Tödlicher Sturm

( The Mortal Storm ) ( USA, 1940 )

Inhalt vom Film

 

Rewatch gemacht am: 12.01.2020

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Heutiger James Stewart Film ist das Vorkriegs-Drama: "TÖDLICHER STURM" aus dem Jahr 1940. Deutschland 1933: Adolf Hitler ist gerade an die Macht gekommen und ganz Deutschland verfällt dem Jubel - nur Pazifist James Stewart nicht und gerät damit in einen Zwiespalt mit seinen alten Freundeskreis. Die Lage spitzt sich zusehends zu. Neben James Stewart brillieren Margaret Sullavan und Frank Morgan (mit beiden drehte Stewart im selben Jahr schon "Rendezvous nach Ladenschluß"), sowie Robert Young ("Dr. med. Marcus Welby") und Robert Stack ("Chicago 1930-Die Unbestechlichen"). Der Film beruht auf den gleichnamigen Roman von Phyllis Bottome.

 

Die Co-Stars:
Mit Margaret Sullavan stand James Stewart insgesamt 4x in seiner Frühzeit vor der Kamera. Da wären "Next Time We Love" (1936), "Engel aus zweiter Hand" (1938), "Rendezvous nach Ladenschluß" (1940) und  "Tödlicher Sturm" Sullavan starb schon früh mit 50 Jahren an einer Überdosis Drogen in der Silvesternacht von 1959 zu 1960. In diesem Film spielt sie seine Love Interest Freya Roth. . Mit Frank Morgan drehte Stewart 1940 ebenfalls "Rendezvous nach Ladenschluß. Auch Morgan starb früh, mit 59 Jahren an einem Herzinfarkt. Er spielte hier Stewart Uniprofessor Viktor Roth und den Vater von Sullavan. Robert Young ("Dr. med. Marcus Welby") spielte Stewarts besten Freund Fritz Marberg, Robert Stack ("Chicago 1930-Die Unbestechlichen") spielte Stewart Freund Otto Von Rohn

Synchronisation:
Der Film wurde, aufgrund des Nazi-Themas, erst 1957 erstmals in die deutschen Kinos gebracht. Stewart wurde von Eckard Dux gesprochen, Margaret Sullavan von Inge Landgut, Robert Young von Kurt Buecheler, Robert Stack von Malte Jaeger und Frank Morgan von Alfred Balthoff.

DVD & BluRay:
Leider ist dieser Film in Deutschland bislang nicht auf DVD oder BluRay erschienen. Ich besitze von dem Film eine sehr gute Pay TV Aufnahme, die ich vor wenigen Jahren bei TNT FILM aufgenommen habe. In den USA und auch in Spanien ist der Film auf DVD erschienen, jedoch ohne deutscher Tonspur.

Interessantes:
der gesamte Film beginnt mit einer Metapher aus grauer Vorzeit, als die Menschen noch glaubten, wenn es draussen Blitz und Donner gibt, dass die Götter erzürnt seien und man sich verpflichtet fühlte, seinen Nachbarn umzubringen, um die Götter zu besänftigen. Damit begann der Off-Sprecher am Anfang, dass der Machtbegin der Nazis 1933 ähnlich war. Der Film war einer der ersten antifaschistischen Filme aus Hollywood. In Deutschland verbot daraufhin Joseph Goebbels natürlich die Aufführung von Filmen von MGM grundsätzlich. Der Film wurde von Februar bis April 1940 gedreht. Die Uraufführung fand am 14. Juni 1940 statt. In Deutschland wurde der Film erstmals 1957 gezeigt. Selbstverständlich fanden die Dreharbeiten nicht in Deutschland statt.

Zum Film selbst:
James Stewart spielt den Veterinär-Studenten Martin Breitner, der seine Grundsätze als Pazifist lebt, Menschen jeder Art mit Respekt behandelt und sich für andere Menschen einsetzt.

Dieser Film beginnt am 30.01.1933 in München: Der hoch angesehene und bei seinen Studenten sehr beliebte Studien Professor Viktor Roth feiert seinen 60sten Geburtstag im Kreise seiner Familie und Freunden.. Alles war in bester Ordnung, in Harmonie und Glückseeligikeit. Bis im Radio bekanntgegeben wurde, dass Adolf Hitler jüngst zum Reichskanzler ernannt wurde. Daraufhin drehten viele Leute vor Euphohrie regelrecht durch, hofften auf ein starkes Deutschland, dass zu einer Weltmacht wird. Professor Roth stand dem sehr skeptisch gegenüber, gesattete aber jedem so darüber zu denken, wie er es für richtig hielt. Martin Bretitner war nicht begeistert und ahnte schon, das dies der Beginn einer großen Leidenszeit werden könnte und widersprach damit der Euphorie von Freunden, die er quasi schon aus den Sandkasten kannte.  Dennoch schwor man sich, egal was passieren würde, man immer Freunde bleiben würde und die Meinung des anderen immer respektieren würde. Zudem machte Fritz Freya vor ihrer Familie einen Heiratsantrag, den sich gerne annahm.

Doch schnell merkt jeder, dass ein viel stärkerer Wind in der Gesellschaft weht. Die Worte, die Hitler zum Volk sprach, wurden zu Gesetzen und festen Richtlinien. Martin entschliesst sich daraufhin, die Uni zu schmeissen und auf den Bauernhof seiner Mutter nur noch zu arbeiten. Zudem distanzierte er sich immer mehr von seinen Freunden, die dem Nazitum jubelten. Freya fragte Martin eines Tages, wieso er sich von ihnen distanziert, da dies ihrer Freundschaft schaden würde. Martin begründete es damit, dass es wegen politischer Uneinigkeiten eher zum Bruch kommen würde, und er dies lieber vermeiden möchte. Dennoch liess er sich von ihr überreden, sich mit den anderen in ihrer Stammkneipe zu treffen. In dem Lokmal wurde dann später die von Hitler neu bestiimte Nationalhymne lautstark gesungen (das komischerweise ein englisches Lied war....ich glaube kaum, dass Hitler tatsächlich ein englischsprachiges Lied zur Nationalhymne auserkoren hatte). Dort wurde Martin Zeuge, wie sein ehemaliger Schullehrer, der Jude Herr Werner zum Lied nicht mit einstimmte, und massiv angemacht wurde. Er bestand auf seine freie Meinungsäußerung und geriet mit mehreren heftigst aneinander. Martin setzte sich für seinen Lehrer ein und dabei kam es zum entgültigen Bruch mit seines Freundeskreis. Als Martin aufgefordert wird, ob er den Nazis beitreten will oder nicht, entschied er sich lautstark dagegen, weil er andere Menschen nie so behandeln würde, wie sie es getan haben.

Auch für Professor Roth wurde es enger - da er steif un d fest an die Wissenschaft glaube, stößt er den Nazi-Glauben damit vor die Füße. Die Studenten wendetetn sich lautstark von ihm ab und riefen zum Boykott auf - wer dem nicht folgt, würde büßen müssen. Roth wurde kurz darauf schliesslich entlassen, weil er Lügen lehrte. Zudem standen bekannte Wissenschaftler wie Albert Einstein auf der roten Liste und all ihre Entdeckungen und Reden wurden schier als Unsinn und Unwahrheit dargelegt, besonders die These, dass auch Nicht-Deutsche  gleichzustellen sind.

Freya bemerkte zusehends die Veränderungen, die von ihrem Verlobten Fritz hervorgingen und ging mit ihnen nicht konform, besonders, wie ihr Vater behandelt wurde. Sie enstchloss sich, die verlobung mit Fritz zu lösen, was ihm sehr mitnahm. Gleichzeitig entwiceklte sie immer stärkere Gefühle zu Martin. Das machte Martin zur Zielscheibe von Fritz und seinen Nazis und eines Tages lauerten sie ihn auf und verprügelten Martin, bis Frau Roth schliesslich eingreifen konnte. Martin gesteht daraufhi´n Freya, das er sie liebt, schon immer geliebt hatte.

Für Professor Werner wurde die Luft als Jude in Deutschland immer dünner und er wurde von den Nazis verfolgt. Martin entschloss sich, seinen ehemaligen Lehrer nach Inssbruck zu bringen. er kennen einen geheimen, nicht ungefährlichen Schleichweg durch die Alpen. Man brach sofort auf.

Doch dieses wurde nicht ungesehen vollführt. Nazis drangen in dem haus von Martins Mutter ein und stellte sie, Freys, die gerade bei ihr war und  Martins Adoptivschwester, die erst 16jährige Elsa zur Rede. Martins Mutter und Freys blieben standhaft dabei, Martin und Werner nicht gesehen zu haben, doch Elsa fiel es weniger leicht zu lügen und die Nazis sahen ihr an, dass sie mehr wußte und setzten sie massiv unter Druck. Obwohl Elsa nichts verriet, sagten ihre Blicke mehr als Worte. Martin sollte bei seiner Rückkehr sich melden, um seine Strafe zu empfangen. Alle wußten, dass Martin der Tod winken würde - er darf aus Innsbruck nicht mehr nach Hause kommen und Martins Mutter schrieb ihm das.

Kurz darauf wurde Professor Roth verhaftet, weil er sich weigerte, den Nazitum enzuerkennen und er weiterhin ein Mann der Wissenschaft ist. Er kam ins Konzentrationslager wo er zu schwerer körperlicher Arbeit herangezogen wurde. Fieberhaft versuchte seine Frau, ihn freizubekommen und schaltete daür soagr Fritz und Otto ein, ihr zu helfen. Obwohl Fritz ein Einsehen hatte, führte er sich seiner Ehre verpflichtet. Immerhin konnte er ein einmaliges Besuchsrecht erwirken, indem Prof. Roth sie anmahnte, mit den Rest der Familie München zu verlassen und nach Innsbruck zu gehen. Doch sie wollte nicht ohne ihren Mann gehen.

Kurz darauf brachte Fritz ihr die traurige Botschaft, dass Professor Roth gestorben sei - scheinbar ein Herzinfarkt. Doch Freys verschri ihren ehemaligen Verlobten als gemeinen  Mörder. Familie Roth hielt nun nichts mehr in München und man nahm den nächsten Zug nach Innsbruck. Doch an der Grenze wurden sie gestoppt und Freya verhaftet, weil sie die Abhandlungen ihres Vaters an seinen Theorien dabe hatte und sie daraufhin als Verräterin am Volk unter Arrest gestellt wurde. Sie wurde zwar nicht verhaftet, aber den Pass abgenommen und darf Deutschland nicht mehr verlassen.  Der Rest der Familie Roth gelang die Flucht nach Innsbruck.

Freya erlebte daraufhin die wahre Hölle, mußte mitansehen, wie Freunde mißhandelt wurden und auch Elsa wurde immer wieder brutal ausgefragt. Immer wieder besuchte sie Elsa und Martins Mutter und fragte nach einem Brief von Martin. Eines Tages  kam kein Brief - sondern Martin persönlich. Er will Freya nach Innsbruck holen. Beide gestehen sich endlich ihre Liebe und Frau Breitner vollzieht eine inoffizielle Heirat, die sie sich zwischen den beiden so sehr imm er gewünscht hatte und wußte, dass sie selbst diese nicht mehr miterleben würde. Nach der Zeremonie machten sich Martin und Freya über denselben Bergpass auf, den Martin zuvor mit Werner genomen hatte und bei seiner Rückkehr nach München. Doch Fritz und seine Nazitruppe bekamen Wind davon und setzten Elsa massiv unter Druck, die daraufhin alles zugab. Man beschloß, die beiden aufzuhalten. Fritz sah zwar mittlerweile ein, dass sein Handeln nicht wirklich positiv ist, aber er kann nicht über seinen Schatten springen und beugt sich dem Willen seiner Vorgesetzten.

Martin und Freya kämpften sich wacker durch und die Grenze nach Innsbruck war schon in Reichweite, nur noch ein letzter Hügel. Doch da erschien Fritz mit seiner Nazitruppe. Nachdem Fritz_ Befehl, stehenzubleiben ignoriert wurde, gab er den Schießbefehlt. Dabei wurde Freya schwer verwundet und Martin am Arm getroffen. Martin gelang es mit ihr über die Grenze zu kommen. Doch Freys war kurz darauf ihren Schußverletzungen erlegen und starb in Martins Armen...sie starb wie sie es sich gewünscht hatte, als freie Frau.

In München übersandte Fritz die Botschaft, dass Martin entkomen konnte und Freya tot ist. Er machte sich Vorwürfe, für Freyas Tod verantwortlich zu sein. Otto hingegebn zweifelte mittlweile dem ganzen Nazitum an und sah ein, dass Martin mit seinen Äußerungen recht gehabt hatte. Er dachte an jenem denkwürdigen 60sten Geburtstag von Professor Roth zurück, wie harmonisch alles noch war und was man sich alles versprochen hatte....

Fazit:
Ein unglaublich nervenaufreibender und packender Film, der mich wirklich jedesmal mitreisst und ich ihn selbst immer mit gemischten Gefühlen anschaue, besonders, wenn man den derzeitigen politischen Stand heute betrachtet, dass alles wieder so passieren kann, wie damals. das der Film heute schon fast wieder (leider!) aktuell ist. Besonders tragisch war natürlich, dass Margaret Sullavan noch sterben mußte, passte aber zum Sinn dieses Films, ein rundum Happy End wäre unangebracht gewesen, ihr Tod ergibt den Sinn, mit der Botschaft, die der Film hatte, welcher ja auf den Roman (siehe oben) beruht.

Besonders tragisch war, das der Film 1940 gedreht wurde und wie man weiß, danach ja auch Österreich zu Deutschland gehörte und dann auch Innsbruck nicht mehr sicher gewesen war. Davon konnte der Film und erstrecht das Buch dazu, ja nichts wissen.