Zweiter Betthupferl - Rewatch Film von heute aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe war aus meiner Philip-Marlowe-Filmreihe der Neo Noir Detektivfilm "BLUTIGER WIND" ("RED WIND") aus der HBO-Kurzfilmreihe "Perfect Crimes" aus dem Jahre 1995 mit Danny Glover, Kelly Lynch, Dan Hedaya, Miguel Sandoval, Ron Rifkin und Valeria Golino. Wenn der heiße rote Wüstenwind durch die City weht, dann erhitzt er in L.A. die Gemüter. Der Privatdetektiv Philip Marlowe (Glover) will in der Bar nur etwas trinken, als Waldo nach einer blonden Lady fragt und ebenso schnell am Boden liegt wie der Killer zur Tür raus ist. Marlowe gerät an sexy Lola Barsaly (Lynch) und mitten hinein in einen komplizierten Fall von Mord und Erpressung... Der Film basiert auf die gleichnamigen Kurzgeschichte von Raymond Chandler.
Die Stars:
Danny Glover spielte diesmal in sehr ungewohnter Weise als erster Schwarzer Chandlers Meisterdetektiv Philip Marlowe, Kelly Lynch spielte die undurchschaubare Lola Barsaly, Ron Rifkin ihren Ehemann Frank Barsaly, Dan Hedaya spielte den korrupten Cop Det. Copernik, Miguel Sandoval ("Medium", "Station 19") spielte seinen "sauberen", mexikanischen Partner Det. Ybarra, Valeria Golino spielte Rifkins Love Interest Eugenie Kolchenko und Ralph Ahn spielte einen namenlosen Juwelier.
Synchronisation:
Danny Glover wurde von Manfred Erdmann gesprochen. Weitere Sprecher konnte ich leider nicht recherchieren.
DVD & BluRay:
Ich besitze von diesem Film
DVD Erst Release von ALIVE aus dem Jahre 2003 welcher als Bonusfilm zu dem anderen Marlowe Film "Poodle Springs" bei ist. 2003 erschien auch von ALIVE eine
Komplettbox mit allen 9 Filmen aus der "Perfect Crime" Reihe, worin dieser Film auch zugehörig ist.
Interessantes:
Regisseurin Agnieszka Holland ("Hitlerjunge Salomon") schuf einen Philip Mafrlowe Film, der atmosphärisch wesentlich näher an die literarischen vorlagen ranreicht an sonst irgendeine Verfilmung zuvor. Holland bestand darauf, die Rolle des Philip Marlowe von einem Schwarzen zu spielen, da sie der Meinung war, dass dieser die Eindringlichkeit vor den Zuschauern besser zur Geltung bringen kann.
Zum Film selbst:
Die 1930er Jahre. Philip Marlowe strandet buchstäblich in stockfinsterer Nacht in einen kleinen Vortort von Los Angeles. Draussen wüten die berüchtigten Santa Anna Winde ihren roten Wind durch
die Gegend - eine Nacht, in der alles passieren kann und es sollte passieren. Marlowe stoppte an einer Bar um was zu trinken. Gleich darauf entpuppte sich der Liftboy als kaltblütiger
Killer und erschiesst einen Privatdetektiven namens Walso und flüchtet. Im fast selben Moment tauchen die beiden Cops Copernik und Ybarra auf, die den Killer fast noch in die Arme gelaufen waren,
die da aber noch nicht wussten, dass es der Killer war Da sie somit wissen, wie der Zeuge
aussah, benötigten sie die Zeugenaussage von Marlowe nicht, wie der rassistische Copernik zu Marlowe meinte, die "Aussage eines Schwarzen braucht man nicht!"
Marlowe checkte in einem Zimmer ein und kurz darauf kam Lola Barsaly, die eine Waffe in der Hand hielt hinzu, die von Marlowe forderte, ihr zu sagen, wer Walso erschossen habe und was Marlowe
damit zu tun habe. Marlowe erklärte es ihr. Gleich darauf kam der Killer hinzu um von Marlowe zu erfahren, was er gesehen hat und aussagen will und ob er ihn beseitigen muß. Marlowe fragte ihn,
wieso er Walso erschossen hatte. Walso hatte ihn vor einigen Jahren bei der Polizei verpfiffen, weswegen er eingebuchtet wurde und er nun Rache wollte. Er sah nicht, dass Lola auch im
Zimmer ist, die ihn mit ihrer Waffe niederschlug. Als Copernik erschien, ermöglichte er Lola die Fluchgt und Marlowe gab vor, den Killer überwältigt zu haben. Copernik dachte nun, Marlowe und er
hätten gemeinsame Sache gemacht doch Marlowe konnte ihm vom Gegenteil überzeugen. Als Marlowe Copernik den Killer überstellte und er rausging, hörtte Marlowe Schreie. Dem Killer gelang ist,
Copernik zu überwältigen und abzuhauen (wieso Copernik dem Kerl keine Handschellen angelegt hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben) Copernik wies Marlowe die Schuld zu, ihn entkommen lassen zu haben, da er ihn nicht hinterher eilte
Als Marlowe hinaus ging, sah er in seinem Wagen Lola sitzen. Sie möchte Marlowe enagieren. Er soll eine verschwundene Halskette wiederfinden, die sie von ihrem Mann Frank geschenkt wurde. Lola
erzählte, dass sie eine Affäre mit dem "Haus-Piloten" Stan gehabt hatte, dieser jedoch kürzlich abgestürzt und gestorben war, als er für ihren Mann was erledigen sollte. Waldo hatte ihr die
Halskette gestohlen. Marlowe und Lola fuhren in Waldos Wohnung. Kaum angekommen fanden sie dort die Leiche eines anderen Privatdetektivs, den Frank engagiert hatte.
Marlowe suchte nun alleine Frank auf und traf auch seine nymphomanische Geliebte Eugenie Kolchenko. Marlowe erfuhr, dass Walso ihn erpresst hatte. Er hatte bei seinem letzten Geschäftsurlaub 2
wertvolle Uhren gekauft - eine für Eigenie und eine für Lola. Waldo war es gelungen, an die Quittung heranzukommen und erpresste nun Frank damit, es seiner Frau zu erzählen. Frank sagte Matlowe
zudem, dass die Perlenkette, die er suchen sollte, unecht sind, nur Modeschmuck. Marlowe erzählte Frank von dem Mord in der Bar und was sich ereignet hatte und Frank dachte, dass Marlowe
ihn nun auch erpressen will. Da tauchte der Killer auf und schoss auf die dei, traf aber keinen und flüchtete. Frank fuhr nun los, um 15.000 Dollar zu holen, die er Marlowe für sein Schweigen
geben will - Marlowe hatte jedoch andere Pläne mit dem Geld. Kaum war Frank weg, warf sich Eugenie Marlowe an den Hals Doch er liess sie abblitzen.
Zurück an der Bar sah Marlowe, dass die beidne Cops gerade eine weitere Leiche aus der Bar trugen - den barkeeper, auch ein Zeuge, den der Killer nun beseitigt hatte. Nun blieb nur noch Marlowe
übrig. Die beiden Cops waren bei Marlowe und wollten Antworten haben, in was Marlowe verstrickt ist, wer sein Auftraggeber ist. Wäührend Ybarra Marlowe glaubte, glaubte Copernik Marlowe nicht.
Zudem mochte Copernik nichtmal seinen mexkanischen Partner, der obendrein auch noch eine japanische Ehefrau hatte
Marlowe fuhr zu Lola, sie kamen sich näher, küßten sich und Lola lud ihn ein, mit ihr schwimmen zu gehen. Beim Schwimmen liebten beide sich im mwasser und dals sie wieder herauskamen, stand der
Killer vor ihnen um beide zu beseitigen - doch dazu kam es nicht, da Copernik und Ybarra auch da waren und den Killer, als er sie bemerkte und auf sie schiessen wollte, von ihnen erschossen
wurde. Marlowe machte mit ihnen einen handel - dass sie das Geld und die Perlen vergessen sollten, dafür würde Marlowe nbei ihren Vorgesetzten schweigen, dass Copernik den Kilelr hatte fliehen
lassen, der dann kurz darauf den Barkeeper töten konnte.
Marlowe fand heraus, dass Waldo die Halskette verpfändet hatte. Als Marlowe bei Frank war, gab er ihm die 15.000 Dollar und Marlowe händigte ihm die Quittung aus, die er in Waldos Wohnung
gefunden hatte. Mit dem Geld fuhr Marlowe zum Pfandleiher und löste die Halskette aus und kaufte mit dem restlichen Geld eine echte Perlenketten, wobei er den Pfandleiher gehörig runterhandeln
mußte, damit er alles von den 15.000 Dollar kaufen konnte. Marlowe schen kte Lola die Kette in dem
Glauben, dass Frank ihr doch eine echte Halskette eglauft hatte und keine Imitation. Zudem sagte er ihr, dass Frank sie immer noch liebte. Das hatte Marlowe bei seinen gesprächen erkannt, zumal
Eugenie schon wieder einen Neuen hatte Frank erschien und vertrug sich wieder mit Lola. Marlowes
Auftrag war getan - beide taten so, als würden sie Marlowe nicht kennen Marlowe nahm die Imitation
und warf sie ins Meer...und sah die nächsten Santa Anna Winde auffrischen, die wieder den roten Sand bringen werden....
Fazit:
Danny Glover als Philip Marlowe zu besetzen fand ich eine echte Schnapsidee! Nicht nur, dass er als Schwarzer überhaupt nicht ins Charakterprofil passte - schlimmer auch, dass man die 1930er
Jahre schrieb, wo die Schwarzen noch nicht gerade groß anerkannt waren, ganz zu schweigen, respektvoll behandelt wurden. Was sich die Regisseurin dabei gedacht hatte, weiß ich nicht, oder ob das
eine besondere Art von Humor gewesen sein soll. Die ganze Story ist ungemein komplex umgesetzt wurden so dass es schon nicht einfach war, den Film korrekt wiederzugeben. Der Film war mit seinen
60 Minuten einfach zu kurz (wobei der Roman ja auch eine Kurzgeschichte ist) Die Umsetzung
des Romans war jedoch wirklich sehr gut gelungen und entsprach nahezu 1:1 der Geschichte. Absolut tadellos hatte Holland auch das ganze Geheimnisvolle, den gesamten Chandler Flair wunderbar
eingefangen und wurde wunderbar erzählt, wo dass es ärgerlich war, dass Holland es durch die Besetzung des Hauptdarstellers wieder versaut hatte. Der ganze Umfang eines Film Noir wurde
hervorragend eingefangen, die ganze Erzählstruktur war tadellos und wunderbar herausgearbeitet. Im großen und ganzen mag ich den Film...die Erzählstruktur des Films, das ganze Ambiente...leider
hatte der Film eben auch seine Schwächen. Passende auch die Filmmusik von Peter Bernstein, die wirklich passend gewählt wurde. Ein großes Lob auch, den Film in den 1930ern spielen zu lassen und
Autos und Klamotten sehr gut angeglichen zu haben. Aber eben...ein Schwarzer als Marlowe... und zwei Cops sahen zu, wie er sich mit einer weißen Frau nackt im See amüsiert...darunter der
eine Cop ein Rassist? Und das in den 1930ern...ist einfach ein absolutes No Go.