For the Defense

( For The Defense ) ( USA, 1930 )

!!! KEINE DEUTSCHE AUSSTRAHLUNG / SYNCHRONISATION !!!

Alternativer Originaltitel: He Did It For Love

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 24.02.2024

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Rewatch-Film aus meiner William Powell - Filmreihe ist der romantische Anwalts-Krimi "FOR THE DEFENSE" aus dem Jahre 1930, welcher leider in Deutschland nie ausgestrahlt oder synchronisiert wurde.Neben Powell spielen zudem noch Kay Francis, Scott Kolk, William B. Davidson, Thomas E. Jackson, Charles West, Billy Bevan, George 'Gabby' Hayes und James Finlayson. William Foster (William Powell), ein raffinierter Anwalt, der sich an das Gesetz hält, sich aber auf die Vertretung von Gaunern und zwielichtigen Gestalten spezialisiert hat, ist geschickt darin, sie vor dem Gefängnis zu bewahren, Freisprüche durchzusetzen und Entscheidungen rückgängig zu machen und so Kriminelle aus dem Gefängnis zu befreien. Er hat eine romantische Beziehung mit der Tänzerin Irene Manners (Kay Francis), die ihn betrügt, obwohl sie ihn heiraten möchte. Sie tötet einen Mann, während sie mit ihrem anderen Mann, Jack Defoe (Scott Kolk), unterwegs ist, der die Schuld auf sich nimmt. Leider wird am Tatort ein Ring gefunden, den Foster Irene gerade gegeben hatte und gerät somit selbst in die Schußlinie...

 

Die Stars:

William Powell spielte den gerissenenen Rechtsanwalt William Foster, Kay Francis spielte seine Love Interest, die Schauspielerin Irene Manners, Scott Kolk spielte ihren Love Interest Jack Defoe, William B. Davidson spielte den harten Staatsanwalt Herbert L. Stone, Bertram Marburgh spielte Richter Evans, Thomas E. Jackson spielt den bestochenen Geschworenen Daly, James Finlayson (bekannt aus zahlreichen Laurel & Hardy Filmen) spielte den Geschworenen Parrott und George 'Gabby' Hayes (einer der Sidekicks aus mehreren Frühfilmen mit John Wayne) spielte den Gerichtsdiener Ben und Billy Bevan (Stummfilm Komiker der 20er Jahre) spielte einen namenlosen Betrunkenen.

 

Synchronisation:

Da der Film leider nie synchronisiert wurde, liegen auch keine Sprecherdaten vor.

 

DVD & BluRay:

Aufgrund der fehlenden deutschen Synchronisation ist der Film bei uns auch leider nie auf DVD erschienen. Ich habe den Film im englischen original geschaut, den ich mir mal bei youTube besorgt hatte.

 

Interessantes:

Kay Francis, die seit 1929 bei Paramount unter Vertrag stand, war zunächst nur in Nebenrollen als Vamp oder amoralische Frau der besseren Gesellschaft zu sehen. Trotz ihrer meist nur kurzen Auftritt wurde sie bei den weiblichen Zuschauern populär, nicht zuletzt dank ihrer Fähigkeit, auch in aufwühlenden emotionalen Momenten Ruhe und Selbstherrschung auszustrahlen. Dazu kam die Fähigkeit von Francis, selbst extravagante Garderobe mit Natürlichkeit zu präsentieren. Es war David O. Selznick, der entdeckte, dass Kay Francis auch eine Hauptrolle tragen konnte. Er brachte sie erstmals in Street of Chance mit William Powell auf die Leinwand, einem Schauspieler, dessen Karriere sich mit dem Aufkommen des Tonfilms nicht in der gewünschten Weise entwickelte. Der Film war ein überraschender kommerzieller Erfolg und Selznick plante, aus den beiden ein Leinwandpaar zu machen. For the Defense wurde in nur 17 Tagen abgedreht und erwies sich an der Kinokasse als erfolgreich. Die offene Schilderung der Beziehung zwischen William und Irene, die ohne Trauschein eine Beziehung haben, war typisch für die eher laxe Befolgung der Zensurvorschriften vor dem Inkrafttreten des Production Code Mitte 1934. Der Film basiert auf einigen Geschehnissen im Leben des damals bekannten Strafverteidigers William J. Fallon, auch The Great Mouthpiece genannt. Zu seinen Mandanten gehörten viele Prominente der Zeit sowie etliche Angehörige des organisierten Verbrechens. Einer seiner Mandanten war der Berufsspieler Arnold Rothstein, dessen Leben in vagen Zügen den Film Street of Chance inspiriert hatte. 1924 beendete ein Skandal um den Verdacht der Beeinflussung von Geschworenen seine Karriere, auf dessen Höhepunkt sich Fallon eine erbitterte gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Medienmogul William Randolph Hearst lieferte. Der Film war einer der ersten Produktionen, die sich mit den teilweise umstrittenen Methoden von Staranwälten befassten, deren juristische Winkelzüge oft zu Freisprüchen auch bei eindeutiger Beweislage führten.

 

Zum Film selbst:

In New York City ist William Foster ein so erfolgreicher Strafverteidiger, dass die Staatsanwälte ihn als Bedrohung betrachten und ihn regelrecht fürchten - denn er gewinnt jeden seiner Fälle. Er hält sich an hohe ethische Standards, ist aber bereit, auch mal die Gegenpartei in die Irre zu führen, ohne tatsächlich zu lügen.

Foster verteidigt eines Tages einen Mann, der offenbar ein Attentat mit Sprengstoff geplant hat. Bezirksstaatsanwalt Stone zeigt der Jury ein Fläschchen und sagt, chemische Tests hätten gezeigt, dass es sich bei der darin enthaltenen Flüssigkeit um empfindliches Nitroglycerin handele. Foster schnüffelt an der Flüssigkeit, bittet ihn, die Beweiskette zu überprüfen, und zerschmettert dann das Fläschchen dramatisch auf dem Boden. Grinsen Im gerichtssaal brach kurzzeitig Chaos aus...besonders der Richter war entsetzt über Fosters Tat! Grinsen  Als die Ordnung wiederhergestellt ist, erklärt er dem Richter, dass er wusste, dass es sicher sei, weil Nitro einen charakteristischen Geruch habe, und der nun ins Schwimmen geratene Stone sagt, er habe das eigentliche Nitro aus Sicherheitsgründen nach dem chemischen Test entfernt. Aber Foster weist darauf hin, dass nur die Flüssigkeit, die sich jetzt in der Flasche befindet, als Beweismittel diente, und gewinnt seinen Prozess. Grinsen

Foster ist in die Schauspielerin Irene Manners verliebt, und sie liebt ihn, aber sie möchte heiraten und er nicht. Als ihr ein anderer Verehrer, Jack Defoe, dagegen kurz darauf einen Heiratsantrag macht, den sie ebenfalls schon länger trifft, sagt sie, dass sie Foster erst von ihm erzählen muss, bevor sie annehmen kann; aber sie stellt fest, dass sie das nicht kann, da sie eigentlich Foster mehr liebt. Sie bleibt nachts mit Defoe lange genug draußen, um nur eine Andeutung ihrer Taten zu hinterlassen, und während sie ihn anschliessend nach Hause fährt, willigt sie ein, ihn zu heiraten. Er umarmt sie urplötzlich und sie verliert die Kontrolle über das Auto, wobei ein Umstehender getötet wird.

Um Irenes Ruf zu schützen, fordert Defoe sie auf, den Tatort zu verlassen, und lügt, das Opfer sei nicht schwer verletzt. Defoe wurde daraufhin verhaftet und soll betrunken gefahren sein und wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Beide verheimlichen immer noch ihre Beteiligung, aber sie fleht Foster an, ihn zu verteidigen. Er fragt, warum ihr Defoe so am Herzen liegt, dass sie darauf besteht; Sie sagt, sie und Defoe seien nur Freunde, aber sie habe es ihm bereits in Fosters Namen versprochen, vorausgesetzt, Foster wäre dazu bereit. Foster stimmt zu, stellt jedoch fest, dass Defoe ihm und auch vor Gericht keine glaubwürdige Geschichte erzählen könnte.

Dann findet Foster anhand eines Ringes heraus, von dem er wußte, dass er Irene gehnört, dass Irene auch am Unfallort war und daher weit mehr als "nur Freunde“ mit Defoe sein muss. zwinkern  Foster ist am Boden zerstört, aber sie fleht ihn immer noch an, Defoe freizusprechen, während Defoe nun befürchtet, dass Foster den Fall ablehnen wird und Irene ebenfalls angeklagt und verurteilt wird. Foster stellt schließlich seine Liebe zu Irene an die erste Stelle und besticht zum ersten Mal in seinem Leben schweren Herzens einen Geschworenen mit 2.000 Dollar, den er nachts in einer dunklen Gasse traf, damit er für nicht schuldig stimmt, wodurch die Geschworenen hängen bleiben.

Doch der Geschworene war einfach zu nervös und deswegen wurde seine Tat schnell durchschaut unbd in die Mangel genommen und er verriet Foster. Foster wird schnell entdeckt und verhaftet und verteidigt sich nun selbst vor Gericht. Das Volk war empört... die ganze Staatsanwaltschaft lacht über ihn und viele stellen sich die Frage, wieviele seiner Fälle er wohl vorher schon manipuliert habe. Da er Irene nicht sehen durfte, geht sie zu Staatsanwalt Stone, dem es eine Wonne war, seinen alten Widersacher selbst den prozess zu machen und gesteht, was bei dem Unfall wirklich passiert ist, und sagt, Foster habe nur versucht, sie zu beschützen. Wenn Stone nicht bereit sei, Gnade zu empfehlen, werde sie ihre Geschichte vor Gericht erzählen, sagt Irene. Stone sagt, er werde darüber nachdenken.

Obwohl seine Verteidigung dank aufgrund der Schwere der Beweise gegen ihn nicht gut läuft, bietet Foster dann an, sich schuldig zu bekennen (und damit ausgeschlossen zu werden, was den Staatsanwälten in Zukunft zweifellos das Leben erleichtert) Grinsen , wenn nur Stone zustimmen würde, Defoe nicht erneut zu verurteilen; aber Stone sagt, dass er derartige keine Geschäfte nicht macht und das jemand für den toten Mann zur Verantwortung gezogen werden muß. Zurück vor Gericht schickt Irene Foster eine Nachricht, in der sie ihn bittet, aussagen zu dürfen und die Wahrheit sagen zu dürfen. Um sie zu schützen, ignoriert Foster die Nachricht und ändert Foster sein Plädoyer sofort in schuldig. Stone teilt Foster dann mit, dass weder Defoe noch Irene strafrechtlich verfolgt werden. Foster kann mit dem Ausgang somit letztendlich leben.

Als Foster in Sing Sing ankommt, um seine Strafe zu verbüßen, ist Irene da und sagt, dass sie auf ihn warten wird, wenn er herauskommt. Er sagt, wenn sie es tut, wird er sie heiraten.

Fazit:
Wirklich sehr schade, dass dieser Film nie synchronisiert wurde. Obwohl es sich hier freilich um keinen Film Noir handelt, sind dennoch gewisse Züge des Films auf die Stilrichtung, was wenige Jahre später entdeckt werden sollte, unverkennbar. Powell bot hier eine ernste Leistung, dennoch eine Rolle, die wirklich gut für ihn passt, auch wenn ich anfangs für diese Rolle, wie eigentlich vorgesehen, Spencer Tracy für die Rolle favorisiert hätte. Kay Francis mit ungewöhnlich kurzen Haaren Grinsen  Witzig fand ich am Anfang die eine Szene, als ein Journalist unter den Zuschauern kurz seinen guten Platz verliess und ein Schild zurückliess mit "Don't park here" was salopp in deutsch heißen würde: "Parken Sie hier nicht ihen Hintern auf diesem Stuhl!" laut lachen Powell spielte im grunde keinen schlechten Kerl...sondern geriet einfach nur in eine missliche Lage, in der die Liebe zu einer Frau über seinen beruf stellte. Hätte er einst den Antrag zugestimmt - wäre all das sicher nie passiert... ich denke, dass Foster sich das auch vor Augen gehalten hatte und sich somit eine gewisse Mitschuld gab. Natürlich wird, wenn er freigelassen wird, seine Karriere als Anwalt oder vergleichbare Jobs für immer tabu sein... aber letztendlich werden er un  Irene denn wohl doch heiraten, wie am Ende engekündigt. Verwirrend blieb, dass letztendlich keiner für den Unfalltod des Mannes zur Rechenschaft gezogen wurde... für die Familie des Toten sicher sehr ungenügend. Heutzutage hätte die Familie sicher noch einen Zivilprozess gegen Defoe angestrebt (wobei Irene ja eigentlich gefahren war, aber sein Handeln zum Unfall geführt hatte). Alles in allem ein wirklich spannender und toller Film.

 Sehr guter Film/Serie