Getaway

( The Getaway ) ( USA, 1972 )

Deutscher Alternativtitel: Ein Mann explodiert

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 22.06.2019 & 04.03.2023

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger Betthupferl Rewatch Fim aus meiner Sam Peckinpah Filmreihe ist zugleich nach "Convoy" mein zweitlieblingsfilm dieses Regisseurs, der Actionfilm "GETAWAY - EIN MANN EXPLODIERT") aus dem Jahre 1972 mit Steve McQueen, Ali MacGraw, Ben Johnson, Bo Hopkins, Sally Struthers und Slim Pickens. Um ihren Mann Doc McCoy aus dem Knast zu bekommen, steigt Carol mit dem korrupten Politiker Beynon ins Bett. Für die vorzeitige Entlassung muß McCoy allerdings noch einen Banküberfall managen. Als sein Komplize dabei plötzlich die Pistole auf ihn richtet, reagiert Doc schneller und feuert sein ganzes Magazin auf ihn ab. Auch Beynon, der die Intrige eingefädelt hat, muß dran glauben. Von Polizei und Beynons Killern gejagt, fliehen Carol und Doc nach Mexiko...

 

Nach "Junior Bonner" drehte McQueen gleich darauf ein weiteres Mal für den großen Regie-Meister Sam Peckinpah. Ein Actionfilm, der das Genre revolutionierte. Dieser Film beruht auf den gleichnamigen Roman von Jim Thompson In diesem Film lernten sich Steve McQueen und Ali MacGraw kennen und lieben und heirateten kurz darauf auch. 1978 wurde die Ehe dann wieder geschieden. Die Musik zu dem Film stammt von keinem geringeren als Quincy Jones. Der gesungene Song im Apspann stammte ebenfalls von Quincy Jones, gesungen von Toots Thielemans. Von den Film gibt es auch zwei (unnötige) Remakes - von 1996 mit Alec Baldwin und Kim Basinger und von 2003 mit Ethan Hawke und Selena Gomez.

Hier der Song und die Schlußszene des Films:

Die Co Stars:
Die leider einzige Zusammenarbeit zwischen Steve McQueen und der bezaubernden Ali MacGraw - in meinen Augen einer der schönsten Frauen der 70er Jahre, die hierin seine Frau Carol McCoy spielte. John Wayne Wegbegleiter Ben Johnson spielte der Mafiaboss Jack Beynon. 70s Bösewicht Al Lettieri war als Bankräuber und Killer Rudy Butler zu sehen. Slim Pickens, ein sehr guter Freund von Sam Peckinpah, der fast in allen seiner Filme auch dabei war, spielte hier am Ende des Films einen alten Mann, der McQueen und MacGraw über die Grenze hilft. Sally Struthers spielte das blonde Dummchen Fran Clinton, die Ehefrau des  für Lettieri behandelnden Arztes, die sich dann vor dem augen ihres Mann mit Lettieri einläßt. Bo Hopkins spielte den Banräuber Frank Jackson, der durch seinen unkontrollierten Mord schliesslich McQueens ganzen Plan über den Haufen warf.

Synchronisation:
Steve McQueen wurde  diesmal erst- und einzigmalig vom bekannten deutschen Schauspieler Hansjörg Felmy gesprochen. Ali macGraw von Angelika Bender, Slim Pickens von Erik Jelde, Sally Struthers von Heidi Treutler und Wolfgang Hess (Stammstimme Bud Spencer) sprach wie so oft 70s Bösewicht Al Lettieri.

DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film die deutsche EV aus dem Jahre 1998 - noch in den damals handelsüblichen sogenannten "WARNER Snapper Case Hüllen".   2004 gabs davon im Amaray Cover eine Neuauflage. Als Bonusmaterial gibt es - alles jeweils als Textform interessante Hintergrundinformationen wie "Ein Starbereitet sich vor", ein kleines Making Of in Textform und "2 Premieren für Ali MacGraw". Unter "Interessantes" gehe ich mehr darauf ein. Sowie Bio- und Filmgraphie von Cast & Crew. 2005 erschien auf DVD noch eine Special Edition - üer die Extras kann ich jedoch nichts sagen, sind bei Amazon auch keine Angaben drüber. Seit 2007 gibt es den Film natürlich bei uns auch auf BluRay.

Interessantes:
Steve McQueen und Ali MacGraw lernten sich bei dem Film kennen und verliebten sich ineinander und heirateten kurz darauzf. Die Ehe wurde jedoch 1978 wieder geschieden. Durch die Ehe zwang sich MacGraw selbst dazu, ihre Schauspielkarriere weitgehenst auf Eis zu legen und wurde erst nach der Scheisung wieder geringfügig aktiver. Ali MacGraw hatte vor dem Film keinen Führerschein - war noch nie Auto gefahren. Sie hatte das Glück, dass Steve McQueen ihr Fahrunterricht gab und sie durch McQueen schliesslich ihre Führerscheinprüfung schaffte. Da MacGraw am Steuer dadurch noch nicht so fiit war, bat sie darum, dass in Szenen, wo sie fährt, keine Schiessereien stattfinden, damit sie sich aufs Fahren konzentrieren kann. Ausserdem hatte MacGraw zuvor in ihrem Leben noch nie eine Waffe abgefeuert und McQueen lehrte ihr auch das Schiessen. MaGraw sagte später, dass das Autofahren einen Riesenspass machte, das Schiessen aber weniger und wolle auch nie mehr eine Waffe in den Händen halten müssen. Slim Pickens und Regisseur Sam Peckinpah waren allerbeste Freunde, weswegen ihn Peckinpah auch sehr häufig eine Rolle in seinen Filmen gab.  Steve McQueen bestand darauf, bei dem Film sich selbst um die Kleidung, Waffen, Fahrzeuge und seine Brille zu kümmern und liess sich bei der Wahl auch nicht hineinreden.  Zudem hatte McQueen, um sich auf den Film bestens vorzubereiten, einige Zeit im echten gefängnis in Huntsville zugebracht, um ein gefühl als Häftling zu bekommen (diese Eigenschaft durfte ihm 1 Jahr später für seinen Film "Papillon" sicher auch geholfen haben. Er führte sogar selbst Sträflingsarbeiten aus und stellte Autokennzeichen her. Die Sträflinge, sowie der Gefängnisdirektor  waren allesamt echt. Sam Peckinpah hatte nahezu den gesamten Film so gedreht, wie man ihn sich auch ansieht. Für die Schlußszene an der Grenze hatte Peckinpah nur einen Nachmittag benötigt.

Zum Film selbst:
Steve McQueen spielte den Gauner Carter 'Doc' McCoy, der eine mehrjährige Gefängnisstrafe verbüßt und nun nach 4 Jahren auf eine Bewährung vor dem Ausschuß hofft - die jedoch abgelehnt wurde. Frustriert wendet sich McCoy an seine Ehefrau Carol, die er sehr vermisst. Sie soll mit dem Mafiaboss Jack Beynon einen Deal machen, damit er doch aus dem Knast kommt. Gesagt, getan - wenige Tage später bekam McCoy seine Bewährung.

Interessant waren die ersten Szenen des Films, zuerst kam eine Einstellung auf eine Reihe Rehe, die grasten...man merkte da noch die Unbekümmertheit des Films an, dann sah man, das Gefängnis, in dem McCoy einsass.

Kaum aus dem Knast entlassen, genoss McCoy erstmal seine unbekümmerte Freiheit, tollte mit Carol herum, man badete unbekümmert in einem See, man trank, sie hatten Sex. McCoy war wieder angekommen.

Am nächsten Tag begann McCoy dann den Preis seiner Freilassung zu zahlen. Jack Beynon verlangte von McCoy, einen heiklen Bankraub zu planen und zu organisieren. McCoy wollte hierzu seine eigenen Leute haben, doch Beynon lehnte ab. Er stellte ihm die beiden Schwerstkriminellen Rudy Butler und Frank Jackson bei der Durchführung zur Seite.

Der Bankraub wurde von McCoy und Carol präzise geplant - doch Frank Jackson verstiess gegen die Art der Durchführung. Er erschoss einen Wachmann und dadurch wurden die Cops richtig scharf  auf die Beteiligten. Rudy war ebenfalls sauer und erschoss Frank bei der Flucht eigenhändig.  Dann wollte Rudy am vereinbarten Treffpunkt auch noch McCoy und Carol linken, sie um ihren Anteil bringen und erschiessen. Doch McCoy war vorbereitet und konnte Rudy erschiessen - so dachte McCoy jedenfalls. McCoy und Carol flohen mit der Beute. Doch Rudy trug eine Kevlarweste. Lediglich 2 Streifschüsse hatten ihn wirklich verletzt. Wütend nimmt er die Verfolgung auf.

McCoy und Carol stellten fest, dass es sich bei der beute nicht um 750.000 Dollar, wie eigentlich geplant war, sondern nur um 500.000 Dollar handelte. McCiy und Carol fuhren zu Jack Beynon. Dieser war nicht verfreut zu hören, dass er Rudy erschossen hatte und glaubte McCoy die Geschichte auch nicht wirklich. McCoy konfrontierte Beynon damit, dass 250.000 Dollar fehlten. McCoy erfuhr nun den wahren Grund des Raubes: Beynon und der Bankgeschäftsführer sind Partner. Dieser hatte Schulden und beglich sie durch jene 250.000 Dollar. Durch den Raub würde nun keiner von dem Fehlen des Geldes kommen, man würde es den Bankräubern anhängen. Perfekt durchdacht! Nun geschah etwas, womit McCoy nicht rechnete - Carol zog eine Waffe und legte auf ihren Mann an. Carol arbeitete für Jack Beynon und sie war Teil des Deals, dass McCoy aus dem Knast kam. Zudem waren sich Carol und Jack Beynon nähergekommen, als McCoy im Knast war. McCoy fühlte sich, als wäre ihm der Boden unter den Füßen weggezogen wurden - die einzigsten Person, der er je vertraut hatte, verrät ihn. Carol sollte McCoy erschiessen...konnte es aber nicht, stattdessen erschoß sie Jack Beynon. Beide flüchteten.

Beynons rechte Hand übernahm nun. Als er eintraf, dachte er natürlich, dass McCoy seinen Boss gelinkt hat und getötet hatte. Er setzte daraufhin das ganze Syndikat auf McCoy und Carol an.  McCoy und Carol zerstritten sich. McCoy war höchst enttäuscht von seiner Frau. Carol war sauer, dass McCoy nicht dankbarere war, sagte ihm, dass sie keine andere Wahl hatte und er ihr damals sagte, sie soll alles tun, was getan werden muß. Beide beschlossen, nach dieser sache getrennte Wege zu gehen.

Rudy schleppte sich zu einer Arztpraxis und zwang den Arzt Harold Clinton und seine viel jüngere Ehefrau Fran, ihn zusammenzuflicken. Da er danach aber weitere ärztliche Betreuung brauchte, nahm er die beiden auf seiner Jagd mit. Dabei entstand zwischen  Rudy und Fran eine Art "Stockholm Syncdrom" - Fran gefiel die rauhe Art von Rudy und verliebte sich in ihn, während Harold mehr und mehr seiner selbst verlor.

McCoy und Carol wollten mit dem Lonestar Flyer (ein Zug) flüchten. Carol sollte in einem Schliessfach das Geld erstmal dponieren, liess sich dabei jedoch galanterweise von einem Mann helfen - Carol ahnte nicht, das dies ein Trickbetrüger ist, die Schliessfachschlüssel mit dem seinen vertauschte. Als McCoy und Carol den Koffer vor der Fahrt holen wollten, war das Schliessfach leer! McCoy war sauer auf Carol über diese Nachlässigkeit. Carol erkannte den Mann wieder und McCoy nahm seine Spur auf die direkt zu dem Lonestar Flyer führte. Dort konnte McCoy ihm den Koffer wieder abnehmen - doch kurz zuvor hatte er sich ein paar Bündel in seine Jacke gesteckt. Ausserdem wurde McCoy von einem kleinen Jungen beoachtet. Als er den Betrüger niederschlug und an der nächsten Haltestelle ausstieg, wo Carol schon wartete, kam der Betrüger zusich und rief die Polizei.  Der betrüger und der Junge identifizierten auf dem Revier schliesslich McCoy und somit war nun die Jagd auf McCoy eröffnet - denn die Cops entdeckten auch die Geldbündel in der Jacke des Betrügers und dass diese aus dem banküberfall stammten.

Schnell waren McCoy und Carol in allen Medien. In einer Kleinstadt, wo McCoy und Carol etwas verschnaufen wollten, wurden sie schliesslich erkannt und McCoy war gewwungen, sich eine Schrotflinte zu organisieren und die beiden Kleinstadt-Depuitys in den Griff zu kriegen um dann zu flüchten.

Harold wurde mittlerweile immer depressiver und mußte schliesslich mitansehen, wie genussvoll seine Frau Fran es Rudy  "besorgte". In der Nacht erhängte sich Harold dann. Fran war nicht betroffen darüber - Rudy gehörte ihre ganze Liebe.

Der Showdown in dem vereinbarten Hotel nähere sich, den alle Parteien als letzten Zufluchtsort kurz vor der mexikanischen Grenze wählten. Auch Rudy traf dort mit Fran ein. McCoy und Carol sprachen sich aus und beide verzeihten einander und kamen wieder zusammen. Durch den Hotelbesitzer kam Rudy darauf, in welchem Zimmer McCoy und Carol sind. McCoy witterte aber die Gefahr und konnte Rudy austricksen und niederschlagen - die daraufhin hysterische Fran ebenso. McCoy war sehr überrascht zu sehen, dass Rudy noch lebte! Nun traf auch das Syncdikat im Hotel ein und es kam zum großen Showdown, wobei McCoy bestens vorbereitet war und das Syndikat gehörig dezimierte, Auch Carol half tatkräftig mit. Als Rudy und Fran wieder zusichkamen, wollte Rudy endlich seine Rache und legte auf McCoy an, doch dieser war schneller und töptete Rudy nun entgültig. McCoy und Carol flüchteten und konnten mit Hilfe eines alten Mannes, der gerade mit seinem schrottriefen Van entlangrumpelte  flüchten. Für die danbkbarkeit schenkten sie dem alten Mann 30.000 Dollar und kauften ihm sein Auto damit ab. McCoy und Carol fuhren unbeschwert - dank der Hilfe des alten Mannes - über die Grenze, um ein neues Leben zu beginnen.

Fazit:
Für mich war es schon immer ein sehr beeindruckender und toller Film - gehört nicht umsonst zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Hier stimmt einfach alles. Action, Spannung, tolle Schauspieler, etwas Humor, tolle Landschaftsbilder, tolle Soundtrack und ein schönes Ende Happy Im Grunde hatte McCoy sich ja nichts vorzuwerfen. Er hatte ausser den Syndikats-Leuten keinen getötet oder sonst wie zu Leide getan. Witzig fand ich die Szene im  Lonestar Flyer, wo eine alte Frau McCoy bat, ihren koffer ins Fach zu tun. McCoy nahm den Koffer daraufhin ihr grob aus der Hand, schleuderte ihn in Paketfach. Die Alte war erschrocken und leicht säuerlich und meinte dann sarkastisch "Na, vielen Dank auch!" totlachen

Selbstverständlich: