Heutiger Betthupferl - Rewatch Film aus meiner Film Noir & Thriller - Filmreihe ist der Richard Basehart - Film "THE HOUSE ON TELEGRAPH HILL" aus dem Jahre 1951, zusammen mit Valentina
Cortese, William Lundigan, Fay Baker, Gordon Gebert, Steven Gerary und Herb Butterfield. Victoria
Kowelska (Cortese) hat die Nazi-Konzentration überlebt, indem sie die Identität eines dort Verstorbenen angenommen hat. Sie kommt in
San Francisco an, um ihren "Sohn“ zu sehen, als dessen Großtante stirbt und eine Menge Geld hinterlässt, das sie erben muss. Victoria
verliebt sich in den Treuhänder des Jungen, Alan Spender (Basehart), und sie ziehen in die Villa auf dem Telegraph Hill. Das Leben in
einer neuen Identität ist jedoch nicht ungefährlich! Victoria Kowelska erzählt rückblickend von den Ereignissen, die sich im Haus auf dem Telegraph Hill zugetragen haben... Der Film basiert auf den Roman "The Frightened Child" von Dana
Lyon.
Die Stars:
Richard Basehart spielte den skrupellosen Alan Spender, Valetina Cortese seine nichts ahnende Ehefrau Victoria Kowelska / Karin Dernakova, William Lundigan spielte Corteses Love Interest, den Anwalt Major Marc Bennett, Fay Baker spielte die Gouvernante Margaret und Gordon Gebert spielte den kleinen Christopher 'Chris'.
Synchronisation:
Leider wurde dieser Film in Deutschland nie synchronisiert, weswegen es auch keine deutschen Sprecher gibt.
DVD & BluRay:
Da der Film in Deutschland nicht synchronisiert oder ausgestrahlt wurde, ist er auch leider nicht auf DVD oder Bluray erschienen. Angeblich soll diese britische DVD über deutsche Untertitel verfügen. Es gibt noch eine weitere britische DVD des Films, die jedoch definitiv keine deutschen Untertitel besitzt.
Interessantes:
The House on Telegraph Hill wurde im September und Oktober 1950 in San Francisco gedreht. Er startete am 12. Mai 1951 in New York City. Das im Film zu sehende Porträt der Tante Sophie zeigt Schauspielerin Helena Benda (1903–1986). Teile des Films – darunter die Szene mit dem außer Kontrolle geratenen Auto – wurden vor Ort in der Gegend von Telegraph Hill in San Francisco gedreht. Die Totalaufnahmen des Äußeren des Herrenhauses waren eine Kombination aus Matte Paintings und Atelierfassaden, die vor dem Haus in der Montgomery Street 1541 errichtet wurden. Hier befand sich das langjährige Telegraph Hill-Restaurant namens Julius' Castle, das 2008 nach 84 Jahren Betrieb seine Pforten schloss. Nähere Aufnahmen des Außeneingangs und der Auffahrt wurden auf einem Studiogrundstück gedreht, und Szenen für den Garten und Hinterhof wurden auf dem Rasen des Coit Tower gedreht. Der im Film gezeigte Eckmarkt war Speedy's New Union Grocery in 301 Union an der Ecke Montgomery, der ebenfalls 2008 nach 93 Jahren im Geschäft geschlossen wurde. Marc Bennetts Bürogebäude war das Crocker Flatiron-Gebäude in der One Post Street, das 1969 abgerissen und durch den Wolkenkratzer ersetzt wurde, der heute als McKesson Plaza bekannt ist.
Zum Film selbst:
Die Polin Viktoria Kowalska hat bei der deutschen Besetzung Polens ihr Zuhause und ihren Mann verloren und ist im Konzentrationslager Bergen - Belsen inhaftiert. Sie freundet sich mit Karin
Dernakova, einer anderen Gefangenen an, die davon träumt, ihren kleinen Sohn Christopher wiederzusehen, den sie seit er ein frischgeborenes Baby war, nicht mehr gesehen hatte und der zu einer
wohlhabenden Tante nach San Francisco geschickt wurde. Sie planen, wenn man dieses hier übersteht, gemeinsam in die USA zu gehen. Doch Karin stirbt kurz vor der Befreiung des Lagers und Viktoria,
die einen Weg zu einem besseren Leben sieht, nutzt Karins Papiere, um ihre Identität anzunehmen. Das Lager wird von Amerikanern befreit (in Wirklichkeit wurde das Lager von den Briten befreit
), und Viktoria wird dort von Major Marc Bennett interviewt, der ihr einen Platz in einem Lager
für Kriegsvertriebene verschafft. Sie schreibt an Karins Tante Sophia in San Francisco, erhält jedoch ein Telegramm von Anwälten, dass Sophia gestorben ist.
Vier Jahre später kann Viktoria (immer noch unter dem Namen Karin) nach New York City reisen, wo sie Chris‘ Vormund Alan Spender trifft, einen entfernten Verwandten von Sophia. "Karin“
beabsichtigt, das Sorgerecht für "ihren“ Sohn zu erlangen, doch es wird klar, dass Sophia ihr Vermögen Chris hinterlassen hat, wenn er volljährig wird. Als sie merkt, dass Alan sich zu ihr
hingezogen fühlt, beschließt sie, dass es einfacher wäre, in Amerika zu bleiben, wenn sie einen amerikanischen Ehemann hätte. Sie verlieben sich ineinander und bald heiraten sie. Alan nimmt Karin
mit nach San Francisco, wo Chris seine "Mutter“ zum ersten Mal trifft und sie sich in Sophias italienischer Villa auf dem Telegraph Hill niederlässt, wo Chris mit Alan und seiner Gouvernante
Margaret lebt. Chris war erst skeptisch, endlich seine Mutter kennenzulernen und "Karin" fühlte sich schuldig, dem Jungen vorzumachen, sie sei seine Mutter.
Die Dinge scheinen zunächst idyllisch, doch die Spannungen zwischen Karin und Margaret, die nicht nur Chris großgezogen hat, sondern auch in Alan verliebt ist, nehmen stetig zu. Margaret ärgert
sich über Karin, weil sie sich in ihr Leben einmischt und in die Erziehung Chris, wirft ihr vor, die ersten Jahre seines Lebens nie dagewesen zu sein und ihren Sohn praktisch nicht zu kennen und
das er durch ihr einen bestimmten Lebensryhtmus erlangt hat, der von ihr nun zerstört oder wenigstens verändert wird. Karin ist auch beunruhigt über ein ausgebranntes, gefährlich
beschädigtes Nebengebäude des Haupthauses mit Blick auf den Hügel, das Chris angeblich durch eine Explosion seines Spielzeug-Chemiebaukastens beschädigt haben soll. Er und Margaret bitten sie, es
Alan nicht zu erzählen, weil Margaret es nie getan hat, aber Karin ist verblüfft, als sie feststellt, dass er bereits davon weiß.
Karin freut sich jedoch, Marc Bennett wiederzusehen, denn sie erfährt, dass er ein alter Schulkamerad ihres Mannes und Partner der Anwaltskanzlei ist, die sich um Sophias Angelegenheiten
kümmert. Ihr fällt jedoch auf, dass Alan Marc nicht sonderlich zu mögen scheint und erfuhr auch bald wieso. Marc war quasi mit "dem goldenen Löffel im Mund geboren", während er sich sein
ganzes Leben hart erarbeiten mußte. Marc fühlt sich zu Karin hingezogen wie sie zu ihm, wahrt aber eine respektvolle Distanz. Karin untersucht das abgebrannt Nebengebäude genauer, als sie jedoch
dabei von Alan überrascht wurde und stürzt beinahe durch ein Loch im Boden in den Tod. Alan zieht sie hoch, scheint aber durch ihr Verhalten beunruhigt zu sein. Als sie kurz darauf in die Stadt
einkaufen wollte und Chris mitn ehmen wollte, mischte Margaret sich ein, Chris müsse hierbleiben, das er für sie versprochen hatte, etwas zu erledigen. Also fuhr Karin alleine los. Skeptisch
blickte Margaret ihr nach. Während der Fahrt versagen die Bremsen an Karins Auto, rast mit einem Mördertempo durch San Francisco - löste bei Kreuzungen wie durch ein Wunder keinen schweren Unfall
aus, bis sie schliesslich die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und in eine Baustelle bretterte. Sie entkommt unverletzt, kontaktiert aber Marc und teilt ihm mit, dass sie glaubt, dass
Alan hinter dem Unfall steckt, da er Sophias Geld erben würde, wenn sie und Chris sterben würden. Chris sollte ja ursprünglich mit ihr im Wagen sitzen.
Mit Marcs Hilfe beginnt sie, den Unfall genauer zu untersuchen, kann jedoch keine schlüssigen Beweise finden, lediglich einen Ölfleck in ihrer Garage, der von der abgelassenen Bremsflüssigkeit
stammen könnte, sowie ölverschmierte Handschuhe. Sie enthüllt vor Marc nun aufgeregt ihre wahre Identität und Marc gestand ihr, dass er in sie verliebt ist. Als er angibt, dass sein
inzwischen verstorbener Vater in seiner Anwaltskanzlei ihr das Telegramm bezüglich Sophias Tod möglicherweise nicht geschickt hat, wird sie in Gegenwart von Alan deutlich nervöser.
Karin entdeckt Sophias Zeitungsnachruf in Margarets Sammelalbum, der bestätigt, dass das Telegramm drei Tage vor ihrem Tod verschickt wurde - ein Beweis dafür, dass Alan es geschickt haben muss,
bevor er Sophia tötete. Zunehmend fühlte sich Karin nun unwohler in Alans Gegenwart, versuchte jedoch, es
sich nicht anmerken zu lassen. Dennoch witterte Alan, dass Karin mehr weiß, als ihm lieb ist Sie
versucht, Marc anzurufen, wird jedoch daran gehindert, als Alan nach Hause kommt. Er lässt sie den Rest des Abends nicht aus den Augen. In dem Bibliotheksraum reagierte Karin nervös und Alan
bemerkte es, schlug dann vor, noch was zur Beruhigung zu trinken und dann schlafen zu gehen.
Als er Orangensaft mitbringt, den die beiden jeden Abend vor dem Schlafengehen trinken, ist sie sicher, dass ihr Glas vergiftet ist. Als er kurz den Raum verlässt, versucht sie, die Polizei zu
rufen, aber Alan hat das Telefon in einem anderen Raum liegen lassen und es können keine Anrufe getätigt werden. Er kehrt ins Schlafzimmer zurück und überredet sie, den Orangensaft zu trinken,
und nach ihr trinkt er seinen eigenen. Er wähnt sich in Sicherheit und gesteht triumphierend , dass er Sophia ermordet und ihr eine Überdosis Beruhigungsmittel in ihren Orangensaft gegeben hat.
Zudem gesteht er auch, die Bremsen an ihren Wagen manipuliert zu haben und dass er schon damals mit dem Brand im Nebengebäude eine Attentat auf Chris verübt hatte. Damals kam ihm Margert, die was
ahnte, in die Quere und auch bei Karin "Höllen-Autofahrt", wo Chris dabei sein sollte, war es Margaret zu verdanken gewesen, dass Chris nicht mit im Wagen sass. Alan gestand Karin zudem, dass er
eine Überdosis Schlaftabletten in ihren Orangensaft getan hatte und die in den nächsten Minuten sterben würde und dann müsse er nur noch sehen, wie er Chris aus dem Weg räumt. Karin erzählt ihm
jedoch, dass sie die Gläser vertauscht hat und er sich selbst somit vergiftet hat. Doch Karin war
nicht so eiskalt wie Alan, bereute ihre Tat und versuchte Alans Leben zu retten und woltle den Notarzt rufen. Doich da Alan im Nebenanschluss den Hörer nicht aufgelegt hatte, klappte dies
nicht.
Alan, der zunehemd benommener wurde, taumelte zu Margaret, bat sie, den Notarzt zu rufen. Alan gab vor, Karin habe ihn vergiftet und will ihn töten. Vehement wehrte sich Karin der
Behauptung und sagte, dass es andersherum war, sie nur die Gläser vertauscht habe. Margaret glaubte Kartin, wußte sie ja, das Alan schon mehrfach Chris Tod geplant hatte. Als ihr zudem nun klar
wird, dass er sie einfach nicht liebt und nie aufhören wird, Chris zu töten, tut Margaret nur so, als würde sie anrufen und sieht zu, wie Alan stirbt.
Kurz nachdem Alan tot zusammengebrochen war, erschien Marc, der die Polizei mitgebracht hatte, weil er ständig versucht hatte, anzurufen und nie durchgekommen war. Margaret wird verhaftet, weil
sie sich geweigert hat, Alan zu helfen, und Karin verlässt mit Marc und Chris das Haus, um ein neues Leben zu beginnen. Sie schauten nochmal auf das große Portrait von Sophia. Chris soll das
Vermögen erben, sobald er volljährig ist.
Fazit:
Knisternder Film Noir mit einem ganz ganz bösen Richard Basehart Wirklich ein Jammer, dass dieser
Film nie synchronisiert wurde, aber immerhin gabs ganz am Anfang kurze deutsche Passagen, wenngleich die vorgegeben Deutschen nur gebrochen deutsch sprachen Krass die Szene in dem Lager, wo die Gefangenen sich gegenseitig das Essen klauten. karin wollte ihr Essen
nicht, da nahm es sich eine Mitgefangene. Victoria sah das, legte sich mit der an und die wehrte sich, "Wenn sie das nicht will - warum soll man er verderben lassen?". Victoria gab Karin
das Essen zurück. Cortesa war für diesen Film eine sehr gute Wahl, konnte mit ihrem Akzent überzeugen und legte diesen nach jenen 4 Jahren auch spürbar ab. Wunderbar gespielt! Zuerst dachte ich,
dass Margaret und Alan unter einer Decke steckten, da sie ihn liebte... doch sie war letztendlich nur die verschmähte Geliebte. Tragisch, dass Margaret wegen unterlassener Hilfeleistung verhaftet
wurde und nur, um Chris später zu schützen... aber es war folgerichtig, dass sie verurteilt wurde. Mit einem guten Anwalt, der die Absichten von ihr den Geschworenen glaubhaft machen kann, könnte
sie eine milde Strafe bekommen... aber daran glaube ich nicht, Heute wäre das sicher so - aber 1951? Ich denke nicht.