Ich, Tom Horn

( Tom Horn ) ( USA, 1979 / 1980 )

Dies war Steve McQueens vorletzter Filom seiner Karriere, wäre aber auch irgendwie als letzter Film passend gewesen.  Dieser Film beruht, wie in den Start-Credits stand, auf den wahren Aufzeichnungen des echten Tom Horn, weswegen es mich schon wunderte, dass er am Ende des Films gestorben war, wie konnte er das Buch "The Life of Tom Horn, Government Scout and Interpreter" detailgetreu vollenden? Ich gehe davon aus, dass er dieses Buch wohl während seiner Gefängniszeit schrieb. Das werk hat übrigens nur 112 Seiten - ich kenne es nicht und kann deswegen nicht sagen, ob auch letztendlich sein Tod noch thematisiert wurde. Tom Horn wurde des Modes für schuldig bekannt und am 20.11.1903 per Galgen hingerichtet. Am 01.03.1904 schrieb John C. Coble, der Horn einst engagierte und beide seitdem eine Freundschaft hatten, einen Nachruf, dass er stolt gewesen war, sein Freund gewesen zu sein und das dessen Schuld nie bewiesen wurde und Coble - wie auch ich - der Meinung waren, dass Horn reingelegt wurde, um ihn loszuwerden. Für Steve McQueen, der bei den Dreharbeiten schon mit seinem Krebs zu kämpfen hatte, war es wiedermal eine brillante, schauspielerische Leistung.

Die Co-Stars:
Richard Farnsworth spielte John C. Coble, der McQueen beauftragt hatte, dem Treifen der Viehdiebe ein Ende zu machen und beide sich anfreundeten. Linda Evans ("Big Valley", "Denver Clan") spielte die Schullehrerin Glendolene Kimmel, die mit McQueen eine Affäre hatte, bis sie diese dann abbrach, nachdem sie Angst hatte, dass sein schlechter Einfluß auf sie abfärben könnte. Billy Green Bush spielte den U.S. Marshal Joe Belle, der einst denselben beruf wie Horn ausübte, und ich immer der Meinunbg war, das er eifersüchtig auf Torn war. ich halte es für gut möglich, dass Belle der wahre Mörder war, da es nicht viele Leute gab, die aus 200 metern solch einen Treffer meistern konnten. Slim Pickens spielte den gutmütigen Sheriff Sam Creedmore,  der eine Vertrauensbasis zu Horn hatte. Elisha Cook jr. ("Icepick" aus "Magnum") spielte einen Stallburschen. Geoffrey Lewis spielte den unnachgibigen Staatsanwalt Walter Stoll , der Horns Prozess für seine Wiederwahl nutzte.

Synchronisation:
Steve McQueen bekam diesmal Klaus Kindler, der Stammstimme von Clint Eastwood, als Sprecher. Emely Reuer sprach erst- und einzigmalig Linda Evans, Holger Hagen sprach Geoffrey Lewis und Manfred Lichtenfeld sprach Elisha Cook, jr. Richard Farnsworth wurde von Leo Bardischewski gesprochen und Walter Reichelt übernahm Sheriff Sam Creedmore. Hartrmut Rech sprach Billy Green Bush.

DVD & BluRay:
Ich besitze von dem Film den bislang einzigsten, deutschen DVD Release von 2005. Als Bonusmaterial gibt es nur den US Kinotrailer, sonst nichts. Auch kein animiertes Menü oder sowas. Schon eine sehr spärliche DVD, die schon ein paar Extras mehr hätte vertragen können. Weitere DVD Releases oder ein BluRay Release ist in Deutschland noch nicht erschienen.

Wissenswertes:
Dieser Film beruht auf einer wahren Begebenheit und basiert auf die wahren Aufzeichnungen von Tom Horn. Er war als Scout, Deputy und Detektiv tätih, der Tod war sein ständiger Wegbegleiter und er ging, weil er es nicht anders gelernt hatte, nie zimperlich mit seinen Gegnern um und sagte immer genau das, was er auch meinte. Mehr zum wahren Tom Horn gibts bei Wikipedia.

Zum Film selbst:
Man schreibt das Jahr 1901: Steve McQueen spielte den Revolverhelden Tom Horn. Einer der letzten, großen Männer seiner Gattung. Er wuchs in einer gewalttätigen und gesetzloisen zeit des Wilden Westens auf. Er hatte beim Eisenbahnbau gearbeitet, hatte in Silberminen geschürft und durch die Gefangennahme des großen, berüchtigigten Häuptlings Geronimo Schlagzeilen gemacht. Nun wurde er von Viehbaronen in Wyoming engagiert, um Viehdieben das Handwerk zu legen, durch die die Barone empfindliche Einbußen einstrecken mußten. Viehbaron John C. Coble war es, der Horn empfahl und beide waren sich vom ersten Moment an sympathisch, besonders als Horn ihn vor einer Gruppe Raufbolde rettete.

Doch schon schnell machte sich Horn auch Gegner - so zum Beispiel der derzeit angesagte Boxer und Aufschneider Gentleman Jim Corbett (den es tatsächlich auch gab!), den er in einem Saloon traf, wo er mit Freunden af seinen finalen Sieg trank, den er noch garnicht errungen hatte und Horn dies zu Sprache brachte und Horn lieber auf einen "echten Mann", wie Geronimo trinken wollte. Daraufhin verprügelte der sonstige Gentleman Jim Corbett Horn für diese Aussage.  Berüchtigt wie Horn selbst war auch sein Pferd, ein unzähmbares Wildpferd, dass ausser Horn keiner reiten oder bändigen konnte und er gerne als "Schwiegermutter-Pferd" bezeichnet, ein Pferd, dass man der Schwiegermutter zum Reiten anbot, das Pferd damit wegritt und ohne die holde Dame zurückkehrte. So liess Horn auch gerne sein Sattelzeug im Stall beim Pferd und sagte dem Stallburschen "Wenn das einer klauen will und sich tatsächlich da hineinwagt, der hat sich das Sattelzeug auch redlich verdient!") .

Horns Vorstellung bei den Viehbaronen erfolgte mit einer Feier, wo er allen anderen vorgestellt wurde und wo Tom auch die hübsche Schullehrerin Glendolene Kimmel kennenlernte, die er sofort nicht mehr aus den Augen liess. Nur das Essen wurde für Horn eine Herausforderung: Es gab Hummer und Horn hate noch nie zuvor Hummer gegessen und auch keine Ahnung, wie man Hummer aß und so zog er beim Essen amüsante Blicke auf sich. Nach dem Essen lernte er auch den Marshal Joe Belle kennen und Belle meinte:

Belle: Schön, sie kennenzulernen. Wir sind beide ziemlich gleich. Ich hatte das selbe östlich gemacht was sie westlich gemacht haben
Horn: So? Sie waren also auch arbeitslos, wie ich? 
Belle verdattert
Belle: Ähm...nein...ich meinte, ich war auch Kopfgeldjäger
Horn: Ach so, das meinten sie...ja das, war ich auch mal .


Horn wurde inoffiziell als "Weidedetektiv" eingagiert - er bekam den Sold eines Cowboys, zzgl. 200 Dollar pro Viehdieb, den er zur Strecke brachte. Den Baronen waren Horns Methoden, wie er es anstellte, völlig egal.  Bedingung war - dass niemand, ausser den Anwesenden erfahren darf, für wen Horn arbeitete.

Horn traf Tage später Glendolene wieder und brachte ihr das Reiten bei um danach eine gemeinsamen Ausritt in Form eines Dates zu zelebrieren, wo sich beide näher kamen.

Horn hatte ine erfolgreiche Zeit, lehrte den Viehdieben das Fürchten und brachte viele zur Strecke - kaum einer überlebte es jedoch. Bei einem Fall wurde Horns Pferd von einem Viehdieb aus dem Hinterhalt erschossen. Horn war ausser sich und richtete den Mann mit 5 Schüssen frontal ins Gesicht, um seinen Ärger Ausdruck zu verleihen. Horn hatte das Tier sehr geliebt. Die Schüsse ins Gesicht sah man freilich nicht in dem Film (bei einem heutigen Tarantino-Film wäre das wohl anders). 

Kurze Zeit später nahm ein Viehdieb, den Horn einst am Leben liess, um die anderen eine Botschaft zu übermittelt, Rache, indem er Horn erschiessen wollte und ihn am Arm traf. Horn konnte den Mann jedoch schliesslich umlegen.

Horns weitere Arbeit blieb über ein ganzes Jahr sehr erfolgreich und er schaffte es, Viehdiebe aus Wyoming fesrnzuhalten. Doch immer mehr Leute ahnten, dass die Viehbarone Horn engagiert hatten, zudem mißfiel immer mehr Viehbaronen, wie Horn seine Arbeit machte und distanzierten sich von ihm und truger Coble schliesslich auf, den Vertrag mit Horn zu lösen - wobei Coble als einzioger fest hinter Horn stand. Doch Horn dachte nicht daran, aufzuhören, sah sich pflichtbewust. Dann wurde ein junger Mann aus 200 Metern erschossen - aus dem Hinterhalt mit einem Gewehr, welches nur Horn besitzt, und über eine solche Entfernung nicht viele Menschen im Stande sind.  Dieser Mord wurde Horn angelastet und eingesperrt. Erschwerend kam noch hinzu, das Marshall Belle Horn hereinlegte. er liess durch einen Schriftsetzer, der sich im Nebenraum befand, eine wortgetreue Aussage aufmachen, dass Horn die tat zugab - was er aber nicht tat, leider sprach Horn nur in einer Metapher, so dass Belle dies als Geständnis übernahm.

Bei dem Gerichtsprozess tat Horn absolut nichts, was ihn entlasten könnte. Sogar völlig desinteressiert liess er den Prozess über sich ergehen, spielte in seiner Zelle lieber Dame mit befreundeten Deputys und war mit sich zufrieden. Als Horn schliesslich für schuldig befunden wurde, plante Horn einen Ausbruch - er wollte zu seinen heißgeliebten Bergen zurückkehren - doch auf der Flucht wurde er von Belle und einigen Leuten der Nationalgarde, die hinzugezogen wurden, weil es sich um einen Mann wie Tom Horn handelte, wieder eingefangen.

In einem Rückblick sah man auch immer wieder Szenen zwischen Tom und Glendolene, bis zu der Szene, wo sich Glendolene von Tom trennte, weil sie ihn zwar liebte, aber sie Angst hatte, dass sie so werden könnte wie er und verliess Wyoming.

Am 20.11.1903 wurde Tom Horn dann in den frühen Morgenstunden per Galgen hingerichtet. Seine letzten Worte waren an die Deputys gerichtet mit "Ich habe noch nie soviel bleiche Deputys auf einen Haufen gesehen!"

Fazit:
Ein spannender und sehr melancholischer western, der anfangs recht actionreich beginn, dann aber die Melancholie immer mehr die Oberhand gewann. ich verstand nicht, wieso Horn sich seinem Schicksal, obwohl er unschulduig war, si so derart hingab. Vermutlich wußte er schon, dass er, egal, was er sagt, aufgrund der starken Indizien-Beweise eh keine Chance hätte, zumal der Staatsanwalt einen Schuldspruch brauchte, um wieder gewählt zu werden. das Ende war somit recht traurig...

Alles in allem gebe ich