam wurde immer agwöhnischer und stellte nun Nachforschungen an, um herauszubekommen, was hier eigentlich gespielt wird. Schliesslich hatte er etwas entscheidenes herausgefunden und wollte dies Morgan mitteilen, doch dieser hatte keine Zeit, weil er zu einem Meeting mußte. Als Morgan später wiederkam, um mit Sam zu sprechen, war dieser verscwhunden. Er suchte ihn bei ihm zuhause auf, keiner war da, nur seine hungrige Katze "Prinzesschen", die ausschliesslich mit Thunfisch in Schlagsahne gefüttert wird. Er öffnete den Külschrank nund fand Sam tot im Kühlschrank vor. Morgan rief die Polizei  und die fand einen Abschiedsbrief von Sam - also Selbstmord. Doch Morgan zweifelte daran. Zudem fand Morgan in Sams Wohnung ein Tonband und nahm es an sich.

Geschmacklos fand ich die Cops, als sie den Leichenwagen gerufen hatten und einer der Cops dann vor Morgan sagte, als er ankam "Die Müllabfuhr ist da!" Und Morgan "Müllabfuhr?" Und der Cop klärte auf "Ja...so nennen die Kollegen den Leichenwagen!". Echt...sehr geschmacklos...besonders wenn Angehörige dabei vom Opfer noch zugegen sind  .

Morgan traf sich mit seiner Mitarbeiterin Brenda und spielten das Tonband ab, worauf sam seine Untersuchungsergebnisse preisgab - keine wirklichen Beweise, aber eben doch große Indizien. Dabei wurden sie von Quinn überrascht. Morgan und Brenda gaben vor, eine Affäre zu haben und wollten allein sein. Sie ahnten nicht, dass quinn  gelauscht hatte und nun wußte, dass Morgan und Brenda  mehr wußten, als ihm lieb war.

Morgan übergab Brenda das Tonband, sie sollte es auf Videocassette kopieren und eine weitere Kopie anfertigen. Brenda ahnte nicht, dass sie dabei beobachtet wurden.

Kurz darauf wurde Morgan verhaftet - wegen Mordes an Sam, da Morgan in der Wohnung sich Zutritt verschaffte, sie anbegblich laut gestritten hatten am Vortag und er kein Alibi nachweisen konnte.  Als Brenda ihn in der Zelle besuchte sagte Morgan "Sie haben mir sogar meine Armbanduhr abgenommen, die dachten wohl, ich könnte mich damit aufhängen!" 

Kurz darauf versuchten 2 Männer Brenda zu entführen - in einer Shopping Mall. Sie konnte sich aber mit einem lautstarken "Hilfe, ich bin scwahnger, meine Wehe kommen!" vor Passanten durchsetzen und die beiden Männer vertreiben. Doch leider war Brenda nicht so clever gewesen, künftigst ihre Wohnung erstmal zu meiden und tappte so direkt in eine Falle.  Kurz nachdem sie zuhause war, verschafften sich die beiden Männer Zutritt und zwangen brenda zur Herausgabe des Tonbandes. Danach setzten sie sie unter Drogen und verschwanden.
Morgan war es gelungen, der Polizei von seiner Theorie zu erwärmen, er könne unschuldig sein und Brenda könne das erklären. Die beiden Detectives und Morgan fuhren zu Brenda, wo denen eine sichtlich geistig verstörte Brenda die Tür öffnete und für die beidne Cops wirres Zeug brabbelte - was sie nicht gerade zu einer glaubhaften Zeugin für Morgan machte.  Und die beiden Cops glaubten ihr schonmal garnicht, da nichts, was sie glaubte erlebt zu haben, nachweisbar war.  Dennoch kam Morgan kurz darauf aus dem Knast heraus, weil Quinn die 75.000 Dollar Kaution zahlte.

Im Knast lernte Morgan einen Safeknacker kennen und freundete sich mit ihm an und es gelang Morgan, auch ihn auf Kaution herauszuholen. Morgan, Brenda und der Safeknacker fuhren in der Nacht zu der Werbeagentur, um in Quinns Safe zu sehen um endlich zu erfahren, was eigentlich wirklich gespielt wird. Durch den Safeknacker konnten sie den Safe öffnen, fanden daran aber nichts verwerfliches  - also ein Schlag ins Wasser. Leider verklemmte sich Morgans Krawatte in dem Safe, den sie dringend schliessen mußten, da ein Wachmann sich näherte und Brenda schnitt ihm die Krawatte ab und sie konnten gerade noch flüchten.

Am nächsten Tag wurde Morgan zu einem Meeting aufs Land eingeladen. Quinns rechte Hand, die in der Firma als seine Sekretärin arbeitet fuhr mit Morgan zusammen dorthin. In der Nacht besuchte sie Morgan und verführte ihn. Dabei muß sie ihn ein Schlafmittel irgendwie verabreicht haben, denn als Morgan am nächsten Tag aufwachte, war es schon recht spät und alle anderen aus dem Meeting waren weg - inkl. seiner Nachtbegleitung. Als Morgan die Treppe runterging warteten dort die beiden Killer auf ihn, die Sam ermordeten und Brenda überfallen hatten. Mit gezückter Waffe nahmen sie Morgan mit. Auf der Fahrt zurück sollte Morgan einen tödlichen Unfall haben. Doch Morgan hatte Glück. An einer Eisenbahnkreuzung konnte er durch  Beleidigungen durch die Fensterscheibe eine Rockerbande wütend machen, die daraufhin den Wagen angriffen. Die beiden Killer lieferten sich eine Schlägerei - Morgan nutze den Tumult zur Flucht mit dem Auto.

Morgan hat nun genug - er will der ganzen Sache nun ein Ende machen und fuhr zur Firma. Dort wurde er wenig später von den beiden Killern erwartet, die sich der Rocker entledigt hatten. Sie führten ihn zu Quinn und Quinn machte keinen hehl daraus, Morgan nun die komplette Wahrheit zu erwählen. In dem Chocolate Planet Werbespot sind unterschwellige Botschaften drin, die die in wenigen Tagen stattfindene politische Wahl beeinträchtigen wird. Senator Grunby kämpft gegen Senator Colter um das Amt des Präsidenten. Und Grunby hat die Nase derzeit weit vorn - was jetzt diese großangelegte Werbespot verhindern soll und den Menschen einbläuen soll, Colter zu wählen - mit Erfolg. Morgan sah die unterschwelligen Botschaften und verstand. Quinn selbst ist auch nur angeheuert wurden - um das in Bewegung zu setzen. Mit dieser wirksamen techn ik will man auch zukünftig die Geschicke des Landes gewollt kontrollieren. Nach der Aufklärung sollte Morgan nun getötet werden. Doch der pflichtbewusste Portier kam Morgan ungewollt zur Hilfe - der eigentlich nur die beiden Killer anprangern wollte, die sich nicht eingetragen hatten. Morgan nutze diesen Moment und kämpfte gegen die beiden - der Portier mischte denn auch noch mit. Quinn hörte den Tumult und wollte es nun selbst zu Ende bringen.

Bevor Morgan zur Firma fuhr, hatte er Brenda instruiert, in einer halben Stunde die Cops zu rufen - was sie auch tat - keine Minuten zu früh, denn die Cops konnten gerade Quinn erschiessen, bevor er Morgan erledigen konnte.

Was keiner ahnte - Quinny scheinbare Sekretärin gehörte zu den Auftraggebern von Quinn, sie konnte entkommen und so endete der Film mit einem Cliffhanger - denn die Hintermänner wurden nie geschnappt und Morgan wußte das auch...sie würden irgendwo in einer anderen Werbeagentur mit einem neuen Quinn genau da weitermachen, wo man aufgehört hatte...

Witzige Szenen
Sehr gefallen hatte mir der nette Humor des Films, der zum einen schon recht ungewöhnlich für einen Thriller war, zum anderen aber auch ein schönes Gegenstück zu der sehr spannenden Story war. Besonders Lee Majors cooler Charme gefiel mir sehr.  Zum Besipiel - in einem Fahrstuhl machte Sam Morgan darauf aufmerksam, dass ein Hosenstall offen ist und Morgan antwortete cool, nachdem der Fahrstuhl fast nur mit Frauen gefüllt war  mit "Ich weiß....vielleicht klappt es ja!" und lächelte verschmitzt. Oder eine Szene später im Supermarkt, als Sam einen Becher Sahne kaufte und er aufs Preisschild sah und dann sagte "Seit wann ist Sahne so teuer geworden - die Kühe müssen ja sehr reich sein!" 

Oder als Sam Thunfisch kaufen wollte. Morgan stellte eine Dose achtlos in den Einkaufswagen, Sam sagte:

Sam: Nein, doch nicht die - die Firma taugt nicht, ich nehme lieber diese hier
Morgan: Die No name Marke?
Sam: Ja, die ist viel besser
Morgan: Du meinst, die ist billiger!

Morgan telefonierte mit einem wichtigen Kunden, als Sam ihn wegen Quinn was aufklärte und Morgan denn lauter dachter als er wollte "Verdammter Hurensohn" Und gleich darauf "Nein...nicht Sie hatte ich gemeint, Sir!"

Um aus Morgans Kollegen George Miller einen Gefallen zu holen, sollte er ihm ein Date mit einer hübschen Frau besorgen.  Morgan bekam die Infos, gab ihm eine Telefonnummer und George meinte:

George: "Und wie heißt sie?"
Morgan: Laura!
George: ist sie gut gebaut?
Morgan: Ja, genau wie ihre Sekretärin
George: Super...aber moment...sie heißt auch Laura
George sah auf die Telenonnummer und erkannte, dass es die von seiner Sekretätin ist...doch Morgan war schon aus dem Zimmer geeilt.

Fazit:
Ich fand den Film damals schon sehr gut und auch heute noch. Ich wußte schon, was Quinn vorhatte, bevor Morgan es wußte - als er Brenda von dem Whiskey Werbespot mit den unterschwelligen Botschaft erzählte mit dem Teufel in den Eiswürfel und dem Totenkopf.  Und...ich hatte recht - damals wie heute. Besonders Lee Majors gefiel mir ausgesprochen gut und wie oben geschrieben fand ich es sehr toll, einen so spannenden Medien-Thriller gekonnt mit einen netten Humor aufzufrischen. Schade nur, dass Sam (Saul Rubinek) sterben mußte...ich liebte seine sarastische, paranoide Art.

Ach ja...Sams Katze Prinzesschen "adoptierte" Morgan dann und offenbarte Brenda, dass Prinzesschen keine "Sie", sondern ein "Er" ist. ;)