Heutiger Betthupferl Rewatch Film aus meiner Auswahl an Filmen mit George Peppard ist der Spionage-Thriller "GEHEIMAKTION CROSSBOW" ("OPERATION CROSSBOW") aus dem Jahre 1965, zusammen mit Sophia Loren, John Mills, Trevor Howard, Paul Henreid, Barbara Rütting, Anthony Qayle, Lilli Palmer, Richard Johnson und Tom Courtenay. 1943 sind die Nazis bereits an allen Fronten auf dem Rückzug, als Hitler eine letzte Geheimwaffe aus dem Ärmel zaubert: das V1 und V2-Raketen-Testlabor in Peenemünde. Dort werden die Raketen in gut gelegener Reichweite zu England getestet. Als Informationen darüber im Königreich durchsickern, entsendet man Agenten, um die geheime Behörde zu infiltrieren und zu sabotieren. Doch das erweist sich als nicht einfach, denn es ist das bestgehütete Geheimnis, daß das dritte Reich noch hat...
Die Co-Stars:
Sophia Loren spielte Peppards "Identitäts-Ehefrau" Nora van Ostangen, Trevor Howard spielte Professor Lindemann, der für die Briten arbeitet, Jeremy Kemp spielte Peppards Partner Phil Bradley aka Dr. Engel, John Mills spielte General Boyd, Tom Courtenay spielte Peppards Kollege Robert 'Bob' Henshaw aka Jacob Bijas, Richard Johnson spielte den britischen Strategen Duncan Sandys, Anthony Quayle spielte den britischen Agenten Bamford, Barbara Rütting spielte die deutsche Pilotin Hanna Reitsch, Lilli Palmer spielte die verbündete Hotelierin Frieda und Paul Henreid ("Casablanca") spielte den deutschen Major General Ziemann.
Synchronisation:
George Peppard wurde von Gert-Günther Hoffmann gesprochen, Sophia Loren von Marion Degler, Trevor Howard von Arnold Marquis, John Mills von Friedrich Schoenfelder, Anthony Quayle von Rolf Schult, Richard Johnson von Siegmar Schneider, Paul Hennreid von Siegfried Schürenberg, Lilli Palmer und Barbara Rütting synchronisierten sich jeweils selbst.
DVD & Bluray:
Ich besitze von dem Film eine digitale Pay TV HD - Aufnahme in sehr guter Qualität. Der Film ist jedoch (wenn auch nicht mehr so ganz billig) auf DVD bei uns erschienen. Auf Bluray ist er in deutscher Sprache jedoch noch nicht erschienen.
Interessantes:
Der Film basiert auf einer Vorlage der italienischen Autoren Duilio Coletti und Vittoriano Petrilli. Es handelt sich um eine freie Verarbeitung des historischen Stoffes. Die Operation Crossbow, ein britisches Geheimprojekt zur Vernichtung der so genannten deutschen Vergeltungswaffen, hat es zwar tatsächlich gegeben; die Chronologie ist jedoch im Film nicht eingehalten. Der Film beginnt im Jahr 1943. Erste Hinweise auf ein mögliches Raketenentwicklungsprogramm der Deutschen gab es jedoch schon im August 1942, als ein dänischer Marineoffizier einen abgestürzten Flugkörper auf der Insel Bornholm entdeckte. Im Mai 1943 ordnete Churchill die Operation Crossbow an. Arthur Harris, Kommandant der Royal Air Forces, benötigte bis Februar 1944, um außer den Produktionsanlagen in Peenemünde am 17. August 1943 auch 73 der 96 festen Startrampen der V1 zu zerstören. Es kann also die Chronologie des Tests der bemannten Vorläufer in Peenemünde, des Testflugs der Hanna Reitsch und des Bombardements von Peenemünde im komprimierten Zeitraffer nicht stimmen. Bemannte Vorläufer der V1-Marschflugkörper, genaue Bezeichnung Reichenberg-Gerät (V4), gab es zwar tatsächlich. Anscheinend hatte auch Hanna Reitsch als Testpilotin Anteil an der Entwicklung dieser Flugbombe. Jedoch wurden sie nicht, wie im Film gezeigt, von einem Startkatapult, sondern von einem Flugzeug, welche die V1 bzw. V4 unter den Tragflächen auf Starthöhe gebracht hat, gestartet. Die Beschleunigung (g-Kraft) beim Start vom Katapult wäre für die Piloten wohl zu groß gewesen. Ferner suggeriert das Ende des Films, die V2 sei durch die Operation endgültig vernichtet worden. In Wirklichkeit handelt es sich nur um die exemplarische Zerstörung einer einzigen Produktionsanlage. V2-Raketen wurden gegen Ende des Krieges – ab September 1944 – in großer Stückzahl eingesetzt und forderten über 8000 Menschenleben in der Zivilbevölkerung. Anachronismen gibt es ferner im Szenenbild: Im Film sind während einer Szene einer V1-Rakete über London ein Funkturm und die Kühltürme eines Kernkraftwerkes zu sehen. Beides wurde natürlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut. Im Film ist auch, als Curtis und sein Kollege von Holland aus den deutschen Grenzübergang passieren, neben einer Flagge des Dritten Reiches (mit Hakenkreuz) die aktuelle Flagge Deutschlands in den Farben „Schwarz-Rot-Gold mit Bundesadler“ zu sehen. Diese gab es aber in dieser Form (mit Bundesadler) ebenfalls erst nach dem Zweiten Weltkrieg – ab dem 7. Juni 1950.
Zum Film selbst:
Das Jahr 1943, Zweiter Weltkrieg - George Peppard spielte den smarten britischen Agenten Lt. John Curtis, der zusammen mit Robert Henshaw und Phil Bradley auf einer Mission nach Deutschland
geschickt wird, um in Peendemünde die von den Deutrschen neuentwickelten Raketentechnik zu zerstören und möglichst die Pläne dafür herzuschaffen, da es selbst noch nicht gelungen war, besonders
Langstreckenraketen zu entwickeln.
An diesen arbeitete man schon länger - doch bisher ohne Erfolg! Doch angeblich soll es jetzt den Deutschen gelungen sein, diese zu entwickeln und flugtauglich zu machen. Stratege Duncan Sandys
ist nicht nur überzeugt davon, er kann sogar Fotos vorlegen, auf denen solche zu erkennen sind, wenngleich seine Kollegen glaubteen, es seien nur Attrappen. Und genau dieses soll
herausgefundne werden und im Falle, dass es stimmt, muß Peenemünde bombadiert werden. Das Dumme daran - die Entwicklungsbasis befindet sich unter der Erde, so das niemand genau weiß, wo sie sich
genau befindet - auch dass sollen die drei herausfinden. Alle drei wurden nach einem speziellen Auswahlverfahren herausgesucht, die auf Kenntnisse, Sprache und Cleverness beruhen. was keiner
ahnte. Major General Ziemann hatt sich ebenfalls nach London geschmuggelt und hatte Wind davon bekommen, das die Briten was planen und mischte sich selbst unter das Auswahlverfahren.
Die Deutschen ist es durch ihre Pilotin Hanna Reitsch gelungen, dass sie als erste Pilotin überhaupt es geschafft hatte, eine solche Rakete mit einem Flugzeug zu transportieren. Mehrere vorige
Versuche endeten in einer Katastrophe. Was mich sehr wunderte war, das man im 2. Weltkrieg - un denn auch von von Nazi deutschland tatsächlich eine Frau in ein Flugzeug gesetzt hatten! Das hatte
mich doch sehr gewundert, da Frauen besonders von den Nazis, immer unterdrückt wurden. Doch jene Hanna Reitsch ist keine Fiktion, sondern sie war eine reale Person und hatte tatsächlich diesen
Flug gemeistert.
Curtis und Bradley verstanden sich auf Anhieb sehr gut und mußten noch ein Training für diesen Auftrag absolvierten, wo beide viel Quatsch machten und ihren Drill Sergeant fast zur Verzweiflung
trieben Curtis, Bradley und Henshaw bekamen je eine holländische Identität als Erik van Ostangen
(Curtis), Dr. Engel (Bradley) und Jacob Bijus (Henshaw) von vor kurzen gestorbenen Ingenieuren, die mit den Nazis zusammenarbeiteten. Zudem bekam sie dessen Lebenslauf eingepaukt. Obwohl keiner
der dreien den eigentlichen sonderlich ähnlich sahen, war dies nicht wichtig, da keine solche Komplikation für den kurzen Zeitraum zu erwarten sei. Curtis und Henshaw waren die ersten die nach
Deutschland gebracht wurden und per Fallschirm absprangen, Bradley sollte etwas später als Nachhut folgen. Doch kaum waren Curtis und Henshaw abgesprungen, bekam die Kommandozentrale die Info,
dass Henshaws Identität nicht sicher sei. Jacob Bijus hatte kurz vor seinem Tod eine Frau ermordet und wurde wegen Mordes gesucht, was eine Todesstrafe nach sich ziehen sollte. Bradle mußte nun
früher als geplant starten, um Henshaw eine neue Identität zu bringen, bevor er auffliegt.
Curtis und Henshaw kamen in ihrem Hotel an. Die dortige Besitzerin Frieda war eine Verbündete von ihnen, die ihnen mit ihrer Identität den Rücken freihielt. Doch dann fing vieles an, furchtbar
schiefzulaufen. Die Nazis bekamen den Hinweis, dass Bijus sich in diesem Hotel aufhalten soll, aufgrund der GESTAPO die die Ausweise kontrolliert hatten und bei dessen Namen gestutzt hatten. Auch
Curtis bekam Probleme, denn seine Noch-Ehefrau Nora traf in dem Hotel ein, um ihm die Scheidungspapiere zu überreichen. Als die Curtis im Hotelzimmer ihres Mannes antraf, redete Curtis sich
schnell raus, er sei ein Freund ihres Mannes...wartete selbst auf ihn. Als Frieda Curtis vor seiner "Frau" warnen wollte, war es zu spät, doch Frieds begriff schnell und "spielte" mit. Als dann 2
GESTAPO Leute kamen, flog Curtis Identität vor Nora auf, als er sich als Erik van Ostangen ausgeben mußte. Er und Frieda konnten Nora gerade noch den Mund zuhalten, ehe sie sie verraten hätte.
Als die GESTAPO weg war, klärte Curtis sie auf, dass ihr Mann tot sei und sie jetzt mitspielen müsse, ansonsten müsse man sie töten und würde so ihre beiden kleinen Kinder nie mehr wiedersehen
und zu Waisen werden. Zudem verlangte er weitere Details zu "Erik", die für die Stabilisierung seiner Identität nützlich sein könnten. Sie spielte mit und fand sogar etwas Gefallen an Curtis.
Henshaw hatte nicht soviel Glück...er wurde von der GESTAPO als jen er Jacob Bijus geschnappt und verhaftet.
Henshaw wurde verhört und sollte als Mörder hingerichtet werden...doch dann erblickte Major General Ziemann ihn und erkannte ihn aus London, wußte, dass er nicht Bijus war und konfrontierte ihn
damit, zwang ihm zu sagen, was er hier will und ob er weitere Freunde hier hatte. Henshw versteifte sich darauf, Jacob Bijus zu sein und als Ziemann merkte, nichts aus ihm herauszubekommen, liess
er ihn an die Wand stellen und erschiessen.
Bradley tauchte nun auf und erfuhr, dass er zu spät gekommen war. Nun versuchte er Curtis zu finden und damit jetzt Henshaws Platz einzunehmen. Das Problem: Als seine Identität Dr. Engel hatte er
eigentlich eine andere Aufgabe, die nun umgeändert werden mußte. ein weiteres Problem: Sein Name stand nicht auf der Liste der Ingenieure, die nach Peenemünde zur Fertigstellung der Raketen
sorgen sollte.
Curtis und Nora hatten sich derweil etwas angefreundet und er vertraute ihr, dass sie ihn nicht verpfeifen wird. Als die GESTAPO ihn abholte, um zu seinem Einsatzort Peenemünde zu bringen
verabschiedete er sich von ihr, wünschte ihr viel Glück. Frieda hatte jedoch nicht soviel Vertrauen für Nora und kaum, dass Curtis weg war, ging sie auf ihr Zimmer und erschoss sie...sie konnte
und durfte kein Risiko eingehen, dass sie wirklich den Mund hielt. Diese Szene war ein echter Schock..dass Sophia Loren jetzt schon draufging, hatte mich echt überrascht...letztendlich wirkte sie
in dem Film nur knapp 30 Minuten - von der 45sten bis ca. 75sten Minute mit - und das als erstgenannte Hauptdarstellerin!
Bradley konnte die GESTAPO überzeugen, auch ein Ingenieur zu sein und sie schrieben seinen Namen noch mit auf der Liste...das er nicht drauf stand, war wohl nur ein Versehen Auch er wurde nach Peenmünde gebrach, jedoch in einen anderen Trupp als Curtis, was blöd war, da er
ihn nun nicht kontaktieren konnte, dass er nun Henshaws Posten übernehmen mußte. Doch in Peenmünde angekommen, wo die ganzen Ingenieure neue Kleidung und Unterkunft gezeigt bekamen, sahen
sie sich und Bradley teilte ihn per Handzeichen mit, dass er nun für Henshsw übernommen hatte...Curtis nickt, wußte nun Bescheid.
Curtis erfuhr, dass die Deutschen nun an Langstreckenraketen arbeiteten, die New York zerstören sollten. Bisher wußte man nur vond er Kurzstreckenraketen, die gegen London eingesetzt werden
sollen. Das London von den Raketen bombadiert wurde, konnten Curtis und Bradley leider nicht verhindern...es waren erschreckende Bilder, wie die raketen zahlreiche Häuser zerstörten und
London förmlich brennen liessen. Curtis Vorgesetzten hofften nun, dass Curtis schnell erfolg hat um diesen Irrsinn nicht noch ausufern zu lassen. Und den hatte Curtis, er will die Basis
zerstören, vorher aber sabotieren, dss keine weiteren Raketen mehr geschossen werden können.
Doch auch Ziemann war nicht faul...er witterte, dass Henshaw nicht alleine gearbeitet hatte und liess alle Ingenieure nochmals überprüfen - diesmal mit Fotos und fand heraus, dass auch Van
Ostangen nicht Van Ostangen war...somit war Curtis Identität aufgeflogen. Als er das merkte, überwältigte er und Bradley einige GESTAPO Leute, nahmen ein Maschinengewehr in Besitz und
verschanzten sich in der Abschussbasis-Station. Doch Bradley wurde bei der nachfolgenden Schiesserein angeschossen und mußte zurückbleiben. Ziemann fand ihn und wollte Curtis zwingen, sich zu
stellen, andernfalls würde man Bradley erschiessen. Curtis und Bradley wußten beide, dass ein Aufgeben niemals in Frage kommt, als viele Tausende an Menschenleben auf dem Spiel standen. Bradley
gelang es, Curtis den Code zu nennen, um die Basis per Licht sichtbar zu machen. Curtis reagierte und die Kampfjets, die England schickte, um die Raketenbasis von Peenemünde zu vernichten wußten
jetzt, was und wo sie bombadieren mußten. Bradley mußte seinen Satz mit dem Leben bezahlen, Ziemann erschoß ihn . Die Ingenieure sahen, dass ihr Werk zu scheitern drohte und griffen Curtis an,
der sich gezwungen sah, mehrere von ihnen zu erschiessen, bis der Rest dann wieder die Hände erhob. Dann kam der Angriff der Briten und vernichtete die gesamte Basis und töteten alle darin,
einschliesslich Curtis, der kurz vorher von einem der Ingenieure angeschossen wurde.
Im Hauptquartier verbuchte man dies als Erfolg und sprach Duncan Sandys ihren dank aus für seine richtigen Riecher und verneigte sich posthum an die drei "Helden", die ihr Leben gaben, um
zahlreiche Menschenleben letztendlich zu retten....
Fazit:
Ein weiterer Film, den ich seit knapp 3 Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatte und inhaltlich sehr viel vergessen hatte. Ein sehr spannender und historisch wichtiger Film, der sich in vielen
Prunkten so ereignet hatte, selbst wenn er historisch gesehen mehrere Fehler aufweist (siehe unter Interessantes). Dennoch ein sehr packender Film, wobei es mich sehr gewundert hatte, dass Sophia
Loren letztendlich nur eine recht kleine Rolle in dem Film hatte (ca. 30 Minuten) - und das als erste Hauptdarstellerin. Ihr früher Tod hatte mich doch sehr überrascht. Peppard ungewohnt mit der
Stimme von Gert Günther Hoffmann, welche in den 60er und 70er Jahren aber ja gerne sie Heldenrollen genommen wurde Barbara Rütting als Hanna Reitsch zu besetzen, war schon...interessant, wobei ihre Rolle ja auch recht klein war. Lilli Pamer konnte nach dem Film behaupten "Ich bin die
Frau, die Sophia Loren erschossen hatte!" Tragisch, dass Peppard am Ende sterben mußter, war
aber klar, dass er im Innern den Bombenangriff nicht überleben würde. Witz hatte der Film logischerweise keinen...ausser jene Szene im Ausbildungslager recht weit am Anfang, wo Peppard und Kemp
ihren Ausbilder zur Verzweiflung trieben Im großen und ganzen hatte mir der Film sehr gefallen,
ärgerlich natürlich, dass man beim Drehen in einigen Szenen nicht auf die historische Genauigkeit geachtet hatte. In einer Amazon Rezension von einem gewissen "Louis" zitiere ich folgende
Umsetzungsfehler: "Wie ist es z.B. möglich, dass die Filmemacher an einem Grenzübergang zum Deutschen Reich 1943 eine Hakenkreuzfahne und gleich daneben die Flagge der Bundesrepublik aufhängen
? Es werden 100 Leute an dem Drehort gewesen sein...und nicht einer davon hat den peinlichen Fehler erkannt. Eine V2 wird in Peenemünde gestartet...und ein Schauspieler sagt allen ernstes, in 3
Minuten würde die Rakete in London einschlagen. Keinem der vier Drehbuchautoren, die in den Credits genannt werden, ist aufgefallen, wie lächerlich das ist (obwohl sie an anderer Stelle einem
Schauspieler die Geschwindigkeit von 400 Meilen/Std. in den Dialog gegeben haben). Und nicht einmal beim Dreh ist es dann dem Regisseur oder wenigsten dem betreffenden Darsteller selbst
aufgefallen, was das für ein Blödsinn ist..." Wie gesagt, alles in allem - unterm Strich gesehen, hatte mir der Film sehr gefallen. Produziert wurde der Film übrigens von Carlo Ponti.