Pancho Villa reitet

( Villa Rides ) ( USA, 1968 )

Deutscher Alternativtitel: Rio Morte

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 28.04.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Passend zu meinem gestrigen Film "Zum Teufel mit Hosianna" (1972) mit Robert Mitchum, liess ich heute nun diesen Film folgen, die sich ja so sehr landschaftlich nicht unterscheiden. Dieser Film wartet zudem mit einem netten Staraufgebot auf. Der Film beruht auf den wahren Menschen Pancho Villa, inwiefern die Glorifizierung, die Pancho Villa damals wiederfuhr, sich tatsächlich mit den Filmen und Büchern an Glaubwürdigigkeit decken, muß jeder für sich selbst ausmachen. Über Pancho Villa gibt es zudem auch viele Bücher, die sich mit seinem wahren Leben beschäftigen, als auch Romane um Pancho Villa. Das Drehbuch entstand nach einer Geschichte von William Douglas Lansford. Das Drehbuch zu diesem Film stammt übrigens von keinem geringeren als Sam Peckinpah!

Weitere Verfilmungen um Pancho Villa:
Es gab ja auch noch weitere Verfilmungen um "Pancho Villa", wie z.B. :

Francisco Pancho Villa hat sich in frühen Hollywood-Filmen 1912, 1913, 1914 und 1916 selbst dargestellt:

    Life of Villa (1912)
    The Life of General Villa (1914)
    Following the Flag in Mexico (1916) auch als "Following Villa in Mexico" bekannt

Archiviertes Filmmaterial mit Francisco Villa als (Selbst-)Darsteller:

    Fifty Years Before Your Eyes (1950)

Daneben gibts es auch viele Bücher rund um Pancho Villa.
    Tales of the Gun (2000)

Daneben gibt es eine große Zahl von Filmen, in denen Villa als Figur auftaucht, darunter:

    With General Pancho Villa in Mexico (1913)
    Revolución (La sombra de Pancho Villa) (1932)
    Schrei der Gehetzten (1934), Originaltitel: Viva Villa! (mit Wallace Berry als Pancho Villa)
    Vámonos con Pancho Villa (1936) auch als "Let’s Go with Pancho Villa" oder "Let’s Join Pancho Villa" bekannt
    Viva Zapata! (1952) (mit Marlon Brando als Pancho Villa)
    Viva Pancho Villa (1972) (mit Telly 'Kojak' Savalas als Pancho Villa
    Pancho Villa – Mexican Outlaw (2003)  (mit Antonio Banderas als Pancho Villa)
    Lo que quedó de Pancho (2003), auch als What’s Left of Pancho? bekannt


Die Co-Stars:
Yul Brynner portraitierte in diesem Film den mexikanischen Outlaw und Freiheitskämpfer. Ungewöhnlich, Brynner hier mit Haaren zu sehen. ich weiß nicht, ob es Brynners echte Haare waren oder es sich nur um eine Perrücke handelte - jedenfalls ungewöhnlich, Brynner mal mit Haaren zu sehen. Charles Bronson spielte hier seine rechte Hand Rodolfo Fierro, ein teils psychopathisch veranlagter Killer, den es Spass macht, seine Opfer auf die perfideste Weise zu töten. Robert Viharo ("Action Man - Ein Mann, ein Kämpfer") spielte Villas zweiten großen Vertrauten Urbina. Herbert Lom ("Chefinspektor Dreyfuß" aus den "Clouseau-Filmen" mit Peter Sellers spielte den machthungrigen und skrupellosen General Huerta. Alexander Knox war als Präsident Madero zu sehen. Maria Grazia Buccella  spielte Fina, Mitchums Love Interest. Robert Carricart ("T.H.E. Cat") war als Don Luis zu sehen. In einer ganz kleinen Rolle nahezu ganz am Ende des Films spielte auch Jill Ireland mit, als noble Etepetete Freundin von Mitchum in El Paso.

Synchronisation:
Robert Mitchum wurde vom Stammsprecher Arnold Marquis synchronisiert. Claus Biederstaedt (Stammstimme James Garner) sprach Yul Brynner, Gert-Günther Hoffmann wurde - etwas ungewohnt  - auf Charles Bronson gegeben .Gerd Martienzen sprach Robert Viharo. Martin Hirthe sprach Robert Carricart und Konrad Wagner Herbert Lom.

DVD & BluRay:
In Deutschland erschien der Film 2013 auf DVD. ich selbst besitze sie leider nicht, laut eines Bekannten soll die DVD eine brillante Bildqualität haben. Es kursiert auch eine BluRay auf den deutschen Markt, jedoch vermute ich, handelt es sich dabei nur um einen illegalen Bootleg, da man auf seriösen Quellen nichts von einer deutschen BluRay findet. ich besitze davon eine deutsche Pay TV Aufnahme aus dem Jahre 2005, wo ich leider noch mit VHS Standard aufgenommen habe, den Film zwar auf DVD gebrannt habe, aber eben eine VHS entsprechende Quallität hat. Leider ist die deutsche DVD ausverkauft und deren marktwerk liegt der zeit bei 90 Euro (!!!). Ich hoffe sehr, dass die DVD mal wieder günstiger zu haben ist - oder es eine reguläre Bluray geben wird. Der Film ist zudem in den 80er Jahren auf VHS Cassette unter dem deutschen Alternativtitel "Rio Morte" auch in den Videotheken erschienen.

Wissenswertes:
Wie bereits weiter oben geschrieben, existierte die zentrale Figur "Pancho Villa" wirklich, er lebte von 1878 - 1923. Bei Wikipedia könnt ihr alles über den wahren Pancho Villa erfahren. Am 20. Juli 1923 wurde Villa in Parral Opfer eines Attentats, zusammen mit seinen Begleitern.

Zum Film selbst:
Mexiko, ca. 1915. Robert Mitchum spielte den freien, amerikanischen Waffenhändler Lee Arnold, der Waffen mit seinem Doppeldecker-Flugzeug für die Colorados, der mexikanischen Regierung, liefert, die sie für ihren Kampf gegen den Widerstandsführer Präsident Madero - und besonders für seinen großen Widerstandskämpfer Pancho Villa benötigen. Da es schon etwas spät für den Rückflug war, beschloß Lee, dort zu übernachten. Er lernte eine beherzte Familie kennen, die ihn bei sich schlafen liess und er hatte sofort ein Auge auf deren hübscher Tochter Fina. Lee wußte, dass die Familie - wie alle anderen auch in dem Dorf, begeisterte Anhängen von Pancho Villa waren, also jenen Mann, gegen den Lee die Waffen lieferte. Am frühen Morgen kamen die Colorados, stürmten die Häuser und nahmen einige Männer fest, unter ihnen auch Finas Vater, da diese Männer mit Pancho Villa zusammenarbeiteten. Als Strafe dafür winkt der Tod. Lee wollte Finas Vater helfen - erfolglos. Fina wurde zudem von dem Anführer der Gruppe mehrfach brutal vergewaltigt. Doch Pancho Villa wurde bereits benachrichtigt und kam mit seinen Männern angeritten. Jedoch wurden die Männer von den Colorados trotzdem aufgehängt - obwohl Villa dies durch einen sofortigen Angriff hätte verhindern können. Villa nannte dies als Strafe, da die Bürger zwar auf seiner Seite sind, aber nicht mit ihm zusammen gegen die Colorados kämpfen wollten. Die sollte sich jetzt, durch diese Aktion, wie Villa hoffte, ändern. Nachdem die Männer hängten, griff Villa mit seinen Männern an, richtete ein Blutbad an und konnte die Colorados schliesslich aus der Stadt vertreiben. Im gegenzug gelang es Villa, einige Geiseln zu nehmen - und liess auch Lee verhaften, da Villa schnell herausbekam, wer seine Freunde mit Waffen beliefert. Villa delegierte das Schicksal der Geiseln an seine rechte Hand, Rodolfo Fierro. Dieser machte sich einen Spass daraus, sie wie in einem Videospiel zu seinen Bedingungen zu erschiessen. Er liess ihnen im Fünferpack die Wahl: Wer es bis zur Mauer schafft, sie zu überqueren - sei frei. Natürlich war es unmöglich, diese Weg zurückzulegen, ohne das Fierro ihn vorher durchsiebt hatte - und das wußte er auch.  dennoch freute sich Fierro darüber, so die Leute nach und nach zu ermorden. Schliesslich war auch Lee dran, der nicht lief und um eine Unterredung mit Villa bat: Lee will künftig für ihn arbeiten, und sein Doppeldecker wäre eine nützliche Waffe im Kampf gegen die Colorados, die, wie Lee, jetzt feststellte, auch die Bösen waren.

Im Großen und Ganzen gab es überhaupt nur Böse in diesem Film. Die Bösen kämpften gegen die noch böseren...eine wirklich gute Seite gab es in diesem Film nicht. Nachdem man sich einig war, hatte Lee schon wieder soviel Mut zusammen, um Villa zu beschuldigen, absichtlich zu spät eingegriffen zu haben, da erklärte Villa ihn sein "Wieso".  Fina selbst war durch die Vergewaltigung immer noch völlig aufgelöst, liess keinen Mann an sich heran und auch dafür gab Lee Villa die Schuld. Und was tat Villa? Auf die Aussage von Lee hin, dass Fina jetzt kein Mann mehr haben möchte, da sie "geschändet" sei, nahm er sie und heiratete sie vor dem ortsansässigen Pastor. Dies war Villas Auffasung, es "wieder gut zu machen" .

Als nächstes sollte Lee zusammen mit Fierro fliegen. Villa verraute Lee nicht, um ihn alleine fliegen zu lassen. Doch Fierro hatte Angst, in ein Flugzeug zu steigen. und so stoeg Villa kurzerhand selbst ein und Lee mußte ihn in einem Mega-Crashkurs erzähöen, wie man fliegt. Villa versuchte es daraufhin, bekam den Vogel aber nicht hoch. Immerhin hatte er dadurch Fierro soviel Mut gegeben, dass er nun doch mit Lee flog.

Sie fanden heraus, dass die Colorados mit einer Eisenbahn für Nachschub sorgte, der zur Stadt Parrall fuhr.  Villa hatte die Idee, dass Lee und Fierro aus der Luft angreifen und Bomben abwerfen sollte - doch mit Flugzeugen wurde nie zuvor als Angriffsmaschinen verwendet, nur zur Aufklärung und so geschah quasi eine Weltpremiere! Dieser Überraschungsangriff glückte - weil sie damit auch nicht rechneten und konnten einen Sieg verbuchen. Villa bestückte den Zug mit seinen Männern, während er Fierro die gefangengenommenen Colorados überliess. Er liess sie jedeweils zu dritt hintereinanderstellen, die größeren mußten etwas in die Knie gehen und Fierro scho mit einer Kugel alle 3 im Dreierpack ab - in den Rücken durchs jeweilige Herz und meinte "Ich will Munition sparen!"

Fierro und Lee mochten sich jedoch einfach nicht - taten sie schon vorher nicht und das änderte sich auch nicht, Fierro war für Lee nur ein gewalttätiger Irrer.  Mit seinen Männern bestückt fuhr der Zug wie ein trojanisches Pferd nach Parral ein, die Colorados öffneten  die Schiebetür des Zuges im Glauben, ihre Männer zu begrüßen und dabei blickten sie in die Gewehre von Villa und seinen Männern. Villa gelang es somit, die Stadt Parrall einzunehmen, ohne einen Mann verlorenzuhaben und auch nur ohne einen einzigen Schuß abgegeben zu haben.

Am Abend feierten sie ein Fest und Villa kam der Tänzerin Emilita näher, die Villa verzückte und er gleich darauf sofort ehelichte. Fina war eifersüchtig - doch Villa interessierte es nicht, erzählte ihr, dass dies schon seine 11. Ehe ist - ohne sich jemals irgendwann von einer mal scheiden gelassen zu haben.  Fina war darauf sehr geknickt, do Lee richtete sie auf, tanzte und sprach mit ihr und beide landeten am Ende in dem Zug und fickten. Villa erwischte die beiden am nächsten Tag - es störte ihn aber nicht im geringsten, owbohl Lee erst mulmig zumute war.

General Huerta, der ranghöchste Offizier von Präsident Madero, ist es ein Dorm im Auge, dass Villa so erfolgreich ist - und Villa - im Rang eines Colonels, ja nur knapp unter ihm steht. Huerta beschlisst, Villa schlechtzureden vor Madero. Villa hingegen versuchte, durch den fulminanten Einzug in Parrall, das Madero ihn nun zu seiner neuen rechten Hand machte, doch Madero geht strikt nach Kommandoprinzip vor, und ein General ist nunmal ranghöher als ein Colonel. Villa mußte Madero versprechen, dass er auf Huertas Befehle hören muzß - was Huerta in die Hände spielt. Huerta gibt Villa einen unmöglichen Auftrag, den er tagsüber ausführen sollte - was wahnsinn ist - da man nachts viel größere Chancen hatte - das wußte Herta auch, aber Huerta legte es darauf an, dass Villa und seine ganze Einheit aufgerieben wird, damit er ihn los ist.  Villa gehorchte und führte den Auftrag aus und seine Leute wurden von den Colorados wie Schiessbudenfiguren abgeknallt, so dass Villa den Rückzug befehlen mußte, bevor sie alle draufgehen., Huerta freute sich darüber. Doch dann hatte Lee eine Idee, erneut einen Luftangriff zu machen, startete ihn und erwischte die Colorados damit ziemlich kalt. Villa nutzte dies, um mit seinen Männern erneut anzugreifen. Durch Lee brachte er Villa nun in eine viel bessere Ausgangsposition, die Lees Doppeldecker etrwas abbekam und er notlanden mußte . was er unbeschadet überstand, seine Maschien weniger. Dennoch verschaffte er Villas Männern damit soviel Raum, dass sie den Kampf nun gewinnen konnten. Huerta schäumte vor Wut....

Witzig noch, wie Fierro den Anführer der Colorados erwischte. Dieser flüchtete in einen Brunnenschacht, versteckte sich dort. Fierro ahnte ihn darin, nahm den Einer von dem Brunenn, zündete eine Granate , tat sie in den Eimer und liess ihn in den Brunnenschacht herab, die daraufhin explodierte. Man hörte ihn nur noch einmal kurz aufschreien .

Huerta beschloss nun, Villa zu verhaften und ihn zum Tode zu verurteilen - aufgrunddessen, dass Villa am Anfang des Filmes die Colorados hatte hinrichten lassen. Villa war erschrocken und sauer. Auch Lee wurde verhaftet, er sollte nun an die Amerikaner ausgeliefert werden, wo er sich zu verantworten hat. Fierro und Urbina entkamen und setzten Madero in Kenntnis, dass Huerta Villa exekutieren will. Obwohl Huertas Männer nicht wohl bei dem Befehl waren, Villa zu töten, mußten sie gehorschen. Auch Villa versuchte Huerta zu überzeugen, das es nicht legal wäre, ohne einen prozess ihn zu exekutiueren - doch Huerta war das egal. Doch dann traf ein Brief von Madero ein, den Huerta vor seinen Leuten nicht verbergen konnte, der beinhaltete, Villa nicht zu exekutieren, sonder ihn vor Gericht zu stellen...Huerta schäumte.

Lee sollte unterdessen anch El Paso gebracht werden, konnte aber mit seinen beiden Wachen erreichen, dass er vorher nochmal Fina sehen konnte und damit auch sein Geld holen konnte, was er deponiert hatte. Lee hatte mehr Glück, er wurde nach El Paso gebracht, aber freigescprochen (vermutlich mangels Beweise und Zeugen).

6 Monate später: Lee dinnierte in einem Restaurant in El Paso mit Jill Ireland - die in ihrem Cameoauftritt völlig etepetete spielte, als Villa, Fierro und Urbino ins Restaurant kamen. Lee hatte vorher schon gehört, dass Villa die Flucht gelungen war und das Huerta Madero hat ermorden lassen und Huerta nun selbst neuer Präsident ist.  Villa wollte, dass Lee sie begleitet, um gemeinsam gegen Huerta zu kämpfen - doch Lee sagte ab. Enttäuscht gingen Villa und seine Männer.

Doch wenig später erschien Lee mit einem neuen Doppeldecker Flugzeug, um Villa, Fierro und Urbina im Kampf gegen Huerta zu helfen. Damiut endete der Film. Im Abspann wurde dann erwähnt, dass Villa und seine Leute nach 16 Monaten den Sieg davontrugen und Huerta getötet werden konnte.

Fazit:
Ein wirklich sehr spannender und mitreissender Film, dessen Glaubwürdigkeit in meinen Augen etwas hinkt, obwohl es ja auch persönliche Erlebnisse von Pancho Villa zurückführte...ich denke, dass Villa später einiges ausgeschmückt hat, um noch besser als Strahlemann dazustehen.  Aber mir hatte der Film sehr gut gefallen. Auch die Landschaftsaufnahmen waren wieder klasse. Der Film war nicht ganz so gewallttätig wie der 4 Jahre spätere Film "Zum Teufel mit Hosianna". Auch vom Humor her, ist der Film weniger. Aber ansonsten ein wirklich sehr sehenswerter Film für einen tollen Sonntag nachmittag, der trotz seiner knappen 2 Stunde nie eine Minute langweilig wurde.