Engelsgesicht

( Angel Face ) ( USA, 1952 )

Inhalt vom Film

 

ReWatch gemacht am : 29.03.2019

 

Diskussionsthread in meinem Forum

Und eben war es mal wieder soweit....ein absoluter Klassiker unter den Film Noir Filmen, eindringlich gespielt, eine tolle Regie, wo jeder Handgriff seine Bedeutung hatte, die Spannung hervorragend und glaubwürdig aufgebaut...mit einer Story, die zeitlos ist.

Die Co Stars:
Jean Simmons spielte die weibliche Hauptrolle in dem Film, war damals mit Stewart Granger ("Old Surehand") verheiratet. Simmon war eine gute Adresse, geheimnisvolle und tiefgründige Charaktere zu spielen, hier bewies sie ein weiteres Mal ihre große Schauspielkunst. Mona Freeman spielte Mitchums (Ex) Freundin Mary Wilton, die sich von ihm abwendet, als Mitchum sich in Simmons verliebte. Herbert Marshall spielte Jean Simmons Vater Charles Tremayne. Und Kenneth Tobey ("Tennisschläger und Kanonen") war als Simmons Anwalt Bill crompton zu sehen.

Synchronisation:
Robert Mitchum wiurde in diesem Film von Horst Niendorf gesprochen, Jean Simmons von Marion Degler und Sigrid Lagemann sprach Mona Freeman.

DVD & BluRay:
Ich besitze die in meinen Augen gelungene Erst VÖ von STUDIOCANAL, mittlerweile nur noch schwer und teuer zu bekommen. Bild und Ton sind sehr gut, das Manü ist anmiert, als Bonus ist die sehr gelungene 26minütige Audiodokumenation "Ein Moment der Unachtsamkeit", analysiert von Tag Gallagher, enthalten, die ich jedem nur sehr nahe legen kann, sich nach dem Film anzusehen. Gallagher geht auf veblüffende Details in dem Film ein, die man auf den ersten Blick selbst nicht so beachtet hate und geht auf deren genauen Bedeutung für den Film ein - schon sehr interessant. Zudem gibts noch eine Texttafel-Biographie von Mitchum. Der Film auf der DVD ist uncut, damals herausgeschnittene Passagen wurden in dem Film in englisch mit deutschen Untertiteln wieder eingefügt.

Interessantes:
Jean Simmons Vorname in dem Film lautet "Diane", das von "Diana" stammte und sinnbildlich "Göttin der Jagd" bedeutet, was genau auf ihren Charakter als intrigantische Mörderin hindeutet. In der deutschen Fassung wurde der Vorname in "Gina" geändert, zudem noch in der deutschen Aussprache. Was sich der deutsche Dialogregisseur dabei dachte, erschliesst sich mir nicht. Howard Hughes, der die RKO Radio Pictures, die den Film produzierten, damals gekauft hatte, hatte somit auch Mitspracherecht an dem Film und bestand darauf, dass Jean Simmons die weibliche Hauptrolle spielen muß. Dies tat Hughes jedoch weniger, weil er sie für die perfekteste Wahl hielt, sondern vielmehr, wie Stewart Granger Jahre später erzählte, weil er mit seiner damaligen Frau ins Bett wollte.  Deswegen schnitt Simmons sich ihre langen Haare ab, weil Hughes ausschliesslich mit langhaarigen Frauen Sex hatte. Für diesen Film bekam Simmons eine schwarzhaarige Perrücke verpasst. Diese Story erfährt man in der weiter oben erwähnten Dokumentation.

Der Regisseur:
Der österreichisch / ungarische Regisseur Otto Preminger galt / gilt als einer der größten Künstler seiner Zeit und schuf Meisterwerke wie "Laura" (1944), "Whirlpool" (1949), "Faustrecht der Großstadt" (1950), "Fluß ohne Wiederkehr" (1954), "Der Mann mit dem goldenen Arm" (1955) , "Die heilige Johanna" (1957) oder "Erster Sieg" (1965) - um nur einige der ganz großen Filmklassiker zu nennen. Preminger legte immer besonders viel Wert aufs Detail und hatte immer ein Auge aufs ganz besondere.

Zum Film selbst:
Robert Mitchum spielte den Ambulanzfahrer Frank Jessup, ein ehemaliger Autorennfahrer, dessen Karriere durch den 2. Weltkrieg ins Stocken geriet und er nun Geld verdinen will, um in den Rennsport zurückzukehren.  Eines Tages wird er zu einem Notfall im Haus Tremayne gerufen, wo Catherine, die zweite Ehefrau von Charles Tremayne, einer Gasvergiftung beinahe zum Opfer fiel.  Während Catherine davon überzeugt war, das man sie umbringen wolle, stuften alle anderen das als Unfall hin.  Bei dieser Begegnung lernte Jessup Diane, die Tochter von Charles Tremayne kennen, und beide verliebten sich fast augenblicklich ineinander, obwohl Jessup eine feste Freundin hat, was demnächst in eine Ehe münden sollte. Auf dem Rückweg ins Krankenhaus folgte Diane ihm und verabredete sich wenig später mit ihm. Beide vertieften ihre Zuneigung füreinander und Diane begann ihr integrantes Spiel: Am Tag darauf traf sich Diane mit Mary, Franks Freundin und erzählte ihr die Wahrheit, dass er sich am Vortag mit ihr vergnügte und wollte wohlwollend Franks Karriere als Rennfahrer finanzieren - doch Mary durchschaute Diane, womit sie nicht rechnete. Mary gab Frank den Laufpass, was Frank nicht weiter störte, da er eh nur noch Augen für Diane hatte.  Diane bietet Frank einen Job als Chauffeur für ihren Vater an, den Frank annahm. Langsam bemerkt auch Frank, dass Diane einiges im Schilde führt und will wieder kündigen, doch Diane überredete Frank schliesslich, noch zu bleiben. Trotzdem blieben seine Koffer gepackt.

Am Tag darauf manipulierte Diane den Wagen von Catherine, ihrer Stiefmutter, die sie nicht ausstehen konnte, weil ihr Vater jetzt eine neue Frau liebte. Diane ahnte nicht, dass auch ihr Vater in letzter sekunde beschloß, mitzufahren. Stattd es Vorwärtsganges, fuhr der Wagen rückwärts in eine steile Schlucht herunter. Beide waren sofort tot. Für Diane ein Schock...ihren Vater wollte sie doch nicht töten!  Der Staatsanwalt fand in Frank und Diane schnell die Mörder, zumal Frank ja schon auf gepackten Koffern sass. Erst jetzt erkannte Frank, dass er von Diane benutzt wurde...sie ihm einen Mord anhängen wollte. Der Familienanwalt riet Diane und Frank zur Heirat, damit der eine nicht gegen den anderen aussagen konnte und beide willigsten der Zweckehe ein. der Anwalt schaffte es in einen bemerkenswerten Prozess schliesslich, Zweifel zu sähen, dass die beiden tatsächlich den Wagen manipuliert haben und wurden freigesprochen.

Danach beichtete Diane ihrem Anwalt die tat...doch diese liess ihm kalt, er schien es innerlich gewusst zu haben, hielt Frank allerdings raus, was ja auch der Wahrheit entsprach. dennoch konnte Frank Diane nicht verzeihen und verliess sie, wollte auch schnell die Scheidung. Diane überredete Frank, ihn wenigstens noch zum Flughafen bringen zu dürfen wo Frank nach einigen Absagen schliesslich doch einwilligte.

Diane hatte erkannt, dass ihr Leben jeglichen Sinn verloren hatte. Sie hatte ihren Vater getötet, die Ehe mit Frank ist aus und vorbei und jeder in der Stadt wußte innerlich, dass sie eine Mörderin ist. Sie manipulierte das Auto auf gleicher Weise und als sie anfuhr verunglückten beide auf die selbe Weise und starben.

Fazit:
Ein wirklich grandioser Film Noir, mit zeitloser, bitterböser Handlung, ungemein toll gespielt, allen voran von Jean Simmons, die mich wirklich beeindruckt hatte. Interessant auch die Nebengeschichte, wieso soviele unterschiedliche Auto in dem Film mitwirkten, was Tag Gallgher in seiner Doku genau erklärte. Ein melancholisches Ende, das absolut zu dem Film passt, runden dieses Meisterwerk ab.

Selbstverständlich gebe ich :