Im Kreuzfeuer

( Crossfire ) ( USA, 1947 )

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am: 09.02.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Mein zweiter Robert Mitchum Film gleichte sich dem ersten "Goldenes Gift" in einigen Dingen an: Beides sind groß0e Film Noir Klassiker, beide wurden 1947 gedreht. Hier handelt es sich um einen klassischen Kriminalfilm  mit brisantem antisentimistischem Thema. Sicher der hauptgrund, wieso dieser Film erst in den 70er Jahren den Weg nach Deutschland gefunden hatte und seinerzeit auch nie in den Kinos lief. Witzig auch, dass alle 3 Hauptdarsteller des Films "Robert" hiessen (Mitchum, Young und Ryan). Obwohl Robert Mitchum als Hauptdarsteller aufgeführt wurde, war er - für eine Hauptrolle  - von der Screenstime nicht ganz so bedacht wurden. Im Grun de spielten Robert Young und Robert Ryan die hauptrollen, auch George Coopers (als Mitchell) Part erschien mit in diesem Film größer als der von Mitchum, obwohl Cooper nur eine Nebenrolle spielte. man muß aber auch bedenken, dass Mitchum seinen großen internationen Durch erst gleich nach diesem Film - eben mit "Goldenes Gift" gelang.

Die Co-Stars:
Ganz brillant meiner Meinung spielte Robert Young, der später in den 70er Jahren in der Serie "Dr. Marcus Welby" selhr bekannt werden sollte die erste Hauptrolle als Polizei Captain Finlay. Mit seiner Pfeife, die er stets rauchte erinnerte er mich irgendwie an den französischen Kommissar Maigret ;) Ebenfalls glänzend - Robert Ryan als rassistischer Soldat Sgt. Montgomery. Auch einen bleibenen Eindruck hinterliess, wie oben erwähnt, George Cooper als Corporal Mitchell. Steve Brodie, mit dem Mitchum auch seinen nächsten Film "Goldenes Gift" drehte, war als Soldat Floyd Bowers zu sehen. Verrucht wie eh und je spielte Gloria Grahame als Prostituierte Ginny Tremaine. Nicht zu vergessen spielte der spätere "Old Shatterhand" - Star Lex Barker eine kleine,aber feine Rolle als Soldat mit dem Namen Harry.

Synchronisation
Robert Mitchum wurde von dem bekannten deutschen Schauspieler und "Tatort"-Kommissar Harald Leipnitz synchronisiert. Robert Ryan wurde von Holger Hagen gesprochen und Lex barker - dank, dass der Film erst in den 70ern synchronisiert wurde - von seinem deutschen Stammsprecher Gert-Günther Hoffmann.

DVD & BluRay
Ich besitze von dem Film die bis heute einzigste Veröffentlichung von Studiocanal aus dem Jahre 2009, der mittlerweile auch schon kjaum noch unter 40 Euro zu bekommen ist. Bild und Ton sind ganz OK und ich bin froh, dass sich auf dieser DVD die original s/w Version befindet und nicht die später nachcolerierte Fassung. Nachträglich nachcolorierte Fassungen sind mir grundsätzlich zuwider - zudem für einen Film Noir aus den 40ern auch höchst unpassend! Das Menü ist mit Musik untermalt, an Bonusmaterial befindet sich nur eine Bildergalerie und eine Trailershow auf der DVD, sowie der deutsche und englische Ton.

Zum Film selbst:
Dieser Film spielt in der filmischen Gegenwart, also im Jahr 1947, 2 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges. Robert Mitchum spielt den Soldaten Sgt. Keeley. In einer Bar freundet sich der Soldat Mitchell mit dem jüdischen Joseph Samuels an. Man trank was und dann beschloß man noch bei sich zuhause ein paar hinter die Binde zu giessen. Auch Sgt. Montgomery - von seinen Freunden nur "Monty" genannt, schloss sich ihnen an. Nach einer Zeit ging Mitchell dann und Monty war alleine mit Samuels. Zwischen den beiden Männern kam es zum Eklat, als Samuels beschloss, dass Monty nun genug getrunken hätte, aber die cholerische und rassistische Monty sich nicht von einem Juden sagen lassen wollte, wann er genug intus hat. Zudem hatte Monty vermutlich vornherein vor, Krawall bei ihm zu machen, was vorige Aussagen von ihm bestätigten.  Monty ging auf Samuels los und in Folge eines Schlages verstarb Samuels in seiner Wohnung. Monty ergriff daraufhin die Flucht, nachdem er seine Spuren und Fingerabdrücke beseitigt hatte.

Mitchell ging in seinen angetrunkenen Zustand in einer Bar, wo er die verruchte Ginny kennenlernte, mit der er sich unterhielt und man sich schnell einig wurde. Ginny gab ihm ihr Wohnungsschlüssel wo er auf die warten sollte, sobald sie Dienstschluß hat. Mitchell wankte in ihr Appartment und schlief dort schnell ein. Stunden später wurde er von Ginnys Ehemann, der nach Hause kam geweckt. beide leben in Scheidung, doch er erhofft sich ein Liebescomeback bei ihr.

Capt. Finlay von der örtlichen Polizei nahm sich den Fall an. Man fand am Tatort Mitchells Brieftasche, sowie die Aussagen, dass er Samuels begleitete, als man die Bar verliess. Mitchell landete so als Top-Verdächtiger Nr. 1 auf Finlays Liste. Sgt. Keeley beschloß selbst Nachforschungen anzustellen, jedoch nicht mit Finlay zusammen.

Monty versucht nun, Mitchell den Mord anzulasten. Sein Problem ist jedoch Floyd Bowers, der Monty durch eine Zeugenaussage gefährlich werden könnte. zwar einigte sich Monty mit ihm, dass er nichts sagen sollte...doch besonders zuversichtlich war der leicht beschränkte Bowers auch nicht.

Das Alibi von Mitchell war auch sehr schwammig, besonders weil Ginny nicht gerade wohlwollend für Mitchell aussagen wollte und dies eigentlich auch nicht viel bringen würde, da sie erst nachts nach Hause kam, wo er schon wieder weg war, da ihre Schicht länger dauerte, als sie dachte. Mitchells Frau Mary unterstützte ihren Mann...sie wußte, dass er unschuldig war. Als wenig später Bowers tot aufgefunden wurde, deutete alles auf einen Suizid hin - doch Monty hatte ihn getötet, damit er ihm nicht gefährlich werden konnte.

Im laufe der ermittlungen machte Monty sich vor Finlay immer verdächtiger und Finlay stellte ihm eine Falle, indem er ihm eine falsche Adresse - die des Nachbarhauses  von Samuels sagte, da Monty steif und fest behauptete, Samuels nicht gekannt zu haben, geschweige in seinem haus gewesen war. Zudem deutete Finlay es so hin, dass Bowers überlebt habe. Als Monty dann zum Tatort erschien, konnte Finlay ihn überführen, da er die richtige Adresse nicht gewusst haben konnte, wie er ja selbst angab. Erst dann offenbarte Monty seine ebgrundtiefen Hass gegen Juden.

Ein großartig, wohl durchdachter Film mit einer klasse Regie von Edward Dmytryk, der ja immer ein tolles Auge für solche Filme hat (z.B. Die Caine war ihr Schicksal). Ich mochte den Film früher schon sehr, weil er genau meinen geschmack von einem guten krimi, einer tollen Story und einem interessanten cast wiederspiegelt.

Trotz allem dennoch: